Donnerstag, 29. August 2019

Warum die neuen Pflegegrade alle schwer kranken Menschen schlechter stellen

Das neue  Pflegestärkungsgesetz ist nur eine Mogelpackung


 Im Beitrag davor habe ich ja erzählt, dass ich wie auch erwartet natürlich keinen Pflegegrad bekommen habe, weil ich inzwischen doch recht schwer herzkrank bin.

Eine Freundin von uns .. ganz schwer COPD .. hatte uns schon vorher erzählt, sie hat auch keinen bekommen, obwohl sie schon soweit runter ist, dass sie nicht nur draußen, sondern sogar in der Wohnung ein Sauerstoffgerät braucht, um sich überhaupt noch bewegen zu können. Und wir kriegen es hier ja auch im Haus mit, wie mühsam sich uralte Menschen zum Kaufmann schleppen müssen oder ohne Hilfe aufgeschmissen sind, wenn der Fahrstuhl defekt ist.

Trotzddem haben die alle keinen Pflegegrad und sind darauf angewiesen, dass dann Nachbarn aushelfen, weil sie, wenn der Fahrstuhl mal wieder nicht geht, nicht mehr alleine die Treppe rauf und runter kommen ... und was diesen Menschen passiert .. ja bei genauso wie bei uns kaum Geld .. wenn da mal das Auto gar nicht mehr fährt und aus finanziellen Gründen auch nicht mehr ersetzt werden kann .. nun das steht in den Sternen ...interessiert doch diesen Staat nicht.

Wenn einer hilflos alleine in seiner Wohnung stirbt .. nun der braucht weder Pflegegeld noch Rente .. das spart doch.



 Ich untermale diesen Text hier mit alten Fotos von meiner Mama. Alle diese Fotos wurden mal gemacht, als meine Mutter .. und das war schon damals schwer und ich habe Mama schon vor der ersten Pflegestufe jahrelang mit versorgt und wurde dafür von diesem Staat noch bestraft, indem sie uns als Haushaltsmitglied dann mit 20 % weniger Grundsicherung als vorher aufgedrückt wurde .. wir also dafür, dass ich sie gepflegt habe, auch noch zuzahlen und ihre Generalkosten selbst bezahlen musste.
 




Das heißt, über die Hälfte von dem Pflegegeld, das sie dann ab 2003 doch bekommen hat, weil es endlich anerkannt wurde, wurde uns auf Umwegen ja wieder abgezogen.

Dennoch .. anders als heute hatte meine Mutter sehr wohl Anspruch auf die Pflegestufe 1 .. sogar durch den ja total knickerigen medizinischen Dienst . .als sie natürlich noch alleine essen, auch selbst zur Toilette gehen, in der Wohnung rumlaufen konnte und sogar in der Lage war, sich da alleine zurechtzufinden, wenn ich stundenweise arbeiten war, mich mal anzurufen, wenn sie Rat oder Hilfe brauchte und mir in der Küche zu helfen.


Selbst  bei der Pflegestufe III war Mama noch in der Lage, später wieder alleine am Gehwagen zu laufen .. ein paar Monate zwar nicht, aber später ja .. in der Wohnung nur .. auch wieder zur Toilette zu gehen .. brauchte klar Hilfe beim Baden . ich hab sie auch wickeln und waschen müssen ...aber heute muss man ja schon beim Pflegegrad 2 .. und das ist der niedrigste, wo es überhaupt erst Pflegegeld gibt .. alles andere mit Demenz und so ist doch reine Augenwischerei und bringt keinen weiter, der sich wirklich um einen dementen alten Menschen kümmert, der am schwierigsten zu pflegen ist, solange der noch laufen kann wie Hirsch.

Meine Oma früher - also Demenz ohne körperliche Einschränkungen .. die rannte wie Oskar sonstwohin .. setzte Essen auf und ließ es auf dem Herd verbrennen .. war wie man das so im Radio oft hört .. dann in Hauslatschen und Nachthemd im Winter auf der Straße unterwegs .. und das schnell .. sobald man mal paar Sekunden nicht hingeschaut hatte .. und fand logisch nicht wieder nach Hause, weil sie null Orientierungssinn hatte .. aber Grundpflege hat meine Oma eigentlich bis kurz vor ihrem Tod gar keine gebraucht, erst nach dem letzten Schlaganfall, der sie dann auch umgebracht hat, nur in den letzten ca. 2 Wochen vor ihrem dann Tod.

