Sonntag, 10. November 2019

Typisch rechtsradikal: Ohne eigene Ideen, ohne Plan erstmal angreifen

.. und die Bereitschaft zu denken ist in dieser Bevölkerungsgruppe besonders gering



In diesem Fall möchte ich mal wieder ein paar Textausschnitte übernehmen und Euch empfehlen, den ganzen Text über den Link oben zu lesen.

Es geht darum, dass es typisch für viele rechtsradikal eingestellte Menschen ist, zwar auf ganz brutale Art und Weise besonders Politiker anzugreifen, von denen sie denken, sie würden nicht nach ihrer Nase tanzen.

Nur Ideen oder auch nur einen halbwegs konkreten Plan, was sie besser machen würden, haben die gar nicht.

Die haben Angst davor, dass sich in ihrem Leben was verändern könnte und das möchten sie nicht.

Die sind zu blöd oder zu faul zum Lesen, falls sie nicht zu blöd dazu sein sollten.

Auf jeden Fall macht es ihnen zu viel Arbeit, sich in komplizierte Sachverhalte überhaupt reinzulesen, um sie begreifen zu können.

Sie lehnen es einfach ab.

So sie nicht gelernt haben, was Sache ist, das gibt es eben dann einfach nicht, so ihre Devise.

Und wer ihre Denkweise nicht versteht und sagt, macht Euch doch erstmal schlau, Ihr Vollidioten, denn in manchen Bereichen muss sich einfach was ändern .. da kommt dann gleich, denen sollte man in die Schnauze hauen oder sie gar umbringen.

Hauptsache, für ihr Leben ändert sich nichts .. was sie ja wirklich zu glauben scheinen ohne nachvollziehen zu können, dass einfach nur brutal jedes Argument wortwörtlich mit der Faust plattzuschlagen, auch ihnen ja gar nicht weiterhelfen würde.

Aber da es noch nicht soweit ist .. weg damit. Wozu denken, losprügeln ist in deren Augen einfacher.

Na ja ... ich kopier jetzt mal paar Sachen da oben raus:
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Aktualisiert am 07. November 2019, 16:50 Uhr

 Erst der Anschlag auf AfD-Politiker Frank Magnitz, dann der Mord an CDU-Politiker Walter Lübcke, hinzu kommen Drohungen gegen unter anderem den Thüringer CDU-Politiker Mike Mohring, den Bürgermeister von Altena Andreas Hollstein und aktuell gegen die Grünen-Politiker Cem Özdemir und Claudia Roth: Politiker werden immer häufiger zur Zielscheibe. Politikpsychologe Thomas Kliche erklärt im Interview die Hintergründe.

 Immer wieder lesen wir von Angriffen auf Politiker; Magnitz, Lübcke und Mohring stehen stellvertretend für viele Taten. Das Bundeskriminalamt hat laut ARD-Faktenfinder im vergangenen Jahr 1256 Straftaten gegen Amts- und Mandatsträger gezählt, darunter 43 Gewaltdelikte. Ist der Job des Politikers heute gefährlicher als noch vor einigen Jahren?


Thomas Kliche: Ja, und diese Angriffe werden zunehmen. Der Populismus hat mit seiner Hetze gegen Politiker ein Klima erzeugt, in dem instabile Menschen sich für heldenhafte Vertreter der Mehrheit halten können, wenn sie Politiker angreifen. Die Angriffe richten sich immer mehr auf die greifbaren Leute, nicht auf die wirklich Mächtigen.
Immer häufiger werden Kommunalpolitiker angegriffen. Die leben um die Ecke, die haben keinen Nimbus und keine Leibwächter, da kann man leicht mal vorbeifahren und draufhauen. Und da ist die Wirkung am deutlichsten: Immer wieder sagen Gemeinderäte oder Bürgermeisterinnen, gerade in Ostdeutschland, dass sie von der Giftigkeit und den Pöbeleien die Nase voll haben und aufhören – also gerade da, wo man sie am schwersten gewinnen kann.


