Nun ja .. auch sowas muss bezahlt werden
Wie die meisten Menschen, die unsere Blogs regelmäßig lesen, ja wissen werden, bezahlen Jürgen und ich die Kosten für unsere beiden Gnadenbrotpferde von den Freibeträgen, die uns das Jobcenter lässt, nachdem wir unser Texter-Einkommen mit ihnen abgerechnet haben.
Das ist wie bei jedem Nebeneinkommen oder auch so schlechtem Einkommen, dass man eben zu den Aufstockern in Deutschland gehört, kein Vermögen.
Grob gerechnet darf man die ersten hundert Euro pro Person ganz, vom Rest noch 20 % behalten sowie im Falle der Selbständigkeit wie bei uns noch ein paar zugelassene Betriebskosten absetzen, wobei längst nicht alles, was man so ausgibt, zugelassen ist und bei vielen Dingen genauso wie beim Finanzamt auch Privatanteile angerechnet werden, die man nicht einfach so absetzen kann.
Bis Mai 2016 haben wir in den letzten Jahren nun in mehreren verschiedenen Pensionsställen in erster Linie dort den Einstellpreis bezahlt, dazu Müsli, Schmied, Wurmkuren und andere Tierarztkosten, die Tierhalterhaftpflicht usw.
Jetzt nach dem Umzug auf eine Pachtweide werden sich die Kosten für die Pferde flexibler und anders zusammensetzen. Es ging also los mit der Pacht für ein ganzes Jahr, Zaunmaterial und dergleichen und ganz wichtig, damit wir überhaupt wieder genug Zeit zum Arbeiten hatten, einem ersten Auto, ohne das bei der Entfernung das Versorgen der Pferde doch sehr schwierig geworden wäre.
Mai und Juni waren deshalb auf jeden Fall nochmal sehr teure Monate.
Ich hoffte, der Juli würde besser, aber nö ..... die Späße einiger netter Leute in der Vergangenheit haben uns zwei nette Rechnungen ins Haus geschickt, die auch schon wieder nicht ohne sind.
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Da ist einmal die Rechnung der Anwältin für Pferderecht angekommen, netterweise sehr spät geschickt, nämlich erst jetzt gerade eingegangen, die extra dabei geschrieben hat, sie hat uns einen Sonderpreis gemacht. Kostet 102,82 Euro, würde normalerweise, so schreibt sie, 5 x !!!!! so teuer sein.
Ich glaube, ich sollte im nächsten Leben Jura studieren .... für ne Din-A-4-Seite Fachtext kriegen Jürgen und ich je nach Auftrag zwischen 3,50 und allerhöchstens 10 Euro ... aber nun ja, ich erzähle ja oft, ein Texter verdient halt kein Vermögen, hat aber einen Job, der Spaß macht, da er sehr flexibel ist und das Denken fördert.
Die Polizei, die ich damals ja auch eingeschaltet hatte, als es hieß, wir sollen mit den Pferden sofort abhauen oder sie würden nicht mehr gefüttert werden, hat sich erst einige Tage später gemeldet, als ich die Anwältin schon um Hilfe gebeten hatte. Was tut man nicht alles für die Hoppas, wenn sie in Not sind, nicht wahr?
Aber die Ironie des Schicksals gab mir einige Wochen nach unserem Pferdeumzug die Gelegenheit, mich für diese für uns arme Texter teure Amwaltsrechnung in unserem vorherigen Pensionsstall in gewisser Weise "zu bedanken", denn ich bekam von einer Seite einen überraschenden Anruf und die Bitte um Auskunft, wo ich nie und nimmer mit gerechnet hätte .. besagter Stall wird wohl nicht nur uns, sondern auch anderen Leuten so empfindlich auf die Füße getreten sein, dass da jemand richtig ärgerlich geworden ist.
Aber das erzähle ich genauer erst in der Fortsetzung unserer Pferdegeschichte "Pferde, unsere stolzen Freunde".
Ich glaube nicht, dass ich genauso auskunftsfreudig wie an diesem Tag gewesen wäre, wenn wir uns einfach in Freundschaft und Frieden und nicht unter so einem Theater getrennt hätten, habe in diesem Stall vieles ja durchaus verstehen können, nicht aber die Art, wie man uns dann schließlich raus geschmissen hat, denn wir können auch nichts dafür, dass in unserem Staat niemand mehr auf Rosen gebettet ist und ich gehöre zu den Menschen, die die wenigen Einkünfte, die wir haben, absolut ehrlich bis auf den Cent genau abrechnen und denke deswegen, wenn das jeder täte, wäre vieles in diesem Land schon etwas gerechter .. vielleicht sogar einfacher, weil der Staat nicht so knausern müsste.