Mama wie Ihr hier sehen könnt .. klar konnte sie mit Gehwagen oder Krücken durchaus auch mal ein Stück laufen ... Rollstuhl war dann für weitere Wege.

Oder Jürgens Mama, die Ihr hier gerade mit meiner seht, als wir sie mal wieder besuchen und mir ihr essen waren ...die hat nie einen Rollstuhl oder Krücken gebraucht .. tüdelte klar . .ihr war wie mir auch oft schwindelig, aber wir konnten sie nicht überreden, mit uns hier nach Holstein zu ziehen, weil ihr ihr Luxusleben mit ihren Freundinnen in Bad Nenndorf zu wichtig war ... und als wir dann urplötzlich erfuhren, dass sie gestorben war .. ja sie war dann orientierungslos auf der Straße gefunden worden .. doch ins Pflegeheim gekommen, wo man sie finanziell abgezockt hat ohne Ende, ohne uns Bescheid zu sagen .. und Jürgen war ihr einziger Sohn.

Und wenn der Bestatter Jürgen nicht angerufen hätte 2 Tage vor ihrer Beerdigung .. wo dann niemand war außer uns .. keine Seele ihrer ach so wichtigen Freundinnen, mit denen sie immer ausgegangen ist und deshalb ja nicht hat umziehen wollen ...möglicherweise hätten wir von ihrem Tod nichtmal was erfahren .. das Pflegeheim, wo man sie hingebracht hatte, hat uns ja nicht Bescheid gesagt, dass sie da ist .. die haben ihr einfach zwei verschiedene Fremdbetreuer aufgehalst .. und was der erste davon mit ihrem vielen Geld gemacht hat oder ob das vielleicht anders drauf ging .. weil sie ja so tüdelte .. wir wissen das bis heute nicht.

 Pflege früher war ja schon schlimm .. Pflege heute ... da kannst Dir Hand und Fuß dran wärmen.

Besonders Schwerkranke, die Krebs oder eine andere schwere Krankheit haben, aber noch klar im Kopf sind, die haben heute gar keinen Anspruch mehr .. und darüber habe ich einen Link gefunden.

Leben wir nicht in einem tollen Land?

Und dann nehmen sie einem auch noch alles an Rente weg, wovon man sich vielleicht Hilfe leisten könnte, also wen mal bezahlen, der was für einen macht .. aber das geht ja auch nicht.

Die Rente muss der Staat doch einkassieren wegen der Bedarfs- und Haushaltsgemeinschaften.


Na ja .. und selbst wenn nicht ... in einigen Jahren kriegt sowieso keiner mehr so viel Rente, dass er nicht mit Grundsicherung aufstocken muss .. also was soll's? 

Im Prinzip ist es sogar gut, wenn man ganz auf Grundsicherung ist .. denn das Sozi hat noch gewisse Möglichkeiten der Hilfe, die man ohne Sozi-Anspruch ja nicht hat, obwohl einen das Jobcenter dennoch abzockt, wenn man in einer Bedarfsgemeinschaft lebt.

Und nun mal zu diesem Link hier:

 https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/pflegegrade-bittere-pille-fuer-krebspatienten-10675/

Ich zitiere jetzt mal daraus, damit Ihr sehen könnt .. nein ich rede keinen Scheiß .. ich sage die Wahrheit, wenn ich sage, das neue Pflegestärkungsgesetz ist ne fanz fiese Mogelpackung, die alles nur noch schlimmer gemacht hat statt besser.







. Pflegestärkungsgesetz II

Pflegegrade: bittere Pille für Krebspatienten


Am 1. Januar werden die Pflegestufen durch fünf Pflegegrade ersetzt. Für Krebspatienten dürfte es künftig noch schwerer werden, Leistungen von der Pflegeversicherung zu erhalten.



 Das Pflegestärkungsgesetz II wird von Hermann Gröhe gerne als „Meilenstein“ präsentiert. Der Bundesgesundheitsminister verspricht mehr Hilfe für Pflegebedürftige und einen gleichberechtigten Zugang zu Pflegeleistungen – „unabhängig davon, ob sie an körperlichen Beschwerden oder an einer Demenz leiden.“ Doch bei genauerem Hinsehen entpuppt sich das Versprechen als Mogelpackung. Wer sich einigermaßen auf den Beinen halten kann und im Kopf noch ganz richtig ist, wird im neuen System voraussichtlich leer ausgehen. Eine bittere Pille vor allem für Krebspatienten.







