.. und ganz explizit auch am Ehepaar Wagenknecht/Lafontaine
Wo ich persönlich die Probleme bei so einer Sammelbewegung sehe, das werde ich Euch gleich in einem Extra-Beitrag erzählen .. aber ich sehe die ganz woanders.
Dieses hier ist Kritik von einer linken Seite aus, die dazu eine völlig andere Meinung haben als ich selbst, warum das möglicherweise nicht funktionieren wird.
https://deutsch.rt.com/meinung/74657-conrta-aufstehen-die-illusion-vom-guten-kapitalismus/
Dieses hier ist Kritik von einer linken Seite aus, die dazu eine völlig andere Meinung haben als ich selbst, warum das möglicherweise nicht funktionieren wird.
https://deutsch.rt.com/meinung/74657-conrta-aufstehen-die-illusion-vom-guten-kapitalismus/
Habe ich gerade gefunden und will mal ein paar Textstellen daraus übernehmen:
Ansonsten bitte alles im Link oben selbst nachlesen:
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Contra "Aufstehen": Die Illusion vom guten Kapitalismus
19.08.2018 • 07:30 Uhr
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Seit Sahra Wagenknecht die linke Sammelbewegung
#aufstehen angekündigt hat, streiten sich Befürworter und Gegner.
Erstere schöpfen Hoffnung, letztere sehen den linken Grundkonsens in
Gefahr und empfinden das Projekt als autoritär. Eine Kritik von links.
von Susan Bonath Die Reichen werden reicher, Armut breitet sich aus. In den Industrienationen zittert vor allem die untere Mittelschicht vor einem drohenden sozialen Abstieg. Eine Umweltkatastrophe apokalyptischen Ausmaßes bahnt sich an, die Furcht vor einem Dritten Weltkrieg wächst. Immer mehr Menschen spüren die wachsenden Verwerfungen im globalen Spätkapitalismus. "Wie kommen wir da heraus?", lautet eine oft gestellte Frage. So mancher klammert sich an jeden Strohhalm.
Als solcher fungieren dieser Tage die bekannten Linkspartei-Politiker Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine. Linke, Sozialdemokraten, wohlmeinende Konservative projizieren in das maßgeblich von den beiden initiierte Projekt #aufstehen so manche Hoffnungen. Irgendwie besser werden soll es mit dieser "Sammlungsbewegung". Von etlichen Medien wohlwollend begleitet, von anderen misstrauisch beäugt, kritisiert von links und rechts, tobt in den sozialen Netzwerken ein Kampf zwischen Befürwortern und Kritikern. Die Fronten verhärten sich.
Undurchsichtiges Angebot von oben
Das Wort "Bewegung" klingt motivierend und vielversprechend, irgendwie nach Aufstand. Doch ein solcher hat ein konkretes Ziel. "Aufstehen" vertröstet bei der Frage nach einem solchen auf den 4. September. Auf der Webseite gibt es, neben dem Anmeldeformular, nur aufwendig produzierte Videos.
"Margot" erzählt zu trauriger Musik über ihre Angst vor Wohnungsverlust. Gewerkschafterin "Susi" wünscht sich "wieder Politik mit normalen Menschen". Lehrer "Andi" beklagt die Bürokratisierung und das "Notendenken" seiner Schüler. Und so weiter. Doch wer sind Margot, Susi, Andi und die anderen eigentlich? Wessen Statements geben sie wieder? Ihre eigenen? Von oben vorgegebene? Auffällig ist: Die Videos sind professionell gemacht, erinnern an emotionale Werbefilmchen. Ihr Motto: Die da oben tun nichts.
Die Aufforderung richtet sich an irgendwie Unzufriedene. Wer eine andere Politik will, möge sich dort registrieren. "Jeder, der sich auf unserer Webseite registriert, wird damit Teil der Bewegung", sagte Wagenknecht in einem am 3. August veröffentlichten Interview mit den NachDenkSeiten. Und weiter: "Er wird automatisch unsere vielfältigen Online-Inhalte erhalten als auch über Aktionen vor Ort informiert." Also Klappe halten und warten auf ein Animationsprogramm von den Machern?
