Sonntag, 23. September 2018

Ein bisschen deutsch-deutsche Handelsgeschichte

Warum die DDR mit Westdeutschland Handel trieb


Für alle, die sich mal intensiver mit dem Thema beschäftigen wollen. Ich war sehr fleißig und habe da einiges rausgesucht in der Hoffnung, besser zu verstehen, ob die Meinung vieler Ossis, der Westen wäre schuld an ihrer Pleite vor und auch nach der Wende, nun wirklich zu Recht besteht oder eher nicht.

https://www.mdr.de/zeitreise/ddr-aussenhandel-die-aussenhaendler104.html

Daraus dann mal für den Anfang auszugsweise .. ist vom MDR, einem Sender, der drüben im Osten zu Hause ist.
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Der Außenhandel der DDR unterlag der staatlichen Kontrolle des Ministeriums für Außenhandel. Die entsprechenden Handelsbetriebe hatten sich an vorgegebene Warengruppen zu halten. Der Wirtschaftsraum des DDR-Außenhandels beschränkte sich in den 50er- und 60er-Jahren zu 95 Prozent auf die im "Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe" (RGW) zusammengefassten Länder. Anfang der 60er-Jahre schlossen die RGW-Staaten ein Abkommen über die Einführung des sogenannten Transferrubels als Verrechnungswährung, Im- und Exporte innerhalb des Wirtschaftsraumes des RGW waren fortan ausschließlich in Transferrubel bemessen. Der Kurs war festgelegt: 1 Transferrubel entsprach 4,67 Ost-Mark. Die Unterscheidung von weichen und harten Waren im Ostblock stand damit auf der Tagesordnung. Harte Waren waren auf dem Weltmark gefragt und konnten damit gegen harte Währung in den Westen exportiert werden. An weicher Ware hatte hingegen auch im Westen niemand Interesse. So erklärt sich, warum Waren mit mäßiger Qualität oft nur für den Handel innerhalb des Ostblocks genügten. Man war zwar in der Lage, qualitativ hochwertig zu produzieren - wenn auch unter hoher Anstrengung, gerade deshalb mussten diese Produkte im Export aber Devisen einbringen. 
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 1964 entstand im Ost-Berliner Ministerium für Außenhandel der Bereich Bereich "Kommerzielle Koordinierung" (KoKo) unter der Leitung von Staatssekretär Alexander Schalk-Golodkowski mit dem obersten Ziel der Devisen-Beschaffung. Die DDR versuchte verzweifelt, der wachsenden Auslandsverschuldung etwas entgegenzusetzen. Die steigende Industrialisierung des Landes erhöhte die Notwendigkeit von Importen drastisch. Um dies zu ermöglichen, war harte Währung unabdingbar. Exporte ins nichtsozialistische Ausland wurden allerdings mit enormem Aufwand subventioniert. Ein Missverhältnis, welches auf lange Sicht ein Problem werden sollte. 
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  Die Akzeptanz des Sozialismus in der breiten Bevölkerung sollte vor allem mit einer spürbaren Steigerung des Lebensstandards gestärkt werden. Westimporte würden dies ermöglichen, so die nicht eben von ökonomischem Sachverstand getrübte Idee. Denn die durch Importe verursachten Kosten konnten nur zum Teil durch Exporte von eigenen Gütern ausgeglichen werden.
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 Der allgemeine Anstieg der Weltmarktpreise in den 1970er-Jahren traf die DDR-Wirtschaft empfindlich. Honeckers Konsumprogramm strapazierte die ostdeutsche Planwirtschaft bis zur drohenden internationalen Zahlungsunfähigkeit Anfang der 1980er-Jahre. Der Bereich "Kommerzielle Koordinierung" schien durch seinen zunehmenden Einfluss im Außenhandel, und nicht zuletzt im innerdeutschen Handel, kurzfristig Abhilfe zu schaffen. Die so erwirtschafteten Mittel wurden allerdings nicht in die eigene Industrie und Innovationskraft investiert, sondern weiter für den Import von Konsumgütern verwendet. Die ostdeutsche Volkswirtschaft verlor nach und nach an Substanz. Daran haben auch Fehlinvestitionen einen nicht zu unterschätzenden Anteil. Das sogenannte CoCom-Embargo hatte die Aufgabe, Lieferungen von Kriegsmaterial und Gütern, die militärischen Zwecken hätten dienen können, in die Länder des Ostblocks zu verhindern. Die NATO-Staaten sowie Japan und Australien verhinderten damit unter anderem auch die Entwicklung der Mikroelektronik in der RGW-Zone. Die DDR sah sich so Ende der 1970er-Jahre gezwungen, gewaltige Summen in den Aufbau einer eigenen Mikroelektronikindustrie zu investieren. Geld, welches wiederum an anderer Stelle fehlte. Der Errichtung eines auf dem Weltmarkt konkurrenzfähigen Industriezweiges blieb hingegen ein rührender Traum, da man die Zeichen der Zeit einfach verschlafen hatte. Die DDR hinkte dem Weltmarkt also nicht nur zeitlich hinterher, auch die finanziellen und wissenschaftlichen Kapazitäten im Bereich Mikroelektronik reichten trotz Milliardeninvestitionen nicht annähernd. 
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 In den 80er-Jahren verdoppelte sich durch die gestiegenen Grund- und Rohstoffpreise auf dem Weltmarkt und durch die fehlenden Investitionen in den eigenen Wirtschaftsstandort der Aufwand für den gesamten Exportbereich der DDR. Für die angestrebte "Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik" war der Außenhandel zur Tilgung von Schulden und zur Ausschöpfung des eigenen Produktionspotentials aber ein unabdingbarer Bestandteil. Da der Ostblock aber zu keiner wirtschaftlichen Durchschlagskraft fand, stieg die Bedeutung des Handels mit der BRD weiter an. Eine ökonomische Stabilisierung ohne eine tragende Handelsbeziehung zum Westen schien unmöglich. Zwangsläufig zog dies außenpolitische Konsequenzen nach sich, denn ein Einbruch der Westexporte war nicht zu verkraften. In den 1980er-Jahren standen somit außenwirtschaftliche Überlegungen oftmals über den außenpolitischen. 

