Was für Langzeitfolgen kann das nach sich ziehen?
Es geht mir um die ideologische Krippenerziehung der Kinder in der ehemaligen DDR und das Verhalten vieler Menschen in den neuen Bundesländern heute fast 30 Jahre nach der Wende und ob das auch etwas mit dieser ideologischen Krippenerziehung vom Säuglingsalter an dort zu tun haben kann.
Was ich im Studium so gelernt habe und anhand von viel Erfahrung durch einen Schul- und Studien-Nebenjob in einer Suchtklinik auch praktisch oft so gesehen habe, ist die wichtige wissenschaftliche Erkenntnis, dass Kinder für eine gesunde Entwicklung eine feste Bezugsperson brauchen, mit der sie sich identifizieren können. Sie können sonst zwei Dinge nicht wirklich entwickeln, und das sind das eigene Ich, aber auch das Vertrauen, das Menschen für eine spätere Beziehungsfähigkeit mit anderen Menschen dringend brauchen.
Die Graphiken habe ich Euch zur opritschen Wahrnehmung einfach so herausgesucht. Sie sollen Euch zeigen, wie viel im Menschen im Unterbewusstsein abläuft, das unendlich wichtig dafür ist, wie sich dieser Mensch später verhält und fühlt.
Weiter unten könnt Ihr in den folgenden 5 nächsten Links noch viel darüber lernen, warum wir früher im Psychologie-Studium und auch vergleichbaren Studienfächern wie Sozialpädagogik und dergleichen grundsätzlich gelernt haben, dass es nicht gut für Kinder ist, zu früh auch nur in einen Kindergarten geschweige denn eine Kinderkrippe für Kinder unter 3 Jahren gegeben zu werden.
Der Grund ist ganz einfach.
Die feste Bezugsperson, die am besten die eigene Mutter sein sollte, aber zur Not auch der Vater, die Großeltern oder jemand anderes sehr Zuverlässiges sein sollte, die muss in den ersten Jahren ständig greifbar sein, das heißt 24 Stunden am Tag 365 Tage im Jahr. Jeder einzelne Tag, wo das aus welchen Gründen auch nicht so ist, kann schon Schaden anrichten ...ein dauerhafter ständiger Wechsel der Bezugspersonen hat verheerende Folgen.
Und genau dieser wichtige Aspekt ist zu einen Streitpunkt zwischen den Menschen in den alten und neuen Bundesländern geworden, weil die staatliche Krippenerziehung von klein an in der DDR gewollt war .. und zwar aus ideologischen Gründen und ganz sicher nicht deshalb, weil damit die Ich-Identifikation der Menschen gefördert werden sollte.
Sie sollten sich mit den Idealen dieses Staates identifizieren und so staatskonform werden.
Und was ich fürchte ist .. man möge mich aus den neuen Bundesländern dafür gern in der Luft zerreißen ...die großen Probleme, die heute nach der sogenannten Wende, also Grenzöffnung, zwischen Ost und West immer noch da sind, haben genau den Grund, dass die dortige Krippenerziehung so verinnerlicht worden ist, dass diese Menschen eben ihre frühe Identifikation mit dem Staat DDR vollzogen haben.
Nun sind sie überfordert damit, dass es diesen Staat gar nicht mehr gibt .. es fehlt ihnen sozusagen ihre staatliche Über-Mutter und alleine fühlen sie sich unfähig, sich nun selbst zu helfen, was bei nach westlichem Muster zu Hause im Elternhaus erzogenen Kindern vollkommen anders ist.
Und darüber möchte ich nun noch ein paar mehr Informationen dazusuchen.
https://flexikon.doccheck.com/de/Instanzenmodell
https://flexikon.doccheck.com/de/Topographisches_Modell
https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/entwicklungsschritte/geistige-entwicklung/ich-entwicklung/
https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/entwicklungsschritte/soziale-entwicklung/
https://www.beratung-therapie.de/39-0-Eltern-Kind-Beziehung.html
Es geht also hier nun weiter erst einmal mit einigen Textauszügen aus den Quellen, die nun weiter unten kommen.
Was ich im Studium so gelernt habe und anhand von viel Erfahrung durch einen Schul- und Studien-Nebenjob in einer Suchtklinik auch praktisch oft so gesehen habe, ist die wichtige wissenschaftliche Erkenntnis, dass Kinder für eine gesunde Entwicklung eine feste Bezugsperson brauchen, mit der sie sich identifizieren können. Sie können sonst zwei Dinge nicht wirklich entwickeln, und das sind das eigene Ich, aber auch das Vertrauen, das Menschen für eine spätere Beziehungsfähigkeit mit anderen Menschen dringend brauchen.
Die Graphiken habe ich Euch zur opritschen Wahrnehmung einfach so herausgesucht. Sie sollen Euch zeigen, wie viel im Menschen im Unterbewusstsein abläuft, das unendlich wichtig dafür ist, wie sich dieser Mensch später verhält und fühlt.
Weiter unten könnt Ihr in den folgenden 5 nächsten Links noch viel darüber lernen, warum wir früher im Psychologie-Studium und auch vergleichbaren Studienfächern wie Sozialpädagogik und dergleichen grundsätzlich gelernt haben, dass es nicht gut für Kinder ist, zu früh auch nur in einen Kindergarten geschweige denn eine Kinderkrippe für Kinder unter 3 Jahren gegeben zu werden.
Der Grund ist ganz einfach.
Die feste Bezugsperson, die am besten die eigene Mutter sein sollte, aber zur Not auch der Vater, die Großeltern oder jemand anderes sehr Zuverlässiges sein sollte, die muss in den ersten Jahren ständig greifbar sein, das heißt 24 Stunden am Tag 365 Tage im Jahr. Jeder einzelne Tag, wo das aus welchen Gründen auch nicht so ist, kann schon Schaden anrichten ...ein dauerhafter ständiger Wechsel der Bezugspersonen hat verheerende Folgen.
Und genau dieser wichtige Aspekt ist zu einen Streitpunkt zwischen den Menschen in den alten und neuen Bundesländern geworden, weil die staatliche Krippenerziehung von klein an in der DDR gewollt war .. und zwar aus ideologischen Gründen und ganz sicher nicht deshalb, weil damit die Ich-Identifikation der Menschen gefördert werden sollte.
Sie sollten sich mit den Idealen dieses Staates identifizieren und so staatskonform werden.
Und was ich fürchte ist .. man möge mich aus den neuen Bundesländern dafür gern in der Luft zerreißen ...die großen Probleme, die heute nach der sogenannten Wende, also Grenzöffnung, zwischen Ost und West immer noch da sind, haben genau den Grund, dass die dortige Krippenerziehung so verinnerlicht worden ist, dass diese Menschen eben ihre frühe Identifikation mit dem Staat DDR vollzogen haben.
Nun sind sie überfordert damit, dass es diesen Staat gar nicht mehr gibt .. es fehlt ihnen sozusagen ihre staatliche Über-Mutter und alleine fühlen sie sich unfähig, sich nun selbst zu helfen, was bei nach westlichem Muster zu Hause im Elternhaus erzogenen Kindern vollkommen anders ist.
