Montag, 31. August 2020

Was hat denn Angela Merkel mit dem Wirecard-Skandal zu tun? Kam gerade in den Nachrichten.

 Ich hab gerade lange Hasenohren bekommen. Das muss ich mal ermitteln.

Quelle ntv:

https://www.n-tv.de/wirtschaft/144-Hinweise-auf-Geldwaesche-bei-Wirecard-article22006136.html

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Die Opposition im Bundestag sieht die politische Aufarbeitung des Wirecard-Skandals noch lange nicht am Ziel. Auch aus Sicht der Grünen ist mittlerweile die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein Untersuchungsausschuss eingesetzt wird, wie der Grünen-Politiker Danyal Bayaz vor erneuten Sondersitzungen des Finanzausschusses im Bundestag sagte. FDP und Linke sind für einen U-Ausschuss, die Grünen wollten die Sondersitzungen des Ausschusses abwarten, die am Dienstag beendet sein sollen.

Der FDP-Obmann im Ausschuss, Florian Toncar, sagte, die Aufklärung im Fall Wirecard sei noch lange nicht am Ziel. Er sprach von einem "multiplen Staatsversagen" auf verschiedenen Ebenen. So habe die Finanzaufsicht Bafin trotz klarer Hinweise auf Unregelmäßigkeiten nötige Schritte nicht ergriffen. Außerdem sei Verdachtsmeldungen auf Geldwäsche vor der Wirecard-Insolvenz nur ungenügend nachgegangen worden. Für die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses muss im Bundestag ein Viertel der Abgeordneten stimmen. FDP, Grüne und Linke würden zusammen das Quorum erreichen.

 

Derweil prüft die Anti-Geldwäsche-Einheit des Bundes (FIU) mittlerweile 144 Vorgänge, die als relevant für die Vorwürfe gegen den Zahlungsdienstleister eingestuft werden. Sie teilten sich in 102 Verdachtsmeldungen und 42 sonstige Informationen auf, teilte ein Zoll-Sprecher in Bonn mit. Die Mehrzahl der Verdachtsmeldungen sei der FIU erst nach dem 22. Juni 2020 zugeleitet worden. An diesem Tag hatte Wirecard Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt.

Kanzlerin lobbyierte für Wirecard

Bis zum 22. Juni hätten der FIU im Rahmen ihrer Analyse zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zwei Verdachtsmeldungen in Zusammenhang mit den ersten Vorwürfen gegenüber Wirecard vorgelegen, erläuterte der Zoll-Sprecher weiter. Diese Meldungen seien bereits im Jahr 2019 an das zuständige Landeskriminalamt Bayern abgegeben worden. Zusätzlich sei die Finanzaufsicht Bafin unterrichtet worden. Die FIU habe insoweit ihr vorliegende relevante Erkenntnisse zu Wirecard unmittelbar weitergeleitet und sei damit ihrem gesetzlichen Auftrag vollumfänglich nachgekommen. 

 

Die Münchner Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der inzwischen insolvente Zahlungsdienstleister seit 2015 Scheingewinne auswies und ermittelt wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs. Der Schaden für die kreditgebenden Banken und Investoren könnte sich auf 3,2 Milliarden Euro summieren.

Zentrale Fragen bei der politischen Aufarbeitung sind, wann genau die Bundesregierung von Unregelmäßigkeiten wusste und ob sie zu wenig dagegen unternommen hat. Bei einer Sondersitzung des Finanzausschusses Ende Juli hatte SPD-Finanzminister Olaf Scholz Vorwürfe gegen die Bafin zurückgewiesen. 

 Bei der Sitzung am Montag wurden Vertreter des Kanzleramts gehört, darunter der Wirtschaftsberater von Kanzlerin Angela Merkel, Lars-Hendrik Röller. Während einer China-Reise im September 2019 hatte die CDU-Politikerin für den Markteintritt von Wirecard in China geworben. Die Kanzlerin hatte darauf verwiesen, dass ihr damals Unregelmäßigkeiten bei Wirecard noch nicht bekannt gewesen seien. 

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 Quelle: Merkur

https://www.merkur.de/wirtschaft/wirecard-skandal-angela-merkel-aktie-kurs-putin-marsalek-sondersitzung-finanzausschuss-zr-90033773.html

 

Der Bundesfinanzausschuss bemüht sich in einer Sondersitzung um die Aufklärung des Wirecard-Skandals. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel steht im Fokus.

  • Im Skandal um den Finanzdienstleister Wirecard* steht auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Kritik.
  • Eine Sondersitzung des Bundesfinanzausschusses soll die Verantwortung der Regierung im Wirecard*-Skandal am Montag beleuchten.
  • Derweil soll sich der gesuchte Wirecard-Vorstand Jan Marsalek* in Russland aufhalten - und steht dabei scheinbar unter Putins Schutz. 

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Wirecard-Skandal: Ex-Vorstand Marsalek offenbar in Russland - verschärft sich der Konflikt zwischen Merkel und Putin?

Das bereits angespannte Verhältnis zwischen Russland und Deutschland, respektive Putin und Merkel, könnte sich in der Folge noch weiter verschärfen. Nach dem Mord an einem Georgier im Kleinen Tiergarten in Berlin hatte zuletzt auch die Vergiftung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny für Konflikt gesorgt.

Vor der Sondersitzung des Finanzausschusses des Bundestags zum Wirecard-Skandal ist aber auch Bundeskanzlerin Angela Merkel erneut in einer kritischen Position. Die Bundesregierung hatte den Konzern unterstützt, Merkel höchstpersönlich hatte bei einem Besuch in China für Wirecard geworben. Bisher hatte sich die Bundesregierung auf Verfehlungen der BaFin berufen. Man habe nicht absehen können, wie es um die illegalen Machenschaften in dem Krisen-Unternehmen stand. Doch zu jenem Zeitpunkt galt Wirecard in den Medien längst als umstritten. Was Merkel hätte wissen können, führt der Spiegel auf.