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Die nächste Späße-Rechnung ist klar so hoch ausgefallen, wie ich das schon ahnte bei einer Laboruntersuchung dabei ... das ist die uns vollkommen sinnlos verursachte Tierarztrechnung in Höhe von 172,26 Euro, für die ich bisher noch keinem auf meine Art danke sagen konnte, weil ich mir nicht sicher bin, wer uns das genau eingebrockt hat. Es kommen dafür nämlich in meinen Augen durchaus zwei verschiedene Personen in Frage, auch wenn sich nur eine davon immer verdächtigt fühlt .. ich aber aufgrund einer ganz bestimmten Ortsangabe, die nur für mich einen tieferen Sinn gemacht hat, eher der anderen zutraue, sich diesen üblen Scherz mit uns erlaubt zu haben .. das allerdings wohl, um wiederum der anderen einen Gefallen zu tun.
Es hat uns ja zweimal einer beim Kreisveterenäramt zu Unrecht verdächtigt, nun gegen das Tierschutzgesetz zu verstoßen.
Ähnliches ist auch schon anderen Pferdehaltern ganz in unserer Nähe passiert, die allerdings eher die Spaziergänger mit Hund, die dort ständig die Pferde übern Zaun füttern, deswegen in Verdacht haben.
Einer dieser Ställe hat riesengroß draußen dran stehen, die Pferde dort seien tierärztlich versorgt.
Das heißt, die haben auch eine Sinnlos-Rechnung dafür bezahlen müssen, dass sie in Zukunft Ruhe vorm Kreisveterenäramt haben, die nur dann schon am Telefon sagen dürfen, dass sie nicht mehr aktiv werden, wenn vorher ein Tierarzt da war und kerngesunde Pferde gründlich untersucht hat.
Das macht der aber nicht kostenlos, ist ja auch logisch.
Über einige andere Leute aus der Feldmark wissen wir, dass derartige Anzeigen nicht nur bei uns oder dort, sondern auch noch an anderen Stellen vorgekommen sind.
Die Amtstierärztin selbst sagt, leider ist es so, dass zwar jemand, der sinnlos die Feuerwehr anruft, so einen Einsatz selbst bezahlen muss, was dann doch viele Menschen davon abschreckt, andere aus Jux und Dollerei zu denunzieren .. aber bei ihnen sei das leider nicht so.
Sie müssen hin fahren, wenn solche Sinnlos-Anrufe kommen und können nur dann nein sagen, wenn man über so einen Sinnlos-Tierarztbesuch dann einen Nachweis darüber vorlegen kann, dass die Tiere ja tierärztlich versorgt seien.
In unserem Fall kostet das, da ja auch noch behauptet wurde, Chiwa würde angeblich bröckeligen Urin ausscheiden und wir würden den Pferden ständig nichts zu trinken geben, durch die dann auch noch untersuchte Blutprobe von Chiwa wie gesagt sage und schreibe 172,26 Euro (wobei zwischenzeitlich ausgerechnet zu der Zeit, als wir noch ohne Auto das Wasser mit ner Handkarre über 20 km zu den Pferden gekarrt haben, und das bei minimum 25 Grad und praller Sonne damals, dann auch noch Leute auf unserer Koppel waren, um die Wasserbottiche umzukippen .. hat allerdings nun inzwischen aufgehört. Wir haben allerdings auch inzwischen mit einigen Leuten geredet, die außer uns mit drauf achten und Bescheid sagen würden, sollte sich da jemand anderes außer uns bei unseren Pferden zu schaffen machen).
Für über 170 Euro hätten wir ca. 3 x den Schmied für beide Pferde bezahlen können, sie mehr als einmal durchimpfen lassen, zigmal ne Wurmkur für alle beide kaufen, über 3 Monate Müsli und Leckerlis bezahlen und noch was übrig gehabt, wenn die Kfz-Steuern fällig sind usw.
Ist doch nett, nicht?
Und dann fühlt sichda jemand bedroht?
Nee .. ich gehöre nicht zu den Leuten, die nun so boshaft wären, Menschen irgendwas echt Schlimmes anzutun ... aber manchmal genügt es schon wie im Falle der Anwaltsrechnung an der richtigen Stelle genau der richtigen Person über jemand einfach die Wahrheit zu sagen.
Sowas kann bei Leuten, die sich durchs Leben schummeln, nämlich echt teuer werden.
Vielleicht sogar teurer als so eine Anwalts- oder sinnlos verursachte Tierarztrechnung.
Und das ist nichtmal strafbar, sondern einfach nur gerecht.
Jürgen und ich leben ja auch ehrlich in ner Bedarfsgemeinschaft zusammen und rechnen das, was wir verdienen, einfach nur ganz ehrlich mit dem Jobcenter ab.
Das könnte doch jeder tun, oder etwa nicht?
LG
Renate
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