Donnerstag, 19. November 2020

Fund über einen Restaurant-Besuch von Spahn und seinem Mann, schon infiziert ...

 ... und wie wenig jemand mit so viel Regelwut da selbst unternommen hat

 Das begegnete mir vollkommen zufällig über die einem zum Lesen empfohlenen Seiten von Pocket, die ich immer auf meiner Firefox-Startseite sehe.

Konkret was falsch gemacht hat Jens Spahn nicht, aber eine alte Dame, die in seiner Nähe saß, als er mit seinem Mann auch dort war und beide Corona-infiziert, wurde danach sehr sehr krank. Sie hat das überlebt, findet aber, Herr Spahn hätte gerade als Gesundheitsminister, der von seinem Volk jede Menge Vorsicht und Disziplin verlangt, nicht nur dieses Lokal, wo er was essen war, in die Liste fürs Gesundheitsamt eintragen müssen, sondern sofort !!!!! dieses Lokal anrufen und Bescheid sagen, damit die ganz schnell ihre Gäste warnen können. Das hat er aber nicht, obwohl damals klar war, wie überlastet die Gesundheitsämter alle waren.

Ich übernehme mal den Anfang  und ein paar wichtige Ausschnitte zwischendurch.. Rest müsst Ihr über den Link dann selbst lesen.

Quelle:

https://www.sueddeutsche.de/politik/coronavirus-spahn-gesundheitsamt-restaurant-berlin-1.5118759?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

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Spahns Corona-Erkrankung:Die ältere Dame vom Nachbartisch

 Jens Spahn hat das Gesundheitsamt über seine Corona-Infektion informiert, nicht aber ein Restaurant, in dem er kurz vorher war. Eine Frau, die nicht weit entfernt saß, ist erkrankt - und macht dem Minister Vorwürfe.
 
 

Der Minister hat sich an die Regeln gehalten, sagt der Minister. Das Gesundheitsamt hat keine Fehler gemacht, sagt das Gesundheitsamt. "Herr Spahn hat sich nicht korrekt verhalten", sagt Caren Streletzki. "Von einem Gesundheitsminister kann man erwarten, dass er nach einer Infektion auch sein privates Umfeld informiert. Das ist doch das Mindeste." Sie kämpft, und das nicht nur mit den Folgen der Krankheit.

Eine Geschichte ist das, die von Verantwortung handelt, und sie beginnt im "Ponte", einem italienischen Restaurant in Berlin-Schöneberg. Hier speist es sich fein im Holzgetäfelten, am Abend des 18. Oktober ist Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zu Gast, mit seinem Ehemann, zwei Bekannten, Personenschützern.

Am Nebentisch sitzt Caren Streletzki, eine lebhafte Dame, Geschäftsführerin einer Firma. Die 77-Jährige lebt allein, in der Pandemie geht sie kaum raus, sagt sie, schon wegen ihres Alters. "Ich halte mich mit allem zurück." Ins "Ponte" haben Freunde sie damals eingeladen, alle um die 70. Ganz sorglos verläuft der Abend nicht.

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Drei Tage nach dem Besuch erfährt Georg Alexander von Spahns Infektion, aus der Presse. Er sagt sofort seinen Freunden Bescheid. Einen Tag später bekommt Caren Streletzki ein positives Testergebnis. Sie hält den Restaurantbesuch für den Grund. Niemand in ihrem Umfeld sei infiziert. Belegt ist der Infektionsweg nicht.

Was dann folgt, ist ein einsamer Kampf gegen Fieber, Kopfweh, Druck auf der Brust, Husten. "Man versucht, sich nicht in Panik zu versetzen", erzählt Caren Streletzki. Zwei Wochen ringt sie mit dem Virus, die Symptome sind ernst. Aber sie schafft es noch, dem "Ponte" eine Mail zu schreiben, damit Kellner und Gäste gewarnt sind. Andere schaffen das nicht.

Wer wen angesteckt hat, bleibt unklar

Anfrage im Gesundheitsministerium. War Jens Spahn damals im "Ponte"? Hat er dem Restaurant seine Infektion mitgeteilt? Die erste Frage bejaht Spahns Sprecher, die zweite nicht. "Nach Bekanntwerden seiner Corona-Infektion wurde das Gesundheitsamt über den Besuch informiert", schreibt er. Zwei Kontaktpersonen seien "direkt informiert" und negativ getestet worden. Auch Spahns Partner wurde später als infiziert gemeldet.

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Spahn habe dem Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg eine "vierseitige Liste" mit Namen von Kontaktpersonen angehängt, am Ende stehe das "Ponte", wo er "unter Einhaltung der Landesverordnung für die Speisewirtschaft" gegessen habe. Und ein Anruf im Restaurant? Sei nicht vorgeschrieben, heißt es im Hause Spahn. Der Minister habe mit der Mail ans Gesundheitsamt seiner Pflicht Genüge getan.

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 Caren Streletzki hat überlebt, gesund ist sie nicht. Dauernd bleibt ihr noch die Luft weg, schon bei den kleinsten Anstrengungen, "fix und fertig" macht sie das. Auch der Druck im Kopf und in den Ohren will nicht weichen, so als sei sie zu lange unter Wasser gewesen. "Es schmeißt einen ziemlich zurück", sagt sie noch. Vom Minister möchte sie vorerst nichts hören.

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 LG

Renate


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