Dienstag, 24. November 2020

Thema Corona: trotz fester Beschlüsse wieder die Pflegeheime sowie Übersterblichkeit und neue Statistik-Modelle bei uns

 Der Beschluss von Merkel wegen offener Heime wurde in den Rechtsverordnungen bisher nicht umgesetzt

 Ich fange mal damit an, dass wir laut dem Statistischen Bundesamt ab der Woche von 18. bis 25. Oktober 20 doch eine leichte Übersterblichkeit hatten, was die Woche davor noch nicht zu erkennen war.

Dann mache ich damit weiter, dass in Schleswig-Holstein plötzlich eine neue Art von Statistik aufgetaucht ist, wo wir nun auch neben neu Infizierten nachsehen können, wie viele Leute von denen, die mit Corona im Krankenhaus liegen, in der Intensivstation sind und wie viele davon beatmet werden, aber nicht mehr, wie viele an welchem Tag nun gestorben sind.

Und danach bearbeite ich den Artikel aus der Süddeutschen darüber, dass es also laut Recherche der Presse doch wieder fast nur Bewohner in unseren Pflegeheimen sind, die schwer krank werden, sich überhaupt infizieren und sterben, aber eben auch, weil nichts davon bisher wirklich anständig umgesetzt worden ist, was unsere Kanzlerin angeordnet hat, nämlich die Alten anständig zu behandeln und nicht zu isolieren.

Die Heimleitungen machen das größtenteils nämlich schon wieder anders, weil es zwar einen Beschluss, aber bisher keine rechtsverbindlichen Rechtsverordnungen gibt. Ein Unding, finde ich. Wieder werden die armen alten Menschen geopfert und regelrecht in den Tod getrieben. Das kann doch alles nicht wahr sein.

Quelle:

https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/sterbefallzahlen.html;jsessionid=B4A136BFB8B38D9E87BC2D7DADF5B8CB.internet8712

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20. November 2020 - Die Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus stellen weltweit die Gesundheitssysteme vor große Herausforderungen. Die Zahl der Todesfälle in diesem Zusammenhang variiert von Land zu Land. Wie groß sind die direkten und indirekten Auswirkungen der Pandemie auf die Gesamtzahlen der Sterbefälle in Deutschland? Zur Beantwortung dieser Frage stellt das Statistische Bundesamt vorläufige Auszählungen von Sterbefallmeldungen der Standesämter tagesgenau als Sonderauswertung zur Verfügung, bevor die regulären Ergebnisse der amtlichen Sterbefall­statistik vorliegen. Aktuell ist eine solche Auszählung bis zum 25. Oktober 2020 darstellbar.

Bei der Betrachtung des Jahresverlaufes in der Sterbefallstatistik sind die typischen Schwankungen während der Grippezeit von ungefähr Mitte Dezember bis Mitte April zu beachten. Dies wird beim Blick auf die Zahlen aus den Vorjahren deutlich: Im März 2019 starben beispielsweise etwa 86 700 Menschen. Im März 2018, also in einem Jahr, als die Grippewelle besonders heftig ausfiel, waren es 107 100. Auch ohne Corona-Pandemie können die Sterbefallzahlen demnach insbesondere in der typischen Grippezeit stark schwanken.

Betrachtet man die Entwicklung im Jahr 2020 nach Kalenderwochen, dann haben sich von der 13. bis zur 18. Kalenderwoche (23. März bis 3. Mai) durchgehend und deutlich erhöhte Sterbefallzahlen im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 gezeigt. In der 15. Kalenderwoche (6. bis 12. April) war die Abweichung mit 14 % über dem vierjährigen Durchschnitt am größten. Auch die Zahl der COVID-19-Todesfälle, die beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet werden, erreichte in dieser Woche ihren Höchststand. Im gesamten April lag die Zahl der Gestorbenen mit derzeit etwa 83 800 gemeldeten Fällen deutlich über dem Durchschnitt der Vorjahre (+10 %).

Seit der 19. Kalenderwoche (4. bis 10. Mai) lagen die Sterbefallzahlen nach der vorläufigen Auszählung zunächst wieder im Bereich des Durchschnitts der Vorjahre oder schwankten darum. Mitte Juli hatten die Sterbe­fallzahlen ein Minimum erreicht. Im August waren die Sterbefallzahlen allerdings im Zuge der Hitzewelle wieder erhöht. Ein deutliches Maximum gab es in der 33. Kalenderwoche (10. bis zum 16. August). Hier lagen die Sterbefallzahlen 20 % über dem Durchschnitt. Dieser ist von zeitlich unterschiedlich verlaufenden Hitzeperioden der Vorjahre beeinflusst. Auch die Sterbefallzahlen im September sind mit 5 % etwas höher als der Durchschnitt der Vorjahre. Eine Zunahme im September gab es jeweils auch in den einzelnen Vorjahren.

