Montag, 30. März 2015

Der gestrige Tatort über Kinderarmut in Kiel-Gaarden

Nach meiner Erfahrung super rüber gebracht

Anders als dem Kritiker im Link unten ging es mir gestern nicht darum, wie der Krimi als Krimi war, als ich ihn mir ansah. Ich hatte beim Besuch meines jüngsten Sohnes über ein Telefonat von ihm mit einem Freund nur mitbekommen, dass der Krimi überwiegend in der Nähe seiner Wohnung gedreht worden ist und wollte mal schauen, was ich da alles wieder erkenne. Außerdem hat früher ja auch meine jüngere Tochter mit dem richtigen Vater meines Enkels von ihr und meinem Enkel dort mehrere Jahre gewohnt, und da ich diesen Enkel jahrelang betreut habe, damit sie ihre Ausbildung beenden und jobben konnte, war ich in dieser Zeit auch viel in Gaarden unterwegs und kenne die Ecke daher sehr gut.

Zu der Zeit habe ich selbst noch nicht in einem Sozialghetto gewohnt, aber gestaunt, wie überlebensfähig der Papa meines Enkels war, der dort schon länger zu Hause war und genau wusste, wo er gut was zu Essen stehlen konnte, wenn die großen Supermärkte ihre Ware bekommen haben, wie er am besten schwarz fährt und so weiter und so fort.

Über diesen jungen Mann habe ich aber auch tiefe Einblicke in die Drogenszene von Kiel-Gaarden bekommen, die ich sehr erschreckend fand und deshalb auch ganz sicher keinen Wert darauf lege, dort hin umzuziehen, denn gegen Gaarden leben wir hier in der Sozialecke von Preetz noch beschaulich und ruhig, denn hier bringen sich die Dealer noch nicht gegenseitig auf der Straße um und die meisten Menschen hier sind auch nicht drogensüchtig und gehen auch nicht auf den Strich, was in Gaarden vollkommen anders ist.

Hier gibt es auch nicht diesen Rassenhass wie in Gaarden, der dort sicherlich durch den einfach viel zu hohen Ausländeranteil zustande kommt, was hier bei uns geht, wo Ausländer eigentlich noch als normale Nachbarn wahrgenommen und integriert werden.

In Gaarden ist das vollkommen anders und die Türken grenzen die Deutschen aus, weil sie ihre eigene muslimische Moral über die ihrer deutschen Mitbewohner setzen. Ein türkischer Gaardener Geschäftsmann würde ganz sicher auch keinen Deutschen in seinem Geschäft einstellen, sondern nur andere Türken beschäftigen. Dort sind ja oft nichtmal die Aufschriften der verkauften Waren in deutscher Schrift aufgedruckt, sondern auf Türkisch.

Ich hatte gestern im Hauptblog von uns einen Link zu einem Tatort-Krimi gesetzt, der in Kiel-Gaarden aufgenommen wurde, weil ich diese Gegend gut kenne und ja heute in einer vergleichbaren Ecke der Kleinstadt Preetz lebe.

Tja .. der Krimi gestern zeigte deutlich, wie weh Armut tut .. wie Kinder ohne Geld ihre Zeit totschlagen, vollkommen verkommen, weil ihnen nichts anderes übrig bleibt, wie Jugendliche von vornherein keine Arbeit finden, weil sie in so einer Ecke leben und die Adresse schon ausreicht, ihnen keinen Job zu geben .. und wie ich oben schon sagte, beim Türken um die Ecke arbeiten dort nur Türken.

Die Menschen wurden als kalt und herzlos dargestellt, also die Erwachsenen. Überfordert, abgebrüht, stumpfsinnig geworden.

Nun wenn ich hier im Haus die Bullen anrufe, weil einer um Hilfe schreit, der gerade zusammengeschlagen wird, kommen die doch sowieso nicht sofort, sondern schauen Stunden später rein. Das ist normal hier.

Wenn ich hier die Bullen rufe, weil ich Probleme mit den Nachbarn habe, das interessiert kein Schwein. Ich habe das ja erlebt, als eine Drogensüchtige ständig ihren bissigen Hund nicht beaufsichtigt hat und der auf unsere kleinen Hunde los ging. Die haben doch nichtmal was gemacht, als dieses Riesentier bei uns mit in den Fahrstuhl sprang und mich selbst dabei ins Bein biss .. es hieß dann, ich könnte die Frau ja privat auf Schadensersatz verklagen.

Das Problem wurden wir erst los, als die Frau starb, weil sie mit Schnaps und ihren Psychopharmaka so übertrieben hatte, dass sie mit 42 dann den Löffel abgab und so der Hund aus dem Haus kam.

Das war nicht anders mit einen Zuhältertypen, der hier eine Russin kennengelernt hatte und sogar jemand mit dem Schlagstock einen Schädelbasisbruch verpasste ... bis auf die Tatsache, dass die Bullen da wirklich mal gekommen sind und sogar nachts um 3 hier fragen waren, was wir gehört hätten.

Das war auch nicht anders mit einem Schlägertypen, der wegen Körperverletzung vorbestraft war und einen ständig besoffen angriff .. den wurden wir erst los, als er endlich woanders zu weit gegangen war und wieder im Knast landete.

Kinder gibt es hier nicht viele .. das wird in Gaarden auch nicht anders sein ... Kinder können sich Menschen am Rand der Gesellschaft doch kaum noch leisten und die wenigen, die es doch gibt, dann auch nicht anständig versorgen.

Kinder haben in solchen Gegenden null Chance, und das brachte der Tatort über Kiel-Gaarden schon gut rüber.

Beachtlich fand ich die Darstellung des jungen Polizisten, der als Kind auch von dem pädophilen Typen missbraucht worden war, ihn aber dennoch mochte und unterstützte, weil dieser Mann in der Zeit, als er bei seiner leiblichen Mutter gelebt hat, der einzige war, der sich dennoch um ihn gekümmert hatte.

Auch die Menschen, die zum Abschaum der Gesellschaft gemacht werden, geben sich gegenseitig Halt, so ist das nunmal.

Das war toll gemacht, denn genauso ist das.

Wir haben hier alle einen an der Klatsche .. aber der einzige Halt, den wir haben, ist der über unsere genauso kaputten Nachbarn, die warmherziger sind als die aus den Nobelecken, die sich von uns abgrenzen und nicht hinsehen, was Deutschland mit den Menschen macht, die im Niedriglohnsektor von diesem Saat ausgebeutet und in Ghettos verfrachtet werden in der Hoffnung, dass sie da im Alter verrecken, während man sie in der Jungend versklaven kann, ohne ihnen auch nur den Hauch einer Perspektive zu gönnen.

Auch der Papa meines Enkels hatte tierisch einen an der Klatsche. Trotzdem war der liebevoll, so kaputt wie er war. Das waren in Gaarden viele Menschen trotz oder vielleicht wegen des Elends da.

Das sind auch hier in der Preetzer Glindskoppel viele Menschen vermutlich trotz oder gerade wegen des Elends hier.

Armut macht tolerant, Armut macht hilfsbereit und Armut macht vor allen Dingen eins, verständnisvoll .. weil man spätestens wenn man es selbst erlebt hat genau weiß, wie das ist, der letzte Dreck zu sein und irgendwo Liebe zu suchen und sei es wie diese Kinder bei seinen Saufkumpanen im allerletzten Dreckloch um die Ecke.

Doch .. eine tolle Millieustudie, das muss ich sagen.

...

Der Link zur Sendung war der hier:


Eine Filmkritik von jemand anders ist diese hier:


LG Renate


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