Die Wende hätte es ohne den Zerfall der Sowjetunion nicht gegeben
Die Wende, als die Ex-DDR plötzlich offene Grenzen hatte und die Menschen ungehindert in den Westen rüber konnten, wird immer als friedliche Revolution bezeichnet.
Das war sie in gewisser Weise ja auch.
Trotzdem hört man heute viele Jahre nach der Wende von der Ostseite her immer lauter werdende Stimmen, in der Ex-DDR wäre ja alles besser gewesen als bei uns in Westdeutschland. Es wird uns regelrecht die Schuld dafür gegeben, dass nun in Ostdeutschland rein wirtschaftlich betrachtet noch schlimmere Zustände herrschen als in Westdeutschland.
Die niedrigen Löhne, die viel zu hohen Mieten, die zu niedrigen Mietobergrenzen, die zu niedrigen Regelsätze und die Tatsache, dass das noch heute in den neuen Bundesländern schlimmer ist als in den alten, alles das sehen offensichtlich immer weniger Ossis auch als Folge der Tatsache, dass die Ex-DDR doch aber komplett pleite war, als die vollkommen friedliche Revolution, die wir Wende nennen, stattgefunden hat.
Ich sehe es auch so, dass bei der Wende Fehler gemacht wurden, vor allen Dingen von Helmut Kohl und seinen Anhängern. Der abrupte Zusammenschluss beider Länder, die Arbeit der damaligen Treuhandgesellschaft und vieles mehr, das war falsch. Jede andere Partei hat das damals gesagt und darauf hingewiesen, erstmal zwei Staaten zu lassen und der nun freien Wirtschaft in der Ex-DDR zunächst die Chance zu geben, sich selbst zu entwickeln, wäre die bessere Lösung gewesen.
Es mag sein, ich habe das damals recht intensiv verfolgen können. Das lag daran, dass ich zur Zeit der Wende meine 2. Schulzeit absolviert habe und gerade dabei war, auf dem Fachgymnasium Preetz das Abitur nachzumachen und deshalb in den eher philosophischen und auch politischen Fächern natürlich besonders viele Informationen durch unsere damaligen Lehrer bekommen habe. Auf jeden Fall erinnere ich mich gut daran, was viele Deutsche damals gedacht haben.
Die DDR war pleite. Das war Fakt. Viele hatten Verwandte drüben und selbst wenn nicht, es waren auch Deutsche, die da plötzlich gern mit in unser Land wollten und ganz viel Hoffnung auf eine bessere Zukunft hatten.
Ich glaube nicht, dass viele Westdeutsche an eine bessere Zukunft für Deutschland geglaubt haben, als beide Länder zusammenkamen, im Gegenteil. Es war klar, unsere damals sowieso schon leicht angeschlagene Wirtschaft würde dadurch schlechter werden. Trotzdem haben die meisten von uns gesagt, wir müssen unseren eigenen Brüdern und Schwestern doch helfen. Dann geht es eben uns allen gemeinsam schlechter. Es wird sich mit der Zeit schon irgendwie entwickeln.
Wenn man dann heute aber von den Ossis hört, ja sie hätten damals doch alle Arbeit gehabt und billige Wohnungen und billige Lebensmittel und und und .. und wir sind nun schuld, dass drüben alles nicht gut ist .. also wie soll ich so schön mal sagen: "Da kocht mir das Blut über."
Hat denn keiner begriffen, dass Arbeit für alle, billige Wohnungen, billiges Essen, billige Fahrpreise und so weiter in der DDR nur ging, weil die Sowjetunion über Jahrzehnte die Wirtschaft der Ex-DDR gestützt hat.
Hat denn keiner begriffen, dass die Wende überhaupt nur deshalb möglich war, weil die Sowjetunion dabei war, sich aufzulösen.
Hat denn keiner drüben begriffen, dass auch in der Sowjetunion die Planwirtschaft eben nicht so gut funktioniert hat wie gehofft, dass auch da alles den Bach runter ging und deshalb dieses Riesenreich plötzlich zerfallen ist?