 Die Beziehungen zu den "sozialistischen Bruderstaaten", zur Bundesrepublik oder zu den Staaten der "Dritten Welt" waren allem Anschein nach allein dem verzweifelten Systemerhalt untergeordnet. 1983 kam es im Angesicht der Zahlungsunfähigkeit zu Verhandlungen mit der BRD, in deren Folge die Bundesrepublik eine Bürgschaft für insgesamt zwei Kredite über jeweils eine Milliarde D-Mark für die DDR übernahm. Dies sicherte den Status Quo in der DDR jedoch nur kurzfristig, eine Destabilisierung des Systems war auch durch die bevorstehende ökonomische Krise nicht mehr aufzuhalten. 
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Das Ende

Mit der am 1. Juli 1990  in Kraft tretende Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR war für die Ost-Betriebe eine kaum lösbare Herausforderung. Ihre Schulden waren von einem Tag zum nächsten im Verhältnis 1:2 in West-Mark umgestellt und die kaum konkurrenzfähigen Produkte mussten entsprechend in D-Mark verkauft werden - auch in die einstigen sozialistischen Staaten. Das konnte nicht funktionieren.
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Der Text vom mdr liest sich definitiv nicht so, als ob nun der böse Westen die Schuld in der Pleite der Ex-DDR gehabt hätte .. der hat im Gegenteil lange immer wieder geholfen, sonst wäre das nach der Beschreibung da oben schon früher passiert.
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http://www.bpb.de/apuz/30717/innerdeutscher-handel-als-wegbereiter-der-entspannungspolitik?p=all

Der Text oben ist endlos lang und handelt nur von den Anfängen des ausgedehnten Handels zwischen DDR und BRD. Wer mag, sollte das ganz lesen, es macht viel Arbeit. Daraus von mir nur ein ganz kleiner Textausschnitt, den ich dabei am wichtigsten finde, nämlich die Reaktion Westdeutschlands auf den Mauerbau und gleichzeitig den Wunsch der DDR nach weiteren Handelsbeziehungen.
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 Doch entgegen aller Ost-Berliner Sorgen und Vorsichtsmaßnahmen antwortete die Bundesregierung auf den Mauerbau aus mehreren Gründen nicht mit Eingriffen in den innerdeutschen Warenverkehr. Den Ausschlag gab sicherlich das Bemühen, die Krise nicht weiter anzuheizen, zumal eine Einstellung der Baumaßnahmen als ausgeschlossen galt. Weiterhin gingen unter den Bonner Experten die Meinungen darüber auseinander, ob Wirtschaftssanktionen Anfang der 1960er Jahre überhaupt noch eine ernsthafte Drohung für die DDR darstellten. Die peinlichen Erfahrungen im Zuge der Kündigung des innerdeutschen Handelsabkommens sprachen eher dagegen. Und schließlich signalisierten die westlichen Verbündeten nur sehr halbherzige Bereitschaft, ökonomische Strafmaßnahmen gegen die DDR zu verhängen. 

 Die eigentlichen Beweggründe für das zurückhaltende Bonner Krisenmanagement im Sommer 1961 waren jedoch grundsätzlicherer Natur als die hier benannten taktischen Erwägungen. Erstmals deutete sich öffentlich ein neuer strategischer Kurs in der Bonner Ost- und Deutschlandpolitik an. Die bislang dominierende "Politik der Stärke", welche Wirtschaftskontakte zur DDR in erster Linie als probates Druckmittel interpretiert hatte, wich peu à peu einer Entspannungspolitik, in deren Kontext dem innerdeutschen Handel eher die Funktion eines "goldenen Angelhakens"[3] zugedacht war. Bereits Anfang 1961, ein halbes Jahr vor dem Mauerbau, hatte sich diese handelspolitische Richtungsänderung nach kabinettsinternen Auseinandersetzungen abgezeichnet. Allerdings setzte Bundeskanzler Konrad Adenauer in diesem Prozess der konzeptionellen Umorientierung nicht etwa die Akzente, sondern er gab widerwillig dem wachsenden Druck westlicher Verbündeter, bundesdeutscher Industrieller, kabinettsinterner Widersacher und - wahlkampfbedingt - der innenpolitischen Stimmung nach. 
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Also es ging nicht ums Verdienen an den Ostprodukten, die schon sehr schnell an Wert verloren, weil der Osten gegenüber dem Westen schon wegen der Beziehung zu Russland im Nachteil war .. es ging um politische Einflussnahme, dass die Bundesrepublik sozusagen half .. um langfristig das Ziel anzusteuern, dass Ost und West wieder ein Gesamtdeutschland würden. Es hatte rein ideelle, keine wirtschaftlichen Gründe.

Mehr müsst Ihr dann bitte selbst oben weiterlesen.
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http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-42762302.html

Daraus auch ein paar Zitate .. Rest dann bitte selbst lesen ...trotz der mangelhaften Qualität hatte die DDR gegenüber jedem anderen Land, mit dem die BRD Handel trieb, Privilegien .. das hatte nur einen Grund ... der Westen hat den Osten Deutschlands immer noch als ein Land wahrgenommen und versucht, den Menschen drüben zu helfen.

