Montag, 30. Dezember 2019

Guten Rutsch und alles Gute für das Neue Jahr 2020

Wünschen Euch Renate und Jürgen






Lasst Euch nicht unterkriegen :)

Sonntag, 29. Dezember 2019

Über unzumutbare Jobangebote durch das Jobcenter

Von der Seite gegen Hartz

Also in dem Link unten findet Ihr Infos über Jobs, die Ihr nicht annehmen müsst, auch wenn das Jobcenter Euch so ein Jobangebot zuschicken sollte.

Ich fasse mal davon das Wichtigste kurz zusammen:

Also wer ein Kind unter 3 Jahren hat, muss gar nicht arbeiten. Die Betreuung des Kindes hat Vorrang, egal was der Fallmanager dazu sagt.

Wenn beide Eltern da sind, muss einer dem Jobcenter zur Verfügung stehen, aber nicht beide. Die Eltern können selbst entscheiden, wer auf das Kind unter 3 Jahren achten möchte und wer nicht.

Auch wenn ein Kind über 3 Jahre alt ist, muss man nicht zwingend jeden Job annehmen. Auch da nur dann, wenn man nicht selbst dafür gebraucht wird, auf dieses Kind aufzupassen, also kein Partner das machen kann oder eine dritte Person vorhanden ist.

Man muss auch nicht zu einem Dumpinglohn arbeiten. Ein Dumpinglohn ist es dann, wenn weniger als 2/3 des üblichen Tariflohns gezahlt wird.

Auch Tätigkeiten, die gegen irgendein Recht verstoßen, womit man sich strafbar machen würde, muss man natürllich nicht ausüben.

Auch die Pflege von Angehörigen muss mit dem Job oder der Familie vereinbar sein ... hier sind noch die alten Pflegestufen im Link unten genannt. Die sind veraltet, es gibt jetzt ein anderes Pflegesetz mit 5 Pflegegraden und Demenz wurde integriert als besonders wichtiger Grund, da zu sein. Das heißt, das muss passen. Niemand ist gezwungen, einen Pflegefall, der nicht mehr alleine bleiben kann, alleine zu lassen und ob das jemand anders aus der Familie übernehmen kann, muss auch passen.

Jede Form von Ausbildung oder Schule darf man weitermachen und muss sowas nicht abbbrechen, um irgendeinen Job auszuüben oder an einer Maßnahme teilzunehmen.

Selbst ein Freiwilligendienst muss nicht abgebrochen werden, man darf das weitermachen.

Keiner kann zur Prostitution oder was in der Art gezwungen werden, nichtmal dann, wenn man mal vorher sowas gemacht hat.

Man muss auch nicht nochmal für eine Firma arbeiten, bei der mal mal nachweislich aus einem wichtigen Grund gekündigt hat und das auch durfte.

Man muss auch keinen Job annehmen, bei dem eine bestimmte Religionszugehörigkeit gefordert wird oder etwas Vergleichbares, die der eigenen Religion oder Einstellung widerspricht.

Wenn einen die Annahme der Arbeit mehr kostet als sie an Einnahmen einbringt, muss man das auch nicht machen. Ich denke da an Jobs, wo man mehr Fahrkosten hat als man verdient, weil außerhalb.

Niemand muss sich als Versuchsperson, Organspender, Stripteasetänzerin oder irgendwas anderes sexuell Anstößiges zur Verfügung stellen, nur um Geld zu verdienen.

Ein Umzug ist nur dann zumutbar, wenn er die Situation der Familie verbessert und nicht noch verschlechtert.

Man muss für einen Job zumindest ungefähr geeignet sein, auch wenn man ihn nicht gelernt hat. Da also auch aufpassen.

Jetzt kommen Pendelzeiten zur Arbeit und zurück .. also beide Strecken, hin und zurück.

Bis zu 2 Stunden sind bei 6-Stunden-Jobs und weniger zumutbar.

Bei mehr als 6 Stunden sind 2,5 Stunden Pendelzeiten zumutbar.

Und auch bei den Pendelzeiten bei Teilzeitjobs darf das nicht vollkommen unverhältnismäßig zur Tätigkeit sein.

Wichtig bei den Penselzeiten: Es gilt die Gesamtwegezeit ... dazu gehört alles, der Fußweg zu öffentlichen Verkehrsmitteln, falls man welche nutzt und auch die Wartezeit an den Haltestellen und der Weg von der Haltestelle zum Arbeitsplatz.

1-Euro-Jobs muss man nur dann machen, wenn es wirklich erforderlich ist, um überhaupt wieder ins Berufsleben eingegliedert zu werden, sonst nicht.

Man muss für einen 1-Euro-Job nicht seinen Job aufgeben, auch dann nicht, wenn es nur ein Nebenjob ist.

Es ist unzulässig, die Teilnahme an einer Maßnahme zu fordern, wenn man dafür seinen Job aufgeben muss. Das gilt auch für einen Nebenjob.

Ansonsten mal unten reinlesen.


 LG
Renate

Donnerstag, 26. Dezember 2019

Wie Fridays for Future endlich ausspricht, wie die Jugend uns Alte verachtet und los werden will

... und dass, obwohl sicher besonders Eltern und Großeltern ihren Nachkommen ganz sicher keine schlechte Welt wünschen

 Ich werde das mal hier rein wörtlich wiederholen, was im Twitter-Account von Fridays for Future stand:

"Warum reden uns die Großeltern eigentlich immer noch jedes Jahr rein? Die sind doch eh bald nicht mehr dabei."
 Später versuchten sie sich rauszureden, das wäre doch nur Satire gewesen. Das ist aber keine Satire und ist auch in keiner Weise komisch.

Auch Kinder und junge Erwachsene sterben zuweilen, nicht nur alte Leute, aber natürlich ist es in unserer Generation wahrscheinlicher, dass wir sterben.

 Noch viel unverhohlener kann man aber eigentlich nicht mehr ausdrücken, dass man regelrecht darauf wartet, dass wir bösen und sinnlos gewordenen Alten, die keine eigene Meinung mehr haben dürfen und deren Lebenserfahrung nichts mehr wert ist, am besten doch schnell den Löffel abgeben sollten.

