Werde mal selbst auch recherchieren
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Pressemitteilung
16.01.2020
Gemeinsame Pressemitteilung der Charité und des DZIF
Ein Team des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) an der Charité – Universitätsmedizin Berlin
hat ein Nachweisverfahren für das derzeit in China kursierende
Coronavirus entwickelt. Die WHO hat das Testprotokoll jetzt als bisher
ersten diagnostischen Leitfaden veröffentlicht. Verdachtsfälle können
nun schnell auf das Virus untersucht werden.
Das Coronavirus, das in der chinesischen Metropole Wuhan aufgetreten ist und schwere Lungenentzündungen hervorgerufen hat, kann nun im Labor nachgewiesen werden. Die Arbeitsgruppe um Professor Dr. Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie am Campus Charité Mitte, hat im Rahmen ihrer Tätigkeit im DZIF den weltweit ersten Diagnostiktest entwickelt und zur Verfügung gestellt. Die WHO hat das Testprotokoll als ersten Leitfaden für Labore online veröffentlicht. Derzeit führt ein internationales Konsortium eine Einführungserprobung des Tests durch.
„Ich gehe davon aus, dass die breite Verfügbarkeit des Diagnostiktests nun in kurzer Zeit helfen wird, Verdachtsfälle zweifelsfrei aufzuklären und zu bestimmen, ob eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung des neuen Virus möglich ist“, erklärt Prof. Drosten. „Damit ist ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung des neuen Virus getan.“
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Ende Januar haben Wissenschaftler des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr erstmals das Genom des Virus SARS-CoV-2 entschlüsselt. Zuvor hatten sie es in Zusammenarbeit mit der Berliner Charité und der München Klinik Schwabing bei den ersten Patienten in Deutschland mittels eines Tests nachgewiesen. Wir sprechen mit dem Virologen Dr. Roman Wölfel, dem Leiter des Bundeswehrinstituts:
Herr Dr. Wölfel, warum war es wichtig, das Erbgut von SARS-Cov-2 zu entschlüsseln?
Um eine neue Erkrankung zu behandeln und einzudämmen, müssen wir zum einen wissen, wie sich die Erreger im Körper ausbreiten. Zum anderen müssen wir herausfinden, wie sie sich von Mensch zu Mensch übertragen. Für beides brauchen wir Informationen aus dem Erbgut des Virus, das wir aus Zellkulturen von Rachenabstrichen gewinnen und dann dessen Aufbau untersuchen.
Was kann man aus dem Erbgut des Virus schlussfolgern?
In unserem Fall zunächst einmal, dass das Virus der ersten bayerischen COVID-19 Patienten identisch war mit einem Virus aus einem Patienten in der chinesischen Stadt Wuhan. Es musste also mehr oder weniger direkt von dort stammen. Generell lassen sich durch solche Erbgutvergleiche ganze Infektionsketten nachvollziehen. Denn immer, wenn ein Virus sich von einer Person auf die nächste überträgt und dort neu vermehrt, können Veränderungen in seinem Erbgut entstehen. Anhand dieser Veränderungen können wir dann den Ausbreitungsweg rekonstruieren.
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