Samstag, 19. Mai 2018

Geschockter Bericht eines Enkels über Altersarmut

... als er erfährt, dass seine Oma mit 75 noch putzen geht

 Eher zufällig erfährt der Junge Mann über eine Einladung seiner Oma, die ihre Familie zu Weihnachten in ein Lokal zum Essen eingeladen hat, dass die Oma mit 75 immer noch putzen geht, obwohl sie dazu eigentlich gar nicht mehr gesund genug ist.

Schon kurze Wege zu laufen fallen der alten Dame schwer und sie braucht ein Auto, um überhaupt zurechtzukommen.

Trotzdem geht sie putzen.

Die Eltern des jungen Mannes und ihre Geshwister wollen ihre Rechnung selbst bezahlen. Das macht die Oma sehr wütend. Die alte Dame fühlt sich in ihrer Ehre verletzt.

Der junge Mann ist hellhörig geworden. Er geht der Sache, warum seine Oma mit 75 und obwohl sie das eigentlich aus Altersgründen gar nicht mehr kann, trotzdem noch putzen geht, auf den Grund, will die Gründe dafür wissen.

Die Oma war nie arbeitslos. Die Oma war auch nicht unqualifiziert. Sie war früher mal die beste Achtklässlerin eines Gymnasiums, aber ihr Vater nahm sie von der Schule, damit sie heiraten sollte. Das war früher eben oft so. 

Die Omi begann, in einer Mützenfabrik zu arbeiten, wurde dort bald Buchhaltungsleiterin und war später Oberinspekteurin beim Bund für Steuerzahler.

Also eine Frau, die durchaus qualifizierte Arbeit gemacht hat und nie arbeitslos gewesen ist.

Der Enkel ist schockert, dass sie dennoch im Alter nicht mehr als 1.249 Euro und 47 Cent Rente bekommt.

Sie hat mit 520 Euro Miete warm auch eine Wohnung, die nicht teuer ist. Würde sie umziehen, würde sie für das Geld erstens keine billigere Wohnung finden und zweitens ihr gesamtes soziales Umfeld verlieren.

Als der Enkel mit ihr gemeinsam durchrechnet, was ihr von ihrer Rente nach Abzug aller festen Kosten noch übrig bleibt, verschlägt es ihm die Sprache. Es sind danach für alles andere, also Essen, Körperpflege, Kleidung und Freizeit nur noch knapp über 100 Euro übrig.

Die einzigen Freuden, die sich die Oma noch gönnen kann, ist der Gesang in einem Chor und nachmittags eine Tasse Cappucino aus Fertigpulver, mehr nicht.

Ihre Freunde werden immer weniger. Auch den Kollegen aus dem Chor sagt die Oma immer ab und denkt sich etwas aus, warum sie nicht mehr mit ihnen ausgehen kann. Sie kann es eben nicht mehr bezahlen .. trotz der Putzstelle, mit der sie sich im Moment noch Geld dazu verdient.

Aber die muss die Omi aufgeben, denn sie schafft auch dieses Putzen körperlich nicht mehr.

Als sie Renterin wurde, hatte sie zu Anfang noch einen Nebenjob als Telefonistin, verlor den aber und fand aus Altersgründen dann nichts mehr in dieser Art.

Es muss eben später auch ohne diese Putzstelle dann so gehen, hört der junge Mann seine Oma sagen.

Er würde sie gern in den Arm nehmen, aber nichts hasst seine Oma mehr als Mitleid.

Tja ... diese Oma gehört statistisch betrachtet noch nicht zu den armen Menschen in Deutschland.

Ich finde gerade deshalb diesen Text so beeindruckend.

Wenn Ihr mögt, lest doch jetzt mal selbst den richtigen Text. Der Link dazu steht unten.


LG
Renate

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