Wirecard-Skandal: Was konnte Merkel wissen? Das war über den Münchner Konzern bekannt

Demnach berichtete die Financial Times bereits seit April 2015 über Wirecard - und widmete dem Unternehmen regelrecht eine Artikelserie unter dem Namen „House of Wirecard“. Unter anderem wurden in der Serie die Auslandsgeschäfte von Wirecard sowie die veröffentlichten Zahlen infrage gestellt. Im Februar 2016 erhob der Analysedienst Zatarra anonym in einem Papier schwere Betrugsvorwürfe. Der Spiegel berichtete. Im Jahr 2017 verdichten sich die Vorwürfe - immer mehr Medien behandeln die fragwürdigen Bankgeschäfte und werfen Fragen auf. Darunter das Manager-Magazin, oder etwa die Süddeutsche Zeitung und der NDR in ihren Recherchen zu den „Paradise Papers“.

Die Financial Times veröffentlicht im Januar 2019 binnen mehrerer Wochen drei Artikel, in denen sie Wirecard der Bilanzfälschung beschuldigt. Das Unternehmen habe in Asien seine Bilanzen künstlich aufgeblasen. Die Konzernführung weist die Vorwürfe als haltlos zurück. Der Kurs der Wirecard-Aktie* bricht in dieser Zeit um fast die Hälfte ein. Die Bafin reagiert, wenn auch fragwürdig, im Februar und verhängt ein Leerverkaufsverbot für Wirecard-Aktien und beauftragt die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) mit einer Sonderprüfung von Wirecard. Medienberichten zufolge war dort aber nur ein einziger Mitarbeiter für den komplexen Fall zuständig. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) wird aber über die Ermittlungen informiert.

Skandal um Münchner Unternehmen Wirecard: Bundeskanzlerin Merkel in der Kritik

Anzeichen auf die Korruption im Wirecard-Konzern gab es also genug, als sich Bundeskanzlerin Angela Merkel im September 2019 auf einer China-Reise für das Unternehmen einsetzte. Auch deshalb kommt der Finanzausschuss des Bundestags am Montag ab 12 Uhr und am Dienstag zu weiteren Sondersitzungen zum Wirecard-Skandal zusammen. Den Abgeordneten sollen am Montag erstmals Vertreter des Bundeskanzleramts Rede und Antwort stehen. Befragt werden sollen zudem Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD), Bafin-Chef Felix Hufeld sowie Vertreter der bayerischen Landesregierung und der Zoll-Spezialeinheit Financial Intelligence Unit (FIU).

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 Quelle: Spiegel

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wirecard-skandal-was-angela-merkel-ueber-wirecard-wissen-konnte-a-4c6b0ad0-91a0-4227-9eee-07400d17cf0c

 Angela Merkel setzte sich in China persönlich für Wirecard ein, nach diskreter Lobbyarbeit ihres Ex-Ministers Guttenberg. Angeblich mangelte es dem Kanzleramt an Warnhinweisen. Dabei hätte einfache Zeitungslektüre genügt. 

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 Was wussten Angela Merkel und das Kanzleramt über Wirecard? So lautet eine der wichtigsten Fragen, wenn sich der Finanzausschuss des Bundestags an diesem Montag und Dienstag in einer zweiten Sondersitzung mit dem Bilanzskandal beschäftigt. Eingeladen wurde unter anderem Lars-Hendrik Röller, Merkels Abteilungsleiter für die Wirtschafts- und Finanzpolitik.

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Die Abgeordneten haben viele Fragen, denn Wirecard bekam im Kanzleramt exklusive Zugänge. Der frühere Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg durfte im September 2019 sogar bei einem persönlichen Gespräch mit Merkel für Expansionspläne des Zahlungsdienstleisters in China werben - ein Termin, den die Regierung dem Parlament zunächst verschwieg. Wenige Tage nach dem Treffen sprach Merkel bei einer Chinareise tatsächlich Wirecard gegenüber der chinesischen Führung an.

 Solche "Flankierungen" seien nicht ungewöhnlich, betonte Merkel bei ihrer Sommer-Pressekonferenz. "Es ist Usus, nicht nur in Deutschland, dass man bei Auslandsreisen natürlich die Anliegen von Unternehmen auch anspricht." Doch hätte Merkel im Fall von Wirecard nicht besonders vorsichtig sein müssen? Die Regierung wiegelt ab. Zum Zeitpunkt der Reise hätten "keine über öffentlich verfügbare Informationen hinausgehende Erkenntnisse" vorgelegen, "zu möglichen schwerwiegenden Unregelmäßigkeiten bei Wirecard" habe man keine Erkenntnisse gehabt.

 

Sonntag, 30. August 2020

Wolfgang Schäuble traut sich in der Tagesschau zumindest an einen Hauch von Wahrheit heran

 Ich zitiere aus den Nachrichten des NDR heute

https://www.ard-text.de/mobil/152

 

Schäuble zu Eskalation am Reichstag: "Verabscheuungswürdig"

30.08.2020 19:20

Im Interview mit den tagesthemen kritisiert Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble die Demo-Eskalation am Reichstag scharf. Zugleich beschwichtigt er: Es gehe um eine Minderheit. Die Mehrheit unterstütze die Corona- Beschränkungen.

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Nun Wolfgang Schäuble hat auch zu Anfang der Corona-Maßnahmen den Mut gehabt zu kritisieren, wie mit den Alten in den Pflegeheimen umgegangen wird. Ich habe das nicht vergessen.