Und darüber möchte ich nun noch ein paar mehr Informationen dazusuchen.
https://flexikon.doccheck.com/de/Instanzenmodell
https://flexikon.doccheck.com/de/Topographisches_Modell
https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/entwicklungsschritte/geistige-entwicklung/ich-entwicklung/
https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/entwicklungsschritte/soziale-entwicklung/
https://www.beratung-therapie.de/39-0-Eltern-Kind-Beziehung.html
Es geht also hier nun weiter erst einmal mit einigen Textauszügen aus den Quellen, die nun weiter unten kommen.
Nachteile frühkindlicher Kollektiverziehung hinsichtlich der DDR
In der Krippenerziehung der ostdeutschen Kleinkinder standen Information, Stimulation und Übung in der Gruppe im Mittelpunkt. Vernachlässigt wurden dabei stark das Bedürfnis des Kindes nach emotionaler Nähe zu einer liebevollen Hauptbezugsperson, das Bedürfnis nach Stabilität und Sicherheit in einer Zweierbeziehung und nach familiärer Bindung. Der Erfurter DDR-Kinderärzte-Kongreß bestätigte im Januar 1990 folgendes: „Die Gefährdung der Kinder dieses Alters im Kollektiv durch häufige infektiöse Erkrankungen und durch typische, weltweit bekannte psychische Irritationen nach gehäuften Trennungserlebnissen und ‚Gefühlsentbehrung‘ war nicht zu beseitigen – weder durch organisatorisch-hygienische Maßnahmen, noch durch pädiatrisch-pädagogische Begleitbetreuung, noch durch ein System wissenschaftlicher Bemühungen“ (Johannes Pechstein 1990, S. 8). Kinderärzte der ganzen DDR stellten fest, dass viele Krippenkinder unter Misstrauen, Zukunftsangst und psychischer Belastung leiden (vgl. Pechstein 1990, S. 9). Die offiziellen Erziehungskonzepte sprachen von „Stimulation“ und „Anregung durch Gleichaltrige“, die Realität jedoch gestaltete sich meist anders: Abstumpfung und innerer Rückzug der Kinder wurden beobachtet, sowie eine schlechte Sprachentwicklung und starke emotionale Defizite, die sich ganz offensichtlich durch ein unterschiedsloses Entgegenstrecken der Arme der Kinder gegen jeden Erwachsenen zeigten, der den Gruppenraum betrat. Auch von Konstanz konnte in den Krippen nicht die Rede sein: „Diese Arbeitsorganisation war selbst bei höchstem Einsatz engagierter Mitarbeiter gekennzeichnet durch täglich 2- bis 3fachen Wechsel der zuständigen erwachsenen (Nicht-)Beziehungspersonen und von weiteren personellen Engpässen durch Urlaub, Krankheit und eigene familiäre Kindersorgen der Erzieherinnen“ (ebd., S. 10). Besonders die Kinder litten unter dem Wechsel der Bezugspersonen aufgrund von Schichtdienst, Fluktuation und Krankheit der Personals. Kinderärzte sprachen bei evidenten körperlichen und seelischen Schwierigkeiten von „krippeninstabilen Kindern“ und „Krippenuntauglichkeit“ (ebd., S. 10). Eine Tagung von Kindertherapeuten der ehemaligen DDR stellte 1990 folgendes fest: eine frühe Trennung der Kinder von ihren wichtigsten Bezugspersonen, den Eltern, bewirkte bei vielen Kindern eine geschädigte Sozialisation und Persönlichkeitsentwicklung. Die Trennungen haben für die Kinder Ausmaße von Traumata, führen zu Unlustzuständen und zu psychosomatisch bedingten Atemwegsproblemen. Die Bedürfnisse der Kinder nach Geborgenheit und Sicherheit können durch die Krippenerziehung nicht entsprechend befriedigt werden und prägen oftmals das ganze weitere Leben mit (vgl. ebd., S. 11).Die Kinderärzte Gisela und Manfred Kalz schrieben im Januar 1990: „ Die Kinderkrippen sind in der Vorstellungswelt unserer Bürger in der DDR fest verankert worden. Jahrzehntelang wurde ein ausschließlich positives Bild der Krippenbetreuung propagiert. Wissenschaftliche Ergebnisse ... wurden zensiert oder unterdrückt. Die ersten Lebensjahre des Kindes sind die Basis seines Lebens. Sie dürfen nicht wirtschaftlichem Kalkül oder einer Ideologie geopfert werden. ... Entgegen der bisher geltenden Krippenideologie erwirbt das Kind im 2. Lebensjahr keine soziale Kompetenz, sondern erleidet einen Geborgenheits- und Vertrauensverlust durch die noch unverständliche Trennung von den Bezugspersonen. Hervorzuheben ist die stark erhöhte Krankheitshäufigkeit der Kinder mit Medikamentenkosten und Arbeitsausfällen der Mütter ... sowie die psychische und körperliche Belastung der Frauen mit kleinen Kindern durch Doppelbelastung und Gewissenskonflikt“ (ebd., S. 11).
