Donnerstag, 7. Mai 2015

Kein Geld für Haustiere im Regelsatz ....

.. dabei hilft ein Tier gegen die Einsamkeit

 Das bin ich mit unserer alten Katze Blanka, die schon mindestens 24 Jahre alt ist. Ihre Schwester lebt schon lange nicht mehr. Die beiden habe ich vor 22 Jahren in einer Tierarztpraxis mitgenommen, weil ihr Herrchen dort fragen war, ob der Tierarzt seine beiden Katzen einschläfern würde.

Ich war nie ein Katzenfan so wie meine Mutter, die sehr an Blanka gehangen hat, bis sie im September 2011 starb. Ich hätte nie gedacht, dass unsere alte Katze einmal meine Mutter überleben würde. Als meine Mutter zuletzt bettlägerig war und die Pflegestufe III hatte, lag Blanka fast immer mit in ihrem Bett und war Mamas Ein- und Alles.

Ich landete mit meinem heute 2. Ehemann und meiner schwerbehinderten Mutter in dieser Sozialwohnung, als meine 1. Ehe in die Brüche ging und mich meine ganze Familie mit meiner pflegedürftigen Mama einfach im Stich ließ. Fast wären wir obdachlos geworden. Damals lernte ich Jürgen kennen, der früher einmal obdachlos war und sagte, das überlebt Deine Mutter niemals in ihrem Zustand.

Tja ... Blanka hatten wir damals schon und noch Hündin Chérie, die später an Hautkrebs starb. Die durften beide hierher mitkommen, denn der Vorbesitzer dieser Mietshäuser hatte nichts gegen Haustierhaltung. Das ist heute anders, seit die Häuser aufgrund der Insolvenz des Vorbesitzers verkauft wurden. Wir haben aber noch einen alten Mietvertrag und insofern die Erlaubnis der Haustierhaltung.
 Das ist Boomer, unser kleiner Sonnenschein. Als klar war, dass Chérie bald sterben würde, wünschte sich Jürgen einen weiteren Hund. Er sagte, dann ist es nicht so schlimm, wenn Chérie stirbt. Er wird uns helfen, darüber wegzukommen.

Tja ... selbst Blanka braucht ihr Futter und zuweilen etwas vom Tierarzt wie gegen Flöhe, Zecken und dergleichen.

Boomer kostet zusätzlich viel Hundesteuer und die Stadt Preetz hat keinen verbilligten Satz für Sozialhilfe- und Hartz-IV-Empfänger, sondern will im Gegenteil mit extra hohen Hundesteuern erreichen, dass sich arme Leute keinen Hund mehr leisten können. Nur Reiche sollen einen haben dürfen.

Geld für ein Haustier ist aber im Regelsatz für Sozialhilfeempfänger oder Hartz-IV-Empfänger nicht enthalten, obwohl gerade diese Menschen oft mutterseelenallein und sehr einsam sind und auch ein Haustier helfen kann, die Einsamkeit erträglicher zu machen.

Besonders ein Hund ist auch gut für die Gesundheit, denn er braucht seine Spaziergänge und man lernt mit einem Hund auch leichter andere Menschen kennen.
Das braune Pferd ist unsere Prima und das weiße Pony, auf dem mein Man Jürgen hier reitet, ist unsere Chiwa.

Wir beide verbrauchen mehr als die Freibeträge, die uns das Jobcenter von dem Geld, was wir als Texter verdienen, übrig lässt, um den Lebensunterhalt und alle weiteren Kosten für unsere beiden Gnadenbrotpferde zu bezahlen.

Das Geld, das wir für Blanka und Boomer noch brauchen, muss dann auch noch irgendwie übrig bleiben.

Dennoch sind unsere Haustiere wichtig für uns, denn sie sind so ziemlich alles, was wir außer uns gegenseitig überhaupt noch im Leben haben, das uns Freude macht.

Wir haben doch durch den Absturz ins soziale Abseits sowieso sonst alles verloren, was schön war und das Leben erträglich gemacht hat.

Für viele Menschen sind ihre Haustiere alles, was sie noch vom Leben haben.

Besonders arme Menschen haben oft nichts anderes mehr und so ein Haustier erhält sie möglicherweise am Leben.

Wieso eigentlich versteht unsere Regierung nicht, dass auch arme Menschen zumindest für ein günstig zu haltendes Haustier genug Geld im Regelsatz anerkannt bekommen sollten?

Es muss ja nicht gerade ein Pferd sein wie bei uns .. obwohl wo sollten unsere Pferde denn hin, wenn wir nicht mehr schaffen würden, die Freibeträge ranzuschaffen, die sie zum Überleben brauchen?

Ins Abseits kann jeder in Deutschland ganz schnell stürzen, für den es vorher kein Problem war, seine Haustiere gut zu versorgen ... denn schon nach nur einem Jahr ohne Job ist heute jeder bei Hartz IV und stürzt in soziale Tiefen, die er sich vorher nie und nimmer hat auch nur ansatzweise vorstellen können.

Deshalb möchte ich hier feststellen:

Im Regelsatz ist nicht ein Cent für ein Haustier enthalten !!!! Und ich finde das unmenschlich von unserer Regierung.

LG Renate

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