Dienstag, 10. November 2020

Tabak ist fast immer die Einstriegsdroge zu anderen Süchten

 Das habe ich schon bei meinem Nebenjob in einer Suchtklinik so gelernt

 Da ich gerade begriffen habe, dass es kein Witz ist, wenn auf den Tabak-Päckchen drauf steht, dass Rauchen tödlich ist und wiederum genau weiß, wie süchtig mein Mann, den ich doch liebe, nach dem Zeug ist und das auch schon oft von anderen Leuten genauso erlebt habe, will ich Euch mal was zu Tabak erzählen, das ich früher in meinem Schüler- und Studentenjob in einer Suchtklinik so gelernt habe.

Gut, es gibt auch Suchtkrankheiten, die haben nichts mit Konsum von irgendwas zu tun. Das sind Dinge wie Spielsucht, Sex-Sucht, Magersucht, Schnippelsucht, Bulimie und so weiter.

Es gibt auch noch Suchtkrankheiten, die durch die Leichtsinnigkeit mancher Ärzte entstehen können. Dabei handelt es sich oft um Tablettensucht wie nach Schmerz- oder Beruhigungsmitteln, die den Leuten ohne zu denken laufend verschrieben worden sind.

Aber alle anderen Süchte, so meine Erfahrung in dieser Suchtklinik, haben immer !!!!! eine Voraussetzung gehabt. Diese Leute haben zuerst nur geraucht, sind danach süchtig geworden und die Sucht nach Tabak hat alle anderen Formen der Sucht erst möglich gemacht.

Tabak ist bei dieser Art von Sucht die Einstiegsdroge schlechthin. Das ist nicht Haschisch und das ist auch nicht Alkohol, die kommen nur danach dann dran.

Ich habe wirklich nie !!!!! einen Psychotherapiebericht von jemand geschrieben, der gesoffen hätte ohne auch zu rauchen, der harte Drogen genommen hätte ohne auch zu rauchen.

Ich habe da mal mit meinem damaligen Chef drüber gesprochen und der hat auch gesagt, diese Beobachtung ist richtig. Es kommt eigentlich nie vor, dass jemand anfängt, Alkoholiker zu werden, der nicht vorher schon Raucher war und bei harten Drogen oder auch nur Hasch ist das genauso. Zuerst kommen die Zigaretten bei den Sachen, die man inhaliert, isst oder trinkt, dann alles andere erst danach.

Und diese ja eigentlich wirklich gefährliche Droge Tabak ist in Deutschland vollkommen legal.

Und leider fangen oft schon Kinder an zu rauchen und werden in einem Alter süchtig, wo sie das oft gar nicht abschätzen können, was sie sich damit antun, einfach weil es ja so erwachsen und chic ist, mit den Freunden zu rauchen.

Ich habe klar als Teenager auch mal mit Freunden im Knick geraucht, aber fand Rauchen schon damals schrecklich .. und außerdem bin ich zu Hause von meiner Mama und den Großeltern so wenig streng erzogen worden, dass ich es irgendwie nicht nötig hatte, mir sowas anzutun, nur um erwachsener zu wirken. Ich konnte doch sowieso eigentlich machen, was ich will und rauchen wollte ich halt nicht.

Zum Vertiefen habe ich Euch diverse Quellen rausgesucht. Die beiden ganz oben, daraus ziehe ich Euch mal Textauszüge raus.

https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/zeichen-der-nikotinabhaengigkeit-schon-wenige-zigaretten-taeglich-koennen-suechtig-machen-1.1736153-2 

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Die Fachwelt benennt sechs Kriterien, an denen man die Sucht nach einer Substanz erkennt. Sie gelten für Zigaretten ebenso wie für Alkohol und andere Drogen. Auf das Rauchen bezogen lauten Sie:

1. Zeichen: Starker Wunsch oder Zwang zu rauchen und es immer wieder zu tun

Die Gier nach der nächsten Zigarette ist manchmal unbezwingbar. Das Verlangen kann bereits übermächtig sein, bevor sich eine körperliche Abhängigkeit entwickelt hat.

2. Zeichen: Kontrollverlust

Es ist nicht der freie Wille eines selbstbestimmten Erwachsenen, der ihn zur Zigarette greifen lässt. Die Sucht hat das Kommando übernommen. Sie diktiert, wann, wo, wie oft und wie viel geraucht wird.

3. Zeichen: Abstinenzunfähigkeit

Der unbezähmbare Gier nach der nächsten Zigarette und der Kontrollverlust über das Rauchen führen dazu, dass man nicht mehr ohne kann. Man raucht, obwohl man die Gefahren kennt. Man raucht, obwohl man weiß, dass man süchtig ist. Man raucht, obwohl man bereits unter Folgeschäden leidet. Es gibt Raucher, die trotz schwerer Atemnot nicht von der Zigarette lassen können.

4. Zeichen: Toleranzentwicklung

Um den "Kick" zu erleben, sind immer größere Mengen Nikotin nötig. Der Körper hat sich an die Droge gewöhnt und verlangt nach mehr. Der Süchtige raucht öfter, zieht häufiger und inhaliert tiefer.

5. Zeichen: Entzugserscheinungen

Versucht man, nicht zu rauchen, treten Entzugserscheinungen auf. Manche werden nervös und ängstlich, andere reizbar und aggressiv, viele leiden unter Schlafstörungen und einige beginnen unkontrolliert zu essen.