Die Bedeutung der Eltern-Kind-Beziehung
Die grundlegenden Sozialerfahrungen von Kindern bis zu drei Jahren stammen von den Eltern. Fehlende Sozialisationserfahrungen mit Geschwistern können daher nicht durch die Gruppenbetreuung kompensiert werden, da in diesem Fall die Sozialisationserfahrung mit den Eltern zu kurz kommen würde: „Ich-Du-Fähigkeiten werden in diesem Alter nicht aus flüchtigen Kontakten mit Gleichaltrigen in Gruppen, sondern aus der verläßlichen Eltern-Kind-Beziehung heraus erworben“ (ebd., S. 15). Betreuung von Kleinstkindern ohne ausreichende emotionale Nähe führt zu tiefgreifenden und therapeutisch schwer veränderbaren Fehlentwicklungen. Bedingt ist die Bedeutung der Eltern-Kind-Beziehung durch biologische Vorgaben: Das neugeborene Kind ist von Natur aus in den ersten sechs Monaten auf eine „monotrope personale Beziehung“ (ebd., S. 28) zu einem Erwachsenen angelegt. Da die natürliche Art der Ernährung das Stillen ist, eignet sich für diese erste Beziehung die Mutter am besten. Aufgrund des Zeitaufwandes des Stillens kann die interpersonale Kommunikation zwischen Kind und Mutter optimal gefördert werden. Ab der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres nehmen der Vater und die Geschwister wichtige Rollen ein. Doch die primäre Mutter-Kind-Beziehung ist die Grundlage jeder weiteren wichtigen zwischenmenschlicher Beziehung. Sie ist somit Lernmodell und Grundschema für das Kind (vgl. ebd., S. 28).Die Sozialentwicklung des Kindes
Die Sozialentwicklung verläuft in zwei Phasen: Der „Phase der primären Sozialisation und Individuation“ (ebd., s. 27) und der „Phase der sekundären Sozialisation und Personalisation“ (ebd., S. 29). Die „Phase der primären Sozialisation und Individuation“ dauert bis zum dritten bzw. vierten Lebensjahr. In dieser Zeit ist das Kind stark auf die Hauptbezugsperson, in der Regel die Mutter angewiesen und auf deren ausreichende Zeit. Die biologischen Eigenheiten des Kindes, wie der Schlaf-Wach-Rhythmus, erfordern hierbei die beständige Verfügbarkeit der Hauptbezugsperson, ihre stressfreie Hinwendung zum Kind und das emotional positive Reagieren auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes. „Die Verlässlichkeit dieser Beziehung über die Zeit hin stellt ein wesentliches Element der Entwicklung kindlicher Sicherheit, gefühlsmäßiger Ausgeglichenheit und geistiger Erkundungsaktivität dar“ (ebd., S. 27). Bei der Hauptbezugsperson muss es sich dabei nicht unbedingt um die leibliche Mutter handeln: jede Person, die die volle und liebevolle Elternschaft übernimmt, kann dem Kind das geben, was es für eine gesunde Entwicklung braucht. Der Sozialisationsprozess verläuft in drei Stufen (vgl. ebd., S. 27ff):Alter/Prozess/Art des Kontaktes
Bis zum achten Lebensmonat/Personal-soziale Grundbindung (Identifikation mit der Hauptbezugsperson)/ Körperkontakt
Bis zum 18. Lebensmonat/Verfestigung der sozialen Grundbindung (durch Wiederholung konstanter psycho-sozialer Lernerfahrung/Sichtkontakt
Bis zum vierten Lebensjahr/Zunehmende Ambivalenz zwischen dem Erhalt der Grundbindung und zunehmender sozialer Erkundungsaktivität/Bewußtseinskontakt
Mit dem Beginn des vierten Lebensjahres beginnt die „Phase der sekundären Sozialisation und Personalisation“. Ab diesem Zeitpunkt (Kindergartenalter) nehmen außerfamiliäre Erziehungseinflüsse ständig an Bedeutung zu und können positiv in die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes integriert werden.
Wohl des Kindes
Hinsichtlich des Wohls des Kindes ist es wichtig sich an den kindlichen Bedürfnissen zu orientieren. Den kindlichen Bedürfnissen kann am besten in einer liebevollen Familie begegnet werden. Krippenerziehung entspricht diesen weniger, kann sich sogar bei bester Qualität aufgrund der Entindividualisierung der Betreuung und der emotionalen Distanz als riskant erweisen (vgl. ebd., S. 25). Dennoch sind in einem gewissen Umfang qualitativ hochwertige Kinderkrippen notwendig. Sie soll Familien in Notlagen und riskanten Lebenslagen unterstützen, aber nicht als Alternative zur Familienerziehung gesehen werden.Resümee
Wie die Krippenerziehung in der ehemaligen DDR gezeigt hat, hat die außerfamiliäre Erziehung viele negative Seiten hinsichtlich der Entwicklung des Kindes. Die grundlegenden Sozialisationserfahrungen werden in den ersten drei Jahren nicht durch Gruppenerziehung erreicht, sondern durch eine verläßliche Eltern-Kind-Beziehung. Erst mit dem Beginn des vierten Lebensjahres kann eine außerfamiliäre Erziehung positive Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes haben. Hinsichtlich des Kíndeswohls ist eine liebevolle Familienerziehung am günstigsten. Auf qualitative Krippen als Notbehelf kann jedoch nicht verzichtet werden...
Wer möchte, kann über den Link oben noch weiterlesen.
Der Link oben ist eine fast 300 Seiten lange pdf. Also etwas für alle Menschen, die sich die Zeit nehmen möchten, sich einmal grundlegend in dieses Thema reinzulesen, dass Kinderkrippen niemals dazu in der Lage sein können, einem Säugling und Kleinkind die Hauptbezugsperson, die naturgemäß am besten die Mutter ist, aber auch alternativ jemand anders sein darf, zu ersetzen Daraus kopiere ich, da viel zu lang, nicht hier hinein.
Daraus nur auszugsweise:
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Dieser Aufsatz beschäftigt sich mit der Krippenerziehung in der DDR und deren Auswirkung auf die Gesellschaft sowie auf die Familienpolitik der Gegenwart. Die Perspektive dieser Rückschau ist die einer psychogenetischen Theorie der Geschichte. Sie ist ungewöhnlich. Der Historiker de Mause erklärt: „dass die zentrale Antriebskraft historischen Wandels weder in der Technologie noch in der Ökonomie zu finden ist, sondern in den psychogenen Veränderungen der Persönlichkeits- und Charakterstruktur, die sich auf Grund der Generationen-folge der Interaktion zwischen Eltern und Kindern ergeben.“ (de Mause 1974, 14) Der vorliegende, sehr persönliche Fachtext beschäftigt sich vor allem mit der Frühpädagogik in den 70er Jahren in der DDR und stützt sich auch auf Inter-views der Autorin mit ehemaligen Krippenkindern
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Wenn ich über die Kinderkrippen in der DDR schreibe, stehe ich als ,Historike-rin‘ oder Expertin, die gleichzeitig betroffene Zeitzeugin ist, bei der Materialsich-tung und beim Nachdenken über das Thema und die Umständen vor einer dop-pelten Herausforderung. Als Ausgangsmaterial verwende ich die damalige Fachliteratur und Presse, greife auf Statistiken, Aufzeichnungen, Gespräche mit Kollegen, Eltern, Patienten und auf eigene erinnerte Erfahrungen zurück, um heute aus der Distanz von 25 Jahren möglichst objektiv darüber berichten zu können. Aber es wäre naiv anzunehmen, ich hätte mich jenseits meiner bewuss-ten Selbstbehauptung und Abgrenzung von der verfolgenden Dynamik des tota-litären Staates abschotten können. So wurde auch ich verändert durch das, was ich erlebte, und diese subjektive Veränderung fließt mehr oder weniger bewusst in den Umgang mit dem Thema ein (Israel 1997). Zu einer der introjizierten1Einwirkungen gehört die Tendenz, aus der Freund-Feind-Perspektive eine „Sa-che“ verteidigen oder verurteilen zu müssen und damit konfliktgeladene Viel-deutigkeit zu vermeiden. Diese spannungsreiche innere Situation ist in der psy-choanalytischen Arbeit nicht unbekannt: man muss sich anrühren (infizieren) lassen und sich gleichzeitig ausreichend distanzieren, um aus einer dritten Posi-tion auf die Szene schauen zu können. Ich erlebte die DDR von innen her, lernte, studierte, arbeitete die längste Zeit meines Lebens in diesem Staat als Frau, Mut-ter und Bürgerin. Es lässt sich nur meine Sicht der Dinge mitteilen, die zweifach gebrochen wird durch meine innere Welt und die der LeserIn. Und Letzterer muss ihre ,Wahrheit‘ selbst finden. Eine objektive allgemein gültige Rückschau scheint deshalb nicht möglich (Israel 2007), ebenso wenig ein unbefangener Blick auf den aktuellen Entschluss der Gesellschaft, die außerfamiliäre Früherziehung per Gesetz zur Norm zu machen, die Debatte darüber auf die Betreuungsquali-tät, den volkswirtschaftlichen Vorteil, die Emanzipation der Frauen zu beschrän-ken. Die evolutionäre Veränderung des unbewussten kulturellen Kontextes, die ein solcher Schritt mit sich bringt, ist vermutlich so massiv, dass sie noch nicht gedacht werden kann. Da die Auswirkung auf die Persönlichkeitsbildung der nachfolgenden Generation nicht absehbar ist, engt sich die Debatte deshalb auf das Für und Wider zur frühen Fremdbetreuung ein. Eine dritte Position, die wohlwollend die innere Realität der Gesellschaft untersucht, also Ungewisshei-ten und Ängste nicht ausklammert, ist uns derzeit noch nicht möglich.
