Montag, 21. Oktober 2019

Jetzt mal die Süddeutsche zur zunehmenden Ungleichheit in Deutschland

Hier werden viele Aspekte und auch mögliche Gegenmaßnahmen angesprochen

Ich habe ja kürzlich schonmal was darüber verlinkt und geschrieben, dass die Ungleichheit zwischen Arm und Reich in Deutschland trotz der guten Konjunktur weiter zugenommen hat.

Es gibt also noch mehr Arme im Land als noch bei der letzten Statistik dieser Art .. weil die meisten Menschen von dem großen Reichtum hierzulande nichts haben, im Gegenteil, die werden immer ärmer und nur ein ganz kleiner Prozentsatz der Steinreichen dafür immer reicher.
In der Süddeutschen habe ich nun noch einen Artikel über das Thema gefunden. Der gefällt mir noch besser.

Ich hol da mal ein paar Zitate hier rüber .. und ganz unten stelle ich für Euch dann den Link rein, damit Ihr wie immer bei Interesse den ganzen Text selbst lesen könnt.
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Vermögensverteilung:Deutschlands großer Rückfall
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  • Die Bundesrepublik erlebt seit Jahren einen Boom. Jetzt zeigt eine Studie: Ein Großteil der Bürger fällt zurück.
  • Nach Berechnungen der Hans-Böckler-Stiftung drifteten die verfügbaren Haushaltseinkommen schon 2013 stärker auseinander als Mitte der Nullerjahre.
  • Zwar nahmen die Löhne zu - aber eben sehr unterschiedlich.


 Deutschland erlebt seit zehn Jahren einen Boom. Doch eine Studie zeigt: Ein Großteil der Bürger fällt zurück. Die Ungleichheit steigt auf ein historisches Hoch. Während die SPD Vermögende stärker besteuern will, entfachen Forscher eine Debatte über den Reichtum in Deutschland. Und Thomas Piketty behauptet in seinem neuen Werk, starke Unterschiede zwischen Arm und Reich seien nicht natürlich, sondern politisch gewollt.
 Konservative Ökonomen argumentieren seit Längerem, man müsse sich um die soziale Spaltung nicht mehr sorgen: Deutschland sei nur bis Mitte der Nullerjahre ungleicher geworden. Danach verloren Wohlhabende in der Finanzkrise Geld - bis heute habe sich die Ungleichheit gegenüber dem Höchststand 2005 zumindest nicht verschlimmert. Dem widerspricht nun die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung: Nach ihren Berechnungen drifteten die verfügbaren Haushaltseinkommen schon 2013 stärker auseinander als Mitte der Nullerjahre. Seitdem klettert der Gini-Koeffizient, der Verteilung misst, auf einen Rekord. Die Bundesrepublik ist gespalten wie nie.
Dieser Befund erstaunt, denn die Wirtschaft wächst seit zehn Jahren durchgehend. Die Löhne nahmen zu - aber eben sehr unterschiedlich. Während die Mitte profitierte, fielen die 40 Prozent Haushalte mit den niedrigsten Verdiensten zurück. Und die Reichen kassierten hohe Firmengewinne und Kapitaleinkommen. So wurde Deutschland ungleicher.

Welche Gräben in der Bundesrepublik klaffen, zeigt eine neue Untersuchung von Markus Grabka und Christoph Halbmeier vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Demnach besitzt ein Prozent der reichsten erwachsenen Deutschen fast ein Fünftel des Nettovermögens - so viel wie drei Viertel der Bevölkerung. Die ärmeren 50 Prozent, etwa 40 Millionen Menschen, haben zusammen gerade einmal ein Prozent des gesamten Besitzes.

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2014 setzte Piketty das Thema quasi allein oben auf die Agenda: Mit dem Buch "Das Kapital im 21. Jahrhundert", das sich mehr als zwei Millionen mal verkaufte. Jetzt legt der Franzose einen neuen 1200-Seiten-Ziegel nach. "Capital et idéologie", das im Januar auf Deutsch herauskommt, ist eine Weltgeschichte der Ungleichheit, befindet ein Rezensent. Eine zentrale These: Die Unterschiede zwischen Reichen und Ärmeren sind weder natürlich noch notwendig - das reden die Eliten den Menschen nur seit Jahrhunderten ein, aktuell etwa durch eine "Verherrlichung des Eigentums". Der Neoliberalismus verkauft die moderne Ungleichheit als gerecht, indem er sie als Ergebnis freier Entscheidungen hinstellt, "bei dem jeder und jede Einzelne die gleichen Chancen auf einen Zugang zum Markt und zum Eigentum hat, und wo jeder spontan von der Akkumulation der Reichsten profitiert".
Trickle-down heißt diese Ideologie seit US-Präsident Ronald Reagan. Sie erlaubt es, "die Verlierer aufgrund ihrer fehlenden Verdienste, Tugenden und ihres mangelnden Einsatzes zu stigmatisieren". Die Ärmeren sind also selber schuld an ihrer finanziellen Misere.
Piketty warnt, ohne ein besseres Wirtschaftssystem zerstöre fremdenfeindlicher Populismus die kapitalistische Globalisierung. Und schlägt Korrekturen vor: Bildungspolitik, die auch auf Menschen mit Startnachteilen ausgerichtet ist, höhere Erbschaft- und Vermögensteuern, Kapital für jeden Bürger (in Frankreich beispielsweise 120 000 Euro).


 Und so weiter und so fort ... den Rest findet Ihr in dem Link hier drunter:

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/einkommen-deutschland-studie-1.4629130?utm_source=pocket-newtab

LG
Renate
 


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