Dienstag, 9. Juli 2019

Ein Interview mit Jane Goodall

Kennt jemand ihr Buch: "Unschuldige Mörder"?

Jane Goodall kenne ich aus einem vollkommen anderen Grund gut, nämlich weil ich vor vielen Jahren mal ein Buch gelesen habe, das sie als Jane van Lawick-Goodall gemein mit ihrem damaligen Ehemann Hugo rausgebracht hat und das "Unschuldige Mörder" hieß.

https://www.amazon.de/Unschuldige-M%C3%B6rder-Bei-Raubrudeln-Serengeti/dp/3498024167

Man kann das Buch heute noch gebraucht kaufen, findet aber so nichts mehr darüber.

Es handelte vom Verhalten der Hyänen, Wildhunde und Schakale in Afrika .. ich fand das Buch extrem spannend und toll geschrieben und die Faszination für diese mutigen Tiere, die sogar mit Löwen kämpfen, wenn es sein muss, hat mich damals sehr beeindruckt, aber auch die Art, wie die beiden jedes einzelne Tier beschrieben haben, wie genau sie sich mit den Tieren beschäftigt haben.

Bekannt ist Jane Goodall später mehr durch ihre Forschungen an Schimpansen geworden. Eins dieser Bücher habe ich persönlich aber nie gelesen, weiß nur, dass sie vorher nicht bekannte und erstaunliche Erkenntnisse über Schimpansen gewonnen hat.

Als ich ein Spiegel-Interview zur heutigen Zeit mit ihr fand, dachte ich mir, das interessiert mich. Vielleicht interessiert es Euch ja auch .. ich zitiere wie immer ein wenig aus dem Spiegel-Text und sage auch wie immer, bitte den Rest selbst lesen, denn ich kann und darf vor allen Dingen hier keine vollständigen Texte in den Blog übernehmen, das wäre dann ja geklaut.

Zitate siehe unten unter dem Link farbig markiert:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/jane-goodall-was-die-schimpansen-forscherin-von-fridays-for-future-haelt-a-1273985.html
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"Die Erde ist in einem miserablen Zustand"

Jane Goodall ist eine lebende Legende und viel mehr als die Schimpansen-Forscherin, als die sie einst berühmt wurde. Hier erzählt sie, was sie von "Fridays for Future" hält und welchen Rat Eltern unbedingt beherzigen sollten.
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Eine junge, blonde Frau sitzt auf Waldboden, ihr gegenüber ein Schimpanse. Die beiden schauen sich tief in die Augen.  