Zitate siehe unten:
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Seit Jahr und Tag predigt die ostdeutsche Staats-Propaganda, "daß sich zwischen der sozialistischen DDR und der imperialistischen BRD ein objektiver Prozeß der Abgrenzung und nicht der Annäherung vollzieht" (SED-"Neues Deutschland"), und seit dem winteranfangs unterzeichneten Grundvertrag ist die SED sicher: "Der Vertrag selbst ist die Abgrenzung von der BRD und hat nichts zu tun mit einer einfach illusionären Tendenz zur Annäherung an die BRD" (SED-",Freie Erde").
Tendenzen zur Illusion sind gleichwohl unverkennbar -- bei der Einheitspartei selbst. Denn zumindest ein Grundvertragskomplex, die Regelung des Handelsverkehrs, belegt, daß Willy Brandts in Ost-Berlin so heftig bekämpfte These von den "besonderen Beziehungen" zwischen den beiden Staaten in Deutschland immer noch stimmt. Selbst Chef-Abgrenzer Erich Honecker gestand in seinem "New York Times"-Interview Ende November zu, daß insofern "Besonderheiten ... in den Beziehungen (der beiden deutschen Staaten) weiterbestehen". 
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Diese besonderen Beziehungen, im Artikel 7 des Grundvertrags und seiner Protokoll-Notiz II niedergelegt, begünstigen die ostdeutschen Kommunisten. Der Vertrag bestimmt, daß "der Handel zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik ... auf der Grundlage der bestehenden Abkommen entwickelt" wird. Und das heißt: Die DDR bleibt auch künftig trotz Bonner wie internationaler Anerkennung als souveräner Staat im Handel Teil des besonderen innerdeutschen Wirtschafts-Territoriums.  
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Dieses Privileg stiller EWG-Teilhabe war es den DDR-Souveränen wert, ihre Wünsche nach anerkannter Eigenstaatlichkeit im ökonomischen Bereich zu mäßigen. Denn der Nutzen dieser Sonderstellung -- die DDR ist der einzige Ostblock-Staat mit gleichsam offener Zollgrenze zum EWG-Spitzenland Bundesrepublik -- schlägt in der Erfolgsbilanz der ostdeutschen Staatswirtschaft erheblich zu Buch.
Jahr um Jahr steigen die Umsatzzahlen des innerdeutschen Handels -- im letzten Jahrzehnt von knapp zwei auf gegenwärtig rund fünf Milliarden Mark, und eine Ausweitung auf acht Milliarden bis 1975 scheint durchaus möglich. Auch ist die Bundesrepublik -- mit einem Zehnprozent-Anteil -- mittlerweile nach der Sowjet-Union wichtigster Handelspartner der DDR. (In der Bonner Außenhandelsrangliste allerdings steht die Ost-Republik erst auf Position 10.) 
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Freilich, die Ost-Laster der Marke Skoda holen mehr, als sie bringen. Die Lieferungen der Bundesrepublik in die DDR stiegen in den ersten neun Monaten des Jahres 1972 um 13,4 Prozent gegenüber 1971. Die Bezüge aus der DDR hingegen erhöhten sich nur um ein Prozent. Am Jahresende 1972 betrug Ost-Berlins Passivsaldo 1,8 Milliarden Mark.
Ursache dieses Defizits ist vor allem die ungenügende Liefermöglichkeit ostdeutscher Produzenten. Denn der innerdeutsche Handel ist ein Jahr um Jahr zwischen Ost-Berlin und Bonn neu vereinbartes Tauschhandelsgeschäft. bei dem -- weil die Ost-Mark wie alle Ostblock-Währungen nicht frei handelbar ist -- Waren nicht mit Geld, sondern mit Waren bezahlt werden.
Das heißt praktisch: Will ein volkseigener Betrieb in Dresden auf der Leipziger Messe eine Maschine aus Dortmund für 50 000 Mark kaufen, muß die DDR-Wirtschaft, um die zwischendeutsche Handels-Bilanz auszugleichen. eigene Waren im gleichen Wert in der Bundesrepublik absetzen.
Um dieses mittelalterliche Verfahren für entwickelte Volkswirtschaften wenigstens halbwegs anwendbar zu machen, wies die Bundesregierung die Frankfurter Bundesbank an, DDR-Bezüge bis zu einem festgelegten Zeitpunkt und bis zu einer festgelegten Höhe kostenfrei zu kreditieren. Dieser sogenannte Swing -- 1972: 585 Millionen Mark verschafft den Ost-Berliner Staatsökonomen einen in dieser Form einmaligen Vorteil: Sie können westdeutsche Waren importieren, ohne im Gegenzug sofort eigene Produkte in der Bundesrepublik absetzen zu müssen: und sie brauchen für diesen Bank-Service dank der Bonner gesamtdeutsch motivierten Großherzigkeit nicht einmal Zinsen zu bezahlen.
Außerdem darf Ost-Berlin zu Konditionen in die Bundesrepublik liefern. die keinem anderen Nicht-Mitglied der EWG gewährt werden. Mehr noch: Wirtschaftlich gilt die DDR, mit Einverständnis ihrer Führer, für Bonn auch weiter als Inland. 
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Das heißt: Für eine Tonne Zucker bekommt die DDR in der Bundesrepublik 950 Mark gutgeschrieben, während sie auf dem Weltmarkt dafür maximal 770 Mark erlösen würde.
Ähnlich günstig sieht es mit den Absatzmöglichkeiten für Industrie- und Konsumgüter aus. Die Bundesrepublik verzichtet beim Import von DDR-Textilien. Photo-Artikeln, Musikinstrumenten, Uhren auf den sonst obligatorischen EWG-Außenzoll von neun bis zehn Prozent. 
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Dennoch haben es Erich Honeckers Westhändler schwer. Ihre Chancen, diese Vorteile voll auszuschöpfen, sind gering, solange die ostdeutsche Industrie. trotz fortschreitender Modernisierung. noch immer nicht flexibel genug auf die Bedürfnisse westlicher Märkte reagiert.
Als seinerzeit Jersey-Kleidung im Westen in Mode kam, konnten sich die Textilproduzenten der DDR nicht schnell genug umstellen, und Versandhändler Neckermann, sonst Stammkunde, suchte sich andere Lieferanten. lind als sich zeigte, daß DDR-Kühlschränke, Staubsauger und Nähmaschinen nicht in genügender Zahl zur Verfügung standen, strich Versand-"Quelle". gleichfalls Importeur von DDR-Waren, diese Erzeugnisse erst einmal aus dem Angebot.
Das West-Berliner "Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung" (DIW), besetzt mit Spezialisten für Fragen des Ost-West-Handels, hat denn auch erst jüngst wieder errechnet, daß die DDR auf herkömmliche Art, also mit Tauschhandel allein, weder ihre West-Schulden bezahlen noch den West-Handel ausweiten kann. Als Ausweg schlugen die Wirtschaftsforscher vor: 
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Mehr oben im Link.
 