Wer finanziert das eigentlich alles? Die Einrichtung der Webseite und der Social-Media-Auftritte, die Arbeitszeit für deren Betreuung, die Videoproduktionen. Auf eine entsprechende Nachfrage der Autorin übermittelte eine Büromitarbeiterin Wagenknechts lediglich ein Kurzstatement der Linke-Politikerin: "Alle, die sich in der Sammlungsbewegung engagieren, tun das aktuell ehrenamtlich." Man könne das auch zitieren. Ehrlich? Das klingt wie eine Antwort von Regierungssprecher Steffen Seibert auf eine unliebsame Anfrage bei der Bundespressekonferenz: Mehr haben wir dazu nicht zu sagen. Punkt.
Kampf zwischen zwei rechten Flügeln
Seit Langem grenzt sich das Duo Wagenknecht und Lafontaine innerhalb der Linkspartei von den moralisch argumentierenden Kapitalismus-Reformern um Parteichefin Katja Kipping ab. Dabei hält sich wacker das Gerücht, die beiden führten einen ominösen "linken Flügel" der Linkspartei an.
Wahr ist indes: Wagenknecht trat für ihre politische Karriere aus der Kommunistischen Plattform aus. Sie redet wie der von ihr als Moralisten kritisierte Flügel von "sozialer Gerechtigkeit" - ein Begriff, der seit jeher von allen Parteien je nach zu bedienender Klientel recht beliebig eingesetzt wird. Beide "Lager" kritisieren seit Langem bestenfalls Auswirkungen des Kapitalismus wie Armut, Aufrüstung, das Treiben der NATO. Das Konzept beider Seiten manifestiert sich im Gros darin, Reiche höher zu besteuern und Hartz IV zu entschärfen. Bei der NATO ist man sich schon nicht mehr einig. Wagenknecht schielt dabei zurück zur Ära Ludwig Erhards oder der von Willy Brandt. Beide wollen den Kapitalismus irgendwie sozialer gestalten.
Wahr ist auch, dass Wagenknechts Ehemann Lafontaine eine politische Karriere als Sozialdemokrat mit zeitweilig gravierender rechter Schlagseite hinter sich hat. Schon in der Flüchtlingsdebatte Anfang der 1990er-Jahre – auf die eine ganze Welle von teils tödlichen Anschlägen auf Unterkünfte und deren Bewohner folgten – befeuerte er gemeinsam mit der CDU die faktische Aufhebung des bis dato geltenden Asylrechts, sprach abfällig von "Scheinasylanten" und "Wirtschaftsflüchtlingen". Heute argumentiert der Sozialdemokrat ähnlich. Mit der "Beschränkung des Zuzugs" wolle er die AfD schwächen. Seine Frau sieht es ähnlich. Man kann also mitnichten von einem linken und rechten Flügel reden. Im Gegenteil: Hier bekämpfen sich zwei pro-kapitalistische, also rechte Lager innerhalb der Linkspartei.
Abschied vom linken Grundkonsens
Links steht im besten historischen Kontext, wer sich auf die Seite der Entrechteten, der Unterdrückten, der Armen stellt. Es geht primär um Arm und Reich, nicht um Herkunft. Alle Menschen sind gleich viel wert und haben gleiche Rechte verdient – das ist der linke Grundkonsens schlechthin. Wer beginnt, Arme in Gruppen zu selektieren, Menschenrechte nach nationalen Kriterien unterschiedlich zu verteilen, wer Wert- und Unwert-Theorien aufstellt, verlässt den humanistischen Weg, der links von rechts primär unterscheidet.
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Ich höre hier mal auf .. das ist nur der Anfang .. weiterlesen lohnt sich .. dieser Text ist extrem kritisch . nun handelt es sich natürlich, wie zu Anfang ja schon geschrieben wurde, auch um eine Kritik von links.
Viele Links sind gegen diese Bewegung .. die ihnen eben nicht links genug ist.
Wer mag, kann sich anhand dieses Textes aber gut schonmal eine gewisse eigene Meinung darüber bilden, was bei dieser Sammelbewegung schlussendlich herauskommen könnte.
LG
Renate
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