So wenig Aufträge hatten wir seit Jahren nicht mehr
Ach ja .. zur digitalen Revolution mal ein paar Worte.
Momentan beklagen sich diverse Texterinnen und Texter unseres Portals, dass in den Sternestufen 2 und 3 so gut wie nichts mehr zu tun ist.
Jürgen machte diese Erfahrung heute morgen auch und fand unter den wenigen Aufträgen (aktuell sind es 4 Open Orders in der 3 und nur einer in der 2) nicht einen, der davon dann auch noch für ihn zu bearbeiten gewesen wäre, denn es liegt einem ja auch nicht jedes Thema.
Selbst in der Sternestufe 4, in der ich schreibe und wo immer die meisten Aufträge im Open-Order-Pool zu finden sind, sind es momentan weniger als 700.
In der Sternestufe 5, der einzigen, in der man wirklich gut verdienen kann, sind sowieso nie viele Aufträge da.
Klar gibt es noch Team Orders oder Open Orders.
Ich helfe momentan beispielsweise nach vor in diesem Team mit, wo man, weil das so umständlich ist, trotz 1,95 Cent Wortpreis, wenn ich mich sehr antrenge, allenfalls auf 2,50 Euro Stundenlohn kommen kann.
Also eine Team-Order, wo ich nicht sagen würde, die reißt mich nun vom Hocker.
Ich habe schon bessere kennengelernt, die sich gut haben schreiben lassen.
Es ist einige Jahre her, dass ich es noch kenne, damals auch von zwei Texter-Portalen, weil Jürgen und ich noch in einem zweiten mitgemacht haben, wo wir heute nicht mehr sind, dass wir immer wieder Phasen hatten, wo so gut wie gar nichts zu tun war .. also regelrechte Auftragslöcher erlebt haben.
Klar setzt das Jobcenter immer voraus, solche Jobs hätten sowas wie Kontinuität.
Das ist aber nicht so .. das kann sich von heute auf morgen schlagartig ändern und mit Pech verdient man wochenlang gar nichts oder fast nichts. Das Jobcenter setzt dann aber fiktives Einkommen voraus, weil man ja immer eine Vorausschätzung, und die für volle 6 Monate im voraus, abgeben muss.
Na ja .. in der Facebook-Gruppe jammern ganz viele Kolleginnen und Kollegen aus den niedrigeren Sternestufen.
Dabei sind auch etliche, die durchaus fleißig waren und trotz Abgabe von mehr als 1.000 Texten bisher nicht höher gekommen sind.
Andererseits beklagte sich unlängst eine Kundin bei mir darüber, dass der Auftrag, den ich für sie geschrieben hatte, über 4 Monate rumgelegen hätte. Nun das war nicht meine Schuld. Ich sehe ja gar nicht, wie lange Kundenaufträge schon im Pool liegen. Ich suche mir einen nach dem anderen aus und arbeite sie dann natürlich fristgemäß ab.
Warum so viele Autorinnen und Autoren nicht höhergestuft werden, wenn denn doch weiter oben viel Arbeit ist .. nun ich kenne die Gründe nicht. Es ist nichts transparent in unserem Job.
Aber so ist die digitale Welt, von der immer wieder die Parteien behaupten, das wäre so eine tolle Zukunft.
Ich kenne diese Welt seit 2011 sehr genau und kann für Jürgen und mich nur eins sagen. Wir haben beide Abitur und auch studiert, wenn wir auch beide kein abgeschlossenes Studium, dafür aber eine durchaus qualifizierte Ausbildung und viele Jahre Berufserfahrung haben. Und ich würde behaupten, das was wir machen, schafft auch niemand mit viel weniger an Bildung und Ausbildung.
Trotzdem ist und bleibt das nicht mehr als ein Nebenverdienst.
Und Texten soll noch zu den am besten bezahlten Jobs dieser Art gehören, vieles ist da noch viel krasser und wirklich nur ein Mini-Nebeneinkommen, was halt natürlich viele Leute mitnehmen, bevor sie gar nichts tun.
Und dann reden Menschen die der Heil noch von Zwangsversicherungen! Wovon denn sollte man sowas bezahlen bei dem Verdienst?
Nun ja .. wollte ich mal erzählen, weil ich nach ein paar Jahren Pause, wo das besser war, mal wieder ein richtig krasses Auftragsloch miterlebe.
LG
Renate
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