Warum stellen Politiker überhaupt ein relevantes Feindbild dar?
Die Menschen spüren: Tiefe Veränderungen stehen an, unsere ganze Art zu leben muss verändert werden. Die geht ja auf Kosten der Natur, auf Kosten anderer Völker und auf Kosten der sozial Schwächeren. Also Schluss mit Malle, SUV, Fleisch, Plastik, Illusionen.
Auf diese Verunsicherung und auf die Zumutungen von Vernunft und Bescheidenheit reagieren viele Menschen mit rabiater psychodynamischer Abwehr: Sie verkleinern oder verleugnen die Klimakatastrophe, sie untertreiben ihren Beitrag und unsere Gestaltungsspielräume, leugnen also Verantwortung, sie schieben die Lösung der technischen Entwicklung zu, oder irgendwelchen Entscheidungsträgern.
Politiker sind dann als Sündenbock außerordentlich praktisch für die Psychohygiene: Die da sind schuld, ich doch nicht, auch wenn ich denen womöglich immer Mehrheiten verschafft habe, etwa, indem ich nicht wählen gegangen bin.

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 Politische Gewalt ist immer schlimm, aber ein überwiegend rechtsextremes Erzeugnis. Wir haben uns seit 30 Jahren daran gewöhnt, dass jährlich Hunderte Menschen von Rechten angegriffen und krankenhausreif geprügelt worden sind, Einzelne auch umgebracht. Die Rechten haben also gelernt: Aha, das klappt ja.
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 Der Populismus hat in den wenigen Jahren seit 2015 das gesellschaftliche Gefühlsklima stark verschoben: Platte Feindseligkeit ohne irgendeine sonstige Lösungsidee ist als politisches Programm normal geworden.
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Ist das Resultat von Angriffen ohnehin nicht eher kontraproduktiv zur Absicht der Angreifer, wenn die Angegriffenen sich dann in der Opferrolle präsentieren können?
Gewalt geht fast immer nach hinten los. Die Rücksichtslosigkeit schädigt das Ansehen der Sache, die man vertritt. Wer sich nicht friedlich verständigen will, zersetzt die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft, das Alltagsvertrauen, die Bereitschaft zu vernünftiger Verständigung und Ehrlichkeit, auch der Ehrlichkeit zu sich selbst, die Zuversicht in eine gemeinsame Gestaltung einer guten Welt.
Krieg verroht Menschen, und das erste Opfer des Krieges ist immer die Wahrheit. Insofern ist Terrorismus enorm wirkungsvoll, aber durch seine allgemeine Zerstörungskraft, nicht durch die Förderung seiner angeblichen Ziele.
Welche Rolle spielen Social Media bei der Verrohung des Diskurses?
Das Internet ist praktisch für jede Art von Gemeinheit. Man kann sich heimlich organisieren, rasch verabreden, anonym andere beschimpfen und bedrohen, fabrikmäßig Stimmung in Kommentarspalten machen und Gewalt propagandistisch wie einen spannenden Film verbreiten, wie jüngst in Halle.
Das alles motiviert natürlich Nachahmungstäter. Vor allem aber geben viele Menschen auf, sich mit Einrichtungen auseinanderzusetzen, die von der Gesellschaft den Auftrag erhalten haben, wahrheitsfähige Aussagen zu prüfen und zu vermitteln, den Interdiskurs zu gestalten – also namentlich Medien, Wissenschaft, Politik, Recht, Bildungswesen.
... das bedeutet?
Man kann schon mit ein paar Spinnern eine große Bewegung vorspiegeln und sich gegenseitig die abgedrehtesten Wahnvorstellungen bestätigen – die Welt ist eine Scheibe, die Himmelsstreifen manipulieren uns, die deutsche Bevölkerung wird von einer Weltverschwörung umgevolkt.
Gleichzeitig sinken die Konzentrationsfähigkeit der Menschen und die Zeit, mit der Themen gesellschaftlich diskutiert werden, selbst die wichtigsten. Unsere Gesellschaft bezahlt die irrsinnige Informationsflut mit einem Verlust an Orientierung und Urteilskraft. Nur so ist die Leugnung der Klimakatastrophe überhaupt verständlich. Wir werden einen schrecklichen Preis dafür bezahlen.
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Tja ....denken wollen die gar nicht. Ist leider so.

LG
Renate
 

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