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In den 1970er Jahren hatten die vorgegebenen Lebensstrukturen in der DDR ein Höchstmaß an Konformität (Gleichschaltung) erreicht. Dazu gehörte auch die programmierte Früherziehung in den Kinderkrippen. Von frühester Kindheit bis in das Erwachsenenalter vollzog sich das Leben überwiegend in hierarchisch strukturierten Klein- und Großgruppen nach dem Modell: Führer – Geführter, Rede ohne Gegenrede. Die Bedürfnisse des Einzelnen waren den Normen der Gruppe untergeordnet. Die Normen sollten die ideologisch erwünschten Erzie-hungsziele auch gegen die Interessen und Widerstände des Einzelnen durchset-zen. Ziel aller Bemühungen war die Prägung einer „sozialistischen Persönlich-keit“.
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In den 1970er Jahren hatten die vorgegebenen Lebensstrukturen in der DDR ein Höchstmaß an Konformität (Gleichschaltung) erreicht. Dazu gehörte auch die programmierte Früherziehung in den Kinderkrippen. Von frühester Kindheit bis in das Erwachsenenalter vollzog sich das Leben überwiegend in hierarchisch strukturierten Klein- und Großgruppen nach dem Modell: Führer – Geführter, Rede ohne Gegenrede. Die Bedürfnisse des Einzelnen waren den Normen der Gruppe untergeordnet. Die Normen sollten die ideologisch erwünschten Erzie-hungsziele auch gegen die Interessen und Widerstände des Einzelnen durchset-zen. Ziel aller Bemühungen war die Prägung einer „sozialistischen Persönlich-keit“. Dafür wurde eine „einheitliche, geschlossene Erzieherfront“ (vgl. Schmidt 1996,37, Bunke 2005, 97 ff ), propagiert, die die „sozialistische Familienerzie-hung“ (Familiengesetzbuch der DDR 1965, Teil3, § 2,§3,Abs.1,§42) in eine poli-tisch-ideologische Zielharmonie mit der gesellschaftlichen Erziehung brachte. Mit der Akzeptanz der vorgegebenen Bevormundungsstruktur entfernte sich die DDR – Gesellschaft in ihrem unbewussten Selbstverständnis immer weiter von ihrer ursprünglichen Abkehr von den totalitären Verhältnissen der Nazizeit, deren Untaten durch Schweigen, Wegsehen, Mitläufertum und Stumpfheit gegen das Schicksal der anderen, von den normalen Bürgern mitgetragen worden waren. Es eröffnete sich ein Konflikt, den Einzelne fühlten, der jedoch kaum gedacht, selten öffentlich diskutiert werden konnte: Die Praxis, von früher Kind-heit an Mündigkeit, Empathie, Verantwortung mit autoritären Strategien anerziehen zu wollen, schwächte die Entfaltung dieser Eigenschaften. Denn ein entmündigtes Kind entwickelt eher gegenteilige Eigenschaften, wie „Passivität, Duckmäusertum, Heuchelei, aber auch Aggressivität“ (Schmidt 1982,72). So könnte man in der Erziehungs- und Sozialpolitik der DDR von einer unbewusst bleibende Wiederkehr des Verdrängten sprechen. Dies geschah, weil die Macht-
haber des „nazifreien“ Teils Deutschlands, selbst traumatisiert durch die Nazi-zeit, unbewusst die gleichen autoritären Methoden anwendeten. Autoritätsge-bundenheit als wesentliches Kennzeichen des „totalitären Charaktertyps“ (vgl. Horkheimer/Adorno 1952) fördert Anpassung und Mitläufertum, konventionel-les unkritisches Verhalten gegenüber Macht und Machtmissbrauch (vgl. Adorno 1959), behindert dagegen die Autonomie, Fähigkeit zur Reflexion, zum Nicht-Mit-Machen, zu Selbstbestimmung und Toleranz. Nicht alle Bürger unterwarfen sich diesem Erziehungs- und Bildungskonzept. „Es wäre ein fundamentaler Irrtum anzunehmen, die Erziehungsrealität in der DDR sei ausschließlich durch die ... offiziellen Intentionen und Indoktrinationen determiniert worden“ (Schmidt 1996, 42). Unter Lehrern, Erziehern, wissenschaftlich tätigen Pädago-gen und Eltern, gab es durchaus findige Geister, die sich über verschiedene Kanäle mit „westlichen“ Konzepten, wie z. B. der Montessoripädagogik oder Gordons Familienkonferenz (Gordon 1987) und ähnlichen Ansätzen befassten. Aber diejenigen, die innerhalb ihrer Familie einen privaten Raum für Bindung und individuelle Entwicklung ihrer Kinder schufen, hatten es oft nicht leicht, ihre Haltung gegenüber der Außenwelt zu vertreten. Sie gerieten in den Ruf „bürgerlich-individualistische Abweichler“ zu sein. Das ist u. a. darauf zurück zu führen, dass man sich von reformpädagogischen Ideen, die sich auf eine „Erzie-hung vom Kinde und seiner Individualität her“ gründeten, bereits Anfang der 50er Jahre abgewandt hatte. Man brach mit der Tradition der Reformpädagogik vor 1933, weil sie „revisionistische Auffassungen und Bestrebungen“ (Günther et al 1959, 44f) vertrat, und verteufelte ebenso Weiterentwicklungen als „die größ-ten Feinde einer wahren demokratischen Erziehung“ (Siebert 1949, 27). Lediglich Fröbel (der „Erfinder des Kindergartens“) wurde gelegentlich als Urahn zitiert. Favorisiert wurden Sowjetpädagogen wie Makarenko, der die Persönlichkeit des zu erziehenden Kindes regelrecht „projektierte“, oder die Pawlowsche Lehre von der höheren Nerventätigkeit, die sich besonders für Lenins Widerspiegelungs-theorie der objektiven Realität im menschlichen Bewusstsein eignete.
