Im Moorweg zu landen, kann auch hier sehr schnell gehen
Menschen landen nicht auf der Straße, weil es ihnen finanziell so gut geht .. das ist einfach Quatsch, denn auch wenn man schon auf viel verzichtet, weil das Geld vorn und hinten nicht reicht .. draußen erfrieren im Winter, das findet keiner mehr witzig und wird auch versuchen, seine Wohnung zu behalten, selbst wenn es das allerletzte Sozialloch ist, dass einem oft dazu noch als reiner Komfort und toll und gepflegt für einen komplett überhöhten Preis der abbruchreifen Behausung untergejubelt worden ist.
Und der Abriss des Wohnblocks neben uns demnächst wird nicht dazu beitragen, dass wir in Preetz bald weniger Wohnungs- oder gar Obdachlose haben werden.
Gerade gestern trafen wir ein lebendes Beispiel aus der Nachbarschaft an der Bushaltestelle, die sang- und klanglos vom grünen Wohnblock neben uns offenbar im Moorweg gelandet ist. Wir hatten sie länger nicht gesehen, ja kein Wunder, kamen ins Schnacken und sie erzählte, sie wohnt jetzt auch im Moorweg.
Damit ist sie zwar nicht direkt obdachlos, das heißt, sie schläft nicht gerade unter ner Brücke oder auf ner Parkbank und friert sich zu Tode, aber wohnungslos sind die Menschen, die im Moorweg untergekommen sind, durchaus. Das sind alles nur Notunterkünfte und viel schlechter als das, was wir noch bewohnen ... und unsere Wohnungen werden ja eiskalt ohne rot zu werden als gepflegt und Komfort und so in einer "tollen Parkanlage" angeboten .. sogar noch welche im blauen Wohnblock findet man im Internet, der ja bald abgerissen werden soll und bei uns auch als ruhige Wohngegend .. wo klar ist, wenn drüben das Haus abgerissen wird und neu gebaut, das wird laut.
Na ja ... über die neue Statistik schreibe ich bald, habe mir diese Nachricht schon verlinkt ... jetzt mal nur was, das ich so über Preetz und die Obdachlosen und Wohnungslosen hier vor Ort spontan im Internet gefunden habe.
https://www.kn-online.de/Lokales/Ploen/Er-packte-die-Tasche-und-ging
Ein paar Ausschnitte daraus .. ist ein älterer Text:
...
15.06.2013
"Eigentlich fing alles damit an, dass ich Ärger zu Hause hatte“, berichtet Julien. Er ist einer der 20 Jugendlichen, die in Preetz mal hier und mal da wohnen. Mutig berichtete er beim Runden Tisch von seinem Schicksal, vielen Stolpersteinen und genauso vielen Hindernissen auf dem Weg in ein normales Leben.
Preetz
„Es
ist gut zwei Jahre her, da hatte meine Mutter einen Freund mit dem ich
nicht klar kam. Da habe ich kein Bock mehr gehabt“, erklärt der
20-jährige. Er ist erst zum Vater gezogen, aber auch dort klappt das
Zusammenleben nicht besonders gut. „Dann habe ich meine Tasche gepackt
und bin gegangen. Habe mal hier und mal da bei Kollegen geschlafen“,
fasst Julien seinen Schritt in die Obdachlosigkeit zusammen.
Nach dem Hauptschulabschluss und einem Praktikum hatte er eine Ausbildung bei Aldi angefangen, doch die fragile Situation im sozialen Umfeld hinterlässt ihre Spuren. Nach ein paar „Polizeigeschichten“, wie Julien berichtet, war er trotz guter Leistungen bei der Arbeit, seinen Ausbildungsplatz los.
