Freitag, 28. September 2018

Sammelbewegung "Aufstehen" - nein gefällt mir nicht

Ich habe es ausprobiert und kann auch erklären, wieso es mir nicht gefällt

 Ich habe mich mit einer alten Freundin unterhalten und wir beide haben uns mal probehalber bei "Aufstehen" angemeldet.

Ich konnte da ein paar Themen ankreuzen, die mir wichtig wären, bekam eine Bestätigungs-E-mail, konnte da auch antworten und mal erzählen, was ich mir ganz persönlich so wünschen würde, was besser sein könnte in diesem Land.

Nein ich bin kein Radfahrer, nie gewesen. Ich mag weder nach unten treten noch nach oben buckeln. Das mochte ich auch noch nie.

 Mir hat in den letzten Wochen die rohe Gewalt der rechten Gruppen nicht gefallen, die vor haben, unsere Regierung zu stürzen und nur Randale zu machen und dabei keine Scheu, brutalst nach unten zu treten, nämlich auf die ja schutzbedürftigen Asylanten in unserem Land.

Ich habe dafür kein Verständnis und möchte auch nicht in einer Bewegung mitmachen oder eine vielleicht neue Partei wählen, die genau diese Leute anschleimt, um sie der AfD zu entziehen.
 Jürgen kommt hier gerade vom Preetzer Jobcenter über die Straße gelaufen, war einen Brief einstecken. Seit nunmehr 11 Jahren sind wir beide das, was man Aufstocker nennt .. und das wird sich sicher nicht mehr ändern, bis nach mir auch mein Mann in Rente geht .. ich glaube es jedenfalls nicht .. und ob wir danach die kleine Rente von beiden vielleicht doch mit Grundsicherung aufstocken müssen, weiß ich noch nicht. Natürlich hätte ich deshalb Wünsche, auch für uns Alte und alle eher armen Menschen in Deutschland.
 Das heißt aber nicht, dass ich unsere Demokratie in Deutschland nicht akzeptiere.

Wenn ich früher gewählt habe, hat manchmal die Partei gewonnen, für die ich mich entschieden hatte oder auch nicht. Das muss man eben akzeptieren.

Es könnte in Deutschland manches für uns persönlich besser sein .. es könnte auch manches für viele andere besser sein .. dass alle komplett zufrieden sind, wird sicherlich so leicht nicht passieren. Dazu sind die Menschen zu verschieden.
 Über die Anmeldeseite "Aufstehen" landete ich auf deren Hauptseite bei Facebook, fand da die Links zu den einzelnen Bundesländern, meldete mich zunächst in Schleswig-Holstein an, danach in Kiel.

Es war keiner unfreundlich zu mir. Ich konnte auch hier und da erzählen, was mir persönlich gefallen würde oder mich dazu äußern, was andere gesagt haben.
 Generell wurde mir schnell klar, "Aufstehen" ist nicht so gedacht, dass eine breite Masse ihre Wünsche äußern kann, die dann sortiert werden und dann wie es ursprünglich ja mal von Frau Wagenknecht rüberkam, versucht würde, eine gemeinsame linke Ecke aus rot-rot-grün zu bilden und dabei auch zu berücksichtigen, was die Menschen eigentlich alles wollen und für Sorgen haben.
 Aufstehen ist als ziemlich aggressives Aktionsbündnis geplant, und zwar bestehend aus vor Ort aktiven Ortsverbänden.

Das ist mir generell zu viel Arbeit, zu teuer und entspricht auch gar nicht meiner Einstellung zu der Politik in diesem Land.

Es gibt Parteien wie die Grünen, die mir ziemlich gut gefallen und die so viel nun gar nicht ändern müssten, damit ich sie wiederwähle .. und die alte normale Linke finde ich so schlecht auch nicht und verstehe gar nicht, warum Frau Wagenknecht da so gegenan geht.
 Die SPD könnte begreifen, dass sie früher mal besser war .. aber ich glaube, das haben die schon begriffen und arbeiten dran.

In meinen Augen braucht es kein "Aufstehen", um eventuell in absehbarer Zeit die Möglichkeit für irgendwo rot-rot-grün zu geben.

Ein bisschen Angst vor der AfD habe ich schon .. aber sich bei diesen Leuten anzubiedern, halte ich für den vollkommen falschen Weg.
 Heute kam der erste Newsletter vom allgemeinen "Aufstehen", der mir auch klar macht, warum die Ortsgruppen eben Aktionen planen, wo ich gar nicht mit gerechnet hätte.

Ich will ja gar nicht wie die rechten Randalierer auf die Straße gehen und nun gegenan randalieren.

Ich zitiere da mal ein paar Sätze draus, damit Ihr versteht, warum ich mich nach dem Durchlesen davon sofort aus allen "Aufstehen"-Gruppen wieder abgemeldet habe.

"Aber die Zeit drängt. Die Zeit der Aktionen ist jetzt gekommen. Wir müssen uns treffen, kennenlernen und gemeinsam Druck aufbauenDafür finden in Schleswig-Holstein am 3. Oktober Treffen statt.
...
150.000 Leute, die sich bisher bei Aufstehen eingetragen haben, sind sehr, sehr viel für den Anfang. Aber wirksam werden wir erst, wenn wir uns vor Ort kennenlernen, wenn daraus echte Aktionsgruppen werden.
Wir brauchen flächendeckende Netzwerke von Aufständischen "


Nee sorry ... ich lebe derzeit noch immer in einem Land, das demokratisch ist, zwar nicht immer so ist, wie ich mir das persönlich wünschen würde .. deshalb gibt es z. B. auch diesen Armuts-Blog, um zu meckern .. aber zwischen mal meckern und Druck machen, Aktionen Planen oder gar aufständisch sein liegen in meinen Augen Welten.

Ich bin raus bei "Aufstehen".

LG
Renate

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