Momentan die Wahrheit zu sagen, ist alles, aber nicht einfach.

Deshalb erkenne ich das an, wie er das formuliert hat, auch wenn es so natürlich nicht stimmt.

Die Mehrheit waren ca. 38.000 friedliche Demonstranten, die natürlich nicht die Corona-Beschränkungen unterstützen, sondern dagegen demonstriert haben.

Aber selbst den Mut aufzubringen, das mal anzusprechen, das erkenne ich dem alten CDU-Urgestein halt an. Sie wollen nun reden. Sollen sie das tun und mal ihren Kopf benutzen.

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Eine weitere Nachricht ist mir beim weiterlesen nach dem Schäuble-Nachrichten-Text auch noch begegnet, wo ich wieder grinsen musste. Die tu ich Euch hier noch mit rein:

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Spahn bei Wahlkampfauftritt bespuckt

30.08.2020 20:43

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist am Samstag bei einem Wahlkampfauftritt in Bergisch-Gladbach bespuckt worden. Das habe der CDU-Politiker der "Rheinischen Post" bestätigt, berichtet die Zeitung. Spahn sei bei dem Versuch, mit aufgebrachten Gegnern der Corona- Maßnahmen ins Gespräch zu kommen, auch wüst beschimpft worden.

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 Tja, Herr Spahn, Ihr wollt gewählt werden.

So wird das nichts, das habe ich im Gefühl. Lach.

Eins stimmt immer noch in Deutschland: Wir sind das Volk.

LG

Renate

Sogar jemand von der CDU findet die Auffassung von Hendrik Streeck richtig

 Ich finde, das gibt mal Hoffnung, dass es auch an der Regierungsspitze ankommt

Quelle:

https://www.oliver-kehrl.koeln/2020/08/27/pragmatismus-statt-angst-und-alarmismus-warum-wir-auf-hendrik-streeck-hoeren-sollten/?fbclid=IwAR21D2KRQel1U06M-dhJLm5xreZ9Dxe66Yr-PoC59sbgVhASfc3e3lf2l6U

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Ich übernehme das mal .. also das ist von keinem, der links, grün oder womöglich rechtsradikal wäre, sondern jemand aus der gleichen Partei wie Angela Merkel .. super, dass da auch welche anfangen mitzudenken.

Hendrik Streeck ist alles, aber ganz bestimmt kein Verschwörungstyp oder nicht seriös, der macht genauso gute und wichtige Arbeit wie der Drosten, wurde aber langer irgendwie unterdrückt.

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Überschrift war Pratismus starr Angst und Alarmismus - warum wir auf Hendrik Streeck hören sollten

 

Seit mehr als fünf Monaten befinden wir uns in der Coronavirus-Pandemie, einer für uns alle neuen Situation. Wir haben einiges über den Erreger und die von ihm ausgehende Bedrohung für die Menschen gelernt. Viel hat dazu der Bonner Professor Hendrik Streeck mit seiner besonnenen und fachkundigen Art beigetragen. Seine Arbeiten sind besonders wertvoll, denn der Arzt und Virologe schaut nicht nur durch ein Elektromikroskop auf das Virus, er hat mit seinem Team im Kreis Heinsberg auch praktische Feldforschung betrieben; dort, wo es im Frühjahr in Deutschland den bis dato größten Corona-Ausbruch gab. Es gibt also gute Gründe auf diesen Wissenschaftler, der in den vergangenen Tagen einige Interviews gegeben und auch im NRW-Landtag gesprochen hat. Als Berater unseres Ministerpräsidenten Armin Laschet.

Streeck, der bei seiner Feldforschung unter den Corona Patienten eine Todesrate von 0,37 Prozent errechnet hat, regt zu einen Paradigmenwechsel an – weg von Angst und Alarmismus hin zum Pragmatismus. Sein Credo: Das gefühlte Risiko ist nicht so groß wie das objektivierbare. Wir müssen die Gefahr der Pandemie ernst nehmen, sie aber nicht dramatisieren, denn sie ist kalkulierbar. So sehe ich es auch.

In diesem Sinne sollten wir uns nicht weiter so sehr auf die reinen Infektionszahlen konzentrieren, denn die sind nur bedingt aussagekräftig. Nicht zuletzt sind sie deshalb gestiegen, weil die Anzahl der Tests in den vergangenen Wochen drastisch erhöht worden ist. 

Wichtiger ist, darauf zu blicken, was in den deutschen Arztpraxen, Krankenhäusern und speziell auf den Intensivstationen geschieht. Und dort ist die Lage ruhig. Nur etwa 240 Patienten mit Corona werden in diesen Tagen bundesweit intensivmedizinisch betreut. Im April waren es an manchen Tagen bis zu 3000, aber auch damit kam unser Gesundheitssystem gut zurecht. Streeck schlägt vor, eine Ampel für die Belegung der Intensivstationen einzuführen. Momentan stände sie auf Grün. Falls sie im Herbst oder Winter auf Gelb springen sollte, müsste man regional und zielgenau die Maßnahmen verstärken, um die weitere Ausbreitung des Virus einzudämmen. Möglicherweise mit einer nationalen Eingreiftruppe. 

Wie sich das Infektionsgeschehen entwickelt, wird auch davon abhängen, wie sich der Sars-Cov-2-Erreger verändert. Dass das Virus durch die Mutationen harmloser wird, wie einige Studien andeuten, ist laut Streeck allerdings noch nicht belegt.