Julien schlägt sich auf eigene Faust durch, zieht zwischenzeitlich noch mal kurz bei der Mutter ein, die aber inzwischen in Kiel wohnt. Auch im zweiten Anlauf klappt es mit dem Freund der Mutter nicht. „Der hat immer Stress gemacht, hat gesagt, das ist hier kein Hotel. Also bin ich wieder gegangen“, berichtet Julien. Zusammen mit dem Streetworker will er Leistungen beim Jugendamt beantragen. Was folgt ist ein hin- und herschieben der Verantwortlichkeiten zwischen den verschiedenen Behörden. „Nach einigen Terminen in Kiel beim Jugendamt hat das Jobcenter hier in Preetz genehmigt, dass Julien sich eine Wohnung suchen kann“, erklärt Wiese, der bei allen Terminen dabei war. Als eine Wohnung gefunden war, hieß es, Julien müsse erstmal wieder nach Kiel zum Jugendamt. „Und das ganze Spiel ging wieder von vorne los. Immer wieder hin und her“, erzählt der Streetworker. Fast zwei Jahre fühlt sich niemand für Julien verantwortlich. Er schläft mal hier mal da. Bekommt kein Geld und schlägt sich so durch. „Eine Weile habe ich bei meiner Freundin gewohnt, aber die Mutter verdiente auch nicht so viel, dass sie mich immer durchfüttern konnte“, berichtet er. Selbst mit der Anerkennung des Jugendamtes, dass er nicht mehr zu Hause wohnen kann, stehen ihm für die Warmmiete einer Wohnung nur 219 Euro zur Verfügung. Die günstigsten Wohnungen in Preetz kosten aber knapp 300 Euro. „Ich lebe gerade von nichts. Mein Vater sponsert mir manchmal Klamotten aber sonst bekomme ich nichts“, fasst Julien zusammen, der sich nichts mehr wünscht, als eine eigene Wohnung. Seit kurzem hat er ein kleines Zimmer in der Obdachlosenunterkunft im Moorweg. „Das ist so groß wie eine Knastzelle aber immerhin“, sagt der Streetworker und kann gut verstehen, dass man in dem tristen Ambiente keinen Antrieb für einen Neuanfang hat. Julien hat sich für einen Job beworben und fängt, so Rüdiger Wiese ganz unten an.
...
https://www.kn-online.de/Nachrichten/Schleswig-Holstein/Helfer-fuer-Sprachunterricht-fuer-Fluechtlinge-in-Preetz-nach-KN-Bericht
Da geht es eigentlich mehr um Sprachunterricht für Asylbewerber, aber auch die werden zum Teil bei uns auf der Ecke und wenn da zu wenig Platz ist, eben im Obdachlosenasyl im Moorweg untergebracht.
Wieder ein paar Textausschnitte daraus:
...
06.11.2014
46 Menschen müsse die Stadt in diesem Jahr aufnehmen, insgesamt lebten hier 71 Asylbewerber, teilte er mit. Das Landesamt für Ausländerangelegenheiten in Neumünster kündige die Verteilung eine Woche vorher an. In Preetz seien derzeit nur zwei Vermieter bereit, regelmäßig Wohnungen für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Dies seien Schlichtwohnungen in der Weber- und der Ostlandstraße. In einigen Fällen würden die Neuankömmlinge für eine Übergangszeit in der Obdachlosenunterkunft im Moorweg untergebracht.
„Wir haben überlegt, wie wir diesen Zeitdruck herausnehmen können“, so Schneider. Um Flüchtlinge schnell und gut unterbringen zu können, brauche Preetz eine Erstaufnahmeeinrichtung. Dort könnten sie gemeinschaftlich betreut werden und auch Ansprechpartner finden. Die Grenze von 40 Betten für eine Gemeinschaftsunterkunft müsse deshalb „nach unten“ geöffnet werden, forderte der Bürgermeister. Dann könnte auch der Schützenhof eine Lösung sein. Ein möglicher Betreiber wäre bereit, in dem Traditionsgasthof Flüchtlinge aufzunehmen und sie vor Ort auch zu betreuen (siehe Bericht unten).
...
https://awl-zentrum.de/zwangsraeumung-preetz/
Übernehmen kann ich daraus nichts.
Es geht um Zwangsräumungen in Preetz, wann das unter welchen Paragraphen bei Mietrückständen und so weiter möglich ist. Also bitte selbst reinlesen.
Nach der Mietrechtsreform 2013 ist es neuerdings wohl noch einfacher, jemand rauszuklagen, so wie ich das da lese.
Man hat klar auch heute noch immer eine gewisse Zeit, irgendwas zu versuchen.
Es ist möglich, dass das Sozialamt oder Jobcenter helfen, beispielsweise Mietrückstände zu bezahlen, um die Obdachlosigkeit doch noch zu vermeiden. Offensichtlich wird das aber wohl nicht immer so gemacht.
Mit Pech wird man also obdachlos .. es steht nichts von den Obdachlosenunterkünften der Stadt Preetz im Moorweg dabei und dass die Stadt einem da helfen kann .. ist aber halt möglich .. ob immer, das weiß ich nicht.
Ich denke da auch gerade an die vielen Leute, wenn doch die Asylbewerber schon so ein Problem darstellten damals, die bald direkt neben uns aus ihren Wohnungen raus müssen, weil das Haus abgerissen wird .. und dann werden die alle bezahlbaren Wohnraum suchen, den es hier doch in dem Umfang gar nicht gibt.
http://www.gemeinde-laboe.de/s9y/index.php?/archives/1564-Hygiene-Schock-ganz-unten.html
Zur Not hilft bei drohender Obdachlosigkeit auch die Diakonie Preetz, wenn man Glück hat.