Und genau das passt wunderbar in das, was wir Alten schon lange immer wieder erleben.
 Wer heute mit Mitte 40 seinen Job verliert, hat bereits ein Problem ... mit über 50 wird das riesengroß und jemand mit über 60 stellt man nichtmal mehr nebenberuflich ein, zumindest dann nicht, wenn diese Person womöglich Jobcenter-Aufstocker sein sollte.

Altersarmut ist vorprogrammiert. Wir leben in einer sehr schnelllebigen Zeit. Ganze Branchen und Berufszweige verschwinden und nur jüngere Leute schaffen es, sich noch wieder in was Neues einzuarbeiten und werden auch darin gefördert. Das Jobcenter bezahlt doch nichtmal mehr einen Kurs, egal was, wenn man über 50 ist.
 Die wissen genau, dass das nur sinnlos Geld kostet.

Die schikanieren einen nach wie vor gern oder versuchen einen in blödsinnige Kurse zu stecken, wo man mit am besten lauter Analphabeten vor sich hingammelt und nichts lernt .. aber man ist so ja aus der Arbeitslosen-Statistik raus.

Rente .. davon können vielleicht noch sehr alte Leute leben .. meine Generation sicher kaum noch und umso jünger wir werden, umso schlimmer wird das. Das wird übrigens den Fridays-for-Future-Gören später erst recht so gehen, und denen gönne ich das.
 Man lässt uns Alte am steifen Arm verhungern in diesem Land.

Und wenn wir Pflege brauchen, dass da Kinder sind, die wir wie früher für unsere Eltern diese Aufgabe übernehmen, ich glaube, darauf dürften die meisten von uns lange warten. Die Kinder heute haben nicht mehr das Verantwortungsgefühl für ihre Alten und auch keine Achtung mehr vorm Alter .. wir Alten, wir sind in deren Augen doof.
 Ich habe im Zuge dieser Diskussionen rund um diesen bösen Tweet rum sogar wo gelesen, man sollte Rentnern doch das Wahlrecht entziehen, die wären zu alt, und noch wählen zu können.

Tja .. das hättet Ihr Görenvolk wohl gerne, dass wir uns nichtmal mehr dagegen wehren können, wie die Zustände in unseren Pflegeheimen heute sind, dass da Menschen totgequält werden, die eigentlich Hilfe bräuchten und ihr Leben lang durchaus mal was für diesen Sozialstaat getan haben.
 Dass man im Alter was wiederkriegt dafür, was man in der Jugend geleistet hat, das war mal.

Das ist vorbei .. und auch das ist nicht unsere Generation, die das angeleiert hat, das ist die Generation unserer Kinder und Enkelkinder.

Und genau die gleiche Generation hat auch viel davon geschaffen, was heute so umweltschädlich ist, nicht unsere.

Die Generation von uns Großeltern hat früher so gelebt, wie es heute total nachhaltig wäre.

Und die meisten von uns nutzen vieles nicht, was heute umweltschädlich ist, allenfalls den Teil davon, den man dringend braucht, um in dieser hochtechnisierten Welt überhaupt noch klarzukommen. Gemacht haben wir das aber nicht. Wir kamen früher auch ohne diese Dinge durchaus klar.




Wir waren nämlich noch in der Lage, Briefe zu schreiben und zu warten, bis Antwort kommt . .und das nicht binnen Sekunden .. wir konnten auch noch lange Texte lesen und sogar verstehen, was drin steht.

Wir können das übrigens heute noch, jedenfalls die meisten von uns Alten können das.

Wir bilden unsere Meinung nicht anhand von Überschriften oder Kurztexten, die keinen Inhalt haben.

Aber eine Meinung zur Umweltproblemematik dürfen wir nicht haben, obwohl sie nicht die sind, die das meiste davon verbockt haben .. das ist die Jugend selbst.

Sie möge sich vor allen Dingen eins mal ganz klar vor Augen halten.

Nicht nur die Erderwärmung nimmt zu, sondern auch die soziale Kälte der jungen Menschen.

Sie werden mal selbst alt werden und in Altersarmut dahinvegetieren müssen, vielleicht sogar noch schlimmer als wir .. und wer weiß, wie grausam dann die Zustände in den Pflegeheimen sein werden, in denen sie ihr Leben dann grausam gequält aushauchen dürfen.

Der Mensch ist nur deshalb mal so erfolgreich im Tierreich gewesen, weil er altruistisch war.

Aber genau das, den Altruismus, hat die Fridays-for-Future-Generation verlernt.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article204554222/Grosseltern-Tweet-verraet-viel-ueber-Fridays-for-Future.html 

LG
Renate

Sonntag, 22. Dezember 2019

Was zum Aufregen von altonabloggt wegen des Versuchs, doch mehr als 30 % zu sanktionieren

Wie das Jobcenter versucht, das Urteil des Bundessozialgerichts zu unterlaufen


Lest Euch das mal bei algonabloggt durch ... ist krass.


LG
Renate

Wenn man im Ausland seinen Job aufgibt, um nach Deutschland zu ziehen

Ein Urteil, das man kennen sollte


Es geht um ein Paar, das von Polen zu seinen Kindern gezogen ist, also hierher nach Deutschland und dann erstmal ALG II brauchte. Das Jobcenter wollte den Kündigungsgrund nicht anerkennen.

Das Paar hat in 2. Instanz gewonnen, aber erst vorm Landessozialgericht.

Mehr könnt Ihr bei Sozialberatung Kiel darüber nachlesen.


LG
Renate

Samstag, 21. Dezember 2019

Schöne Weihnachtsfeiertage für Euch ...

.. und auch noch einen schönen 4. Advent


 Wir wünschen Euch friedliche Weihnachten ohne Stress und Ärger ...


 ... und auch, dass irgendjemand für Euch da ist, am besten natürlich die Familie ...


... außerdem, dass Ihr nicht zu sehr rechnen müsst und ein bisschen nett feiern könnt.