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In einer Untersuchung Mitte der 70er Jahre stellte sich heraus, dass zwei Drittel der Eltern täglich eine bis zwei Stunden, ein Drittel allerdings weniger als eine halbe Stunde oder nur am Wochenende in direkter Kommunikation mit ihren Kleinkindern standen. Ihre Kinder befanden sich zu 65 Prozent täglich sechs bis neun Stunden und zu 25 Prozent über neun Stunden in der Krippe (Schmidt-Kolmer 1977), weil die Arbeitszeit und -wege sowie die Beschaffung der Waren des täglichen Bedarfs die Eltern beanspruchten. Erschwerend wirkte gewiss, dass viele Väter wegen des anderthalbjährigen Pflichtwehrdienstes in der Nationalen Volksarmee Mutter und Baby selten besu-chen konnten. Die damit verbundene Entfremdung erschwerte nicht nur die Vater-Kind-Beziehung, sondern auch die Paardyade, lenkte die affektive Reso-nanz vieler Eltern mehr auf ihre Konflikte als auf die Bedürfnisse des abhängi-gen Babys. Sicher schränkte auch die geplante frühe Rückkehr der Mutter in den Beruf – besonders dann, wenn sie mittlerweile Alleinerziehende geworden war – ihre innere Einlassung auf das Baby ein, das im Hinblick auf diesen Schritt „möglichst früh selbstständig und pflegeleicht“ sein sollte
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Ist die alleinige Tatsache einer frühen Trennung vom Elternhaus automatisch gleichzusetzen mit einem psychischen Trauma? Höchstwahrscheinlich müssen wir dies bejahen, wenn zum einen die ,inneren Arbeitsmodelle‘ des Kindes es nicht ausreichend stützen, die Trennung von seinen primären Bezugspersonen ohne übermäßige Ängstigung zu erleben. Zum anderen, wenn die äußeren Leer-stellen von Mutter oder Vater nicht durch einen verstehend-haltgebenden Ande-ren ausgefüllt werden, der sich auf die Individualität des Babys einlässt, ihm eine Bindung anbietet. Der Aufbau innerer Arbeitsmodelle braucht Zeit, da sie sich aus täglichen kleinen Erfahrungen im Dialog mit den primären Beziehungsper-sonen allmählich zusammenfügen. Obwohl die Bindungsforschung (Bowlby 1975) und die Objektbeziehungstheorie (Klein 1959) den für den Ausbau der Versorgungstrukturen für Kinder Verantwortlichen – wie beispielsweise jenen vom Institut für Hygiene des Kindes- und Jugendalters der DDR – bekannt wa-ren, wurden die Risiken sehr früher Trennung verleugnet. Es gab wenig Gegen-stimmen, wie die von Hans-Dieter Schmidt : „Der Säugling braucht Kontakte zu einem festen ,sozialen Netzwerk‘, in dessen Mittelpunkt wohl die eigenen Eltern stehen werden. Was ein Säugling aber noch nicht braucht, was ihn vielmehr vor
schwer lösbare Probleme stellt, ist der Kontakt zu Gleichaltrigen, denn diese kön-nen sich ihm nicht wie ältere Partner anpassen“ (Schmidt 1972, 78). Die staatlich erwünschte und geförderte Erziehungspraxis besaß ein doppeltes Gesicht: Einer-seits boten die zahlreichen Institutionen von Geburt an Eltern und Kindern ei-nen stabilen Rahmen für den Tagesablauf im Wochen- und Jahresrhythmus und preisgünstige, zuverlässige, gruppenbezogene Strukturen, auf die man jederzeit zurückgreifen konnte. Kein Kind war ohne Aufsicht. Andererseits entwickelten sich formale und inhaltliche Kontrollmöglichkeiten bis in die Familie hinein, was dazu führte, dass Eltern ihre Erziehungsverantwortung abgeben konnten, ja fast abgeben mussten. Wenn die Qualität der frühen Fremdbetreuung daran ge-messen werden kann, inwieweit ein „Spielraum“ zur Verfügung steht, der Selbst-empfinden und individuelle Entwicklung zulässt, so war die Krippenerziehung in der DDR unzureichend. Zu große Gruppen von Babys und Kleinkindern (oft bis zu 20 Kinder und mehr), häufiger Betreuerinnenwechsel, lange tägliche Tren-nungen von neun bis zehn Stunden und ein repressiv-reglementierender Erzie-hungsstil mit ideologischer Beeinflussung (vgl. Karutz 2001) konnten abends von berufstätigen, müden Eltern kaum ausgeglichen werden.
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Es gab allerdings auch Eltern, die ganz bewusst dafür sorgten, dass solche „Spiel-räume“ entstanden, die dem Kind ermöglichten, sein Tempo zu leben, seine ganz eigenen Erfahrungen zu machen. Nicht nur, dass sie ihre Kinder später oder nur wenige Stunden in die Krippe gaben oder sich in den ersten Jahren zu Hause ab-wechselten und dafür finanzielle und moralische Einbußen (ihnen wurde Egois-mus vorgeworfen) in Kauf nahmen. Sie bemühten sich auch um eine Beziehung, die eigenes Erleben und letztlich Autonomie förderte. Ebenso gab es auch Erzie-herinnen, die nicht in Massenabfertigung verfielen und sich empathisch auf die Eigenheiten der ihnen anvertrauten Kinder einließen. Interessanterweise bot ein großer Teil der liebevoll ausgestalteten Kinderliteratur eine ganz andere Erleb-niswelt an. Schriftsteller und Maler schufen in phantasievollen Geschichten Kin-derfiguren, die autonom agierten und sich nicht angepasst verhielten. Erwachse-ne wie Kinder liebten diese Lektüre, so dass sich per Mundpropaganda der gute Ruf eines Buches rasch verbreitete und die Auflagen im Nu vergriffen waren. Ob diese Lust am Unterlaufen des Systems, an einer nonkonformistischen Ästhetik, wenn auch weitestgehend unreflektiert, den Wunsch der kleinen und großen Menschen nach einer inneren Freiheit ausdrückte?
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Ein Kleinstkind wuchs also in der Regel während der ersten Lebensjahre in ei-nem stabilen, überwiegend starren äußeren Rahmen auf, der es wie ein Korsett umgab. Vorschriften lenkten seine Bedürfnisse. Was richtig und was falsch ist, wurde von außen entschieden. Ihm boten sich wenig Gelegenheiten, eigenstän-dig seine Fähigkeit zur inneren Selbstregulation zu entwickeln. Diese Fähigkeit ist jedoch nötig, um das Spannungsfeld, das sich zwischen inneren Bedürfnissen und äußeren Umständen auftut, erkennen und die daraus entstehenden Konflikte eigenständig lösen zu lernen.
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Der Umgang mit den eigenen Kindern: Diejenigen die auch innerhalb der Familie eine rigide Erziehungspraxis wie in der Krippe mit Forderungen nach striktem Gehorsam und Anpassung an die Erwachsenen erlebt hatten, konn-ten sich trotz bewusster Bemühungen, es anders zu machen zu wollen, wenig von dieser Praxis lösen.
