Nicht am unteren Drittel der Bevölkerung vorbeidiskutieren, wäre angesagt
Daraus:
...
Der Handelsdachverband HDE beteuert, dass Lebensmittel „nicht
verschleudert“ würden. Das Preisniveau liege knapp über dem Durchschnitt
der einst 28 EU-Staaten. Das stimmt – allerdings sind sie in
vergleichbar wohlhabenden Staaten deutlich teurer. Dabei sind
Lebensmittelpreise generell vom Wohlstandsniveau eines Landes abhängig.
Zudem seien, so der HDE, die Preise für viele Produkte eng mit den
Entwicklungen auf den Weltmärkten verknüpft. Diese können auch von
großen Handelskonzernen nicht gesteuert werden. Rewe-Chef Lionel Souque
macht indes darauf aufmerksam, dass günstige Lebensmittel „eine gesunde
und sichere Ernährung“ für 13 Millionen Menschen ermöglichten, die
hierzulande in Armut und an der Armutsgrenze lebten.
Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch warnt da zwar vor einer
Instrumentalisierung Bedürftiger, um niedrige Fleischkosten zu
rechtfertigen, sagt gegenüber dem RND aber auch: „Die
Lebensmittelpreisdebatte ist teilweise verlogen und geht an der
Lebenswelt der unteren Hälfte der Bevölkerung vorbei. Diese Menschen
brauchen mehr Geld im Portemonnaie, um sich Alternativen zum
Billigfleisch leisten zu können.“
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Daraus:
...
Aus Sicht von Slow Food sollte die Politik eine
Lebensmittelerzeugung und -weiterverarbeitung in den Mittelpunkt
stellen, die gut und fair im Umgang mit der Natur, den Menschen und den
Tieren ist. Damit hätte das ganze Verschwendungssystem ein Ende.
Natürlich hätte eine solche Politik höhere Lebensmittelpreise und eine
veränderte Ernährungsweise zur Folge. Dazu Hudson: „Wir werden als
Verbraucher*innen mehr Geld für unsere Lebensmittel ausgeben müssen.
Wenn wir den Planeten für die jetzige und die kommende Generationen
nicht weiter zerstören wollen, kommen wir da nicht drumherum. Zugleich
sollte die Politik dafür sorgen, dass Menschen mit Lohn und Rente ein
lebenswertes Auskommen haben, um sich die wahren Lebensmittelpreise
leisten zu können. Billigprise dürfen keine robuste Sozialpolitik
ersetzen.“
...
Und unten noch mehr zum Für und Wider in dieser Debatte.
LG
Renate
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