Renate und Jürgen

Donnerstag, 19. Dezember 2019

Der nette Kontakt mit der Bürgerbeauftragten für soziale Angelegenheiten

Die Mitarbeiterin für Jobcenter-Dinge hat angerufen

 Die Fotos sind nur zum Untermalen, habe ich heute bei herrlichem Sonnenwetter gemacht, als wir einkaufen waren.

Nun aber worum es geht:

Die Frau, die für die Bürgerbeauftragte die Jobcenter-Sachen bearbeitet, ist sehr nett. Vieles hatten wir ja schon gefunden wie, dass eigentlich das Jobcenter bei meinem Renteneintritt uns beiden hätte ein Darlehen geben müssen und nicht das Sozialamt, das dann aber so lieb war und half.


 Es war auch nicht richtig, dass Jürgen nichts an Darlehen bekommen hat

Wir hätten gemeinsam für den März ein Überbrückungsdarlehen bekommen müssen.

Dass man uns erzählt hat, das ginge nicht, war also falsch.

 Links seht Ihr übrigens einen total aufgelösten Pepe, weil da gerade einige Rettungswagen mit Blaulicht und Sirene an uns vorbeirauschten .. bei sowas heult er immer mit.

So nun aber weiter.

Sollte ich mal das Problem haben, dass wir beispielsweise jetzt nach der neuen Umweltgesetzgebung nun so viel an Nebenkosten nachzahlen müssten, dass das meinen Überhang von uns beiden übersteigt, dann wäre tatsächlich dann das Sozialamt zuständig und müsste mir helfen, und das auch nicht mit einem Darlehen, sondern einer echten nicht rückzahlbaren Zulage.

 Wenn sich das alles im Rahmen des Überhangs bewegt, müssen sie erstmal den Überhang mit solchen Nachforderungen verrechnen.

Da kann uns also im Ernstfall nichts Schlimmes dann passieren.

Aber es ist gut zu wissen.

 Ob es nun stimmt oder nicht stimmt, was man mir früher mal am Telefon sagte, dass ich als Rentnerin weiterhin bei einem Nebenverdienst genauso behandelt werde wie vorher .. also die ersten 100 Euro als Freibetrag ganz behalten kann, dann 20 % und so weiter, das wusste sie so auch nicht.

Und erst recht nicht, warum, sollte das so sein, ich da bei den letzten Berechnungen immer etwas mehr hatte .. wobei wir eben in diesen Monaten die 100 Euro aber auch nicht ausgeschöpft hatten, sondern uns ca. zwischen 30 und 40 Euro pro Person bewegten. Ob das nun eine Versicherungspauschale sein könnte und so weiter .. sie klärt das für mich.

 Sie hat uns schon was gemailt, das wir utnerschreiben müssen, dass sie Auskunft kriegt wegen dem Datenschutz .. dann fragt sie sich da ganz genau durch und verlangt auch Akteneinsicht, wie die beim Jobcenter wirklich rechnen.

Dann kriege ich Bescheid, ob wir uns trauen können, bei einer guten Auftragslage auch mal diese 100 Euro Freibetrag voll auszuschöpfen, ohne dass wir Angst haben müssen, später sonstwas zurückzahlen zu müssen, weil diese Info womöglich falsch war.

 Also solltet Ihr auch mal ein schwieriges Problem haben und beim Jobcenter oder einer anderen Behörde weder deren Berechnung verstehen noch bei Eurem Fallmager oder der Leistungsabteilung wen zu finden, der Euch das mal ernsthaft so erklären kann, wie sie drauf kommen, dann lohnt sich das, auch mal die Hilfe der Bürgerbeauftragten für soziale Angelegenheiten in Anspruch zu nehmen.

Was diese Truppe tut ... es sind einige dort .. die Bürgerbeauftragte ist nur ihre Chefin ... wird übrigens von der Politik wahrgenommen und geht in eine Statistik ein, wonach sie auch hier und da mal was verbessern danach.

  Über diesen Link findet Ihr dahin:

https://www.landtag.ltsh.de/beauftragte/bb/





LG
Renate

Dienstag, 17. Dezember 2019

Verbesserung bei den Öffis bei uns ab 15.12.19

Ist also schon in Gange, und das ist fein


 Die Busse hier an der B 76 fuhren bisher ja eher selten.

Ich war eben auf der Seite der Stadt Preetz, eigentlich um was anderes zu suchen, sah dabei aber, oh super, es verbessert sich was in Sachen Öffis bzw. hat sich schon gebessert.

Das ist gut, wenn wir mal wieder mit Pepe zum Tierarzt müssen.
 Von Preetz bis nach Sophienhof fährt der Bus jetzt in der Woche stündlich .. früher war das viel seltener .. also durch Schellhorn durch, wo ja unsere Tierärztin ist.

Ich glaube, Richtung Kiel ist es auch besser geworden, aber da kenne ich mich weniger aus und weiß nicht, wie das vorher war.

Auch am Wochenende fährt der Bus von uns Richtung Sophienhof häufiger als davor.
 Also tut sich doch was in Sachen Umweltschutz und Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs bei uns.

Beim Stadtbus an sich habe ich noch nichts gesehen, aber der fuhr ja schon vorher häufiger .. leider am Wochenende dafür schlechter und das bleibt wohl erstmal auch so.

Aber immerhin .. ein Fortschritt, wo wir, wenn wir mal wieder zur Tierärztin müssen, dann nicht so zirkeln müssen, sondern recht oft den Bus nehmen können und so das Termin machen da auch kein großes Problem sein wird.


LG
Renate

Offenbar nur ungefährliche Gerüchteküche um unseren pinken Wohnblock

Ich war mal wieder die Vorlagen bei der Stadt Preetz durchschauen

 Es wurde uns nun schon mehrmals von Nachbarn zugetragen, es sei jetzt auch im Gespräch, den pinken Wohnblock, wo Jürgen und ich drin wohnen, gleich mitabzureißen, nicht nur den blauen.

Ich habe mir eigentlich schon gedacht, das kommt vom Tratsch, der sich meistens ja verselbständigt,w wenn er erstmal in Gange gekommen ist.