 

6. Zeichen: Rückzug aus dem Sozialen

Die Droge wird so wichtig, dass andere Interessen und Aktivitäten in den Hintergrund treten. Da Rauchen gesellschaftlich weithin akzeptiert ist, spielt dieser Aspekt eine geringere Rolle als bei der Abhängigkeit von Alkohol oder harten Drogen. Wenn ein Raucher aber beispielsweise eine Einladung zu Freunden allein deshalb ausschlägt, weil er dort einen Abend lang nicht rauchen kann, ist das ein deutliches Zeichen der Sucht.

Wie stark diese Zeichen bei einem Menschen ausgeprägt sind, lässt sich mit standardisierten Tests messen. Ein international anerkanntes Verfahren, um den Grad der Tabakabhängigkeit festzustellen, ist der sogenannte Fagerström-Test, den Sie hier anwenden können.

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Falls einer diesen Test gern machen möchte, den findet Ihr in dem Link oben.

 https://www.fr.de/sport/sport-mix/nikotin-groesseres-suchtpotenzial-heroin-11587729.html

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Junkie-Stoff Zigarette

Nikotin hat größeres Suchtpotenzial als Heroin

Rauchen ist schädlich, das wissen natürlich auch Raucher. Aber warum bleiben sie trotzdem am Stängel? Ganz einfach: Rauchen macht glücklich, Nichtmehrrauchen depressiv und stört den Schlaf.

Berlin (ddp) - Raucher sind Junkies. Und von ihnen gibt es immer noch Millionen in Deutschland. Wären Zigaretten illegal, würde die Beschaffungskriminalität wahrscheinlich den allgemeinen Frieden gefährden. Denn: Von ihrer Droge sind viele Raucher schwerstabhängig. "Nikotin hat ein höheres Suchtpotenzial als Kokain und Heroin", sagt Michael Heidler, Diplompsychologe und Leiter der Institute für Tabakentwöhnung an den Vivantes-Kliniken Neukölln und Spandau sowie am Humboldt-Klinikum in Berlin.

 

Das ist der Grund, warum selbst gemeinhin als gebildet und intelligent geltende Leute wie Ärzte, Juristen oder Wissenschaftler oft ihr Leben lang an der Zigarette hängen. Sie wissen, dass Rauchen tödlich sein kann, es steht ja sogar auf der Kippenpackung. 85 Prozent aller Lungenkarzinome gehen auf jahrelanges Rauchen zurück. Rund 120.000 Deutsche sterben jedes Jahr vorzeitig an den Folgen des Rauchens. Überdies altert die Haut schneller, die Libido kann nachlassen. Und die finanziellen Belastungen der Sucht gehen im Laufe der Jahre in die Tausende.

Dennoch kommen viele Betroffene einfach nicht weg vom Glimmstängel. Ihr Suchtzentrum im Gehirn will befriedigt werden. "Dem freien Willen zugänglich ist dieses Hirnareal dagegen nicht", erläutert Heidler. Stattdessen ruft es nach immer mehr Nachschub. Zigarettenqualm regt im Gehirn die Neubildung von Rezeptoren an, wo das Nikotin andockt. Und mehr Rezeptoren verlangen nach mehr Zigaretten - ein Teufelskreis.

 

Rauchen macht glücklich

So lange man die Rezeptoren bedient, wird Dopamin ausgeschüttet. Der Neurotransmitter wird im Volksmund auch Glückshormon genannt und führt zu dem wunderbaren Gefühl, das jeder Raucher kennt: Schon nach dem ersten Zug stellt sich dieses selige Gefühl der Entspannung und Befriedigung ein und die Zigarette schmeckt ganz toll. Junkies eben.

Bleibt dem Suchtzentrum dagegen die Zigarette verwehrt, reagiert es rasch mit Entzugserscheinungen. Schlafstörungen, Nervosität, ja sogar Depressionen sind möglich - sieht so ein freier Wille aus? "Nein, und deshalb sind Werbeslogans der Zigarettenindustrie wie 'Ich rauche gern' auch infam", sagt Thomas Hering, Facharzt für Lungenheilkunde in Berlin und Vorstandsmitglied des Bundesverbands der Pneumologen. Zwar rühmen sich viele Raucher, mit ein wenig Disziplin jederzeit mit ihrem Laster aufhören zu können. Die Realität sieht aber in der Regel anders aus.

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 Der Text oben ist ziemlich lang. Da werden später auch Möglichkeiten zur Raucher-Entwöhung vorgestellt und gezeigt, was es für die Gesundheit bringt, wenn man es schafft, vom Rauchen wegzukommen.

Unten folgen noch ein paar mehr recht interessante Seiten zum Thema Rauchen als Einstiegsdroge.

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2010/daz-44-2010/die-zigarette-ist-meist-die-einstiegsdroge

https://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/fileadmin/bbb/themen/Gesundheitsfoerderung/Suchtpraevention/Heckmann_Jugend_und_Suchtverhalten.pdf 

http://www.peter-spork.de/85-0-Tabak-als-Einstiegsdroge.html

https://www.kmdd.de/infopool-und-hilfe/suchtmittel/nikotin 

https://www.kinderaerzte-im-netz.de/altersgruppen/jugendliche/info-sucht/drogen-allgemein/

 LG

Renate


 

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