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Die Entscheidung, wie viel Zeit eine Gesellschaft den Kindern gewährt, sich so an ihre Eltern binden zu können, dass sie im Dialog mit ihnen sich selbst und die Welt kennen lernen, wird durch die kulturellen Maßstäbe und den Lebensstan-dard bestimmt. Da die temporäre außerfamiliäre Betreuung so selbstverständ-lich geworden ist, wird kaum bedacht, dass die Notwendigkeit früher Fremdbe-treuung nicht von den Kindern ausgeht. Ebenso wenig wird bedacht, ob und wie eine Fremdbetreuung als vereinheitlichender Teil der Frühsozialisation unserer Kinder, in ihnen (und künftigen Erwachsenen) einen Wandel spezifischer Persön-lichkeitseigenschaften nach sich ziehen könnte. Diese Frage zielt nicht auf emoti-onale und soziale Auffälligkeiten ab, worauf einige Studien hinweisen (vgl. Bels-ky 2005, Averdijk 2011, NICHD 1997). Vielmehr frage ich danach, inwieweit das Alltagsleben in der Krippe die innere Bereitschaft mindern könnte, Abhängig-keit und Trennung und verbindliche Bezogenheit bewusst zu erleben und die innere Motivation bestärken könnte, unabhängig zu sein, sich flexibel anzupas-sen, sich weniger auf Menschen, als auf materielle Dinge zu verlassen. Falls sol-cherart Veränderungen aufkommen, würden sie sich vermutlich unauffällig vollziehen und erst im gesellschaftlichen Sozialklima spürbar.
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In dem Text oben gibt es noch viel mehr zu lesen ... wer Lust hat und Zeit, sollte das tun.
Es hilft alles mit zu verstehen, warum so viele ehemalige Krippenkinder aus den neuen Bundesländern es einmal für selbstverständlich halten, ihre eigenen Kinder auch wieder in die Kinderkrippe zu geben, das Geldverdienen und die finanzielle Absicherung der Frau durch eine später gute Rente vor das Wohl des eigenes Kindes zu stellen und außerdem die uns nun ja nur zu gut bekannte Mentalität an den Tag zu legen, dass der Staat genauso wie früher in der Ex-DDR doch für ihre wirtschaftliche Vollversorgung zu sorgen hätte, Geld zu haben noch vor der persönlichen Freiheit im Vordergrund zu stehen scheint und alles Fremde, was den eigenen Vorteil und finanzielle Vorteile behindern könnte, rigoros abzulehnen.
In meinen Augen ist dieses Verhalten alles auf die zurückliegende Krippenerziehung zurückzuführen.
Die meisten dieser negativen Verhaltensweisen unserer Mitbürger aus den neuen Bundesländern werden ihnen nicht bewusst sein, weil sie genauso wie ein gut entwickeltes und gesundes Ich und Über-Ich im Unterbewussten ablaufen.
Siehe dazu noch einmal die Graphik oben.
Wir wir diesen Konflikt zwischen Ost und West lösen können, weiß ich auch nicht.
Ich halte es für sehr schwer, weil sich die Auswirkungen der DDR-Krippenerziehung über Generationen weiterhin negativ auswirken werden.
Bis die Menschen, die diesen Erziehungsmethoden ausgesetzt waren, sich davon wirklich erholt haben, könnte mindestens Jahrzehnte, eher aber Jahrhunderte in Anspruch nehmen und nach wie vor die Kluft zwischen Ost und West bestehen lassen.
LG
Renate
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Dieser Aufsatz beschäftigt sich mit der Krippenerziehung in der DDR und deren Auswirkung auf die Gesellschaft sowie auf die Familienpolitik der Gegenwart. Die Perspektive dieser Rückschau ist die einer psychogenetischen Theorie der Geschichte. Sie ist ungewöhnlich. Der Historiker de Mause erklärt: „dass die zentrale Antriebskraft historischen Wandels weder in der Technologie noch in der Ökonomie zu finden ist, sondern in den psychogenen Veränderungen der Persönlichkeits- und Charakterstruktur, die sich auf Grund der Generationen-folge der Interaktion zwischen Eltern und Kindern ergeben.“ (de Mause 1974, 14) Der vorliegende, sehr persönliche Fachtext beschäftigt sich vor allem mit der Frühpädagogik in den 70er Jahren in der DDR und stützt sich auch auf Inter-views der Autorin mit ehemaligen Krippenkindern
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Wenn ich über die Kinderkrippen in der DDR schreibe, stehe ich als ,Historike-rin‘ oder Expertin, die gleichzeitig betroffene Zeitzeugin ist, bei der Materialsich-tung und beim Nachdenken über das Thema und die Umständen vor einer dop-pelten Herausforderung. Als Ausgangsmaterial verwende ich die damalige Fachliteratur und Presse, greife auf Statistiken, Aufzeichnungen, Gespräche mit Kollegen, Eltern, Patienten und auf eigene erinnerte Erfahrungen zurück, um heute aus der Distanz von 25 Jahren möglichst objektiv darüber berichten zu können. Aber es wäre naiv anzunehmen, ich hätte mich jenseits meiner bewuss-ten Selbstbehauptung und Abgrenzung von der verfolgenden Dynamik des tota-litären Staates abschotten können. So wurde auch ich verändert durch das, was ich erlebte, und diese subjektive Veränderung fließt mehr oder weniger bewusst in den Umgang mit dem Thema ein (Israel 1997). Zu einer der introjizierten1Einwirkungen gehört die Tendenz, aus der Freund-Feind-Perspektive eine „Sa-che“ verteidigen oder verurteilen zu müssen und damit konfliktgeladene Viel-deutigkeit zu vermeiden. Diese spannungsreiche innere Situation ist in der psy-choanalytischen Arbeit nicht unbekannt: man muss sich anrühren (infizieren) lassen und sich gleichzeitig ausreichend distanzieren, um aus einer dritten Posi-tion auf die Szene schauen zu können. Ich erlebte die DDR von innen her, lernte, studierte, arbeitete die längste Zeit meines Lebens in diesem Staat als Frau, Mut-ter und Bürgerin. Es lässt sich nur meine Sicht der Dinge mitteilen, die zweifach gebrochen wird durch meine innere Welt und die der LeserIn. Und Letzterer muss ihre ,Wahrheit‘ selbst finden. Eine objektive allgemein gültige Rückschau scheint deshalb nicht möglich (Israel 2007), ebenso wenig ein unbefangener Blick auf den aktuellen Entschluss der Gesellschaft, die außerfamiliäre Früherziehung per Gesetz zur Norm zu machen, die Debatte darüber auf die Betreuungsquali-tät, den volkswirtschaftlichen Vorteil, die Emanzipation der Frauen zu beschrän-ken. Die evolutionäre Veränderung des unbewussten kulturellen Kontextes, die ein solcher Schritt mit sich bringt, ist vermutlich so massiv, dass sie noch nicht gedacht werden kann. Da die Auswirkung auf die Persönlichkeitsbildung der nachfolgenden Generation nicht absehbar ist, engt sich die Debatte deshalb auf das Für und Wider zur frühen Fremdbetreuung ein. Eine dritte Position, die wohlwollend die innere Realität der Gesellschaft untersucht, also Ungewisshei-ten und Ängste nicht ausklammert, ist uns derzeit noch nicht möglich.