Man kann die aktuellen Vorlagen und wie weit das alles aktuell ist, ja öffentlich sehen, also war ich mal wieder nachschauen. Ist immer etwas Gesuche, aber ich fand auch nichts dergleichen.
 Also reine Gerüchteküche.

Es steht da nach wie vor was von dem Plan, den blauen Wohnblock abzureißen, weil der eben nunmal baufällig ist, aber das der Bebauungsplan halt geändert werden muss und so, weil die drei neuen ja flachen Bauten dann so ausschauen würden, dass einer mit auf das zum pinken Wohnblock gehörende Grundstück raufreicht.

So stand das beim letzten Mal da eigentlich auch schon .. und nur deswegen wird eben der pinke Wohnblock da mit erwähnt . .aber es geht um das Grundstück, nicht das Gebäude.

Das ist nach wie vor nicht schön für die Leute, die drüben ausziehen müssen, aber wir sollten halt hier Glück haben und bleiben können.

Ich fand dabei noch, dass es wohl auch bald einen Extra Mitarbeiter geben wird, der für Senioren und alle ihre Probleme da sein wird, auch deren Wohnsorgen und so ... das hat doch was .. und auch wegen Wohnproblemen in Preetz an sich wird es eine neue Ecke geben. Aber alles noch sehr neu und erst in Planung.



Wegen der öffentlichen Verkehrsmittel habe ich auch was Neues gefunden .. aber darüber schreibe ich mal extra .. gehört hier ja nicht zum Thema.

LG
Renate

Montag, 16. Dezember 2019

Fortsetzung Frühförderung von Kleinkindern und die Bedeutung der Eltern

Ein praktisches Beispiel in Form eines Berichts aus dem Zeit-Magazin

Ich habe ja vor ein paar Tagen einmal erzählt, was ich persönlich wegen der ja auf Sauerstoffmangel bei der Geburt beruhenden Körperbehinderung meines Jüngsten erlebt habe, dass seine ältere Schwester so auf die Idee kam, sowas beruflich machen zu wollen und auch gemacht hat und heute in Kiel-Gaarden in der Frühförderung von Kleinkindern tätig ist und dass wir mal ein sehr ausführliches Gespräch über die Rolle der Eltern geführt haben, als Jürgen und ich ahnungslos ein paar Monate, weil die Mama gefragt hatte und die Kindern so gern mit unseren Pferden rumtüdeln wollten und es dann ganz schnell da ungeahnte Probleme gab, aufgenommen hatten.

Ich habe ja im ersten Text erzählt, wie Frühförderung bei einer Körperbehinderung funktioniert und dass man sein Kind durchaus trotz Spasmus so hinkriegen kann, dass es später nicht im Rollstuhl sitzen muss und sich normal weiterentwickeln kann.

Das Kind lernt durch seine eigene Möglichkeit der Bewegung, alles anzufassen und hat auch die Phase, wo es alles in den Mund steckt, um die Form zu erkunden, so hat man mir das damals erklärt .. das geht natürlich nur, wenn man es in dem Alter schon soweit hat, dass es sich auch bewegen kann, also rumkrabbeln, alles anfassen und eben in den Mund stecken.

Das ist die Grundlage für Dinge wie Buchstaben und Zahlen erkennen zu können, also Formen überhaupt .. also auch für Rechnen und Lesen und Schreiben .. und so weiter .. nur ein Beispiel von vielen.

Damit das klappt, zeigt einem die Fachkraft für Frühförderung alle paar Tage was Neues, das man dann kontinuierlich oft jahrelang mit seinem Kind alleine übt .. das braucht ganz viel Zeit.

Und das ist bei jedem anderen Grund, wo man Frühförderung braucht, also auch bei geistigen Behinderungen von Geburt an, bei Hochbegabung aber auch und natürlich erst recht .. und da müssen Eltern dann extrem umdenken lernen ... bei Entwicklungsrückständen durch Vernachlässigung so.

Und Vernachlässigung hat meistens zwei Gründe .. entweder sind die Eltern überhaupt nachlässig .. aber es gibt auch andere, denen die Arbeit einfach vorgeht und deren Kinder, weil die Eltern zu viel arbeiten und sich nicht kümmern, dann auch auf der Strecke bleiben.

Und wenn man die nicht kriegt .. nur die Fachkraft für Frühförderung kann das alleine nicht aufholen .. da müssen die Eltern mitziehen, sonst wird das nichts.

Und darüber habe ich jetzt einen tollen Bericht gefunden, den ich Euch mal drunter rausziehen werde, damit Ihr seht, das sagt nicht nur meine Tochter, die sowas ja beruflich macht oder ich .. das sagt da auch jemand anders und erklärt das auch ganz genau.

https://www.zeit.de/zeit-magazin/leben/2019-12/fruehfoerderung-kinder-erziehung-bildung-lebenshilfe-soziale-gerechtigkeit