Klar ist, dass in der kalten Jahreszeit sich mehr Menschen anstecken werden, da sich die Viren dann leichter verbreiten als im Sommer. Bis zu 15.000 positive Tests pro Tag hält der Bonner Virologe für möglich. Aber auch das ist kein Grund zur Beunruhigung, da die Infektionen in sehr vielen Fällen milde oder sogar ohne Symptome verlaufen. Streeck empfiehlt, die Tests nicht mehr en Masse, sondern zielgenau anzuwenden – und zwar in erster Linie bei Personen, die Symptome zeigen und denjenigen, die mit Erkrankten in Kontakt waren. Auch das könnte eine gute Lösung sein.

Ein weiterer Punkt von praktischem Nutzen für die Infektionseindämmung: Die Feldforschung in Heinsberg ergab, dass Ansteckung auch durch Aerosole im Raum erfolgt. Der Einsatz von Hochleistungs-Luftfiltern, die wir in Köln mit Beratung des Gesundheitsamts und des MAGS durchführen wollen, können hier ein Lösungsansatz sein. Für Gastronomie und Veranstalter, die besonders unter den Maßnahmen zur Virusbekämpfung zu leiden hatten und haben.

Und überhaupt brauchen wir innovative und technische Lösungen sowie Pragmatismus, um die Krise zu managen. Wir können nicht untätig verharren und auf einen Impfstoff warten, der noch nicht entwickelt ist – und von dem wir nicht wissen, wie wirksam er sein wird. Vielmehr müssen wir lernen, mit dem Virus umzugehen und zu leben. Mit Vorsicht und Rücksichtnahme auf andere. Aber mit Zuversicht und ohne Angst.

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 LG

Renate


Freitag, 28. August 2020

Warum populistische Ideen da siegen, wo die bisherige Politik bei der Masse des Volkes versagt hat

 Jede Regierung, die die Menschen mit dem Rücken zur Wand treibt, wird das erleben

 Das da unten ist ein sehr langer Text. Ich werde den auch nicht kopieren, nichtmal in Teilen, es wäre zu viel für meinen Blog.

Es geht darum, wie Fehler in der Politik Menschen dazu treiben, direkt in die Arme von Populisten zu laufen.

Morgen ist ja nun doch die Großdemo in Berlin, die eigentlich verboten werden sollte.

Es brodelt aber schon lange in Deutschland, und das nicht nur in Deutschland, sondern eigentlich in vielen anderen Ländern auch.

Das war auch schon vor Corona so, nur hat diese Krise es eben noch schlimmer gemacht.

Was ist es denn, das die Menschen anfällig macht für populistische Ideen?

Ich werde unter diesem Link mal erzählen, was ich da rauslese. Wer mag, liest es ansonsten einfach mal selbst.

https://www.fr.de/zukunft/storys/megatrends/schlicht-sticht-wie-der-aufstieg-der-populisten-die-gesellschaft-herausfordert-90030509.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=newsletter&=&r=471525927546652&lid=1597552&pm_ln=6146605

Der Text ist vom 27.8.20, also ganz aktuell.

Donald Trump wird zu den Populisten gezählt und hat vor gar nicht allzu langer Zeit eine Wahl in USA gewonne. Bald ist wieder Wahl. Ob er nochmal gewinnt, werden wir erleben.

Was er nach seiner Wahl dem Volk sagte, werde ich doch mal kopieren.

Es waren klare und sehr einfache Worte.

 „Wir nehmen die Macht von Washington D.C. und geben sie an euch, das Volk, zurück“. Zu lange habe eine kleine Gruppe in der Hauptstadt von der Regierung profitiert, und das Volk habe die Kosten getragen. „Worauf es wirklich ankommt, ist nicht, welche Partei unsere Regierung führt, sondern ob unsere Regierung vom Volk geführt wird.“

 Donald Trump ist nicht der einzige Populist, der eine Wahl gewonnen hat. Das ist in der letzten Zeit in vielen Ländern passiert. Alle haben eines gemeinsam, klare einfache Aussagen, mit denen sie das Volk begeistert haben.

Hier mal eine Überschrift aus diesem Text, die mir ins Auge sticht:

Populismus ist der Kampf „Wir“ gegen „die“

 Also kurz gesagt geht es um ein Volk, das der Ansicht ist, seiner Souveränität beraubt worden zu sein, das den Kampf mit einer korrupten Elite aufnehmen möchte.


Paula Diehl, die an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel unterrichtet, sieht im Polupismus das Symptom einer kriselnden Demokratie.

Man kann Populismus sowohl bei rechtsradikalen als auch linksradikalen Parteien finden.

Bei uns in Deutschland wird das immer mehr, dass Menschen sich davon angezogen fühlen.

Das lässt darauf schließen, dass schon lange mit unserer Demokratie etwas im Argen liegt.

Gründe sind zum Beispiel eine große Verunsicherung der Bürger, aber auch, dass eine Kommunikation zwischen Volk und Regierung nicht mehr möglich erscheint.

Im Osten Deutschlands ist die Tendenz, sich an populistischen Parteien zu orientieren, stärker als im Westen. Das liegt daran, dass die Resilenz, Erschütterungen auszuhalten,  im Osten viel schwächer vorhanden ist als im Westen.

In Deutschland profitieren von diesem Gefühl in erster Linie die AfD und etwas abgeschwächter auch die Linkspartei.

Die Forscherin Diehl von der Uni Kiel vertritt die Ansicht, gerade die Coronakrise wäre jetzt eine Möglichkeit, auf die Bürger zuzugehen, Korrekturen anzubieten und so in Deutschland den starken Trend zum Rechtspopulismus zu durchbrechen.

Sie sagt auch, wenn das in USA nicht auch geschieht, wird Donald Trumpf die nächste Wahl auch gewinnen.
 
LG
Renate

 

Erste schon sehr sonderbare, aber friedlch verlaufende Demo in Berlin

 Sie dachten, sie leben in einem von den Alliierten besetzten Land

Nun ja ...die erste Demo, die sonst verboten worden wäre, war heute Abend am Brandenburger Tor.