In der ersten Oktoberhälfte lag die Zahl der Sterbefälle zunächst wieder im Bereich des Durchschnitts der Vorjahre. Die Zahl der Todesfälle von Personen, die zuvor laborbestätigt an COVID-19 erkrankt waren, steigt allerdings von Woche zu Woche. In der 43. Kalenderwoche (19. bis 25. Oktober) gab es insgesamt 351 COVID-19-Todesfälle – das sind 273 Fälle mehr als noch drei Wochen zuvor. Insgesamt wurden für die 43. Kalenderwoche bislang 18 011 Sterbefälle gemeldet – das sind 5 % mehr als im Durchschnitt der vier Vorjahre.

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Das ändert sich von Tag zu Tag und man bleibt nur drin, wenn man da wirklich jeden Tag nachschaut und sich das merkt, was am Tag vorher los war.

Quelle:

https://www.schleswig-holstein.de/DE/Schwerpunkte/Coronavirus/Zahlen/zahlen_node.html;jsessionid=2ACC10A5B625A58EC50F0C7DC32555B8.delivery1-replication

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Um die vielleicht besonders wichtigen Zahlen da mal rauszuziehen.

Heute am 24.11.20 lagen mit oder wegen Corona 142 Menschen in Krankenhaus, davon 19 in einer Intensivstation und 10 wurden davon beatmet.

Über Todesfälle gibt es anders als früher neuerdings keine Berichte mehr.

Jedenfalls nicht diese täglichen .. nur unten om dem Graphiken sind noch Todesfälle zu sehen, auch bezogen aufs Alter .. danach ist das mit den Toten im November wieder weniger geworden.

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Quelle:

https://www.sueddeutsche.de/politik/corona-pflegeheime-altenheime-1.5123802?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

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 Und nun mal zu dem Bericht aus der Süddeutschen, dass offenbar wieder Fehler in den Pflegeheimen der Grund sind, dass aktuell so viele Leute mehr an Corona gestorben sind. Ich ziehe nur die wichtigen Textpassagen da mal raus .. Rest müsst Ihr selbst lesen, der Artikel ist nämlich recht lang:

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Covid-Infektionen in Pflegeheimen:Niemand rein, niemand raus

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Die zweite Corona-Welle wütet in deutschen Pflegeheimen, das legen neue Zahlen nahe. Der Bund hat aber kein genaues Lagebild - und die Betreiber reagieren teils drastisch.
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Jüngste Meldungen aus deutschen Pflegeheimen: Im niedersächsischen Melle wurden 50 von insgesamt 75 Bewohnern positiv auf Corona getestet, in Neckargmünd bei Heidelberg waren es 67 von 91 Bewohnern. In einer Einrichtung im bayerischen Großwallstadt 39 von 41 Bewohnern, acht davon sind verstorben. In Berlin-Lichtenberg starben 15 Bewohner eines Pflegeheims, nachdem ein Corona-Ausbruch seit Anfang Oktober nicht unter Kontrolle zu bringen war. Das örtliche Gesundheitsamt entschied vergangene Woche, die Nicht-Infizierten zu evakuieren.

Heimbetreiber und Politiker beobachten die Entwicklung mit Sorge. Während der ersten Corona-Welle im Frühjahr hat sich gezeigt, dass gerade bei alten und gebrechlichen Menschen das Virus den größten Schaden anrichtet. Etwa die Hälfte der Todesfälle in Deutschland im Zusammenhang mit Corona waren in Pflegeeinrichtungen zu verzeichnen. Nun tobt die zweite Welle.

 In weit mehr als 1000 der bundesweit etwa 12 000 Alten- und Pflegeheime gibt es aktuell Corona-Fälle. Das ergab eine Umfrage von Süddeutscher Zeitung, WDR und NDR unter den Gesundheitsministerien der Bundesländer. Demnach ist aktuell in Brandenburg jedes zehnte Heim betroffen, in Nordrhein-Westfalen jedes sechste, in Rheinland-Pfalz jedes fünfte. In Hessen haben 200 von gut 800 Pflegeeinrichtungen Corona-Infektionen gemeldet, also jedes vierte Heim.

 

"Die Fakten werden nicht zusammengetragen."