Frühförderung: Wenn Eltern es nicht schaffen


Immer mehr Kinder entwickeln sich zu langsam, weil zu Hause niemand mit ihnen spricht und spielt. Unterwegs mit einer Pädagogin, die versucht zu helfen. Von
Das mit der Schere hört man jetzt oft: Dass die Schere immer weiter auseinandergehe, die Schere zwischen armen und reichen Menschen, aber auch die Schere zwischen Kindern, die sehr viel und sehr wenig gefördert werden. Bei den Bundestagsdebatten um das "Gute-Kita-Gesetz" von Familienministerin Franziska Giffey, aber auch auf Spielplätzen und sonnigen Parkbänken wird darüber gesprochen: Dass sich das menschliche Gehirn in den ersten Lebensjahren besonders schnell entwickeln kann, ja, dass alles, was in dieser Zeit passiert oder eben nicht passiert, große Auswirkungen hat darauf, wie ein Kind später leben wird: wie es Beziehungen führt, wie es lernt, arbeitet oder wie viel Geld es verdient. 
 Um sieben Uhr früh steigt Veronika Belikova in ihr blaues Elektroauto und braust los. Auf dem Rücksitz stehen drei große Taschen, die mit Spielen, Kinderbüchern und Bastelzubehör vollgestopft sind: Fische angeln, Lotti Karotti, Bücher über die Feuerwehr oder die Tiere des Waldes, Scheren, Filzstifte und Buntpapier. Durch den dichten Verkehr steuert Belikova zum "Kindergarten am Wiesenhügel" in einem Erfurter Plattenbaugebiet. Rund 5.000 Menschen leben hier, auch viele Familien. Früher hatten die Straßen einschlägige DDR-Namen, heute heißen sie nach Pflanzenarten. 
 In den "Kindergarten am Wiesenhügel" gehen Kinder, die Belikova ein bis zwei Mal pro Woche betreut. Im Moment wird der eigentliche Kindergarten renoviert, deshalb gibt es ein Ausweichgebäude. Belikova parkt ihr Auto an der Straße und betritt den roten Klinkerbau, der von innen so aussieht, wie Kindergärten nun mal aussehen: ein Speiseraum, drei Gruppenräume, Garderoben mit Namensschildern, an den Wänden ein paar krakelige Zeichnungen. 
 Belikova arbeitet seit sechs Jahren bei der Frühförderstelle der "Lebenshilfe" in Erfurt. An diesem Tag im Kindergarten trägt sie Jeans und eine geblümte Bluse. Die braunen Haare hat sie zu einem Pferdeschwanz gebunden. Die drei Kinder, die sie heute besucht, sind draußen und schaufeln Sand in einen Eimer. Mavie und Lara sind Schwestern, Danny ist ihr Cousin, und eigentlich haben sie andere Vornamen. 
 Mavie trägt ein lila Kleid mit rosa Herzen und Turnschuhe. Sie sieht Belikova schon von Weitem, kommt auf sie zu und schlingt die Arme um ihre Knie. Gemeinsam gehen sie in einen leeren Turnraum, der im Souterrain des Kindergartens liegt. Dort steht eine niedrige Holzbank; die Frühförderin setzt sich und hebt das Mädchen auf ihren Schoß. "Komm erst mal kuscheln!" sagt Belikova. "Sag' mal Mavie, wo sind denn deine Zähne? Habt ihr die zu Hause vergessen?" Mavie nickt. "Das ist aber nicht gut. Du brauchst deine Zähne. Morgen nimmst du sie wieder mit, ja? Sag' das bitte auch der Mama!" Wieder nickt Mavie. Weil ihre Milchzähne verfault waren, trägt die Vierjährige seit Kurzem ein Gebiss. Und seitdem sie ein Gebiss trägt, gibt sie sich mehr Mühe mit dem Sprechen. "Ich hab' heute Geburtstag!", sagt Mavie, das sagt sie jedes Mal, wenn Belikova sie auf den Schoß nimmt. "Wirklich?", fragt Belikova, als wäre sie überrascht. "Was hast du denn bekommen?" "Mama mir eine Puppe gessenkt, Oma mir ein Kleid gessenkt." "Das sind aber schöne Geschenke", sagt Belikova und zieht ein Puzzle aus ihrer Tasche: Jeweils ein Tierkind und seine Mutter müssen zusammenfinden, Zicklein und Ziege, Kälbchen und Kuh, Fohlen und Stute. Ein paar Minuten puzzelt Mavie, dann kann sie sich nicht mehr konzentrieren. Ihr Blick driftet ab: "Ich hab' heute Geburtstag!", sagt sie. 
 Die fünfjährige Lara, Mavies große Schwester, freut sich schon auf die Förderstunde, mit einem scheuen Lächeln steigt sie die Stufen hinab zum Turnraum. Belikova und sie beginnen mit einem Lied: "Hoch am Himmel, tief auf der Erde, überall ist Sonnenschein. Wenn ich nicht die Lara wäre, würde ich gerne ein… was möchtest Du sein?" fragt Belikova. Lara möchte "ein Schmetterling" sein, die beiden machen flatternde Bewegungen mit den Armen, trinken Nektar aus unsichtbaren Blüten. Dann verwandeln sie sich in Elefanten, Bären und Kängurus. Lara soll große Hüpfer machen durch den ganzen Raum, sie hat wenig Spannung in den Armen und Beinen. 
 Eltern, sagt Belikova, wüssten oft gar nicht, was Kinder in welchem Alter gerne spielen. Sie kaufen ein nach dem Prinzip: lauter, bunter, teurer. Autos, die blinken und lärmen, dass man davon Kopfschmerzen bekommt. Gigantische Fernseher, Computerspiele, für die die Kinder viel zu jung sind. "Neulich habe ich einen zweijährigen Jungen betreut, der von seiner Mama ein Mini-Tablet bekommen hatte", sagt Belikova. "Ich habe ihr dann gezeigt, dass Zweijährige viel lieber mit Kochtöpfen voller Wasser spielen."  Im Sommer füllt Belikova für die Kinder Badewannen, holt Eimer, Trichter, Gläser, sodass sie tüchtig im Matsch spielen können. Im Herbst sammeln sie Kastanien. Manche Kinder, sagt sie, gehen mit ihren Eltern kaum nach draußen. 
Jetzt eine Runde Lotti Karotti? Für Lara ist es eine Herausforderung, die Regeln zu verstehen. Dass ihr Hase gelb ist, das kann sie sich an diesem Morgen partout nicht merken. Aber dass er aussieht "wie die Sonne", das weiß sie. Neulich haben sie ein Farbenbuch gebastelt, da stand das drin: gelb wie die Sonne.  

Vor vier Jahren hat Veronika Belikova sich vor allem um behinderte Kinder gekümmert, jetzt betreut sie Kinder, die mental vernachlässigt werden – also diejenigen, die "ordentlich angezogen sind und gut gefüllte Brotdosen haben", aber kaum Aufmerksamkeit bekommen. Nachher will sie noch mit der Mutter von Mavie und Lara telefonieren. "Ich muss im Grunde die Eltern fördern, wenn ich die Kinder fördern will", sagt sie. Oft versuche sie, sich mit den Müttern zu einer gemeinsamen Förderstunde zu verabreden. "Aber manche sitzen nur da und starren auf ihr Handy, während ich mich abstrampele, um ihrem Kind etwas beizubringen." 
Danny, der heute ein Dinosaurier-T-Shirt trägt, kann mit seinen vier Jahren noch kaum sprechen. Vor vier Monaten konnte er selbst die einfachsten Dinge nicht benennen. Wusste nicht, dass der Tisch Tisch heißt und die Tür Tür. Vermied den Blickkontakt mit den Erwachsenen. Belikova drang auf die Mutter ein, dass sie mit Danny mehr reden, die Handlungen des Alltags mit Sprache begleiten müsse: "Danny, bitte mach die Tür zu, komm an den Tisch und nimm dir einen Teller mit Essen!" Die Mutter hat es sich zu Herzen genommen und seitdem wird es besser. "Skät", erzählt er. "Mit Saße." Also wahrscheinlich: Wir sind Skateboard gefahren auf der Straße.  

