Mittwoch, 13. Juni 2018

Gene und Erziehung prägen den Menschen alle beide

Warum Erziehung mit intellektueller Förderung oder dagegen nicht alles ist, das die Persönlichkeit eines Menschen formt

Nach dem Krieg und Hitlers Rassenwahn hatten in beiden Teilen Deutschlands die Menschen in Bezug auf die Erziehung von Kindern zunächst die Idee, keinesfalls genetische Grundvoraussetzungen zuzulassen, nun sollte wirklich alles nur ein Produkt der Erziehung sein, was den Charakter eines Menschen ausmacht.

In Laufe der Jahrzehnte nach dem Krieg haben sich sowohl im Westen als auch im Osten aus zunächst noch relativ ähnlichen Ideen völlig verschiedene entwickelt, die im Laufe der Jahre auch immer wieder mal verworfen, geändert oder ausgebaut worden sind.

Seit nun speziell hier in Deutschland Ostdeutschland und Westdeutschland zusammengehören, gibt es in Bezug auf die Ideen, was denn nun die optimale Erziehung für Kinder ist, auch noch immer keine Einigkeit. Dazu sind vermutlich die Menschen in Ost und West selbst viel zu unterschiedlich erzogen worden.

Generell weiß man heute aber auf beiden Seiten des vormals eisernen Vorgangs, dass sich der Charakter eines Menschen niemals nur durch die Erziehung formen lässt, sondern viele andere Faktoren auch eine Rolle spielen.

Auch dass die Genetik eben doch ganz unabhängig von der Ablehnung des Rassenwahns in der deutschen Vergangenheit bei vielen Charaktereigenschaften eine sehr große Rolle spielt und teils ungefähr die Hälfte einer Persönlichkeit bereits vorgibt, teils auch weniger, wo sie sich leichter formen lässt, das wurde inzwischen von vielen Seiten auch auf beiden Seiten Deutschlands gründlich untersucht.

Momentan wird häufig gesagt, dass besonders Kinder aus sozialschwachen Haushalten von einer frühen Förderung in einer Kita profitieren können.

Andererseits ist das, was die sogenannte intellektuelle Intelligenz ausmacht, überwiegend angeboren und wird außerdem, das weiß man inzwischen, gerade bei diesen Kindern sehr stark durch die eigenen Eltern und die Art, wie die mit ihren Kindern sprechen, gefördert.

Zugegeben ist das bei Eltern, deren Intellekt weniger ausgeprägt ist, nun einmal nicht so, aber gerade diese Eltern bringen ihre Kinder selten früh in eine Kita ganz anders als Mütter, die sehr erfolgreich im Beruf sind und dort schwer zu ersetzen.

Wie Ihr seht, das Thema, wie man kleine Kinder am besten erziehen und fördern sollte, ist gar nicht einfach zu beantworten.

Die Länder, die früher auf spezielle Frühförderung setzten wie China und Japan, gehen wieder davon ab und haben angefangen, ihre Kleinsten eher mit einer Erziehung zu fördern, die an die Waldorfpädagogik erinnert. Drill zu sehr früher Leistung hat sich dort nämlich als schädlich für die Kreativität besonders der besonders hellen Köpfe erwiesen.

Besonders hochbegabte Kinder brauchen keinen Drill, der hemmt sie nämlich, sondern ein hochsensibles Herangehen an sie und die Fähigkeit zu erkennen, ob sie für ihre Entwicklung nicht andere Kinder brauchen, die ihnen ebenbürtig sind, was gerade in diesen Fällen sehr wichtig sein kann.

Wie Ihr daran erkennt, jedes Kind ist anders.

Auch Geschwister entwickeln sich zu Hause nie gleich. Sie bringen schon rein genetisch vollkommen verschiedene Grundvoraussetzungen mit und Eltern reagieren auch anders auf jedes der Geschwister, so dass sich Geschwister auch bei einer Erziehung zu Hause nie gleich entwickeln. Das tun nichtmal Zwillinge zu 100 %, die eineiig sind.

Ich habe Euch zum Reinlesen in das Thema Erziehung in Ost und West im Wandel der Zeit, aber auch das Thema Erziehung und Genetik, das Thema was sind eigentlich intellektuelle Fähigkeiten, auf die im Western vor der Zusammenführung mit der DDR sehr viel Wert gelegt wurde und vieles mehr mal eine ganze Reihe von sehr interessanten Links zusammengestellt.

Viel Spaß beim Reinlesen.

Siehe unten:

LG
Renate

https://www.zeit.de/1999/29/199929.erziehung_.xml/komplettansicht

Ein kleines Zitat daraus:

" Es war nicht die autoritäre DDR-Schule, die Rechtsradikale heranzüchtete. Es war nicht der antiautoritäre Kinderladen, der Verwahrlosung gebar. Streitschrift wider den Glauben an die Allmacht der Erziehung"




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