Das habe ich schon bei meinem Nebenjob in einer Suchtklinik so gelernt
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Die Fachwelt benennt sechs Kriterien, an denen man die Sucht nach einer Substanz erkennt. Sie gelten für Zigaretten ebenso wie für Alkohol und andere Drogen. Auf das Rauchen bezogen lauten Sie:
1. Zeichen: Starker Wunsch oder Zwang zu rauchen und es immer wieder zu tun
Die Gier nach der nächsten Zigarette ist manchmal unbezwingbar. Das Verlangen kann bereits übermächtig sein, bevor sich eine körperliche Abhängigkeit entwickelt hat.
2. Zeichen: Kontrollverlust
Es ist nicht der freie Wille eines selbstbestimmten Erwachsenen, der ihn zur Zigarette greifen lässt. Die Sucht hat das Kommando übernommen. Sie diktiert, wann, wo, wie oft und wie viel geraucht wird.
3. Zeichen: Abstinenzunfähigkeit
Der unbezähmbare Gier nach der nächsten Zigarette und der Kontrollverlust über das Rauchen führen dazu, dass man nicht mehr ohne kann. Man raucht, obwohl man die Gefahren kennt. Man raucht, obwohl man weiß, dass man süchtig ist. Man raucht, obwohl man bereits unter Folgeschäden leidet. Es gibt Raucher, die trotz schwerer Atemnot nicht von der Zigarette lassen können.
4. Zeichen: Toleranzentwicklung
Um den "Kick" zu erleben, sind immer größere Mengen Nikotin nötig. Der Körper hat sich an die Droge gewöhnt und verlangt nach mehr. Der Süchtige raucht öfter, zieht häufiger und inhaliert tiefer.
5. Zeichen: Entzugserscheinungen
Versucht man, nicht zu rauchen, treten Entzugserscheinungen auf. Manche werden nervös und ängstlich, andere reizbar und aggressiv, viele leiden unter Schlafstörungen und einige beginnen unkontrolliert zu essen.
6. Zeichen: Rückzug aus dem Sozialen
Die Droge wird so wichtig, dass andere Interessen und Aktivitäten in den Hintergrund treten. Da Rauchen gesellschaftlich weithin akzeptiert ist, spielt dieser Aspekt eine geringere Rolle als bei der Abhängigkeit von Alkohol oder harten Drogen. Wenn ein Raucher aber beispielsweise eine Einladung zu Freunden allein deshalb ausschlägt, weil er dort einen Abend lang nicht rauchen kann, ist das ein deutliches Zeichen der Sucht.
Wie stark diese Zeichen bei einem Menschen ausgeprägt sind, lässt sich mit standardisierten Tests messen. Ein international anerkanntes Verfahren, um den Grad der Tabakabhängigkeit festzustellen, ist der sogenannte Fagerström-Test, den Sie hier anwenden können.
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Falls einer diesen Test gern machen möchte, den findet Ihr in dem Link oben.
https://www.fr.de/sport/sport-mix/nikotin-groesseres-suchtpotenzial-heroin-11587729.html
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Junkie-Stoff Zigarette
Nikotin hat größeres Suchtpotenzial als Heroin
Rauchen ist schädlich, das wissen natürlich auch Raucher. Aber warum bleiben sie trotzdem am Stängel? Ganz einfach: Rauchen macht glücklich, Nichtmehrrauchen depressiv und stört den Schlaf.
Berlin (ddp) - Raucher sind Junkies. Und von ihnen gibt es immer noch Millionen in Deutschland. Wären Zigaretten illegal, würde die Beschaffungskriminalität wahrscheinlich den allgemeinen Frieden gefährden. Denn: Von ihrer Droge sind viele Raucher schwerstabhängig. "Nikotin hat ein höheres Suchtpotenzial als Kokain und Heroin", sagt Michael Heidler, Diplompsychologe und Leiter der Institute für Tabakentwöhnung an den Vivantes-Kliniken Neukölln und Spandau sowie am Humboldt-Klinikum in Berlin.
Das ist der Grund, warum selbst gemeinhin als gebildet und intelligent geltende Leute wie Ärzte, Juristen oder Wissenschaftler oft ihr Leben lang an der Zigarette hängen. Sie wissen, dass Rauchen tödlich sein kann, es steht ja sogar auf der Kippenpackung. 85 Prozent aller Lungenkarzinome gehen auf jahrelanges Rauchen zurück. Rund 120.000 Deutsche sterben jedes Jahr vorzeitig an den Folgen des Rauchens. Überdies altert die Haut schneller, die Libido kann nachlassen. Und die finanziellen Belastungen der Sucht gehen im Laufe der Jahre in die Tausende.
Dennoch kommen viele Betroffene einfach nicht weg vom Glimmstängel. Ihr Suchtzentrum im Gehirn will befriedigt werden. "Dem freien Willen zugänglich ist dieses Hirnareal dagegen nicht", erläutert Heidler. Stattdessen ruft es nach immer mehr Nachschub. Zigarettenqualm regt im Gehirn die Neubildung von Rezeptoren an, wo das Nikotin andockt. Und mehr Rezeptoren verlangen nach mehr Zigaretten - ein Teufelskreis.
Rauchen macht glücklich
So lange man die Rezeptoren bedient, wird Dopamin ausgeschüttet. Der Neurotransmitter wird im Volksmund auch Glückshormon genannt und führt zu dem wunderbaren Gefühl, das jeder Raucher kennt: Schon nach dem ersten Zug stellt sich dieses selige Gefühl der Entspannung und Befriedigung ein und die Zigarette schmeckt ganz toll. Junkies eben.
Bleibt dem Suchtzentrum dagegen die Zigarette verwehrt, reagiert es rasch mit Entzugserscheinungen. Schlafstörungen, Nervosität, ja sogar Depressionen sind möglich - sieht so ein freier Wille aus? "Nein, und deshalb sind Werbeslogans der Zigarettenindustrie wie 'Ich rauche gern' auch infam", sagt Thomas Hering, Facharzt für Lungenheilkunde in Berlin und Vorstandsmitglied des Bundesverbands der Pneumologen. Zwar rühmen sich viele Raucher, mit ein wenig Disziplin jederzeit mit ihrem Laster aufhören zu können. Die Realität sieht aber in der Regel anders aus.
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Der Text oben ist ziemlich lang. Da werden später auch Möglichkeiten zur Raucher-Entwöhung vorgestellt und gezeigt, was es für die Gesundheit bringt, wenn man es schafft, vom Rauchen wegzukommen.
Unten folgen noch ein paar mehr recht interessante Seiten zum Thema Rauchen als Einstiegsdroge.
http://www.peter-spork.de/85-0-Tabak-als-Einstiegsdroge.html
https://www.kmdd.de/infopool-und-hilfe/suchtmittel/nikotin
https://www.kinderaerzte-im-netz.de/altersgruppen/jugendliche/info-sucht/drogen-allgemein/
LG
Renate
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