Auch hier lese ich raus .. die BRD hat geholfen so gut es ging ... nicht den Osten ausgenutzt .. der hatte gegenüber jedem anderen Staat Privilegien ohne Ende.
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Und auch das war die Ex-DDR ... sie hat ihre Häftlinge, die zu immer schlimmeren Bedingungen inhaftiert waren, für extrem viel Geld an die BRD verkauft und auch so viel Geld eingenommen.
 
Auch hier ein paar Zitate .. Rest bitte oben selbst nachlesen:
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 Mehr als 3,5 Milliarden Mark zahlte die Bundesrepublik, um insgesamt 33.755 Häftlinge aus der DDR frei zu bekommen. Ein neues Buch dokumentiert den Sklavenhandel des SED-Regimes. 
 
Wie viel ist ein Menschenleben in Freiheit wert? Ziemlich genau 100.000 Mark. So jedenfalls lautete die brutal-nüchterne Antwort, die ein Vierteljahrhundert lang DDR und SED auf diese Frage gegeben haben. Der Freikauf von politischen Häftlingen aus praktisch immer menschenunwürdigen Haftbedingungen in die Freiheit der Bundesrepublik ist ein gleichzeitig glänzendes uns düsteres Kapitel der deutsch-deutschen Teilung.
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 Ute Franke zum Beispiel träumte mit Anfang Zwanzig noch davon, die DDR zu einem Sozialismus mit menschlichem Antlitz reformieren zu können. Deshalb verbreiteten ihre Freunde und sie mit Kinderstempeln einzelne Passagen aus Rudolf Bahros in der DDR verbotenem Buch "Die Alternative" und verbreiteten sie. Der Autor, ein ehemaliger SED-Kader, saß längst in der Stasi-Haftanstalt Bauzten II, als Uta Franke festgenommen wurde.
 
 "Staatsfeindliche Hetze" lautete der Vorwurf, obwohl sie nur das in Artikel 27 der DDR-Verfassung verbriefte Recht auf freie Meinungsäußerung wahrgenommen hatte. Allerdings galt dieses Recht nur "den Grundsätzen dieser Verfassung gemäß" – Kritik an der totalen Macht der SED war also untersagt. Auf elf Monate Untersuchungshaft folgte die Verurteilung zu 28 Monaten Gefängnis – weil sie der "ideologischen Diversion des Klassengegners auf dem Boden der DDR" zugearbeitet habe. Sie kommt in das berüchtigte Frauengefängnis Hoheneck, wo sie auch Zwangsarbeit leisten musste: Nähen für den Klassenfeind, Bett- und andere Wäsche, die bei westdeutschen Versandhäusern billig verkauft wird.
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Mehr Beispiele wie dieses folgen im Text oben .. auch ein trauriges Kapitel der "Handelsgeschichte BRD DDR".
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https://www.welt.de/wirtschaft/article134088763/Die-DDR-war-in-Wahrheit-gar-nicht-pleite.html

Den Griechen ging es schlechter als der DDR, schreibt da jemand .. die DDR wäre bei der Wende zwar fast pleite, aber nicht ganz pleite gewesen und hätte sich genauso wie Griechenland noch wieder hochrappeln können, wenn sie gewollt hätte.

Auch hier ein paar Zitate .. Rest bitte selbst lesen.
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Ende 1985 waren es dann 30 Milliarden. Ende 1989 deckten die Liquiditätsreserven gut 59 Prozent der Verschuldung ab. „Netto, das heißt nach Abzug der Devisenreserven, erreichte die Verschuldung gegenüber den westlichen Ländern im Krisenjahr 1982 mit 25,1 Milliarden Verrechnungsmark ihren Höhepunkt. Bis 1985 ging sie auf 15,5 Milliarden DM zurück. Danach wuchs sie wieder an, Ende 1989 betrug die Nettoverschuldung 19,9 Milliarden Verrechnungsmark.“
Je nach Wissenschaftler und Autor wird denn auch der Schuldenstand der DDR zu ihrem Ende berechnet. Mit vermutlich rund 85 Prozent war er zwar für die damalige Zeit recht hoch, überschuldet aber war das Land nicht. Griechenland steht heute finanziell wesentlich schlechter da.
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 Damals kürzte die Sowjetunion aufgrund eigener Probleme dem „Brudervolk“ in Ostdeutschland die Erdöllieferungen von 19 auf 17 Millionen Tonnen. Für die DDR war das eine Katastrophe, hatte sie doch Teile dieses Öls teuer veredelt in den Westen weiter verkauft.
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 Alles Bitten und Betteln der Ostdeutschen bei den Russen half nicht. „Der ökonomische Kollaps deutete sich 1981 an und wurde 1983 offensichtlich“, sagte der frühere DDR-Wirtschaftsminister Günter Mittag später in einem Interview mit dem „Spiegel“. Über diese Lage sei das gesamte Politbüro informiert gewesen. Die Russen aber konnten es sich nicht leisten, die DDR im gleichen Umfang wirtschaftlich zu alimentieren.