Die Gesamtzahl der bundesweit betroffenen Einrichtungen liegt sehr wahrscheinlich deutlich höher. Einige Bundesländer lieferten nur sehr unvollständige Zahlen. Berlin und Bayern machten gar keine Angaben. Dabei gibt es dort heftige Ausbrüche, sei es in Lichtenberg oder Steglitz, Augsburg oder Nürnberg. Baden-Württemberg weist nur eine Gesamtzahl der Infizierten in Sammelunterkünften aus, neben den Pflegeheimen also auch Asyl- und Obdachlosenunterkünfte sowie Justizvollzugsanstalten. In diesen Einrichtungen sind aktuell knapp zehntausend Menschen infiziert. Ein beträchtlicher Teil dürfte auf die knapp 1800 Pflegeheime des Landes entfallen.

 Trotz der Bedeutung der Alten- und Pflegeeinrichtungen im Kampf gegen das Virus gibt es nicht nur in einzelnen Ländern, sondern auch auf Bundesebene keine exakten Zahlen zum dortigen Infektionsgeschehen. Das Robert-Koch-Institut weist sie nicht in seinen täglichen Situationsberichten aus. Selbst das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und der dort angesiedelte Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Staatssekretär Andreas Westerfellhaus, verfügen nicht über ein genaues Lagebild in den Heimen. Eugen Brysch, der Vorstand der deutschen Stiftung Patientenschutz, klagt: "Zwar reden die Regierungschefs viel von den vulnerablen Gruppen, aber die Fakten werden nicht zusammengetragen. Im neunten Monat der Pandemie ist für Bund und Länder die Situation der hier lebenden und arbeitenden Menschen eine Blackbox."

 

Unbekannt ist zudem, wie viele Heimbewohner momentan isoliert werden. Trotz der Forderungen der Politik, die Heime in der zweiten Welle offen zu halten, sodass die Bewohner weiterhin von Angehörigen besucht und Therapiemöglichkeiten in Anspruch nehmen können, hat wieder ein beträchtlicher Anteil der Heime geschlossen.

Strenge Maßnahmen verhinderten nicht, dass 17 Bewohner starben

Laut dem Mainzer Verfassungsrechtler Prof. Dr. Friedhelm Hufen "ist der Beschluss von Kanzlerin Merkel und den Ministerpräsidenten, dass Heime offen bleiben sollten, noch nicht in Rechtsverordnungen umgesetzt und damit rechtlich nicht bindend". Für die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen hat er gerade ein Gutachten vorgelegt. Dort führt er aus, welche Grundrechte die Schließung der Heime, Ausgangssperren und Isolation der Bewohner verletzen: die Menschenwürde, die freie Entfaltung der Persönlichkeit, die Ausübung von Religion, den Schutz von Ehe und Familie. Nur in einer Notsituation mit mehreren Infizierten sei es vertretbar, Pflegeeinrichtungen komplett zu schließen, warnt Hufen.

 

Die Heimbetreiber stehen vor dem Dilemma, die Sicherheit ihrer Bewohner garantieren zu müssen, ohne deren Freiheit zu sehr einzuschränken. Auch im Herbst wählen viele Heime den sicheren Weg und riegeln bei Ausbrüchen ab. Im Seniorenzentrum Laichingen, wo sich 46 von 79 Bewohnern mit Corona infizierten sowie 36 von 80 Mitarbeitern, verfügten die Behörden nicht nur ein Besuchsverbot. Sie ordneten auch an, dass die Bewohner vorübergehend in ihren Zimmern bleiben müssen. Die strengen Maßnahmen verhinderten nicht, dass 17 infizierte Bewohner starben. Eine Sprecherin des Heimträgers sagt, Kontaktnachverfolgungen hätten ergeben, dass sich einige Besucher des Heims nicht an das Abstands- und Maskengebot hielten. "Wir gehen davon aus, dass das Virus auch auf diesem Weg ins Heim gekommen ist."

Behörden und Heime reagieren völlig unterschiedlich auf Corona-Infektionen: Manche schließen Besucher kategorisch aus, andere verweigern zusätzlich den Bewohnern den Ausgang. In Delmenhorst verordnete die Stadt ein Besuchsverbot für alle Pflegeheime, als die Inzidenzwerte in der Stadt nach oben kletterten - zu einem Zeitpunkt, als sich noch kein Heimbewohner infiziert hatte.

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 Tja ...statt die alten Menschen zu schützen, treibt man sie wieder mal mit Isolation gezielt in den Tod.

Tolle Wurst .. auch wenn genau das Gegenteil davon gerade beschlossen worden ist.

Und das war im April nicht anders.

Das ist so traurig.

Ohne dieses Verhalten gegenüber den armen alten Leuten in unseren Pflegeeinrichtungen gäbe es möglichweise gar keine Pandemie, wenn Ihr mich fragt.

LG

Renate


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