Hier ein kleiner Textausschnitt, der darauf hinweist:
...
Mit Gelegenheitsjobs für Senioren hielt er sich über Wasser, die Miete konnte er schon lange nicht mehr zahlen. Dann das Unvermeidliche: Zwangsräumung eine Woche vor Ostern. Er stand da mit einer Tasche in der einen, mit einem Sack Hundefutter für seinen Hund in der anderen Hand. „Da bin ich aufgewacht“, erzählt der Mann. Eine alte Dame schickte ihn zum Laboer Pastor Friedemannn Noffke. Der besorgte eine Ferienwohnung, die er auch bezahlte und verwies den Obdachlosen an die Beratungsstelle der Diakonie in Preetz. Dort wurde Schmidtmann-Nicolaus klar: Du musst erst einmal wieder ins System, sonst funktioniert gar nichts. Beim zuständigen Jobcenter legte er am Gründonnerstag die erforderlichen Unterlagen vor, stellte Anträge, erhielt Lebensmittelgutscheine und vom Ordnungsamt in Schönberg die Schlüssel für seine Notunterkunft. Die hat er bis heute nicht bezogen. Noch bis morgen kann er in der Ferienwohnung bleiben.
...
Tja ...so schnell kann man zumindest wohnungslos werden .. obdachlos ist dann noch eine Stufe tiefer und wird lebensgefährlich.
LG
Renate
Nach dem Hauptschulabschluss und einem Praktikum hatte er eine Ausbildung bei Aldi angefangen, doch die fragile Situation im sozialen Umfeld hinterlässt ihre Spuren. Nach ein paar „Polizeigeschichten“, wie Julien berichtet, war er trotz guter Leistungen bei der Arbeit, seinen Ausbildungsplatz los.
Julien schlägt sich auf eigene Faust durch, zieht zwischenzeitlich noch mal kurz bei der Mutter ein, die aber inzwischen in Kiel wohnt. Auch im zweiten Anlauf klappt es mit dem Freund der Mutter nicht. „Der hat immer Stress gemacht, hat gesagt, das ist hier kein Hotel. Also bin ich wieder gegangen“, berichtet Julien. Zusammen mit dem Streetworker will er Leistungen beim Jugendamt beantragen. Was folgt ist ein hin- und herschieben der Verantwortlichkeiten zwischen den verschiedenen Behörden. „Nach einigen Terminen in Kiel beim Jugendamt hat das Jobcenter hier in Preetz genehmigt, dass Julien sich eine Wohnung suchen kann“, erklärt Wiese, der bei allen Terminen dabei war. Als eine Wohnung gefunden war, hieß es, Julien müsse erstmal wieder nach Kiel zum Jugendamt. „Und das ganze Spiel ging wieder von vorne los. Immer wieder hin und her“, erzählt der Streetworker. Fast zwei Jahre fühlt sich niemand für Julien verantwortlich. Er schläft mal hier mal da. Bekommt kein Geld und schlägt sich so durch. „Eine Weile habe ich bei meiner Freundin gewohnt, aber die Mutter verdiente auch nicht so viel, dass sie mich immer durchfüttern konnte“, berichtet er. Selbst mit der Anerkennung des Jugendamtes, dass er nicht mehr zu Hause wohnen kann, stehen ihm für die Warmmiete einer Wohnung nur 219 Euro zur Verfügung. Die günstigsten Wohnungen in Preetz kosten aber knapp 300 Euro. „Ich lebe gerade von nichts. Mein Vater sponsert mir manchmal Klamotten aber sonst bekomme ich nichts“, fasst Julien zusammen, der sich nichts mehr wünscht, als eine eigene Wohnung. Seit kurzem hat er ein kleines Zimmer in der Obdachlosenunterkunft im Moorweg. „Das ist so groß wie eine Knastzelle aber immerhin“, sagt der Streetworker und kann gut verstehen, dass man in dem tristen Ambiente keinen Antrieb für einen Neuanfang hat. Julien hat sich für einen Job beworben und fängt, so Rüdiger Wiese ganz unten an.
...
https://www.kn-online.de/Nachrichten/Schleswig-Holstein/Helfer-fuer-Sprachunterricht-fuer-Fluechtlinge-in-Preetz-nach-KN-Bericht
Da geht es eigentlich mehr um Sprachunterricht für Asylbewerber, aber auch die werden zum Teil bei uns auf der Ecke und wenn da zu wenig Platz ist, eben im Obdachlosenasyl im Moorweg untergebracht.
