Sonntag, 27. November 2016

Schöne Stunden müssen nicht immer was kosten

Das Gute am Wohnen im Armen-Ghetto

 Wenn man aus welchem Grund auch immer arm wird, muss man fast immer auch umziehen, und zwar in eine Sozialsiedlung, was man auch Armen-Ghetto nennen kann.

Spätestens dann verlieren die meisten Menschen, die vorher noch etabliert waren, fast immer ihr gesamtes soziales vorheriges Umfeld. Man kann nicht mehr mithalten und ist oft nicht sofort, aber langfristig weg vom Fenster.

In so einem Umfeld lernt man vollkommen andere Menschen kennen, die mehr oder weniger alle schlimme Dinge erlebt haben, die aber auch genau wissen, was es heißt, arm zu sein.

Man findet neue Freunde, die nicht schlechter sein müssen als die alten, auch wenn sie meistens ein wenig psychisch lädiert sind, weil sie zu viel Schlimmes erlebt haben.





Es ist nicht immer so, dass diese neuen Freundschaften nun ein Leben lang halten, aber das ist auch in Gegendenden, wo sozial etablierte Menschen zu Hause sind, nicht immer so.

Eine neue Erfahrung ist, man kann mit diesen neuen Freunden wieder feiern oder zusammensein wie früher in Kinder- oder Teenagertagen






 In Armen-Gegenden gibt es wieder Partys, wo jeder eine Kleinigkeit mitbringt.

In Armen-Gegenden kann man auch bei nur ner Tüte Keksen und ner Tasse Kaffee zusammensitzen, ohne sich in Grund und Boden schämen zu müssen, weil alle genau wissen, wie das ist zu rechnen.

In Armen-Gegenden hat keiner eine tolle Wohnungseinrichtung.
 Wenn man gemeinsam Weihnachten feiert oder Silvester, ist jeder froh, dass es irgendwas zu Essen gibt .. egal was.

Dass kein Geld für Feuerwerk da ist, ist sonnenklar. Man geht raus und schaut sich an, was die Leute aus den Einfamilienhäusern in die Luft jagen und freut sich daran.
 Tja .. und sowas wie auch nur unsere beiden alten Pferde ist für die Menschen aus Ecken wie unseren was total Schönes .. sie freuen sich, wenn sie ein bisschen teilhaben können daran, mit denen auch nur zu spielen.

So haben wir heute zum Beispiel den 1.Advent einfach so genossen, dass wir uns daran gefreut haben, mit zwei Freundinnen mit den Pferden zu spielen, den Sonnenschein zu genießen und zu schnacken.


Man kann auch glücklich sein ohne viel Geld zu haben, das habe ich gelernt, seit ich in einem Sozial-Ghetto wohne.

Etwas mehr Geld würde es aber zuweilen ein wenig leichter machen. Deshalb gibt es auch diesen Mecker-Blog über die Sozialpolitik in Deutschland.


 

 LG
Renate
 

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