Und hat denn keiner drüben begriffen, dass die Vollbeschäftigung in der Ex-DDR, die niedrigen Mieten und so weiter und so fort ohne Zutun von Westdeutschland und als eigenständiges Land auf sich gestellt auch nur noch kurze Zeit funktioniert hätte, auch so drüben sicher vieles genauso wie in allen anderen Ostblock-Ländern, deren Wirtschaft damals überall steil bergab ging, rapide den Bach runter gegangen wäre?
Ob genauso krass wie durch die Zusammenführung, ist schwer zu sagen.
Bei uns im Westen jedenfalls wäre die Wirtschaft ohne den Zusammenschluss mit der Ex-DDR ganz sicher nicht so krass bergab gegangen wie es dann danach passiert ist.
Ich finde es deshalb ziemlich ungerecht, davor die Augen zu verschließen, dass die Wende nur möglich war, weil Russland am Ende war und dass unser deutsches Nachbarland komplett pleite war, als es zu uns kam.
Und um für allen Ossis, die heute denken, es ginge Ihnen heute ohne uns richtig gut und die uns sogar die Schuld an dem Dilemma in ganz Deutschland zu geben scheinen, mal ein bisschen Geschichte zur Wende bereitzustellen, habe ich mal ein paar Links rausgesucht, wo man das nachlesen kann, was damals in Russland, in der gesamten Sowjetunion und auch in der Ex-DDR abging, als es zur Wende kam.
Vielleicht meckern dann ja einige etwas weniger über uns böse Wessis, die angeblich die falschen Parteien wählen und so weiter und so fort. Vielleicht geben einige dann auch weniger den ach so bösen Asylanten oder wie sie im Osten genannt werden, "Neubürgern" die Schuld an allem.
Denn wir haben im alten Westen unter anderem nicht ansatzweise so viele Wähler, die eher rechte Parteien wählen, wie das im Osten der Fall ist.
Und in den Ossi-Wählern, die sich immer weiter rechts orientieren, sehe ich mittlerweile eine echte Gefahr für unser Land, viel mehr als durch die miese Wirtschaftslage, die sich hoffentlich irgendwann wieder fangen wird.
Unten ein paar Links zur neuen deutschen Geschichte und auch der des Zerfalls der Sowjetunion und damit Wegfall des eisernen Vorhangs.
Das war sie in gewisser Weise ja auch.
Trotzdem hört man heute viele Jahre nach der Wende von der Ostseite her immer lauter werdende Stimmen, in der Ex-DDR wäre ja alles besser gewesen als bei uns in Westdeutschland. Es wird uns regelrecht die Schuld dafür gegeben, dass nun in Ostdeutschland rein wirtschaftlich betrachtet noch schlimmere Zustände herrschen als in Westdeutschland.
Die niedrigen Löhne, die viel zu hohen Mieten, die zu niedrigen Mietobergrenzen, die zu niedrigen Regelsätze und die Tatsache, dass das noch heute in den neuen Bundesländern schlimmer ist als in den alten, alles das sehen offensichtlich immer weniger Ossis auch als Folge der Tatsache, dass die Ex-DDR doch aber komplett pleite war, als die vollkommen friedliche Revolution, die wir Wende nennen, stattgefunden hat.
Ich sehe es auch so, dass bei der Wende Fehler gemacht wurden, vor allen Dingen von Helmut Kohl und seinen Anhängern. Der abrupte Zusammenschluss beider Länder, die Arbeit der damaligen Treuhandgesellschaft und vieles mehr, das war falsch. Jede andere Partei hat das damals gesagt und darauf hingewiesen, erstmal zwei Staaten zu lassen und der nun freien Wirtschaft in der Ex-DDR zunächst die Chance zu geben, sich selbst zu entwickeln, wäre die bessere Lösung gewesen.
Es mag sein, ich habe das damals recht intensiv verfolgen können. Das lag daran, dass ich zur Zeit der Wende meine 2. Schulzeit absolviert habe und gerade dabei war, auf dem Fachgymnasium Preetz das Abitur nachzumachen und deshalb in den eher philosophischen und auch politischen Fächern natürlich besonders viele Informationen durch unsere damaligen Lehrer bekommen habe. Auf jeden Fall erinnere ich mich gut daran, was viele Deutsche damals gedacht haben.