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In den 1970er Jahren hatten die vorgegebenen Lebensstrukturen in der DDR ein Höchstmaß an Konformität (Gleichschaltung) erreicht. Dazu gehörte auch die programmierte Früherziehung in den Kinderkrippen. Von frühester Kindheit bis in das Erwachsenenalter vollzog sich das Leben überwiegend in hierarchisch strukturierten Klein- und Großgruppen nach dem Modell: Führer – Geführter, Rede ohne Gegenrede. Die Bedürfnisse des Einzelnen waren den Normen der Gruppe untergeordnet. Die Normen sollten die ideologisch erwünschten Erzie-hungsziele auch gegen die Interessen und Widerstände des Einzelnen durchset-zen. Ziel aller Bemühungen war die Prägung einer „sozialistischen Persönlich-keit“.
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In den 1970er Jahren hatten die vorgegebenen Lebensstrukturen in der DDR ein Höchstmaß an Konformität (Gleichschaltung) erreicht. Dazu gehörte auch die programmierte Früherziehung in den Kinderkrippen. Von frühester Kindheit bis in das Erwachsenenalter vollzog sich das Leben überwiegend in hierarchisch strukturierten Klein- und Großgruppen nach dem Modell: Führer – Geführter, Rede ohne Gegenrede. Die Bedürfnisse des Einzelnen waren den Normen der Gruppe untergeordnet. Die Normen sollten die ideologisch erwünschten Erzie-hungsziele auch gegen die Interessen und Widerstände des Einzelnen durchset-zen. Ziel aller Bemühungen war die Prägung einer „sozialistischen Persönlich-keit“. Dafür wurde eine „einheitliche, geschlossene Erzieherfront“ (vgl. Schmidt 1996,37, Bunke 2005, 97 ff ), propagiert, die die „sozialistische Familienerzie-hung“ (Familiengesetzbuch der DDR 1965, Teil3, § 2,§3,Abs.1,§42) in eine poli-tisch-ideologische Zielharmonie mit der gesellschaftlichen Erziehung brachte. Mit der Akzeptanz der vorgegebenen Bevormundungsstruktur entfernte sich die DDR – Gesellschaft in ihrem unbewussten Selbstverständnis immer weiter von ihrer ursprünglichen Abkehr von den totalitären Verhältnissen der Nazizeit, deren Untaten durch Schweigen, Wegsehen, Mitläufertum und Stumpfheit gegen das Schicksal der anderen, von den normalen Bürgern mitgetragen worden waren. Es eröffnete sich ein Konflikt, den Einzelne fühlten, der jedoch kaum gedacht, selten öffentlich diskutiert werden konnte: Die Praxis, von früher Kind-heit an Mündigkeit, Empathie, Verantwortung mit autoritären Strategien anerziehen zu wollen, schwächte die Entfaltung dieser Eigenschaften. Denn ein entmündigtes Kind entwickelt eher gegenteilige Eigenschaften, wie „Passivität, Duckmäusertum, Heuchelei, aber auch Aggressivität“ (Schmidt 1982,72). So könnte man in der Erziehungs- und Sozialpolitik der DDR von einer unbewusst bleibende Wiederkehr des Verdrängten sprechen. Dies geschah, weil die Macht-
haber des „nazifreien“ Teils Deutschlands, selbst traumatisiert durch die Nazi-zeit, unbewusst die gleichen autoritären Methoden anwendeten. Autoritätsge-bundenheit als wesentliches Kennzeichen des „totalitären Charaktertyps“ (vgl. Horkheimer/Adorno 1952) fördert Anpassung und Mitläufertum, konventionel-les unkritisches Verhalten gegenüber Macht und Machtmissbrauch (vgl. Adorno 1959), behindert dagegen die Autonomie, Fähigkeit zur Reflexion, zum Nicht-Mit-Machen, zu Selbstbestimmung und Toleranz. Nicht alle Bürger unterwarfen sich diesem Erziehungs- und Bildungskonzept. „Es wäre ein fundamentaler Irrtum anzunehmen, die Erziehungsrealität in der DDR sei ausschließlich durch die ... offiziellen Intentionen und Indoktrinationen determiniert worden“ (Schmidt 1996, 42). Unter Lehrern, Erziehern, wissenschaftlich tätigen Pädago-gen und Eltern, gab es durchaus findige Geister, die sich über verschiedene Kanäle mit „westlichen“ Konzepten, wie z. B. der Montessoripädagogik oder Gordons Familienkonferenz (Gordon 1987) und ähnlichen Ansätzen befassten. Aber diejenigen, die innerhalb ihrer Familie einen privaten Raum für Bindung und individuelle Entwicklung ihrer Kinder schufen, hatten es oft nicht leicht, ihre Haltung gegenüber der Außenwelt zu vertreten. Sie gerieten in den Ruf „bürgerlich-individualistische Abweichler“ zu sein. Das ist u. a. darauf zurück zu führen, dass man sich von reformpädagogischen Ideen, die sich auf eine „Erzie-hung vom Kinde und seiner Individualität her“ gründeten, bereits Anfang der 50er Jahre abgewandt hatte. Man brach mit der Tradition der Reformpädagogik vor 1933, weil sie „revisionistische Auffassungen und Bestrebungen“ (Günther et al 1959, 44f) vertrat, und verteufelte ebenso Weiterentwicklungen als „die größ-ten Feinde einer wahren demokratischen Erziehung“ (Siebert 1949, 27). Lediglich Fröbel (der „Erfinder des Kindergartens“) wurde gelegentlich als Urahn zitiert. Favorisiert wurden Sowjetpädagogen wie Makarenko, der die Persönlichkeit des zu erziehenden Kindes regelrecht „projektierte“, oder die Pawlowsche Lehre von der höheren Nerventätigkeit, die sich besonders für Lenins Widerspiegelungs-theorie der objektiven Realität im menschlichen Bewusstsein eignete.