Dannys Mutter ist Ende zwanzig und alleinerziehend mit vier Kindern. Sie trägt ein weites T-Shirt und eine Landschaft aus Tätowierungen auf ihren Armen. "Meine beiden älteren Söhne sind auch bei der Lebenshilfe in die Frühförderung gegangen", sagt sie. "Da habe ich gute Erfahrungen gemacht. Lange habe ich gedacht: Der Danny, der braucht das vielleicht nicht. Aber jetzt habe ich das Gefühl, der braucht es mehr als seine Brüder." 
 


Oft sind es die Erzieherinnen oder die Kinderärzte, die die Eltern bitten, Kontakt mit der Lebenshilfe aufzunehmen. Die Pädagogen erstellen dann einen "Förder- und Behandlungsplan" und schicken ihn an das Sozialamt. Wird der Plan bewilligt, dann tragen der Staat und die Krankenkassen die gesamten Kosten. Die Frühförderinnen arbeiten in einem gemischten Team mit Logopäden, Ergo- und Physiotherapeuten. Allein in Erfurt gibt es fünf interdisziplinäre Frühförderstellen, die diese sogenannten Komplexleistungen in ihren eigenen Räumen anbieten. Die Stadt gibt dafür jedes Jahr ein bisschen mehr Geld aus: 2017 waren es 960.000 Euro, 2018 dann 1.050.000 Euro.  

 In den vergangenen zehn Jahren richteten Hochschulen in Nordhausen, Berlin, Hamburg und Köln  das Studienfach "Transdisziplinäre Frühförderung" ein. In Deutschland gibt es immer mehr Kinder, die "eine verzögerte Entwicklung haben, mit einem hohen Bezug zum sozialen Milieu der Eltern", sagt Professor Armin Sohns, der den Masterstudiengang in Nordhausen leitet. Diese Verzögerung habe, so sagt es Sohns, oft eine "unklare Genese": Kein Arzt könne erklären, warum ein Vierjähriger auf dem Stand eines Zweijährigen sei. Weil es keine genetischen Defekte gebe, kein Krankheitsbild.  

 Versteht Veronika Belikova, warum es immer mehr Eltern gibt, die es nicht mehr schaffen, sich um ihre Kinder zu kümmern? "Oft ist es gar kein böser Wille", sagt sie. "Die Väter sind abgehauen, die Mütter überfordert und mit sich selbst beschäftigt." Aber sie sieht auch Trägheit und Unwissenheit. Ziel ihrer Arbeit ist es also auch, die Eltern zu stärken.  

 Belikova selbst ist in einem Plattenbaugebiet der ukrainischen Stadt Lwiw aufgewachsen und hat einen weiten Weg zurückgelegt. Ihr Vater ist in einem russischen Waisenhaus aufgewachsen. Er fuhr als Matrose zur See, später arbeitete er als Maurer auf den großen Baustellen in Moskau und verfiel zunehmend dem Alkohol. Betrunken fing er Streit an und die halbwüchsige Tochter fühlte sich verantwortlich, ihre Mutter zu verteidigen. 

 Nach der Schule studierte Belikova Grundschullehramt in Ternopil, doch weil sie in der Ukraine keine Stelle als Lehrerin bekam, heuerte sie als Au-pair im Ausland an. Weil sie etwas von der großen weiten Welt sehen wollte. Und große Familien – sie selbst wuchs als Einzelkind auf. 

 Belikova hat in fünf westeuropäischen Ländern als Au-pair gearbeitet, in Deutschland, Österreich, Belgien, in den Niederlanden und in der Schweiz. Fast sieben Jahre lang hat sie Schönheitschirurgen, Managerinnen, Ingenieuren, Politikerinnen und Journalisten geholfen, ihre Kinder zu erziehen. In ihren "Wanderjahren" habe sie viel Gutes erfahren, aber sie habe auch das gesehen, was man heute "Wohlstandsverwahrlosung" nennt, erzählt sie. In den reichen Familien war es eine extreme Fixierung auf die Arbeit, die zu Vernachlässigung führte. Als Belikova mit Anfang zwanzig in Österreich war, besaßen ihre Gasteltern drei umsatzstarke Restaurants. Sie kamen nicht vor vier Uhr nachts nach Hause und blieben oft bis mittags im Bett. Sie hatten selten Zeit für ihre Kinder, waren mit den Gedanken woanders. "Die vierjährige Tochter schrie manchmal: Ich hasse dich!" sagt Belikova. "Weil sie dachte, wenn das blöde Au-pair weg ist, dann kümmern die Eltern sich wieder."  

 Auch in den privilegierten Schichten gehe gerade etwas verloren, nämlich die Bereitschaft, sich den eigenen Kindern wirklich zuzuwenden. Während es bei armen Familien der Staat ist, der die Kosten für die frühe Förderung trägt, bezahlen die Reichen ihre Frühförderer und Kümmerer selbst: Au-pairs, Kindermädchen, Therapeuten oder elektronische Medien. 

 Mit 27 Jahren hatte Belikova die gesetzliche Altersgrenze für Au-pairs aus dem Nicht-EU-Ausland erreicht. Nun musste sie sich also etwas Neues suchen: Im Jahr 2010 fing sie an, in Erfurt Pädagogik zu studieren. 

