Was da wohl bei rausbrät, da bin ich ja mal gespannt
Es gibt jetzt ein neues Forschungsinstitut, das den sozialen Zusammenhalt unser Gesellschaft in Deutschland wissenschaftlich untersuchen soll.
Ich fand den Text zufällig auf einer der Nachrichtenseiten, die ich regelmäßig durchschaue, ob etwas Interessantes dabei ist.
Ich kopiere Euch mal die Anfänge des Textes unten da raus, Rest lest bitte selbst, falls Euch das Thema auch interessiert.
Ich fand den Text zufällig auf einer der Nachrichtenseiten, die ich regelmäßig durchschaue, ob etwas Interessantes dabei ist.
Ich kopiere Euch mal die Anfänge des Textes unten da raus, Rest lest bitte selbst, falls Euch das Thema auch interessiert.
https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/das-forschungsinstitut-gesellschaftlicher-zusammenhalt-ist-gestartet-16796005.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
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04.04.2020
Das am Montag gestartete Forschungsinstitut gesellschaftlicher Zusammenhalt ist für die betroffenen Wissenschaftler damit auch ein Gegenstand der Selbstreflexion – eine Wissenschaft, in der Zusammenhalt selbst zur raren Ressource geworden ist. Für den Verlust kollegialer Solidarität wird die kurzatmige Projektforschung verantwortlich gemacht, die Wissenschaftler zu ständigen Antragsstellern und Konkurrenten um Gelder macht.
Ironischerweise wird sich das neue Institut in genau dieser Situation wiederfinden. Denn ein Institut ist es nicht, vielmehr ein Netzwerk von elf Forschungseinrichtungen, die von Konstanz über Leipzig bis Berlin auf je eigene Weise die sozialen Fliehkräfte erforschen wollen. Nach einer vierjährigen, mit 36 Millionen Euro geförderten Anlaufphase wird der Bund über die Verstetigung entscheiden. Das Institut muss also zunächst einmal beweisen, dass sich in der Form netzwerkförmiger Zusammenarbeit eine belastbare Struktur aufbauen lässt. Andernfalls wäre eine erste Einsicht in die Ursache des Zusammenhaltschwunds gewonnen: die über sachliche Notwendigkeiten hinaus betriebene Förderung provisorischer Strukturen, wie sie sich beispielsweise in der Befristungspolitik der Hochschulen oder der Exzellenzstrategie ausdrückt.
Das Konzeptpapier verwendet viel Energie auf den Nachweis des Phänomens
selbst. Sozialer Zusammenhalt wird als Neologismus präsentiert, der in
den letzten Jahren lagerübergreifend zum unbestrittenen Leitwert
geworden sei, als hätte es die Sozialdemokratie nie gegeben. Die
Ausrufung von Zusammenhalt zum Leitbegriff hat jedenfalls mehr als
diagnostischen Wert. Nach Reinhart Koselleck haben Leitbegriffe ein
gestalterisches Potential. Sie zeigen, woraufhin sich eine Gesellschaft
entwirft. Bei der Frage, was unter dem neuen Wir zu verstehen ist, gehen
die Meinungen innerhalb der Bevölkerung jedoch auseinander. Mal wird
die Heimatpflege, mal das Grundeinkommen, mal Plebiszite als neuer
sozialer Kitt genannt. Dem Institut fällt damit die Aufgabe zu, einen
Begriff von Zusammenhalt zu bestimmen, der über weltanschauliche Gruppen
und Interessensgemeinschaften hinausgeht.
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04.04.2020
Die Bundesregierung lässt den sozialen Zusammenhalt in einem neuen Institut erforschen. Die Wissenschaft wird dafür politisch in die Pflicht genommen.
In den Sozialwissenschaften, so war jüngst zu lesen, sind Kollektivbegriffe in die Krise geraten, bis hin zum Begriff der Gesellschaft selbst. Von Kultur, Klasse, sogar Gruppe wird nur mit Vorsicht gesprochen, was teils mit der Mobilisierung der Gesellschaft wie mit der Verflüchtigung wissenschaftlicher Kategorien zu tun hat.Das am Montag gestartete Forschungsinstitut gesellschaftlicher Zusammenhalt ist für die betroffenen Wissenschaftler damit auch ein Gegenstand der Selbstreflexion – eine Wissenschaft, in der Zusammenhalt selbst zur raren Ressource geworden ist. Für den Verlust kollegialer Solidarität wird die kurzatmige Projektforschung verantwortlich gemacht, die Wissenschaftler zu ständigen Antragsstellern und Konkurrenten um Gelder macht.
Ironischerweise wird sich das neue Institut in genau dieser Situation wiederfinden. Denn ein Institut ist es nicht, vielmehr ein Netzwerk von elf Forschungseinrichtungen, die von Konstanz über Leipzig bis Berlin auf je eigene Weise die sozialen Fliehkräfte erforschen wollen. Nach einer vierjährigen, mit 36 Millionen Euro geförderten Anlaufphase wird der Bund über die Verstetigung entscheiden. Das Institut muss also zunächst einmal beweisen, dass sich in der Form netzwerkförmiger Zusammenarbeit eine belastbare Struktur aufbauen lässt. Andernfalls wäre eine erste Einsicht in die Ursache des Zusammenhaltschwunds gewonnen: die über sachliche Notwendigkeiten hinaus betriebene Förderung provisorischer Strukturen, wie sie sich beispielsweise in der Befristungspolitik der Hochschulen oder der Exzellenzstrategie ausdrückt.
Wissenschaft im Dienst der Politik
Von Beginn an begleitete das Institut der
Verdacht, ein politisch motiviertes Projekt zu sein. Im ersten Anlauf
hatte es Spannungen hervorgerufen, als die Initiative des Dresdner
Politikwissenschaftlers Werner Patzelt abgewiesen worden war. Dresden,
eigentlich ein Brennpunkt des erforschten Geschehens, ist nun gar nicht
dabei. Das überrascht, denn Bundesministerin Karliczek erwartet
regionale Vielfalt und praxisrelevante Vorschläge. Das Konzeptpapier
kommt dem Wunsch mit einem Transferprogramm nach, das Wissenschaftler
als Ausbilder und Berater in Kontakt mit Politik und Bevölkerung bringt,
auch mit „unbequemen Gesprächspartnern“, wie man selbstbewusst
ankündigt. Wer das sein wird, lässt sich aus Sprachkreationen wie
„Wissen-schafft-Politik“ oder „Transfer innovativ denken“ aber noch
nicht herauslesen, eher das Fremdeln mit der neuen Praxisaufgabe.
Vielsagend ist die unterschiedliche Namensgebung. Das
Bundeswissenschaftsministerium spricht vom „Institut für
gesellschaftlichen Zusammenhalt“, die Wissenschaft nennt es nüchtern
„Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt“.
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Und so weiter und so fort ... mehr findet Ihr im Link oben.
LG
Renate
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LG
Renate
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