Pflegestärkungsgesetz entpuppt sich als Mogelpackung


Im Zuge des Gesetzes werden am 1. Januar die Pflegstufen durch fünf Pflegegrade ersetzt. Hierfür wurde ein neues Begutachtungsverfahren geschaffen, das so genannte Begutachtungsassessment (NBA). Es bewertet den Grad der Selbstständigkeit in sechs Bereichen (Modulen) mit unterschiedlicher Gewichtung: Mobilität (10%), kognitive Fähigkeiten und psychische Probleme (15%), Selbstversorgung bei der Körperpflege (40%), die Fähigkeit krankheitsbedingte Belastungen zu meistern, also alleine zum Beispiel Medikamente einzunehmen(20%) sowie den Tagesablauf selbständig zu gestalten (15%).

Eine Zeiterfassung wie bisher spielt bei der neuen Begutachtung keine Rolle mehr. Das mag auf den ersten Blick vernünftig klingen, heißt aber in der Realität: So lange eine Mensch noch alleine zur Toilette gehen kann, egal wie schwach er auf den Beinen ist, dürfte im Modul „Selbstversorgung“ kaum Punkte bekommen. Und weil die allermeisten Krebspatienten auch keine psychischen und kognitiven Defizite haben, rutschen sie gleich in zwei Bewertungsmodulen ganz nach unten. 





Haushaltsführung spielt bei Pflegegraden keine Rolle mehr


Am schwersten wiegt jedoch, dass bei den neuen Pflegegraden die Haushaltsführung komplett unter den Tisch gefallen ist. Gerade für Krebspatienten ist das bitter. Denn sie können sich oft noch alleine waschen und anziehen, aber nicht mehr Einkaufen gehen oder ihre Wohnung putzen. Ähnlich ergeht es vielen anderen schwer kranken Patienten. Sie werden künftig Mühe haben, genügen Punktzahlen in den sechs Modulen zu erreichen, um wenigstens den Pflegegrad II zu bekommen, benötigen aber dringend Unterstützung im Alltag. Der Pflegegrad II entspricht der früheren Pflegestufe I. Im ambulanten Bereich umfasst er 316 Euro Geldleistungen oder 689 an Sachleistungen im Monat.


Rest dann im Link bitte selbst lesen, das Wichtigste habe ich rausgeschrieben und gerade selbst erlebt, dass das Realität ist seit 1.1.17 .. und meine Freundin, die COPD hat, ganz genauso.

Na ja .. wie hat Rezo mal erzählt, unsere Regierung schafft sich selbst ab.

Das ist so ...auch die Alten, die noch alleine denken können und sowas dann erleben .. denn man zockt uns ja sogar noch Geld für die Pflegekasse von der Rente ab, obwohl wir kaum die Chance haben, dafür mal wieder was beanspruchen zu können .. und den Rest zocken sie über die Jobcenter von Familien, die ihre Angehörigen nicht irgendwo verrecken lassen, sondern noch liebevoll da sind und helfen, dann zusätzlich von der ohnehin nicht mehr reichlichen Rente ab.



Die ganz Alten, die noch halbwegs gut Rente kriegen und sowas vielleicht auffangen können, die starben allmählich weg .. und der Rest .. dem geht es wie unserer Generation ... Altersarmut gepaart mit keinem Anspruch mehr auf Pflege, obwohl man dafür jahrelang bluten muss ohne Ende und die Kinder, die man mal in die Welt gesetzt hat und Enkel ja genauso.

Früher gab es ja mal sowas wie nen Generationenvertrag .. was das ist, wissen wir ja noch .. unsere Kinder und Enkel werden das nicht mehr erfahren.

Und wer weiß .. ich hab früher mal im Kino gesehen, dass Alte dann zum Einschläfern geschickt wurden, wenn sie nicht mehr konnten.

Ist doch ne Idee, Mutti Merkel !!!!

Wieso führt Ihr das nicht ein? Ihr solltest es nur so geschickt formulieren, dass es keiner merkt.

Im dumm Rumlabern und um den heißen Brei rumreden seid Ihr doch top von der CDU und von der SPD genauso.

Blöd ist nur .. es gibt doch inzwischen Menschen, die das gemerkt haben und immer weniger wählen Euch deswegen noch .. warum wohl?

LG
Renate

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