Ich fand Statistik immer schwer, und das nicht ohne Grund .. grins
Tja ...die vielen Haken und Ösen, die ich früher im Studium so schwer fand mit den ganzen Nebenberechnungen, die nunmal zu einer anständigen Statistik dazugehören .. das fehlt klar.
War abzusehen .. denn Heinsberg ist nunmal nicht überall in Deutschland.
Also lest mal selbst .. ich hoffe, der Text ist verständlich.
Unten die Quelle, wo ich das herhabe.
War abzusehen .. denn Heinsberg ist nunmal nicht überall in Deutschland.
Also lest mal selbst .. ich hoffe, der Text ist verständlich.
Unten die Quelle, wo ich das herhabe.
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Falsche Rechnung mindert Aussagekraft
Stand: 07.05.2020 06:00 Uhr
...
Die Heinsberg-Studie zur Dunkelziffer der
Corona-Infektionen basiert auf einer grob falschen Berechnung. Mehrere
Wissenschaftler bestätigten dem SWR: Ein wesentlicher Faktor fehlt.
Von Frieder Kümmerer und Johannes Schmid-Johannsen, SWR
Die sogenannte Heinsberg-Studie
erhielt bundesweit besondere Aufmerksamkeit: Wissenschaftler der
Universität Bonn hatten in dem von der Epidemie besonders betroffenen
Ort Gangelt im Kreis Heinsberg (Nordrhein-Westfalen) eine groß angelegte
Untersuchung durchgeführt.
Aus den Ergebnissen könne man die
Sterblichkeitsrate des Coronavirus erstmals "ziemlich genau beziffern",
erklärte der Virologie-Professor und Studienleiter Hendrik Streeck. Die
Forscher hatten bei der Veröffentlichung betont, dass sie anhand dieser
berechneten Sterblichkeitsrate auch eine konkretere Dunkelziffer der
tatsächlich Infizierten schätzen könnten.
Demnach wären in Deutschland sehr wahrscheinlich
bereits rund 1,8 Millionen Menschen infiziert. Diese anscheinend präzise
Schätzung ist nach Recherchen des SWR aber nicht haltbar.
Dunkelziffer für Deutschland falsch geschätzt
Mehrere Wissenschaftler haben auf Anfrage des SWR die
fehlerhafte Hochrechnung der Zahlen des Ortes Gangelt auf Deutschland
bestätigt. Demnach muss man als Ergebnis der Schätzung eine deutlich
weitere Spanne für die Dunkelziffer angeben. Die Zahl der möglichen
Infizierten in Deutschland läge dann, so die vom SWR befragten
Wissenschaftler, wahrscheinlich mindestens bei knapp einer Million,
könne aber auch bis zu fünf Millionen Menschen umfassen.
Die korrekte Nachberechnung anhand der
veröffentlichten Studien-Daten ergibt eine deutlich ungenauere
Dunkelziffer-Schätzung, als sie vom Studienleiter der Öffentlichkeit
gegenüber präsentiert wurde.
Schwankungsbreite nicht berücksichtigt
Die Berechnung der Infektionssterblichkeit hat
zwei Unsicherheitsfaktoren, die berücksichtigt werden müssen: die Zahl
der Infizierten und die Zahl der Verstorbenen.
Der Tübinger Statistikprofessor Philipp Berens
sieht hier ein schweres Versäumnis in der Vorgehensweise und spricht von
einem kritischen Fehler:
Sie unterschlagen die Unsicherheit, die bei dieser letzten Schätzung eine Rolle spielt. Man hat einmal die Unsicherheit, die daher kommt, dass man die Infektionsrate nicht kennt, man hat aber zusätzlich die Unsicherheit, dass man den Anteil der tatsächlich Sterbenden unter den Kranken auch abschätzen muss."
Beide Unsicherheiten führen dazu, dass es nicht
ein Ergebnis gibt, sondern eine Spannweite möglicher richtiger
Ergebnisse. Die Abweichung, das sogenannte Konfidenzintervall, sagt aus,
wie weit das tatsächliche Ergebnis von einer Schätzung entfernt liegen
könnte. Je kleiner dieses Intervall, desto präziser die Schätzung. Genau
dieses Intervall wurde allerdings in der Hochrechnung der Daten aus
Heinsberg auf Deutschland zu eng gefasst.
Statistiker Berens vergleicht das so: "Das ist so
ähnlich wie mit der Wettervorhersage. Da kann ich Ihnen sagen: Ja,
vielleicht regnet es. Aber vielleicht ist es auch plausibel, dass die
Sonne scheint."
Auch andere Wissenschaftler, wie der
Biowissenschaftler und Virenforscher Richard Neher von der Universität
Basel haben bereits Kritik an der Hochrechnung geäußert.
Doch keine Aussagekraft für die Dunkelziffer in Deutschland
Die Dunkelziffer lässt sich damit durch die
Heinsberg-Studie nicht präziser schätzen, als das schon mit bisherigen
Studienergebnissen möglich war. Das Robert Koch-Institut (RKI)
beispielsweise verweist seit mehreren Wochen bereits auf zwei Studien, die zur Dunkelziffer zu sehr unterschiedlichen Erkenntnissen kommen.
Demnach könne die Dunkelziffer beim elf- bis
20-Fachen liegen. Wenn die Heinsberg-Studie ebenfalls nur eine ähnlich
breite Spannweite ergibt, liefert sie für die Präzisierung der
Dunkelziffer in Deutschland kaum neue Erkenntnisse. Auf Nachfrage des SWR
räumte der an der Studie beteiligte Statistikprofessor, Matthias
Schmid, ein, dass für die Hochrechnung seiner Ergebnisse auf Deutschland
tatsächlich ein notwendiger Rechenschritt fehle:
Bezüglich einer Hochrechnung auf Deutschland müssten zusätzliche statistische Unsicherheiten auch im Zähler der IFR-Schätzung berücksichtigt werden. Dies war einer der Gründe für die Beschränkung auf lediglich eine kurze theoretische Beispiel-Hochrechnung in der Diskussion des Papers.
Mit "Paper" ist die wissenschaftliche
Veröffentlichung gemeint, die zur Diskussion mit anderen Forschern ins
Netz gestellt wurde. Davon unabhängig hatte die Uni Bonn die Studie der
Öffentlichkeit anders dargestellt und eine Übertragbarkeit auf
Deutschland deutlich in den Vordergrund gestellt. Schon zuvor war die
Studie an anderen Punkten kritisiert worden - unter anderem wegen der
stark verkürzenden und zuspitzenden Vermarktung durch eine
Kommunikationsagentur.
...
So . nun wisst Ihr, wie kompliziert Statistik wirklich ist.
Wie gesagt, war nie mein Fach.
Aber es wäre sicher nicht schlecht, wenn es Leute gäbe in diesem Staat, die sich damit gut auskennen und das mal anständig machen würden.
Schließlich werden Regeln und sonstwas daraus abgeleitet.
LG
Renate
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