Die DDR war pleite. Das war Fakt. Viele hatten Verwandte drüben und selbst wenn nicht, es waren auch Deutsche, die da plötzlich gern mit in unser Land wollten und ganz viel Hoffnung auf eine bessere Zukunft hatten.
Ich glaube nicht, dass viele Westdeutsche an eine bessere Zukunft für Deutschland geglaubt haben, als beide Länder zusammenkamen, im Gegenteil. Es war klar, unsere damals sowieso schon leicht angeschlagene Wirtschaft würde dadurch schlechter werden. Trotzdem haben die meisten von uns gesagt, wir müssen unseren eigenen Brüdern und Schwestern doch helfen. Dann geht es eben uns allen gemeinsam schlechter. Es wird sich mit der Zeit schon irgendwie entwickeln.
Wenn man dann heute aber von den Ossis hört, ja sie hätten damals doch alle Arbeit gehabt und billige Wohnungen und billige Lebensmittel und und und .. und wir sind nun schuld, dass drüben alles nicht gut ist .. also wie soll ich so schön mal sagen: "Da kocht mir das Blut über."
Hat denn keiner begriffen, dass Arbeit für alle, billige Wohnungen, billiges Essen, billige Fahrpreise und so weiter in der DDR nur ging, weil die Sowjetunion über Jahrzehnte die Wirtschaft der Ex-DDR gestützt hat.
Hat denn keiner begriffen, dass die Wende überhaupt nur deshalb möglich war, weil die Sowjetunion dabei war, sich aufzulösen.
Hat denn keiner drüben begriffen, dass auch in der Sowjetunion die Planwirtschaft eben nicht so gut funktioniert hat wie gehofft, dass auch da alles den Bach runter ging und deshalb dieses Riesenreich plötzlich zerfallen ist?
Und hat denn keiner drüben begriffen, dass die Vollbeschäftigung in der Ex-DDR, die niedrigen Mieten und so weiter und so fort ohne Zutun von Westdeutschland und als eigenständiges Land auf sich gestellt auch nur noch kurze Zeit funktioniert hätte, auch so drüben sicher vieles genauso wie in allen anderen Ostblock-Ländern, deren Wirtschaft damals überall steil bergab ging, rapide den Bach runter gegangen wäre?
Ob genauso krass wie durch die Zusammenführung, ist schwer zu sagen.
Bei uns im Westen jedenfalls wäre die Wirtschaft ohne den Zusammenschluss mit der Ex-DDR ganz sicher nicht so krass bergab gegangen wie es dann danach passiert ist.
Ich finde es deshalb ziemlich ungerecht, davor die Augen zu verschließen, dass die Wende nur möglich war, weil Russland am Ende war und dass unser deutsches Nachbarland komplett pleite war, als es zu uns kam.
Und um für allen Ossis, die heute denken, es ginge Ihnen heute ohne uns richtig gut und die uns sogar die Schuld an dem Dilemma in ganz Deutschland zu geben scheinen, mal ein bisschen Geschichte zur Wende bereitzustellen, habe ich mal ein paar Links rausgesucht, wo man das nachlesen kann, was damals in Russland, in der gesamten Sowjetunion und auch in der Ex-DDR abging, als es zur Wende kam.
Vielleicht meckern dann ja einige etwas weniger über uns böse Wessis, die angeblich die falschen Parteien wählen und so weiter und so fort. Vielleicht geben einige dann auch weniger den ach so bösen Asylanten oder wie sie im Osten genannt werden, "Neubürgern" die Schuld an allem.
Denn wir haben im alten Westen unter anderem nicht ansatzweise so viele Wähler, die eher rechte Parteien wählen, wie das im Osten der Fall ist.
Und in den Ossi-Wählern, die sich immer weiter rechts orientieren, sehe ich mittlerweile eine echte Gefahr für unser Land, viel mehr als durch die miese Wirtschaftslage, die sich hoffentlich irgendwann wieder fangen wird.
Unten ein paar Links zur neuen deutschen Geschichte und auch der des Zerfalls der Sowjetunion und damit Wegfall des eisernen Vorhangs.
LG
Renate
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