Es waren ungefähr 1.500 Leute da, die sich bis zuletzt aber friedlich verhalten haben.

In der Presse fand ich, diese Leute denken wohl, dass sie in einem immer noch von den Alliierten besetzten Land leben und forderten unter anderem vor der russischen Botschaft und der US-Botschaft deshalb einen Friedensvertrag.

Auch wenn sowas auch für mich klar extrem sonderbar klingt, sie durften demonstrieren, haben es getan und es ist nichts passiert.

Also lass sie doch.

Offenbar leben sie in einer ziemlich irrealen Welt.

Wie soll ich sagen, vielleicht sind wir ja alle ein bisschen bluna und die könnten das von uns auch denken.

Bin gespannt, wie es morgen in Berlin weitergeht.

Ich kenne Leute, die persönlich da sein werden und werde sicherlich erfahren, wie das da ablief. Die denken auch ganz bestimmt nicht, dass wir noch einen Friedensvertrag von den Alliierten brauchen.

LG

Renate


Der Europarat warnte schon im April 20 wegen der Coronakrise vor der Möglichkeit der Korruption - Transparency warnt ebenfalls

Wer Lust hat, kann sich am Ende ein sehr interessantes Video zum Thema anschauen

 


In dem Video geht es allerdings um Korruption in Bezug auf die Schweinegrippe im Jahr 2009 und einen Versuch, eine Pandemie zu provozieren, um viel Geld zu verdienen. Das hat damals nur zum Teil geklappt.

Aber wie ist das heute? Könnte da auch Korruption im Spiel sein?

Der Europarat hat zumindest eindringlich davor gewarnt, und zwar schon im April.

Der nächste Text ist von Transparency .. auch jetzt ist einiges unklar und nicht wirklich transparent und nachvollziehbar, also bei der Coronakrise, die viel schlimmer ist als damals die Schweinegrippe es war.

Transparency bezieht sich auf die Korruption damals .. ich kopiere Euch das vorab raus:

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 Bei der Schweinegrippe-Pandemie waren wissen-schaftliche Beraterinnen und Berater der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gleichzeitig für Pharmafirmen tätig, die an der Pandemie verdient haben.

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https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/112175/Europarat-warnt-vor-Zunahme-der-Korruption-im-Gesundheitssektor-wegen-Corona 

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Europarat warnt vor Zunahme der Korruption im Gesundheitssektor wegen Corona

Mittwoch, 22. April 2020

 

Straßburg − Die Korruption im Gesundheitssektor könnte wegen der Coronakrise deutlich zunehmen. Davor warnte gestern die Staatengruppe gegen Korruption (Greco), ein Gremi­um des Europarats.

Die Experten verwiesen darauf, dass der Gesundheitssektor aufgrund des „dringlichen Be­darfs an medizinischer Versorgung und der Vereinfachung der Beschaffungsregeln, der Überlastung der Gesundheitssysteme und der Überfor­derung des medizinischen Perso­nals“ für Korruption anfällig sei.

Korrupte Praktiken können demnach sowohl den öffentlichen als auch den privaten Sek­tor betreffen. Häufig beobachtete Formen sind Bestechung bei medizinischen Dienstleis­tun­gen, Interessenkonflikte bei der Forschung und Entwicklung neuer Produkte sowie die Vermarktung gefälschter medizinischer Produkte.

Angesichts der derzeitigen Notsituation und den politischen Ausnahmezuständen in Kom­bination mit großen Geldsummen, die zur Linderung der Krise in die Wirtschaft ge­pumpt werden, „sollte das Korruptionsrisiko nicht unterschätzt werden“, erklärte Greco-Präsident Marin Mrcela.

Er appellierte an die zentralen, regionalen und lokalen Behörden, so viel wie möglich zu kommunizieren, ihre Entscheidungen so transparent wie möglich zu machen und Kon­troll­mechanismen vorzusehen.

 Die an den Europarat angegliederte Greco vereint Vertreter der 47 Mitgliedstaaten der Straßburger Länderorganisation sowie aus Weißrussland, Kasachstan und den USA. Das Gremium wurde 1999 gegründet und setzt sich für die Korruptionsbekämpfung ein. Dazu untersuchen die Experten regelmäßig, welche Maßnahmen die einzelnen Länder gegen Bestechung ergreifen.  

Quelle: dpa/aerzteblatt.de

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 https://www.transparency.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen/2020/Positionspapier_Korruptionspraevention_Corona_Juni_2020.pdf

