Donnerstag, 28. November 2019

Über das Für und Wider der Wasserstoff-Autos

Ob das besser ist, steht frühestens in 10 Jahren wirklich fest


Mehr darüber in der Süddeutschen.

Ich trau mir das nicht zu, mich dazu zu äußern, ob ich das, was da geschrieben wird, nun falsch oder richtig finde. Dazu verstehe ich von diesen hochtechnischen Dingen viel zu wenig.

Ich habe nur soviel begriffen, so nett wie sich das mit dem Wasserstoff-Auto gegenüber dem mit Akku auch liest, es ist scheinbar schwieriger als vermutet, das auch wirklich umzusetzen und vor allen Dingen noch was anderes, nämlich schweineteuer.

Mutti Merkel ist allerdings ein Fan davon, steht da mit drin .. und da diese Frau mal ein Physik-Studium mit einer Supernote abgeschlossen hat und ich sie für sehr intelligent halte, egal ob ich nun CDU wählen würde oder nicht .. natürlich nicht, was klar ist, aber nicht wegen der Brennstoffzellen ... nehme ich persönlich deren Urteil über diese Technik durchaus ernst .. weil ich glaube, die hat Ahnung von dem Thema.

Nun aber der Link .. das ist lang, das meiste müsst Ihr selbst lesen .. wichtige Textstellen kopiere ich aber wie immer hier als Zitate raus.

https://www.sueddeutsche.de/auto/brennstoffzelle-wasserstoff-auto-flugzeug-lkw-1.4683601?utm_source=pocket-newtab

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 Viele Forscher experimentieren mit Wasserstoff-Antrieben. Für sie ist das eine umweltfreundliche Zukunftstechnologie. Für andere nur ein teurer Spaß mit beschränktem Potenzial.
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 Das Wunderding steht im unscheinbaren Labor E211 des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) auf dem Campus der Universität Stuttgart. Das Gerät ist so groß wie ein Lkw-Motor, hat graue Rohre und blaue Schläuche sowie Kabel und Drähte in allen möglichen Farben. Dazu viel Blech, Aluminium und braunes Isolierband. Fertig ist das Brennstoffzellen-System des Flugobjekts HY4. Der Flieger mit seinen zwei schmalen Rümpfen hob im September 2016 auf dem Stuttgarter Flughafen ab und wurde damit zum weltweit ersten Passagierflugzeug, das von einer Brennstoffzelle angetrieben wurde. "In zehn Jahren werden emissionsfreie Flüge mit 80 Passagieren und 800 Kilometern Reichweite möglich sein", sagt Josef Kallo, Professor am DLR-Institut für Technische Thermodynamik. Der 46-Jährige arbeitet an einer Revolution des Luftverkehrs: Ohne Kerosin und ohne Verbrauch von seltenen Rohstoffen wie Lithium oder Kobalt, stattdessen mit grünem Wasserstoff. Fliegen ohne CO₂-Emissionen und somit ganz ohne schlechtes Gewissen.
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Josef Kallo und seine Experimente lösen in Berlin Begeisterung aus. Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnet den Wasserstoff als "vielleicht aussichtsreichsten Energieträger". Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier nennt ihn sogar einen "Schlüsselrohstoff, der unverzichtbar für die erfolgreiche Dekarbonisierung" sei. Deshalb müsse man "die Weichen dafür stellen, dass Deutschland bei Wasserstofftechnologien die Nummer eins in der Welt wird." Bis Jahresende will die Bundesregierung eine große Wasserstoff-Strategie vorlegen. In ihrem Klimaschutzpaket schreibt die Bundesregierung dem Wasserstoff "eine zentrale Rolle für den Umbau der Wirtschaft zu". Die großen Koalitionäre prophezeien: "An der Mobilität der Zukunft wird auch die Brennstoffzelle einen großen Anteil haben."
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 Ist das so?

Ist die Brennstoffzelle wirklich die Lösung aller Verkehrs- und Klima-Probleme dieser Zeit? Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen widerspricht entschieden: "Unsere Hans-Dampf-in-allen-Gassen-Politiker sollten sich erst überlegen, was sie sagen, bevor sie wieder Welt-Champions mit viel Steuergeld schaffen wollen." Als Grund für seinen Sarkasmus nennt er die "bescheidene" Energiebilanz des Wasserstoffs. Dieser wird gewonnen, in dem man Wasser (H₂O) in Sauerstoff (O) und Wasserstoff (H₂) aufspaltet. Der Prozess heißt Elektrolyse und verbraucht viel Energie. Der Wasserstoff wird dann im Fahrzeug in einer Brennstoffzelle wieder in Strom zurückverwandelt, um den Elektromotor anzutreiben. Am Ende der Transformationsprozesse werde von der ursprünglichen Energie "weniger als 25 Prozent" genutzt, um das Fahrzeug anzutreiben, rechnet Dudenhöffer vor. "Das erinnert mich an das Örtchen Schilda."
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 Dennoch forschen vielerorts Wissenschaftler und Unternehmen an der neuen Technologie. Nicht nur in der Luft wie DLR-Professor Kallo, sondern auch zu Wasser und auf der Schiene. Zwischen Buxtehude und Cuxhaven pendelt seit 2018 ein blauer Nahverkehrszug des Herstellers Alstom ohne Diesel und ohne Stromoberleitung. Es ist der weltweit erste Personenzug mit Wasserstoff-Antrieb. Und die Reederei Aida Cruises will 2021 die "Aidanova" auslaufen lassen, das erste Kreuzfahrtschiff mit Brennstoffzelle. Mitfinanziert werden diese Tests von Bund, Ländern und auch Unternehmen, die allesamt auf eine emissionsfreie Technik hoffen.
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 Ob und wann deren Hoffnungen aufgehen werden, ist noch offen. Die Meinungen der Fachleute gehen auseinander, auch in der Automobilindustrie gibt es Wasserstoff-Fans und -Gegner. Wer von ihnen recht hat? Das wird frühestens in zehn Jahren feststehen. Nur eines ist schon sicher: Kalt lässt dieses Thema keinen.
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Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess bezeichnet Brennstoffzellen-Antriebe für Pkw als "Unsinn". Weil die Wasserstoff-Erzeugung zu teuer sei und der Antrieb zu viel Platz benötige. Diess richtet VW voll und ganz auf die Batterietechnik aus: Bis 2024 investiert der Konzern 33 Milliarden Euro, um Volkswagen zum reinen Batterieautohersteller umzukrempeln.
Konkurrent Daimler setzt dagegen nicht nur auf die E- sondern auch auf die H₂-Mobilität. Ein Vorserien-Modell namens Mercedes GLC F-CELL ist bereits auf den Straßen unterwegs. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann lässt sich - zumindest zeitweise - in diesem Wasserstoff-Mercedes chauffieren. Zudem ist Daimler am Joint-Venture-Unternehmen H₂ Mobility beteiligt, das ein flächendeckendes Wasserstoff-Tankstellennetz anstrebt. Mitgesellschafter sind Air Liquide, Linde sowie - bemerkenswerterweise - die Minerölkonzerne OMV, Shell und Total. Ihr Ziel: Bis 2023 soll es "bis zu 400" H₂-Tankstellen geben.
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 Und das geht dann immer so weiter .. mal dafür, mal dagegen.

Wie gesagt, ich habe nicht die Ausbildung, um das beurteilen zu können. Das müssen wohl die Fachleute wirklich unter sich ausmachen, ob es was wird oder nicht.

LG
Renate


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