 Genosse Leonid Iljitsch (Breschnew) hat mich beauftragt, dem Politbüro der SED mitzuteilen, in der UdSSR gibt es ein großes Unglück“, übermittelte Konstantin Russakow Breschnews Antwort an die DDR-Führung. „Wenn ihr nicht bereit seid, die Folgen dieses Unglücks mit uns zu tragen, dann besteht die Gefahr, dass die Sowjetunion ihre gegenwärtige Stellung in der Welt nicht halten kann, und das hat Folgen für die ganze sozialistische Gemeinschaft.“
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Die hatte es auch so. In den 1980er-Jahren richteten DDR-Bürger jährlich mindestens 500.000 Eingaben an die Partei- und Staatsführung. „Die Diskrepanz zwischen Versprechungen der Parteiführung und der Versorgungswirklichkeit vergrößerte sich immer mehr, so dass die Eingaben zahlreicher und heftiger wurden“, heißt es in dem Buch „Der SED-Staat“ von Klaus Schroeder.
Es fehlte an vielem, nicht nur an den heute so oft genannten Bananen und Apfelsinen. Ersatzteile für Autos gab es selbst nach langen Wartezeiten oft nur unter der Ladentheke oder im heimlichen Tausch gegen andere dringend benötigte Waren. Fahrradersatzteile, Wasserhähne, Farbfernseher, Schuhe, Damenunterwäsche und Jeans. Außer Grundnahrungsmitteln gab es zum Ende der DDR fast nichts, wofür man nicht Vitamin-B, also Beziehungen, benötigt hätte.
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Und schlimmer: „Zunehmend sind derartige Äußerungen verbunden mit offen ausgesprochenen Zweifeln an der Objektivität und Glaubwürdigkeit der von den Massenmedien der DDR periodisch veröffentlichten Bilanzen und Ergebnissen der Volkswirtschaften.“
Auf Deutsch: Die Bürger glaubten der Regierung immer weniger. Bananen und Apfelsinen gab es im Winter nur selten. Und wenn dann vor allem in Berlin, der „Hauptstadt der DDR“ und damit dem Schaufenster des Regimes. „Westpakete kompensierten die Versorgungsmängel in einem beträchtlichen Ausmaß“, schreibt Schroeder in seinem Buch „Der SED-Staat“. „Allein im Jahr 1988 schickten Westdeutsche 28 Millionen Päckchen und Paketsendungen in einem Gesamtwert von 5,3 Milliarden Mark in die DDR.“ Das entsprach in etwa vier Prozent des gesamten Einzelhandelsumsatzes, bei Textilien und Bekleidung sogar 24 Prozent. „Der in der DDR verzehrte Kaffee stammte zu etwa 20 Prozent, die Damenstrumpfhosen zu 30 Prozent und die Damenoberbekleidung zu fast 20 Prozent aus Westpaketen.“
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Am Ende war der Staat finanziell nicht pleite, aber seine Bürger lechzten nach mehr. Nach Freiheit. Und zu der gehört zwar nicht nur aber eben auch ein Warenangebot, das nicht nur von Beziehungen diktiert war. Die schwache ostdeutsche Wirtschaft, gegängelt durch die Planwirtschaft der SED-Genossen, konnte das nicht gewährleisten. „Zugleich versuchten wir, die Wirtschaftskooperation mit dem Westen auszubauen“, schilderte Ex-Minister Mittag 1991 die Lage. „Dafür waren Kredite erforderlich, die durch zusätzliche Exporte zu erwirtschaften waren.“ Der Kreislauf war für die DDR-Wirtschaft tödlich, denn bei rückläufigen Rohstofflieferungen der Russen wuchs der Aufwand für den Export überproportional. Ein dauerhafter Zustand konnte das nicht sein.
1987 kam Mittag dann nach eigenem Bekenntnis zu der Einsicht, dass es wirtschaftlich vorbei war. „Jede Chance ist verspielt. Vom Osten war keine Hilfe möglich, und zum Westen konnte die Wende zu umfassenden Wirtschaftskooperation wegen latent wirkender politischer Widerstände in unseren Reihen nicht erfolgen“, sagt der Mann, der für die ostdeutsche Wirtschaftspolitik mitverantwortlich war. Ohne Wiedervereinigung wäre die DDR einer ökonomischen Katastrophe mit unabsehbaren sozialen Folgen entgegen gegangen, „weil sie auf Dauer allein nicht überlebensfähig war.“
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 Das heißt doch .... es war das DDR-Volk selbst, dass zu Westdeutschland dazugehören wollte. Als DDR wären sie nicht vollkommen pleite gewesen. Es wäre ihnen nur nicht mehr besser gegangen als allen anderen Menschen in den sozialistischen Ländern, die zur Sowjetunion dazugehört haben. Das wollten sie nicht.

Hier wurde das mit einer großen Hilfebereitschaft wahrgenommen .... damals waren die westdeutschen "Gutmenschen" in den Augen der Ossis gut .. und heute ????
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https://www.rtl.de/cms/skandal-um-ost-west-handel-westdeutsche-firmen-sollen-von-ddr-zwangsarbeit-profitiert-haben-1766466.html

Hier oben was wirklich ganz Krasses. Die DDR ging sogar so weit, damit sie billiger produzieren konnte, was in den Westen ging, dafür ihre Inhaftierten als Zwangsarbeiter auszubeuten.

Daraus auch mal ein paar Angaben nur von mir, Textausschnitte kopieren kann man aus dem Link oben leider nicht.

Es wurden vor allen Dingen in der Honecker-Ära Häftlinge zur Arbeit eingesetzt, um Waren für den Westen herzustellen. Das geht aus durchgearbeiteten Stasi-Unterlagen hervor.

Report Mainz hat darüber berichtet. Firmen wie Ikea oder Aldi Süd und Nord haben waren bekommen, die von Häftlingen in der DDR hergestellt worden sind, wurde da gesagt.