 Die Corona-Krise ein Katalysator für Korruption?Positionspapier von Transparency DeutschlandWir erleben derzeit nicht nur eine weltweite Gesundheitskrise, sondern neben der wirtschaft-lichen auch eine gesellschaftspolitische Krise. Politische Entscheidungsträgerinnen und trä-ger auf Bundes-und Landesebene standen in den letzten Monaten vor der Herausforderung, oft unter großem Zeitdruck, Ungewissheit und erheblich gestiegener Arbeitsbelastung weit-reichende Entscheidungen zu treffen. In Zeiten von Corona müssen diese Entscheidungen gleichzeitig besonders nachvollziehbar und transparent sein, damit die Bevölkerung die weit-reichenden Maßnahmen zur Einschränkung des öffentlichen Lebens mitträgt. Sonst gerät die Integrität politischer Prozesse und somit auch das Vertrauen der Bevölkerung in das politi-sche System in Gefahr. Gleichzeitig befinden wir uns in einem krisenbedingten Ausnahmezustand, der es notwendig macht, Standardprozesse zu verlassen, und verschlankte Entscheidungswege erfordert. Ei-nige potentiell ohnehin besonders korruptionsanfällige Bereiche, wie die Vergabe öffentlicher Aufträge und Fördermittel und das Gesundheitswesen, werden gerade einem Stresstest un-terzogen.Trotz allen Handlungsdrucks sollten Korruptionsrisiken im Kontext der Corona-Pandemie möglichst wirksam bekämpft werden. Um in dieser Situation systemischen Fehlentwicklun-gen und Machtmissbrauch vorzubeugen, muss an kritischen Stellen die Integrität des Sys-tems durch Transparenz und Kontrolle gesichert werden. Transparency Deutschland hat daher Risikobereiche und Handlungsfelder identifiziert, die in der Corona-Krise besonderer Aufmerksamkeit bedürfen.Gesundheitswesen und Wissenschaft unter Druck In der Krise wächst der Druck auf die Ressourcen des Gesundheitswesens enorm, gleichzei-tig fließt viel Geld in das System. Noch nie wurde anlässlich einer Pandemie weltweit so viel Geld ins Gesundheitssystem gepumpt: Beispielsweise kamen bei einer EU-Geberkonferenz am 4. Mai 2020,4 Mrd. Euro zusammen, um die Entwicklung eines Impfstoffs gegen das neuartige Corona-Virus zu fördern. Zusätzlich sollen weitere 750 Mio. Euro zur Verfügung gestellt werden, um innerhalb Deutschlands Studien und Produktionskapazitäten zu fördern. Einerseits sollen Unternehmen zügig Geräte und Medikamente allen voran Impfstoff für die Bürgerinnen und Bürger bereitstellen; andererseits müssen politische Entscheidungsträ-gerinnen und -träger unter Zeitdruck über notwendige Maßnahmen im komplexen Gesund-heitsbereich entscheiden. Hierdurch können Interessenkonflikte und Korruptionsgefahren entstehen, die benannt und angegangen werden müssen.Vor diesem Hintergrund fordert Transparency Deutschland:Transparenz bei der Verteilung von GeldernDie Bundesregierung muss klare, transparente Kriterien für die Förderung von Forschung zu beziehungsweise Entwicklung und Herstellung von medizinischen Produktenentwickeln und 

veröffentlichen. Darüber hinaus muss eine effektive Kontrolle stattfinden, ob die bereitgestell-ten Mittel ordnungsgemäß verwendet werden. Transparenz bei klinischen Studien und fairer Zugang zu MedikamentenDie Entwicklung eines Impfstoffs muss eine transparente und gemeinschaftliche Anstren-gung sein, kein geheimer Wettbewerb. Wir begrüßen, dass die Forschung zum Coronavirus in den letzten Wochen immer offener, transparenter und kollaborativer geworden ist. For-schungsergebnisse und klinische Studien müssen vollständig transparent und für alle im Deutschen Register Klinischer Studien (DRKS) zugänglich gemacht werden. Die Bundesre-gierung muss sicherstellen, dass mit öffentlichen Geldern finanzierte Tests und Impfstoffe flächendeckend verfügbar und bezahlbar sind.die Offenlegung möglicher InteressenkonflikteDie Interessen der für die Entscheidungsfindung der Bundesregierung herangezogenen Ex-pertinnen und Experten aus dem Gesundheits-und Wissenschaftsbereich müssen durch öf-fentlich zugängliche Interessenregister dargelegt werden, um die Unabhängigkeit von Emp-fehlungen nachvollziehen zu können. Bei der Schweinegrippe-Pandemie waren wissen-schaftliche Beraterinnen und Berater der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gleichzeitig für Pharmafirmen tätig, die an der Pandemie verdient haben. Um Interessenkonflikte zu vermei-den, müssen Beraterinnen und Berater der WHO mittlerweile ihre Einnahmen und Verbin-dungen offenlegen.Transparente Schnittstellen zwischen Wissenschaft und WirtschaftKooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft müssen transparent sein, um die Un-abhängigkeit der Forschung beurteilen zu können. Nur damit kann unterschieden werden, was im Interesse der Auftraggeber und was im Interesse der Allgemeinheit erforscht wird.ein transparentes BeschaffungswesenDie Vergabe im Gesundheitsbereich generell muss einheitlich und transparent geregelt sein, um freie und faire Prozesse zu sichern und Preismanipulation, Absprachen und Gefälligkei-ten zu vermeiden. Intransparenter Lobbyismus unddemokratische VerfahrenVertrauen in die politischen Akteure und nachvollziehbare Entscheidungen sind gerade in Krisenzeiten eine Grundvoraussetzung für die Akzeptanz der beschlossenen Maßnahmen. Ob Wirtschaftsverbände, die Automobilindustrie oder die Agrarlobby viele Akteure haben in den letzten Wochen Unterstützung seitens der Politik eingefordert. Nicht immer ist zu tren-nen, was tatsächlich der durch die Krise verursachten Not geschuldet ist. Rasch verabschie-dete Maßnahmenpakete und mangelnde Transparenz bergen Risiken einseitiger Einfluss-nahme. Dies kann zu unberechtigten Subventionen oder mangelnder Sorgfalt bei der Bestel-lung und Vergabe von Waren und Aufträgen führen. Transparency Deutschland fordert daher jetzt erst recht ein verpflichtendes Lobbyregister auf gesetzlicher Grundlage und erweiterte Offenlegungspflichten für Interessenkonflikte in Legis-lative und Exekutive. Denn: Gerade bei unter Zeitdruck getroffenen Entscheidungen muss es eine Möglichkeit geben, auch im Nachhinein überprüfen zu können, ob es illegitime Versu-che der Einflussnahme gegeben hat.Der Exekutive wird in Krisenzeiten eine außerordentliche Machtfülle zugestanden etwa im Rahmen der Änderungen am Infektionsschutzgesetz und der Parlamentsvorbehalt weitge-hend eingeschränkt. Um Leben zu retten und das Gesundheitssystem vor dem Kollaps zu 