Dieses Bild haben die Menschen vor Augen, wenn sie den Namen Jane Goodall hören. In den Sechzigern hat die Britin als erster Mensch überhaupt wilde Schimpansen beobachtet - und das nicht aus sicherer Entfernung im Zoo, wie andere Forscher. Sie setzte sich im Dschungel von Tansania mitten in eine Gruppe Menschenaffen. Die Aufnahmen von Goodall und den Schimpansen gingen um die Welt.
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Sie ist inzwischen 85 Jahre alt. Schmale Statur, weiße, nach hinten gebundene Haare - aus etwas Entfernung macht die Grand Dame des Artenschutzes kaum Eindruck. Mit ihrer olivgrünen, viel zu großen Arbeiterbluse und der einfachen, hellbraunen Hose passt sie besser in den Dschungel als in die schicken Büroräume. Doch mit dem Leben in der Wildnis hat sie abgeschlossen. Heute reist sie 300 Tage im Jahr um die Welt, um Menschen für den Tier- und Umweltschutz zu begeistern.
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SPIEGEL ONLINE: Frau Goodall, in Europa sorgt die "Fridays for Future"-Bewegung um Greta Thunberg für großes Aufsehen. Stimmt sie das zuversichtlich?
Goodall: Junge Menschen dafür zu begeistern, sich mit Umweltschutz auseinander zu setzen, halte ich für enorm wichtig. Diese nächste Generation wird bestimmen, wie es künftig auf der Erde aussieht. Ich habe deshalb schon in den Neunzigern das Projekt "Roots and Shoots" gegründet. Kinder in 60 Ländern organisieren sich darin, auch in Deutschland. Sie pflanzen Bäume, lobbyieren gegen Plastiktüten oder dafür, Palmöl nachhaltig anzubauen. Was immer ihnen einfällt. Diese jungen Leute sind überall, die Bewegung um Greta ist eine von vielen weltweit.
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SPIEGEL ONLINE: Aber überdurchschnittlich erfolgreich.
Goodall: Greta hatte diese Idee, dass Kinder während der Schulzeit demonstrieren gehen. Das ist sehr verlockend für den Nachwuchs und hinterlässt großen Eindruck in der Öffentlichkeit. Das ist gut. Einige der Leute von "Fridays for Future" sind auch wirklich sehr engagiert. Ich weiß allerdings nicht, wie viele dieser Kinder sich tatsächlich für den Klimawandel interessieren oder wie viele einfach nur gern schulfrei haben.
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SPIEGEL ONLINE: Sollten die Kinder lieber am Wochenende auf die Straße gehen?
Goodall: So war das nicht gemeint. Ich finde es gerechtfertigt, Unterricht ausfallen zu lassen, um für Umweltschutz zu demonstrieren. Trotzdem würde ich gerne jedes Kind fragen, warum es protestiert. Ich kenne eine Mutter aus Australien, deren Tochter gern mit demonstrieren wollte. Sie hat ihre Tochter gefragt, was sie der Regierung mitteilen wolle und die Tochter wusste es nicht. Also durfte sie nicht mitlaufen.
Ich wünsche mir, dass die Kinder den Sinn hinter den Aktionen wirklich begreifen, damit sie sich auch langfristig einsetzen.
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Leakey wollte mehr über die Fähigkeiten von Vormenschen erfahren und dazu wilde Schimpansen studieren. Goodalls Wissen über Tiere, dass sie sich mit den Jahren angelesen hatte, und ihr unvoreingenommener Blick überzeugten ihn, sie in den Dschungel zu schicken. Obwohl Goodall keinen Hochschulabschluss hatte, machte sie dort erstaunliche Beobachtungen.
Sie entdeckte, dass Schimpansen Werkzeuge benutzen - eine Fähigkeit, die zuvor nur modernen Menschen zugesprochen wurde. Außerdem beobachtete Goodall die Tiere beim gemeinsamen Jagen und bei Kämpfen mit anderen Affengruppen. Anfang der Sechziger ermöglichte Leakey ihr, mit einer Sondererlaubnis an der Cambridge University zu promovieren.
An der Universität hagelte es Kritik an ihren Forschungsmethoden. Allein die Tatsache, dass sie den Schimpansen Namen gegeben hatte statt Nummern, bezeichneten Kollegen als unwissenschaftlich. Sie zweifelten auch an Goodalls Erkenntnis, dass jeder Schimpanse einen eigenen Charakter hat. Goodall ließ sich davon nicht beirren, schloss ihre Doktorarbeit 1965 ab und kehrte zurück in die Wildnis, um ihren Traum weiter zu leben.
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SPIEGEL ONLINE: Als Sie vor rund sechzig Jahren in den Dschungel gegangen sind, um wilde Schimpansen zu erforschen, haben viele Verhaltensforscher Sie nicht ernst genommen. Sehen Sie Parallelen zu Greta, die heute gegen einige Vorurteile kämpfen muss?
Goodall: Ich musste nicht kämpfen. Ich habe einfach meinen Traum verfolgt, in Afrika mit Tieren zu leben und Bücher darüber zu schreiben.
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SPIEGEL ONLINE: Es war Ihnen vollkommen egal, dass andere Forscher der Meinung waren, alles was sie machten, sei falsch?
Goodall: Ich war es seit meiner Kindheit gewohnt, dass die Leute meine Ideen nicht mochten. Schon als ich zehn Jahre alt war, haben mir Erwachsene erklärt, ich könne nicht in den Dschungel gehen, weil Mädchen das nicht täten. Aber ich hatte eine Mutter, die mir immer wieder gesagt hat, dass ich alles tun könne, wenn ich hart dafür arbeite und die Gelegenheiten nutze, die sich mir bieten. Das ist eine wirklich wichtige Lehre: Unterstützt eure Kinder, versucht nicht, sie zu etwas zu drängen, was sie nicht machen wollen. Und wenn sie ihre Meinung ändern, unterstützt sie auch dabei.
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SPIEGEL ONLINE: Sie sind inzwischen 85 Jahre alt. Warum setzten Sie sich nicht zur Ruhe?
Jane Goodall: Die Erde ist in einem miserablen Zustand. Dagegen müssen wir etwas unternehmen und ich habe einen großen Vorteil gegenüber vielen anderen Menschen: Mir hören die Leute zu. Es geht um die Zukunft unserer Kinder, Enkel und Urenkel. Wenn wir weiter machen wie bisher, werden sie keine Zukunft haben. Das Zeitfenster, das uns bleibt, um den Problemen entgegen zu wirken, schließt sich allmählich.
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SPIEGEL ONLINE: Das klingt düster. Ihr aktuelles Vortragsprogramm trägt aber den Titel "Reasons for Hope". Haben sie noch Hoffnung?
Goodall: Noch haben wir die Chance, etwas zu verändern. Schäden, die wir in der Umwelt angerichtet haben, können heilen, solange wir die Natur nicht immer weiter zerstören.
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SPIEGEL ONLINE: Einen großen Teil der Umweltzerstörung und des CO2-Ausstoßes verursacht die Industrie. Sind politische Lösungen da nicht viel wichtiger?
Goodall: Es braucht beides. Die Bevölkerung hat durchaus Einfluss auf die Politik und kann durch Demonstrationen und Wahlen Druck aufbauen. Unabhängig davon können Verbraucher mit dem, was sie kaufen direkt etwas verändern.
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 Goodall: Wir gehen durch eine dunkle Zeit. Trump und Bolsonaro rücken die Welt weiter nach rechts, zerstören die Umwelt und riskieren Kriege. Das ist gefährlich, weil die Menschen dadurch die Hoffnung verlieren. Wer keine Hoffnung hat, setzt sich für nichts mehr ein. Das wäre das Ende für unseren Planeten. Je weniger Hoffnung die Menschen haben, desto wichtiger wird mein Job, ihnen zu zeigen, dass sie etwas verändern können.
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Wie gesagt .. der ganze Text ist interessant .. es lohnt sich, ihn ganz zu lesen.

LG
Renate
 

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