Wieder ein paar Textausschnitte daraus:
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06.11.2014
46 Menschen müsse die Stadt in diesem Jahr aufnehmen, insgesamt lebten hier 71 Asylbewerber, teilte er mit. Das Landesamt für Ausländerangelegenheiten in Neumünster kündige die Verteilung eine Woche vorher an. In Preetz seien derzeit nur zwei Vermieter bereit, regelmäßig Wohnungen für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Dies seien Schlichtwohnungen in der Weber- und der Ostlandstraße. In einigen Fällen würden die Neuankömmlinge für eine Übergangszeit in der Obdachlosenunterkunft im Moorweg untergebracht.
„Wir haben überlegt, wie wir diesen Zeitdruck herausnehmen können“, so Schneider. Um Flüchtlinge schnell und gut unterbringen zu können, brauche Preetz eine Erstaufnahmeeinrichtung. Dort könnten sie gemeinschaftlich betreut werden und auch Ansprechpartner finden. Die Grenze von 40 Betten für eine Gemeinschaftsunterkunft müsse deshalb „nach unten“ geöffnet werden, forderte der Bürgermeister. Dann könnte auch der Schützenhof eine Lösung sein. Ein möglicher Betreiber wäre bereit, in dem Traditionsgasthof Flüchtlinge aufzunehmen und sie vor Ort auch zu betreuen (siehe Bericht unten).
...
https://awl-zentrum.de/zwangsraeumung-preetz/
Übernehmen kann ich daraus nichts.
Es geht um Zwangsräumungen in Preetz, wann das unter welchen Paragraphen bei Mietrückständen und so weiter möglich ist. Also bitte selbst reinlesen.
Nach der Mietrechtsreform 2013 ist es neuerdings wohl noch einfacher, jemand rauszuklagen, so wie ich das da lese.
Man hat klar auch heute noch immer eine gewisse Zeit, irgendwas zu versuchen.
Es ist möglich, dass das Sozialamt oder Jobcenter helfen, beispielsweise Mietrückstände zu bezahlen, um die Obdachlosigkeit doch noch zu vermeiden. Offensichtlich wird das aber wohl nicht immer so gemacht.
Mit Pech wird man also obdachlos .. es steht nichts von den Obdachlosenunterkünften der Stadt Preetz im Moorweg dabei und dass die Stadt einem da helfen kann .. ist aber halt möglich .. ob immer, das weiß ich nicht.
Ich denke da auch gerade an die vielen Leute, wenn doch die Asylbewerber schon so ein Problem darstellten damals, die bald direkt neben uns aus ihren Wohnungen raus müssen, weil das Haus abgerissen wird .. und dann werden die alle bezahlbaren Wohnraum suchen, den es hier doch in dem Umfang gar nicht gibt.
http://www.gemeinde-laboe.de/s9y/index.php?/archives/1564-Hygiene-Schock-ganz-unten.html
Zur Not hilft bei drohender Obdachlosigkeit auch die Diakonie Preetz, wenn man Glück hat.
Hier ein kleiner Textausschnitt, der darauf hinweist:
...
Mit Gelegenheitsjobs für Senioren hielt er sich über Wasser, die Miete konnte er schon lange nicht mehr zahlen. Dann das Unvermeidliche: Zwangsräumung eine Woche vor Ostern. Er stand da mit einer Tasche in der einen, mit einem Sack Hundefutter für seinen Hund in der anderen Hand. „Da bin ich aufgewacht“, erzählt der Mann. Eine alte Dame schickte ihn zum Laboer Pastor Friedemannn Noffke. Der besorgte eine Ferienwohnung, die er auch bezahlte und verwies den Obdachlosen an die Beratungsstelle der Diakonie in Preetz. Dort wurde Schmidtmann-Nicolaus klar: Du musst erst einmal wieder ins System, sonst funktioniert gar nichts. Beim zuständigen Jobcenter legte er am Gründonnerstag die erforderlichen Unterlagen vor, stellte Anträge, erhielt Lebensmittelgutscheine und vom Ordnungsamt in Schönberg die Schlüssel für seine Notunterkunft. Die hat er bis heute nicht bezogen. Noch bis morgen kann er in der Ferienwohnung bleiben.
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Tja ...so schnell kann man zumindest wohnungslos werden .. obdachlos ist dann noch eine Stufe tiefer und wird lebensgefährlich.
LG
Renate
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