Aldi Nord und Süd haben auf Befragen gesagt, dass sie das zutiefst bedauern, solche Waren aus der DDR bekommen zu haben.

Auch VW soll solche Waren bekommen haben, auch hat gesagt, sie hätten diese Waren weder wissentlich herstellen lassen noch hätten sie das gebilligt, wenn sie davon was geahnt hätten.

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https://deutsche-einheit-1990.de/ministerien/ministerium-handel-tourismus/entflechtung-des-handels/

Wie bei der Deutschen Einheit die Privatisierung der volkseigenen Betriebe geregelt wurde.

Ich übernehme das mal hierher .. ob man das hätte besser machen können .. ich habe keine Ahnung. So bleiben wie bisher hätte es ja aber nicht können. Schließlich wollte das DDR-Volk doch zu uns dazugehören, hat sich freiwillig dafür entschieden und es hätte den Menschen klar sein müssen, dass wir eine freie Markwirtschaft hatten .. und genauso eigentlich, dass das ewige goldene Kalb Westdeutschland auch nicht mehr in der Lage gewesen wäre, die Gesamtpleite der DDR weiterhin auszugleichen.
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Bis 1989 sind die Waren-, Konsum- und Lebensmittelindustrie sowie der Handel und Verkauf von Gütern in der DDR staatlich reguliert. Mittels zentral gelenkter Wirtschaftpläne werden die Produktionsmengen und die jeweiligen Verkaufspreise einheitlich festgelegt. Um die Versorgung der Bevölkerung mit Waren zu gewährleisten, existiert in der DDR ein Netz aus Warenhäusern und Lebensmittelläden. Neben staatlichen Geschäften, wie HO-Kaufhallen oder den Centrum-Warenhäusern, bieten die Filialen der genossenschaftlich organisierten Konsumhandelskette Waren für den täglichen Bedarf an. Einige wenige Einzelhandelsläden, wie Bäckereien oder Schuster, werden bis 1989 als private Unternehmen geführt. Alle Verkaufsstellen, egal ob staatlich, genossenschaftlich oder privat organisiert, sind an die Preisvorgaben der Planwirtschaft gebunden. Preisvergleiche oder Rabatte sind somit für die Kunden in der DDR hinfällig. Für die plangemäße Belieferung aller Läden sind die staatlichen Großhandelsgesellschaften „Waren für den täglichen Bedarf“ (WtB) und „Obst, Gemüse, Speisekartoffeln“ (OGS) zuständig. Zusätzlich beliefert der Bau- und Rohstoffhandel industrielle Produzenten und private Konsumenten mit Rohmaterialien. Liefertermine und Art der gelieferten Waren orientieren sich dabei weniger an der Nachfrage der Verkausstellen, als an den planmäßigen Vorgaben und vertraglichen Absprachen zwischen Produzenten, Großhandel und Einzelhandel.
Besonders hochwertige Waren, die in der Regel nur für den Export bestimmt sind oder ausgewählte Produkte aus dem Ausland, sind in der DDR bis 1989 nur in den staatlichen Delikat- oder Exquisitläden erhältlich. Die Preise liegen in diesen Läden deutlich über denen des regulären Einzelhandels, können aber mit DDR-Mark bezahlt werden. Die in den sogenannten Intershops angebotenen Waren hingegen können nur mit westlichen Devisen gekauft werden. Das Sortiment setzt sich zum großen Teil aus westlichen Waren und nur wenigen sehr hochwertigen DDR-Produkten zusammen. Beliefert werden die Intershops nicht vom regulären Großhandel, sondern von der „Forum Außenhandelsgesellschaft mbH“, die zur Arbeitsgruppe Bereich Kommerzielle Koordinierung (AG BKK) gehört, die dem Ministerium für Staatssicherheit untersteht.

Um die monopolistische Stellung der staatlichen Handelsunternehmen aufzulösen und eine Konkurrenz- und Wettbewerbssituation in diesem Wirtschaftsbereich zu schaffen, entwirft die Fraktion der CDU/DA ein Gesetz zur Entflechtung des Handels in den Kommunen, das am 29. Juni 1990 in der 1. Lesung in der Volkskammer debattiert wird. Damit soll ein Handlungsrahmen zur Gründung von Handelsunternehmen mit verschiedenen Größenordnungen und unterschiedlichen Geschäftsformen bereitgestellt werden. Gleichzeitig darf die Versorgungskette zwischen Produktion, Großhandel und Einzelhandel nicht unterbrochen werden, um die Versorgung der Bevölkerung nicht zu gefährden.

  Die Bestimmungen sind eng verknüpft mit der Umsetzung des Gesetzes zur Privatisierung und Reorganisation des volkseigenen Vermögens (Treuhandgesetz). In Folge der darin festgehaltenen Regelungen werden zum 30. Juni 1990 aus den 16 zentralgeleiteten Großhandelsgesellschaften 167 Kapitalgesellschaften gebildet. Zur gleichen Zeit erfolgt die Umwandlung der 14 Bezirksdirektionen des volkseigenen Einzelhandels (HO) in 90 Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH). Bei diesem Prozess kommt es zu Zusammenschlüssen von Gesellschaften, die auf ihren Territorien nach wie vor eine marktbeherrschende Stellung einnehmen. Um solche Entwicklungen zu vermeiden, wird im Gesetz zur Entflechtung des Handels unter anderem festgelegt, dass die Umsatzanteile einzelner Unternehmen am Gesamtumsatz der jeweiligen Branche von 25% auf den regionalen Märkten nicht überschritten werden sollen. Doch nicht nur Zusammenschlüsse von DDR-Betrieben, sondern auch durch Übernahmen oder Beteiligungen von westdeutschen Konzernen, sogenannten Joint-Ventures, droht die Entstehung marktbeherrschender Unternehmensstrukturen. Um dies zu verhindern, prüft das Amt für Wettbewerbsschutz in Abstimmung mit der Treuhandanstalt alle Anträge auf Fusionen oder Beteiligungen.

