Donnerstag, 18. Oktober 2018

Betrug in der Pflege vermutlich in Milliardenhöhe

Wäre das nicht ein Grund, die Pflege wieder staatlich zu organisieren?

Immer wieder liest man von den katastrophalen Zuständen in der Pflege hierzulande, und zwar nicht nur in der Altenpflege, sondern auch der Krankenpflege.

Wir haben das Problem nur in der Krankenpflege ja leider auch bei meiner Mutter selbst miterleben müssen, die dement nach einem glatten Oberschenkelbruch, der nunmal nur im Krankenhaus behandelt werden konnte, weil es genagelt werden musste, dann aus dem Bett fallengelassen wurde und wo es zu einem Trümmerbruch kam und sie vermutlich an den Folgen der Vernachlässigung in so 6 Wochen Klinikaufenthalt, der nur einige Tage hätte dauern müssen, nur ein Jahr nach diesem Sturz mit Beinbruch schließlich an Nierenversagen gestorben ist.

Wie das alles genau war, habe ich ja hier in unseren Geschichten schon oft erzählt.

Wer heute ins Krankenhaus muss oder womöglich im Altersheim gepflegt werden  muss, weil kein Angehöriger da ist, der ist arm dran.

Zusätzlich habe ich heute gefunden, dass die heute ja weitgehend privaten Pflegedienste zusätzlich auch noch ohne Ende die Krankenkassen betrügen. Die geschätzen Summen belaufen sich auf Milliarden, die so eingenommen werden, ohne überhaupt die entsprechenden Pflegeleistungen erbracht zu haben.

Deshalb ganz ehrlich mal meine Meinung zum Thema:

Warum in Gottes Namen wird in diesem Land die Kranken- und Altenpflege nicht wieder vom Staat aus übernommen und geregelt?

Es wäre dringend notwendig, das zu tun, damit Kranke und Alte wieder gut versorgt werden könnten, damit solche Betrügereien gar nicht erst passieren können und auch, damit die Kranken- und Altenpfleger endlich wieder anständig für diesen wichtigen Job bezahlt werden, denn auch die werden ja ausgenommen und ausgenutzt ohne Ende.

So unten was zum Lesen über den milliardenschweren Betrug der Pflegedienste:

Daraus darunter ein paar Auszüge.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wie-krankenkassen-beim-betrug-in-der-pflege-zusehen-a-1232905.html
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Systematisch nehmen Betrüger das deutsche Pflegesystem aus - zulasten der Beitragszahler. Ein interner Bericht aus dem Gesundheitswesen zeigt nun, dass viele Krankenversicherungen die Abzocke einfach geschehen lassen.
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Dienstag, 16.10.2018
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  Das Geld für Pflegebedürftige wird knapp. Allein in diesem Jahr fehlten den Pflegekassen rund drei Milliarden Euro, warnt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) - und lässt die Pflegebeiträge erhöhen. Dabei gäbe es andere Möglichkeiten: Bis zu zwei Drittel des Defizits ließen sich vermeiden, schätzen Kriminologen, wenn man entschieden gegen Betrüger vorginge. Diese plündern immer mehr Pflegegelder. Doch der Großteil der Krankenkassen versagt dabei, dem kriminellen Treiben Einhalt zu gebieten.
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Die Methoden der Betrüger: Pflegedienste rechnen Arbeit ab, obwohl Angehörige die Kranken versorgt haben. Sie schmuggeln angeblich erbrachte Leistungen in die Abrechnungen, geben ungelernte Pflegekräfte mit gefälschten Zeugnissen als qualifizierte Mitarbeiter aus, beschäftigen weniger Pflegepersonal als die Kasse ihnen bezahlt. Auch Banden der organisierten Kriminalität greifen im Selbstbedienungssystem Pflege gerne zu.
Nach SPIEGEL-Informationen haben die Krankenkassen deutschlandweit 2016 und 2017 zusammen 14 Millionen Euro an Schäden durch Abrechnungsbetrug in der ambulanten Pflege erfolgreich zurückgefordert - doppelt so viel wie in den zwei Jahren zuvor, und mehr als jemals. Doch verglichen mit dem wirklichen Schaden ist diese Summe lächerlich gering. Experten schätzen, dass durch Betrug allein in der ambulanten Pflege rund zwei Milliarden Euro jährlich verloren gehen. 
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Die meisten Kassen halten die Tätigkeitsberichte ihrer Fehlverhaltensstellen vor der Öffentlichkeit lieber unter Verschluss. Wohl aus gutem Grund.
"Viele Krankenkassen haben trotz des sich ausbreitenden Betrugs in der ambulanten Pflege kaum etwas dagegen getan", sagt ein Kassenexperte. "Es ist ein ungeliebtes Thema. Den meisten Unternehmen ist es zu aufwendig, weil oft eine Vielzahl geringer Einzelpositionen für den Nachweis von Abrechnungsbetrug geprüft werden muss." 
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Die Diskrepanz zwischen den Kassen ist groß, wenn es um den Erfolg in der Betrugsbekämpfung geht. Nur wenige stechen heraus, die beweisen, dass die Versicherungen Betrügern durchaus das Handwerk legen können. Von den insgesamt mehr als 110 gesetzlichen Kassen haben nach SPIEGEL-Informationen fünf AOK-Versicherungen zusammen 40 Prozent des Betrugsschadens in der ambulanten Pflege in den vergangenen zwei Jahren zurückgeholt.
Allein die AOK Niedersachsen und Bayern sicherten gut ein Viertel der Gesamtsumme. Beide gelten unter Experten als besonders aktiv in der Verbrechensbekämpfung. Dagegen hielten sich manch andere AOKs, vor allem aber die Betriebskrankenkassen auffällig zurück, sagen Fachleute. Auch die sechs Ersatzkassen wie Techniker, Barmer, DAK und KKH könnten demnach deutlich mehr tun.
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 Vielen Ermittlungseinheiten der Krankenkassen fehle das nötige Personal, kritisieren Fachleute. Die meisten Teams arbeiten nur mit etwas mehr als einer Handvoll Mitarbeiter. Bei erfolgreicheren Betrugsstellen der Kassen wie bei der AOK Niedersachsen forscht dagegen mindestens ein gutes Dutzend Spezialisten nach Betrügern. Die AOK Bayern hat fünf Mitarbeiter allein auf das Thema Pflegebetrug angesetzt und baut seit Jahren Personal auf.
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Tatsächlich geht der Betrug in die Milliarden
Und es wäre tatsächlich viel zu holen im Kampf gegen den Betrug. "Wir gehen davon aus, dass die ermittelten Fälle lediglich die Spitze des Eisberges darstellen", sagt ein Barmer-Sprecher. Allerdings: Die Höhe der tatsächlichen Betrugsschäden wird bislang in Deutschland nicht erfasst.
Dabei wären solche Zahlen ein wichtiger Ansporn für mehr Ermittlung durch Kassen, Polizei und Staatsanwaltschaften: Kriminologen schätzen, dass durch Betrug im Gesundheitswesen fünf bis zehn Prozent des Gesamtbudgets abgezweigt werden. Auf die bundesweiten jährlichen Ausgaben in der ambulanten Pflege von rund 20 Milliarden Euro gerechnet, kämen allein dort ein bis zwei Milliarden Euro zusammen. 
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    Sie wollen uns auf Missstände hinweisen? Sie haben brisante Informationen? Dann schreiben Sie an unser Team Hintergrund und Recherche:
  • spon.hur@spiegel.de
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 Tja .. mehr dann in dem Link oben.

LG
Renate

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