 bewahren, mögen rasches Handeln und drastische Eingriffe in unser demokratisches Sys-tem in Extremfällen unausweichlich sein. Aber auch in Ausnahmesituationen müssen Rechtsstaatlichkeit, parlamentarische Aufsicht und unabhängige gerichtliche Kontrolle ge-währleistet sein. Daher müssen Sondervollmachten zur Grundrechtseinschränkung im Verordnungsweg zeitlich erheblich kürzer als für ein Jahr befristet sein, wie dies das Infektionsschutzgesetz nun vorsieht. Politische Entscheidungen mit Grundrechtsrelevanz, wie Demontrations-, Berufs-und Meinungsfreiheit, Unverletzlichkeit der Wohnung und Eigentumsfreiheit sind zügig immer wieder der parlamentarischen Behandlung zuzuführen.Staatshilfe bei verantwortungsvollem Handeln von UnternehmenDie Wirtschaft wird derzeit mit mehreren Hundert Milliarden unterstützt, um die wirtschaftli-chen Folgen der Corona-Krise abzufedern und Existenzen zu sichern. Für Staatsbeteiligun-gen und „Rekapitalisierungsmaßnahmen“ sind derzeit insgesamt 100 Milliarden Euro im Wirt-schaftsstabilisierungsfonds vorgesehen. Bei der hohen Geschwindigkeit der Prozesse und dem Umfang der finanziellen Zuschüsse entstehen auch Korruptionsrisiken. Daher muss ei-nerseits sichergestellt werden, dass Steuergelder nicht missbraucht werden und anderer-seits, dass die Unternehmen sich mit der Annahme der Steuergelder zu verantwortlichem Handeln verpflichten. Neben Antikorruptionsmaßnahmen gehören menschrechts-, sozial-und umweltverantwortliche Sorgfaltspflichten zu einer verantwortungsvollen Unternehmens-führung.Transparency Deutschland fordert daher von der Bundesregierung, Staatshilfen an klare Auf-lagen zu binden; Kredite und Staatsbeteiligungen müssen mit Antikorruptionsauflagen gegen missbräuchliche Verwendung versehen werden. Außerdem sollten Unternehmen, die in Schattenfinanzzentren operieren, keine öffentlichen Gelder erhalten. Die Bundesregierung muss sicherstellen, dass der enorme Einsatz von Steuergeldern wie bei der Lufthansa und dem Biotech-Unternehmen CureVac an klare Rahmenbedingungen für verantwortungsvolles Handeln geknüpft sind.Darüber hinaus dürfen die Vorhaben der Bundesregierung hinsichtlich der Unternehmens-verantwortung wie das geplante Gesetz zur Stärkung der Integrität inder Wirtschaft in Zeiten der Krise nicht auf die lange Bank geschoben werden. Der verantwortungsvolle Umgang der deutschen Wirtschaft mit ihren Lieferketten, ist bei der Wiederbelebung des globalen Han-dels auf Grundlage zukunftsgerichteter Nachhaltigkeitsprinzipien, essentiell. Daher darf das Projekt eines Lieferkettengesetzes nicht weiter aufgeschoben werden. Während sich bereits viele Unternehmen für verbindliche Lieferketten aussprechen und sich einer nachhaltigen Unternehmensstrategie verpflichten, greift der aktuelle Ruf nach einem „Belastungsmorato-rium“ vor diesem Hintergrund zu kurz. Es wird übersehen, dass verantwortliches Handeln sich insbesondere für die Unternehmen selbst und die Verlässlichkeit ihrer Partner in den globalen Lieferketten auszahlt.Transparente Vergabe in Kommunen Insbesondere auf kommunaler Ebene ist der Vergabebereich korruptionsanfällig, wie die Kri-minalstatistiken immer wieder belegen. Regelungen zur Beschaffung von Schutzausrüstung wurden erheblich gelockert, Schwellenwerte bei der freihändigen Vergabe nach oben ver-schoben oder ganz aufgehoben. Die „Corona-Vergaben" funktionieren insgesamt schneller und ohne umfangreiche Prüfung, was Betrug erleichtert. Vor diesem Hintergrund befürchten kommunale Antikorruptionsbeauftragte auch, dass Abhängigkeiten zu einzelnen Unterneh-men entstehen könnten, die in der Notsituation eine erhöhte Spendenbereitschaft zeigen.