 Es ist drei Uhr nachmittags. Belikova parkt ihr blaues Auto jetzt vor einem Kindergarten in Erfurt Nord. Dann holt sie ihren zweijährigen Sohn ab und geht mit ihm in den Park. Die Sonne scheint durch die hohen Bäume. Ihr Sohn plaudert und zwitschert, aufgeregt läuft er zwischen der Wippe und der Schaukel hin und her. "Früher hatte ich nur mit entwicklungsverzögerten Kindern Kontakt. Deshalb war ihr Zustand für mich normal. Nun habe ich einen direkten Vergleich." Wenn sie Jungen wie Danny sehe, die mit vier Jahren noch nicht können, was ihr Sohn schon mit zwei Jahren kann, mache sie das traurig. 

 Besonders um Danny mache sie sich gerade Sorgen, weil er seit Wochen keine Fortschritte mehr mache. "Natürlich erreicht man nicht alles, was man sich erhofft. Aber ich sage mir: Eine Person im Leben, an die man sich später gerne erinnert, kann etwas bewirken. Manchmal reicht auch Kuscheln, eine Umarmung, ein Lob. Manche Kinder erschrecken richtig, wenn ich sage, ich bin stolz auf dich! Dann schauen sie mich mit großen Augen an, weil sie das überhaupt nicht gewöhnt sind." 

....

Ich glaube, gerade an der Arbeit dieser Fachkraft für Frühförderung kommt klar raus ... immer häufiger brauchen Kinder heute deshalb so etwas, weil sie vernachlässigt werden .. und das sind nicht nur Kinder aus sozialschwachen Elternhäusern, die insgesamt Probleme haben, sondern eben auch immer mehr aus reichen Elternhäusern, deren Eltern einfach nicht verstehen, wie wichtig die Rolle der Eltern für die Entwicklung ihrer Kinder ist und denen das Geldverdienen einfach vorgeht. Die Kinder bleiben dabei auf der Strecke, was diesen Menschen oft gar nicht klar ist.

LG
Renate

Samstag, 14. Dezember 2019

Frühförderung von Kleinkindern

Um mal aufzuzeigen, wie komplex das ist und was es für unterschiedliche Gründe dafür gibt

Ich möchte mit diesem Beitrag einmal etwas über das Thema Frühförderung von Kleinkindern erzählen, wie unterschiedliche die Gründe dafür sein können, aber auch wie unterschiedlich die Frühförderung von Kleinkindern eben wegen dieser unterschiedlichen Gründe aussehen kann .. aber auch wie wichtig die Eltern egal aus welchem Grund sind, damit diese Frühförderung auch wirklich Sinn macht.

Und ich erzähle Euch auch, wie ich auf dieses Thema überhaupt kam und warum ich denke, dass ich sehr viel über Frühförderung von Kleinkindern weiß.
Wenn ich es kritisiere, dass heute manche Frauen glauben, sie können ihre Kinder nur um des Erfolgs im Job wegen von Pontius zu Pilatus jagen und das würde ihnen angeblich nicht schaden, dann kriege ich mit jeder Frau, die mal so gehandelt hat, klar Krach .. und jede wird mir erzählen, ihre Kinder wären ja ganz normal und hätten sich super entwickelt. Da ich diese Kinder nicht sehen kann, kann ich das nicht nachprüfen.

Aber wirklich glauben tue ich das spätestens dann nicht mehr, wenn die Kinder alternativ zur Mutter als Babys keine feste Bezugsperson hatten. Es widerspricht nämlich sämtlichen wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Entwicklung von Babys.
Nun fange ich aber mal von vorne an, nämlich dabei, wie ich persönlich Frühförderung von Kleinkindern kennengelernt habe und auch durchaus erlebt habe, dass es was ausmacht, wie sehr sich Eltern da reinhängen oder nicht.

Bei der Geburt meines Jüngsten Marius hatte ich, weil ich herzkrank bin, ganz kurz einen Herzstillstand. Sie retteten uns beide, wir waren ja wegen der Entbindung im Krankenhaus.
 Trotzdem schadete es Marius. Er kam mit einer sogenannten multiplen Zerebralparese, also einer spatischen Lähmung auf die Welt.

Er war mein 4. Kind. Es ist mir deshalb sofort zu Hause aufgefallen, dass bei ihm irgendwas nicht in Ordnung ist, bin deshalb gleich mit ihm zu unserer Kinderärztin.

Und da hat Marius dann erstmal lange das bekommen, was man Frühförderung von Kleinkindern nennt. Das war alles mögliche, aber generell waren das Dinge, die ich alle als Krankengymnastik bzw. Physiotherapie bezeichnen würde. Es hat sehr viel Arbeit gemacht. Teilweise kamen die Krankengymnastinnen zu uns nach Hause, teilweise sind wir dort hin, je nachdem, was es war.
Es lief mehrere Jahre, ich habe nur unter anderem .. es gab noch mehr und auch andere weitere Gründe .. deshalb auch lange aufgehört zu arbeiten, weil meine Mutter, die sonst gut auf unsere Kinder hat aufpassen können, damit doch überfordert war, denn was ich mit Marius habe nach Anleitung auch tagtäglich alleine machen müssen, war schon sehr speziell. Er hatte auch nicht immer Lust dazu und ich musste ihn ermuntern, dabei zu bleiben, mich durchsetzen, ohne nun gleich gemein oder streng zu werden und so weiter. Das konnte Mama nicht.
 Nach ein paar Jahren dachten wir, es wäre jetzt soweit okay und hörten auf.

Als Marius eingeschult wurde, stellte sich heraus, das war nicht so. Das sogenannte Schwingen, also die ersten lockeren Schreibübungen, klappte bei ihm in der 1. Klasse nicht richtig. Es ging also weiter mit Frühförderung. Die war aber in dem Alter nicht mehr ansatzweise so erfolgreich wie das, was wir gemacht haben, als Marius ein Baby war, wo man wirklich zusehen konnte, wie das half. Allerdings dürfte seine Schwester Esther erst da wirklich miterlebt haben, das sowas hilft und wie wichtig es ist, auch konsequent dabei zu bleiben und wie wichtig es ist, dass die Eltern mit der Frühförderung nach Anleitung zu Hause weitermachen und es nicht nur in den von der Krankenkasse bezahlten Therapiestunden passiert. Denn das ist zu wenig, um wirklich alles auszubügeln.