 Als am 1. Juli 1990 die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion in Kraft tritt, kommt es aus verschiedenen Gründen zu Versorgungsproblemen und Lieferengpässen im DDR-Handel. Zudem werden fast nur westliche Produkte zu überhöhten Preisen angeboten. Auf Grund massiver Proteste gegen diese Entwicklungen wird die Abstimmung über das Gesetz zur Entflechtung des Handels als außerordentlicher Punkt in die Tagesordnung der 22. Sitzung der Volkskammer am 6. Juli 1990 aufgenommen. Nach kurzer Debatte wird die Beschlussempfehlung des Wirtschaftsausschusses angenommen und das Gesetz in Kraft gesetzt.

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Tja ...funktioniert so wie geplant hat das alles nicht. Das wissen wir alle. Aber ist das die Schuld der  in den Augen vieler Ossis heute ach so bösen Wessis?
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https://www.deutschlandfunk.de/handel-mit-der-ddr-der-markt-war-interessant-und-bleibt.1359.de.html?dram:article_id=197300

Das oben ist nur ein Zitat, aber eins, das ich sehr interessant finde ... siehe unten:
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 14. November 1989. Der damalige Unternehmer und Vorsitzende des Ostausschusses der deutschen Wirtschaft, Otto Wolff von Amerongen, zu den Handelsbeziehungen mit der DDR.

 "Der Markt war interessant und bleibt interessant. Ob er so interessant bleibt, hängt von der Wettbewerbsfähigkeit ab, denn was hilft es, wenn der Markt interessant bleibt, aber auf Ihrer Seite nicht die entsprechenden Güter zur Verfügung stehen zum Export in die Bundesrepublik Deutschland oder sonst wohin. Ich fürchte seit langem - und jetzt insbesondere - um die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie der Deutschen Demokratischen Republik. Dass die Bundesrepublik, die Wirtschaft der Bundesrepublik, hilft, verstehe ich wie folgt: Nicht etwa eine Hilfe wie es anderen Leuten vorschwebt: ‚Ich helfe mit Milliarden, wenn ihr politische Reformen macht'. Ich halte das für ein Kompensationsgeschäft, was nicht richtig ist, weil hier sozusagen Politik gegen Wirtschaft getauscht wird. Und ich will ja damit gar nicht sagen, dies ist ein Eingreifen in innere Angelegenheiten, aber es ist deswegen nicht nötig, weil Sie sowieso zu Wirtschaftsreformen wegen Ihrer abnehmenden Wettbewerbsfähigkeit gezwungen sind."
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 Tja ... der Mann hat nur gesagt, was eigentlich richtig ist ...Westdeutschland hat Milliarden dafür ausgegeben, den Menschen in der DDR zu helfen, weil die Politik dort eben nicht richtig war .. dieses Volk nicht frei war .. aber nun wäre Schluss damit.

Sie gehören nun zu uns und müssen damit auch genauso wie die Menschen in Westdeutschland damit anfangen, eine wettbewerbsfähige Industrie aufzubauen und auszubauen .. Wirtschaftsreformen wären nötig, denn ohne die wird das nichts.

Und das hat bis heute nicht geklappt, obwohl die Ex-DDR nun seit fast 30 Jahren zu uns dazu gehört.
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https://www.geschichte-abitur.de/deutsche-teilung/wirtschaftssysteme

Es geht darum, dass die DDR einen viel schlechteren Start hatte als die BRD, was damit zu tun hatte, dass die BRD innerhalb der europäischen Wirtschaftsgemeinschaft ihren Platz bekam und auch Hilfe durch den Marstallplan .. was in der DDR eben nicht so war. Schon bald zeigte sich, dass die soziale Markwirtschaft im Westen der Planwirtschaft im Osten überlegen ist.

Die Menschen merkten das bald und fingen an, aus der DDR nach Westdeutschland zu flüchten. Deshalb wurde die berüchtigte Mauer gebaut, um das zu verhindern.

