Ein interessanter Bericht und auch Erklärungsversuch, warum das so ist
Ich finde diesen Text sehr interessant.
Die Pfarrerin Almut Berger erzählt etwas aus der Vergangenheit und ihre Arbeit als Ausländerbeauftragte in Ost-Berlin zur Zeit der Wende und meint, der Rassismus war damals schon nicht besser als heute in der DDR.
Warum das so war und immer noch ist, auch darüber macht sie sich in diesem Interview Gedanken.
Sie erzählt, es gab schon vor der Wende nicht viele Ausländer drüben. Trotzdem wurden Schwarze oder Vietnamesen oft verspottet und ausgegrenzt.
Nach der Wende machte sich drüben ein Recht des Stärkeren breit und es kam immer wieder zu fürchterlichen Gewalttaten wie beispielsweise in Rostock, Hoyerswerda oder Guben.
Almut Berger gehört zu den Grünen und hat schon früher immer wieder auf die Ausländerfeindlichkeit in der Ex-DDR aufmerksam gemacht. Nervensäge wurde sie deshalb immer wieder genannt.
Sie war die Erste, die schon früh in Brandenburg, wo sie zu Hause war, für ein Landesprogramm gegen Ausländerhass sorgte.
Es gab vereinzelt ausländische Arbeiter schon zu DDR-Zeiten. Die wurden vom SED-Regime aber ganz bewusst von der Bevölkerung isoliert.
Almut Berger sagt, es gab gar nicht so selten Gewalttaten gegen Ausländer, aber das wurde über die Stasi vertuscht und die Öffentlichkeit erfuhr davon deshalb nichts.
Sie erzählt, nach der Wende wurde es richtig schlimm.
Man durfte anders als im SED-Regime ja nun sagen, was man dachte. Dazu kam der wirtschaftliche Umschwung, Menschen konnten arbeitslos werden.
Es ist damals nach ihrer Erfahrung oft passiert, dass Firmenchefs mit dem Tod bedroht wurden, die Deutsche statt der ausländischen Vertragsarbeiter entlassen wollten und dergleichen.
Sie sagt, heute ist es nicht besser.
Wer versucht, Argumente gegen den Rassismus in der Ex-DDR auf den Tisch zu bringen, wird von der Masse brutal niedergebrüllt.
Das war schon kurz nach der Wende so, das ist auch so geblieben.
Sie erzählt, nach der Wende kamen zwei Dinge zusammen.
Ausländer waren plötzlich dabei, sie wurden nicht mehr wie in der DDR die ausländischen Vertragsarbeiter von der Bevölkerung abgeschottet .. und dann kam die Arbeitslosigkeit dazu und damit entstand beides vermehrt. Einmal hatten die DDR-Bürger keine Erfahrung mit Menschen, die anders sind als sie selbst .. aber sie hatten auch Angst um ihren sozialen Status und lehnten auch deshalb die Ausländer als Konkurrenten krass ab.
Auch wenn Almut Berger meint, dass man natürlich auch Verständnis für die Probleme der Menschen in der Ex-DDR haben muss ... es geht nicht, deshalb Rassismus zu akzeptieren, man muss das abgrenzen und Rassismus klar ablehnen.
Almut Berger sieht das größte Problem bei den Bürgern in den neuen Bundesländern, dass sie immer noch danach rufen, der Staat soll alles richten. Dass Politik von den Menschen und nicht von irgendwem da oben gemacht wird, also ihnen selbst, hätten die Menschen in der Ex-DDR immer noch nicht verstanden und müssten das endlich mal lernen.
Sie schimpfen auf die da oben ohne zu begreifen, dass sie die da oben erstens in demokratischen Wahlen selbst gewählt haben, bei der nächsten Wahl auch was dran ändern könnten, indem sie anders wählen und die da oben auch nur Menschen aus ihrer Mitte sind.
Das ist drüben noch immer nicht drin in den Köpfen.
LG
Renate
Die Pfarrerin Almut Berger erzählt etwas aus der Vergangenheit und ihre Arbeit als Ausländerbeauftragte in Ost-Berlin zur Zeit der Wende und meint, der Rassismus war damals schon nicht besser als heute in der DDR.
Warum das so war und immer noch ist, auch darüber macht sie sich in diesem Interview Gedanken.
Sie erzählt, es gab schon vor der Wende nicht viele Ausländer drüben. Trotzdem wurden Schwarze oder Vietnamesen oft verspottet und ausgegrenzt.
Nach der Wende machte sich drüben ein Recht des Stärkeren breit und es kam immer wieder zu fürchterlichen Gewalttaten wie beispielsweise in Rostock, Hoyerswerda oder Guben.
Almut Berger gehört zu den Grünen und hat schon früher immer wieder auf die Ausländerfeindlichkeit in der Ex-DDR aufmerksam gemacht. Nervensäge wurde sie deshalb immer wieder genannt.
Sie war die Erste, die schon früh in Brandenburg, wo sie zu Hause war, für ein Landesprogramm gegen Ausländerhass sorgte.
Es gab vereinzelt ausländische Arbeiter schon zu DDR-Zeiten. Die wurden vom SED-Regime aber ganz bewusst von der Bevölkerung isoliert.
Almut Berger sagt, es gab gar nicht so selten Gewalttaten gegen Ausländer, aber das wurde über die Stasi vertuscht und die Öffentlichkeit erfuhr davon deshalb nichts.
Sie erzählt, nach der Wende wurde es richtig schlimm.
Man durfte anders als im SED-Regime ja nun sagen, was man dachte. Dazu kam der wirtschaftliche Umschwung, Menschen konnten arbeitslos werden.
Es ist damals nach ihrer Erfahrung oft passiert, dass Firmenchefs mit dem Tod bedroht wurden, die Deutsche statt der ausländischen Vertragsarbeiter entlassen wollten und dergleichen.
Sie sagt, heute ist es nicht besser.
Wer versucht, Argumente gegen den Rassismus in der Ex-DDR auf den Tisch zu bringen, wird von der Masse brutal niedergebrüllt.
Das war schon kurz nach der Wende so, das ist auch so geblieben.
Sie erzählt, nach der Wende kamen zwei Dinge zusammen.
Ausländer waren plötzlich dabei, sie wurden nicht mehr wie in der DDR die ausländischen Vertragsarbeiter von der Bevölkerung abgeschottet .. und dann kam die Arbeitslosigkeit dazu und damit entstand beides vermehrt. Einmal hatten die DDR-Bürger keine Erfahrung mit Menschen, die anders sind als sie selbst .. aber sie hatten auch Angst um ihren sozialen Status und lehnten auch deshalb die Ausländer als Konkurrenten krass ab.
Auch wenn Almut Berger meint, dass man natürlich auch Verständnis für die Probleme der Menschen in der Ex-DDR haben muss ... es geht nicht, deshalb Rassismus zu akzeptieren, man muss das abgrenzen und Rassismus klar ablehnen.
Almut Berger sieht das größte Problem bei den Bürgern in den neuen Bundesländern, dass sie immer noch danach rufen, der Staat soll alles richten. Dass Politik von den Menschen und nicht von irgendwem da oben gemacht wird, also ihnen selbst, hätten die Menschen in der Ex-DDR immer noch nicht verstanden und müssten das endlich mal lernen.
Sie schimpfen auf die da oben ohne zu begreifen, dass sie die da oben erstens in demokratischen Wahlen selbst gewählt haben, bei der nächsten Wahl auch was dran ändern könnten, indem sie anders wählen und die da oben auch nur Menschen aus ihrer Mitte sind.
Das ist drüben noch immer nicht drin in den Köpfen.
LG
Renate
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