In Depenau haben wir an einem Nachbarjungen gesehen, wie sehr man beim gleichen Problem helfen oder auch nicht helfen kann ... anhand einer Mama, die keine Lust hatte, viel zu tun. Der Junge blieb im Rollstuhl, lernte nicht laufen, kam später erwachsen in ein Behindertenheim.

Marius nicht. Sicher hat Marius bis heute kleine Probleme .. aber die sind so minimal, die behindern ihn nicht im Alltag. Ich habe Marius auf eine normale Grundschule, auf eine normale Realschule und später auf normale weiterführende Schulen schicken können und er hat sogar später studiert.

Die meisten Probleme machten ihm immer Ballspiele .. aber sonst kann er normal laufen, schwimmen, radfahren und eigentlich so gut wie alles.
 Reiten ist übrigens auch gesund bei sowas .. das war nie sein Ding. Wir haben ihm aber dennoch zusammen mit seinem Papa damals Reno gekauft und ich glaube, obwohl er nicht auf ihm reiten mochte, die Bodenarbeit mit dem Pferd hat ihm gut getan .. so vom Selbstbewusstsein her. Auch wenn Marius durch diese Frühförderung fast normal war .. er ist in der Schule wegen seiner Probleme beim Ballspielen ständig verarscht und geärgert worden .. sich durchsetzen lernen bei diesem Pferd half ihm in meinen Augen auch dabei, sich gegenüber anderen Menschen durchzusetzen, jedenfalls ein wenig.
Später hatte Marius irgendwann komplett andere Interessen, auch Freunde, wurde anerkannt, weil er vieles besonders gut konnte und brauchte Reno nicht mehr.

Seine Schwester Esther wiederum, die sowieso Pferde immer toll fand und ja damit auch groß wurde, weil schon Vanessa sich immer welche gewünscht hatte, die machte daraus später einen Beruf.
Esther spezialisierte sich auf therapeutisches Reiten, aber nicht über Physiotherapie, sondern als Erzieherin in Richtung Heilpädagogik.

Unten habe ich Euch zig Links drangehängt, wo Ihr die Vielfalt von Frühförderung nachlesen könnt.

Eine Körperbehinderung wie bei Marius ist nur ein Bruchteil dessen, wofür das gut ist.

Bei einer geistigen Behinderung ist das auch gut, auch wenn das genetisch oder krankheitsbedingt ist.
Ganz im Gegenteil dazu ist Frühförderung aber gut für Kinder, die hochbehabt sind und aus denen man so einfach mehr rausholen kann, ihre Begabungen fördern.

Ein ganz anderer und weiterer Aspekt ist aber auch die Frühförderung, wenn Kinder deshalb zurückgeblieben sind, weil sie aus sozial schwierigen Familien kommen .. vernachlässigt werden .. wo die Eltern viel zu viel arbeiten .. wo sie die Kinder laufend woanders hinstecken und sich selbst nicht drum kümmern und so weiter und so fort.
 Und damit bin ich jetzt genau da gelandet, wo ich war, als ich überlegte, ich schreibe mal was über Frühförderung von Kleinkindern und warum die Mitarbeit der Eltern dabei so wichtig ist.

Die geht vor vor jedem Beruf, vor jedem noch so dringend verdienten Geld .. wer Kinder hat, sollte sich darüber klar sein, dass man da Prioritäten setzen muss und nicht das Geld, sondern das Kind an erstrer Stelle steht.
Es ist vollkommen egal, ob das Kind körperbehindert oder geistig behindert auf die Welt kommt und da auch die Mitarbeit der Eltern braucht, damit alles gut werden kann .... ob es hochbehabt ist und die Mitarbeit der Eltern braucht, um das aus ihm rauszuholen, was an besonderen Fähigkeiten in ihm drin steckt oder aber ob man Eltern, die prinzipiell daran schuld sind, weil sie ihr Kind vernachlässigt haben, dazu motivieren muss, jetzt endlich an das Kind zu denken und mitzuhelfen, damit es wieder aufholen kann.
 Jedes Kind, das Frühförderung braucht, egal aus welchem Grund, hat es verdient, dass seine Eltern einsehen, wie wichtig sie sind .. und der Job da nicht an erster Stelle stehen kann, sondern das Kind, das sie jetzt braucht.

Denn nur so kann die Fachkraft für Frühförderung auch wirklich helfen, sonst kann sie es nicht schaffen.
Meine Tochter Esther hat lange selbständig therapeutisches Reiten gemacht und später nach einem schweren Unfall nicht mehr, sondern arbeitet heute als Erzieherin in der Frühförderung von Kleinkindern, nicht mehr mit eigenen Schulpferden.

Wie wichtig die Eltern sind, hat sie mir nochmal erklärt, als Jürgen und ich zwei Kinder zu Chiwa und Prima gelassen hatten, die aufgrund von Vernachlässigung bei Eltern, die viel zu viel gearbeitet haben, unsere beiden Pferde regelrecht aggressiv gemacht hatten, weshalb ich Esther um Hilfe bat.
Diese Kinder waren schon älter, damals 13 und 8 Jahre alt, eine hatte ein Psychiater bereits nach Hause geschickt, weil er gesagt hat, er könnte nicht mehr helfen, das andere wurde von den Johannitern betreut.

Meine Tochter sagte, wenn diese Mutter nicht versteht, dass sie ihre Arbeitszeit drastisch reduzieren muss, hat nichts Sinn, aber auch, beide Kinder wären genau genommen schon zu alt, als dass man noch viel tun könnte.



Es ist extrem wichtig zu verstehen, dass das Nervensystem am anpassungsfähigsten ist, bis ein Kind ca. 5 Jahre alt ist .. danach kann man kaum noch was tun oder nur ganz wenig.

Und der Elterneinsatz ist in jedem Alter und egal aus welchem Grund elementar wichtig.

Nun mehr zum Nachlesen. Ihr werdet auch da finden, dass ich damit, was ich Euch hier mit eigenen Worten erzählt habe, absolut im Recht bin.