Das hat aber langfristig auch nicht geholfen .. ich habe ja in anderen Quellen auch schon viel darüber gefunden und es verlinkt .. dies nun auch noch zum Schluss, damit das alles halbwegs vollständig ist.
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Neben der politischen Entfremdung unterschieden sich BRD und DDR auch in ihrer Wirtschaft. Während die BRD und westliche Staaten in die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft integriert und vom Marshallplan unterstützt wurden, musste die DDR Zwangsdemontagen und Kriegsentschädigungen an die Sowjetunion hinnehmen. In beiden deutschen Teilstaaten wurden unterschiedliche Wirtschaftssysteme eingeführt. Die BRD setzte die soziale Marktwirtschaft fest, während sich in der DDR die Planwirtschaft durchsetzte. Vor allem in den 1950er Jahren wurden die Unterschiede des Lebensstandards offensichtlich, die zu einer hohen Abwanderungswelle nach Westen führten.
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 Nachdem in Westdeutschland 1948 die deutsche Mark als Zahlungsmittel eingeführt wurde, manifestierte sich mit der sozialen Marktwirtschaft ein erfolgreiches Wirtschaftsprogramm. Mit diesem von Ludwig Erhard entwickelten Konzept konnte sich die junge Bundesrepublik schnell erholen und erlebte in den 1950er Jahren ein Wirtschaftswunder. Begünstigt wurde dies dadurch, dass der Westen durch den Marshallplan finanziell unterstützt worden war. Mit Adenauers Politik der Westintegration und den Gründungen der EGKS und EWG erzielte die BRD ein rasantes Wachstum. Die Schwerindustrie im Ruhrgebiet schuf ausgezeichnete Voraussetzungen. Im System der Marktwirtschaft konnte sich die Wirtschaft durch Angebot und Nachfrage selbst steuern. Der Begriff „sozial“ bedeutete, dass ärmere Bevölkerungsschichten vom Staat mit finanziellen Leistungen unterstützt wurden, damit sie ein einigermaßen gemäßigtes Leben führen konnten1.
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 In der DDR wurde der Wiederaufbau dadurch erschwert, dass Zwangsdemontagen und Kriegsentschädigungen an die Sowjetunion hingenommen werden mussten. Es gab keine Hilfspakete, wie es im Westen der Fall gewesen war. Die sowjetische Besatzung führte eine vom Staat gelenkte Planwirtschaft ein, in der Privateigentum und der freie Markt abgeschafft wurden. Nach dem Ideal des Sozialismus sollten damit Klassenunterschiede in der Gesellschaft überwunden werden. In diesem System legte der Staat in Fünfjahresplänen Preise, Gehälter und Ressourcen zentral fest. Zwar konnte die DDR in den 1950er Jahren auch ein Wirtschaftswachstum erzielen. Das System der Planwirtschaft erwies sich aber als sehr unflexibel, weil wichtige Rohstoffe in den entsprechenden Branchen fehlten. Am 17. Juni 1953 machte sich dies an dem „Volksaufstand“ bemerkbar, nachdem sich Arbeitsbedingungen und Versorgungslage verschlechtert hatten. Das Wirtschaftswunder in der BRD bewegte viele Menschen dazu, nach Westen auszuwandern. Mit der Abwanderung wichtiger Fachkräfte wurde die wirtschaftliche Lage nochmals verschärft. Durch den Mauerbau im Jahr 1961 sollte der Flucht nach Westen ein Ende gesetzt werden2.
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 Die Erdölkrise der 1970er Jahren führte die DDR-Wirtschaft in eine tiefe Krise. Anders als die BRD war sie nicht in der Lage, den Rohstoffmangel zu kompensieren. Da Erdöl auf dem Weltmarkt sehr teuer geworden war, setzte die DDR nun verstärkt auf Braunkohle als eigene Rohstoff- und Energiequelle. Dies erwies sich aber als sehr aufwendig, wenig effizient und führte zu massiven Umweltbelastungen. Nachdem die Sowjetunion die Subventionierung ihres Erdöls an die DDR stoppte, musste sie nochmals um ein Vielfaches mehr für Erdöl zahlen. Damit war die DDR noch mehr auf Braunkohle angewiesen. Hinzu kaum, dass die staatlichen Ausgaben deutlich höher als Einnahmen waren. Als die Sowjetunion die DDR in den 1980er Jahren aufgrund eigener Schwierigkeiten immer weniger unterstützte, wurde die wirtschaftliche Schwäche der DDR noch offensichtlicher3.
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Tja ... ich habe mir eine Menge Mühe gemacht, mal ein wenig zu recherchieren, ob denn wirklich der böse Westen daran schuld ist, dass noch heute sehr viele Ostdeutsche so unzufrieden sind, sich als Opfer fühlen und so zu rechtsextremen und rassistischen Ansichten neigen, regierungsfeindlich sind, den Westen oft in seiner Gesamtheit ablehnen, auch die ehemals westdeutsche Bevölkerung ablehnen und deren Werte und es einen Graben gegeben hat, der zu Anfang der Wende überhaupt nicht da war.

Es war eine Menge Empathie vorhanden.

Wir Ihr oben habt nachlesen können, haben die Wessis vor der Wende nur im Jahr 1988 Pakete im Wert von geschätzt 5,3 Milliarden Euro in die DDR geschickt, um zu helfen. Das waren 28 Millionen Päckchen und Pakete von West nach Ost in nur diesem einen Jahr.

Entsprechend war dieses Volk den Ossis gegenüber eingestellt.

Auch wir hatten unsere Leute, die von uns diese Päckchen bekommen haben.

Den meisten Wessis war auch klar, dass die Aufnahme der DDR in den Westen ganz sicher damit verbunden sein würde, dass es uns allen wirtschaftlich schlechter gehen wird und wir das alle gemeinsam werden auffangen müssen.

Aber niemand hat die Ossis als fremd empfunden. Fast ganz Westdeutschland hat sich geschlossen sehr gefreut, als wir alle wieder ein Volk waren, als drüben niemand mehr erschossen wurde, der über die Mauer klettern wollte, niemand mehr wegen seiner politischen Meinung ins Zuchthaus kam.

Aber ganz ehrlich, umso unverständlicher reagieren sicherlich inzwischen mehr Menschen als ich persönlich auf diesen Hass, der von drüben rüberschwappt und dabei ist, wirklich unsere Demokratie zu gefährden, womöglich das ganze Land ins Unglück zu stürzen.

Das haben wir nicht verdient .. das ist auch nicht die Schuld unserer Regierung .. die hat alles nur Erdenkliche getan, um den Menschen drüben zu helfen, natürlich immer mit der Option im Auge, die hinter dieser Mauer wirklich eingesperrten Menschen zu befreien.

Und die Flüchtlinge sind daran auch nicht schuld, dass wir noch heute alle, Ost und West, daran zu knabbern haben, dass drüben die Planwirtschaft einfach etwas gewesen ist, das so nicht hat funktionieren können.

Eins aber hat offensichtlich diese Planwirtschaft erreicht .. nämlich bei immer noch viel zu vielen Ossis eine Denkweise in die Köpfe zu setzen, die da heißt .. der Staat muss dafür sorgen, dass wir in Saus und Braus leben können.

Nein .. das kann der Staat gar nicht .. auch im goldenen Westen haben schon vor der Wende nie alle Menschen in Saus und Braus gelebt .. das haben die meisten Ossis nur gedacht.

Sie haben ja nichtmal zugehört, wenn man versucht hat, ihnen zu erklären, dass es so einfach wie sie denken im Westen nun auch wieder nicht ist.

LG
Renate






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