Transparency Deutschland fordert transparente Verfahren, klare Regelungen und eine um-fassende Dokumentation bei der Annahme von Spenden und Sponsoring. In der kommuna-len Entscheidungsfindung finden aufgrund der aktuellen Situation vermehrt „Dringlichkeits-entscheide“ statt ordentlicher Gremiensitzungen statt. Auch ist die Arbeit der Antikorruptions-beauftragen durch mangelndetechnische Ausrüstung im Homeoffice stark eingeschränkt. Die kommunalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dürfen mit diesen Herausforderungen insbesondere im Homeoffice nicht alleine gelassen werden. Antikorruption ist eine Füh-rungsaufgabe und muss von oben priorisiert werden. Gerade in Krisensituation müssen Gel-der dort ankommen, wo sie wirklich benötigt werden.Recht auf Informationsfreiheit In der aktuellen Situation wäre die unmittelbare, proaktive Veröffentlichung von Corona-be-zogenen Dokumenten ein positives Signal und ein erster wichtiger Schritt, um Verwaltungs-handeln transparenter zu machen. Die durch den Lockdown forcierte und im Konjunkturpro-gramm sehr gezielt geförderte Digitalisierung muss damit einhergehen, mehr Transparenz in allen öffentlichen Belangen zu schaffen.Transparency Deutschland fordert, bestehende Informationsfreiheitsgesetze auf Bundes-und Landesebene zu Transparenzgesetzen weiterzuentwickeln und dem Recht auf Informa-tion Verfassungsrang beizumessen.Das Recht auf Informationsfreiheit darf gerade in Corona-Zeiten nicht eingeschränkt werden. Vor diesem Hintergrund ist beispielsweise nicht nachvollziehbar, dass das niedersächsische Justizministerium Erlasse, die die Unabhängigkeit der Justiz betreffen, unter Verschluss hal-ten wollte. Schutz von Hinweisgebern Mit Blick auf Staatshilfen und den Handlungsdruck auf das Gesundheitswesen sowie die me-dizinische Forschung ist der Schutz von Hinweisgeberinnen und Hinweisgebern wichtiger denn je. Bei der Aufdeckung von Korruptionsfällen und anderen Straftaten sind dieseunver-zichtbar es braucht engagierte Bürgerinnen und Bürger, die Machtmissbrauch und Fehlver-halten ans Licht bringen. Politische Entscheidungen im Ausnahmezustand bergen die Gefahr, demokratische Kontrol-len zu übergehen. Hinweisgeber können daher eine bedeutende Rolle als demokratisches Korrektiv spielen. Doch wer in Deutschland im Arbeitskontext Straftaten, Fehlverhalten und Missstände meldet, ist Repressalien durch den Arbeitgeber fast schutzlos ausgeliefert. Da-her fordert Transparency Deutschland einumfassendes Gesetz zum Hinweisgeberschutz auf Basis der vorliegenden EU-Richtlinie, die auf deutsche Rechtsbereiche ausgeweitet werden muss.Korruptionsprävention auch im SportDer starke Lobbyeinfluss des Fußballs auf wichtige politische Entscheider hat dazu geführt, dass die Fußball-Bundesliga als erste große Liga weltweit wieder den Spielbetrieb aufneh-men durfte. Eine der Folgen davon ist, dass sich Wettanbieter und Glücksspieler mangels 

  sonstiger Angebote auf den deutschen Wettmarkt konzentrierten. Da auch Kriminelle ihr Vor-gehen an die Einschränkungen aufgrund der Pandemie anpassen, war mit einem erhöhten Risiko der Nutzung von Insiderinformationen und von Spielmanipulationen zu rechnen.Sportwetten sind ein Milliardengeschäft und die Manipulation von Wettkämpfen, unter ande-rem um Geld zu waschen, ist in den vergangenen Jahren zu einem weltweit verbreiteten Phänomen der organisierten Kriminalität geworden. Gerade die 3. Liga ist angesichts der ge-ringeren Spielergehälter potentiell korruptionsanfällig. Transparente Vergabe in der EntwicklungszusammenarbeitDas Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wird mit zusätz-lichen drei Milliarden unterstützt, um seine weltweiten Corona-Sofortmaßnahmen zur Stär-kung der Versorgungsstrukturen und Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung in Entwick-lungs-und Schwellenländern zügig umzusetzen. Durch die internationale Krisenlage und den zeitlichen Druck entsteht eine erhöhte Korruptionsgefahr. Transparency Deutschland fordert daher gezielte Antikorruptionsmaßnahmen, Transparenz, unabhängige Kontrollinstanzen so-wie eineverstärkte Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Gruppen.Alle gesellschaftlichen Bereiche können Einfallstore bieten, die Korruption befördern. Korrup-tion verursacht nicht nur materielle Schäden, sondern untergräbt auch das Fundament einer Gesellschaft. Viele zivilgesellschaftliche Organisationen leidenenorm unter den Corona-bedingten finanzi-ellen Einbußen. Es besteht die Gefahr einer dauerhaften Schwächung der Zivilgesellschaft, die meist nicht als systemrelevant wahrgenommen und bei der Verteilung von Staatshilfen benachteiligt wird. Für unsere Demokratie ist eine starke und lebendige Zivilgesellschaft un-verzichtbar. Eine besondere Aufgabe fällt den Medien in der Post-Corona-Zeit zu: Die Aufhe-bung aller Einschränkungen der Freiheitsrechte muss intensiv medial begleitet und verfolgt werden.Wir können die Corona-Krise als eine Weichenstellung für eine umfassende gesellschaftliche Transformation begreifen. Korruption verschlingt Milliarden, die weltweit für soziale Investitio-nen fehlen. Antikorruption und Rechtsstaatlichkeit müssen im Rahmen der nachhaltigen Ent-wicklung stärker einbezogen werden. Das Momentum nutzen heißt, Korruptionsprävention und verantwortliche Führungsgrundsätze in öffentlichen, unternehmerischen und zivilgesell-schaftlichen Organisationen nachhaltig zu verankern. Diese neue Herausforderung bietet ein Gelegenheitsfenster für Veränderungen, die von grundlegender Bedeutung für das Vertrauen in Politik und Verwaltung, für Anstand und Fairness in der Wirtschaft und für den gesamtge-sellschaftlichen Zusammenhalt sind.Stand: Juni 2020

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Und nun zum Abschluss das Video, denn da erfahrt Ihr was über die Korruption damals bei der Schweinegrippe . und das hat verdammt viel Ähnlichkeit mit dem, was wir jetzt gerade weltweit alle erleben.
 
 

 Das läuft ne ganze Stunde . .ich persönlich hasse so ellenlange Videos, aber Jürgen und ich haben uns das hier wirklich mit offenem Mund bis zu Ende angeschaut, denn das macht einen fassungslos .. gerade wenn man jetzt etwas erlebt, das über das,was damals abging, ja weit hinausgeht.

LG

Renate