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In einer Untersuchung Mitte der 70er Jahre stellte sich heraus, dass zwei Drittel der Eltern täglich eine bis zwei Stunden, ein Drittel allerdings weniger als eine halbe Stunde oder nur am Wochenende in direkter Kommunikation mit ihren Kleinkindern standen. Ihre Kinder befanden sich zu 65 Prozent täglich sechs bis neun Stunden und zu 25 Prozent über neun Stunden in der Krippe (Schmidt-Kolmer 1977), weil die Arbeitszeit und -wege sowie die Beschaffung der Waren des täglichen Bedarfs die Eltern beanspruchten. Erschwerend wirkte gewiss, dass viele Väter wegen des anderthalbjährigen Pflichtwehrdienstes in der Nationalen Volksarmee Mutter und Baby selten besu-chen konnten. Die damit verbundene Entfremdung erschwerte nicht nur die Vater-Kind-Beziehung, sondern auch die Paardyade, lenkte die affektive Reso-nanz vieler Eltern mehr auf ihre Konflikte als auf die Bedürfnisse des abhängi-gen Babys. Sicher schränkte auch die geplante frühe Rückkehr der Mutter in den Beruf – besonders dann, wenn sie mittlerweile Alleinerziehende geworden war – ihre innere Einlassung auf das Baby ein, das im Hinblick auf diesen Schritt „möglichst früh selbstständig und pflegeleicht“ sein sollte
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Ist die alleinige Tatsache einer frühen Trennung vom Elternhaus automatisch gleichzusetzen mit einem psychischen Trauma? Höchstwahrscheinlich müssen wir dies bejahen, wenn zum einen die ,inneren Arbeitsmodelle‘ des Kindes es nicht ausreichend stützen, die Trennung von seinen primären Bezugspersonen ohne übermäßige Ängstigung zu erleben. Zum anderen, wenn die äußeren Leer-stellen von Mutter oder Vater nicht durch einen verstehend-haltgebenden Ande-ren ausgefüllt werden, der sich auf die Individualität des Babys einlässt, ihm eine Bindung anbietet. Der Aufbau innerer Arbeitsmodelle braucht Zeit, da sie sich aus täglichen kleinen Erfahrungen im Dialog mit den primären Beziehungsper-sonen allmählich zusammenfügen. Obwohl die Bindungsforschung (Bowlby 1975) und die Objektbeziehungstheorie (Klein 1959) den für den Ausbau der Versorgungstrukturen für Kinder Verantwortlichen – wie beispielsweise jenen vom Institut für Hygiene des Kindes- und Jugendalters der DDR – bekannt wa-ren, wurden die Risiken sehr früher Trennung verleugnet. Es gab wenig Gegen-stimmen, wie die von Hans-Dieter Schmidt : „Der Säugling braucht Kontakte zu einem festen ,sozialen Netzwerk‘, in dessen Mittelpunkt wohl die eigenen Eltern stehen werden. Was ein Säugling aber noch nicht braucht, was ihn vielmehr vor
schwer lösbare Probleme stellt, ist der Kontakt zu Gleichaltrigen, denn diese kön-nen sich ihm nicht wie ältere Partner anpassen“ (Schmidt 1972, 78). Die staatlich erwünschte und geförderte Erziehungspraxis besaß ein doppeltes Gesicht: Einer-seits boten die zahlreichen Institutionen von Geburt an Eltern und Kindern ei-nen stabilen Rahmen für den Tagesablauf im Wochen- und Jahresrhythmus und preisgünstige, zuverlässige, gruppenbezogene Strukturen, auf die man jederzeit zurückgreifen konnte. Kein Kind war ohne Aufsicht. Andererseits entwickelten sich formale und inhaltliche Kontrollmöglichkeiten bis in die Familie hinein, was dazu führte, dass Eltern ihre Erziehungsverantwortung abgeben konnten, ja fast abgeben mussten. Wenn die Qualität der frühen Fremdbetreuung daran ge-messen werden kann, inwieweit ein „Spielraum“ zur Verfügung steht, der Selbst-empfinden und individuelle Entwicklung zulässt, so war die Krippenerziehung in der DDR unzureichend. Zu große Gruppen von Babys und Kleinkindern (oft bis zu 20 Kinder und mehr), häufiger Betreuerinnenwechsel, lange tägliche Tren-nungen von neun bis zehn Stunden und ein repressiv-reglementierender Erzie-hungsstil mit ideologischer Beeinflussung (vgl. Karutz 2001) konnten abends von berufstätigen, müden Eltern kaum ausgeglichen werden.
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Es gab allerdings auch Eltern, die ganz bewusst dafür sorgten, dass solche „Spiel-räume“ entstanden, die dem Kind ermöglichten, sein Tempo zu leben, seine ganz eigenen Erfahrungen zu machen. Nicht nur, dass sie ihre Kinder später oder nur wenige Stunden in die Krippe gaben oder sich in den ersten Jahren zu Hause ab-wechselten und dafür finanzielle und moralische Einbußen (ihnen wurde Egois-mus vorgeworfen) in Kauf nahmen. Sie bemühten sich auch um eine Beziehung, die eigenes Erleben und letztlich Autonomie förderte. Ebenso gab es auch Erzie-herinnen, die nicht in Massenabfertigung verfielen und sich empathisch auf die Eigenheiten der ihnen anvertrauten Kinder einließen. Interessanterweise bot ein großer Teil der liebevoll ausgestalteten Kinderliteratur eine ganz andere Erleb-niswelt an. Schriftsteller und Maler schufen in phantasievollen Geschichten Kin-derfiguren, die autonom agierten und sich nicht angepasst verhielten. Erwachse-ne wie Kinder liebten diese Lektüre, so dass sich per Mundpropaganda der gute Ruf eines Buches rasch verbreitete und die Auflagen im Nu vergriffen waren. Ob diese Lust am Unterlaufen des Systems, an einer nonkonformistischen Ästhetik, wenn auch weitestgehend unreflektiert, den Wunsch der kleinen und großen Menschen nach einer inneren Freiheit ausdrückte?
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Ein Kleinstkind wuchs also in der Regel während der ersten Lebensjahre in ei-nem stabilen, überwiegend starren äußeren Rahmen auf, der es wie ein Korsett umgab. Vorschriften lenkten seine Bedürfnisse. Was richtig und was falsch ist, wurde von außen entschieden. Ihm boten sich wenig Gelegenheiten, eigenstän-dig seine Fähigkeit zur inneren Selbstregulation zu entwickeln. Diese Fähigkeit ist jedoch nötig, um das Spannungsfeld, das sich zwischen inneren Bedürfnissen und äußeren Umständen auftut, erkennen und die daraus entstehenden Konflikte eigenständig lösen zu lernen.
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Der Umgang mit den eigenen Kindern: Diejenigen die auch innerhalb der Familie eine rigide Erziehungspraxis wie in der Krippe mit Forderungen nach striktem Gehorsam und Anpassung an die Erwachsenen erlebt hatten, konn-ten sich trotz bewusster Bemühungen, es anders zu machen zu wollen, wenig von dieser Praxis lösen.
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Die Entscheidung, wie viel Zeit eine Gesellschaft den Kindern gewährt, sich so an ihre Eltern binden zu können, dass sie im Dialog mit ihnen sich selbst und die Welt kennen lernen, wird durch die kulturellen Maßstäbe und den Lebensstan-dard bestimmt. Da die temporäre außerfamiliäre Betreuung so selbstverständ-lich geworden ist, wird kaum bedacht, dass die Notwendigkeit früher Fremdbe-treuung nicht von den Kindern ausgeht. Ebenso wenig wird bedacht, ob und wie eine Fremdbetreuung als vereinheitlichender Teil der Frühsozialisation unserer Kinder, in ihnen (und künftigen Erwachsenen) einen Wandel spezifischer Persön-lichkeitseigenschaften nach sich ziehen könnte. Diese Frage zielt nicht auf emoti-onale und soziale Auffälligkeiten ab, worauf einige Studien hinweisen (vgl. Bels-ky 2005, Averdijk 2011, NICHD 1997). Vielmehr frage ich danach, inwieweit das Alltagsleben in der Krippe die innere Bereitschaft mindern könnte, Abhängig-keit und Trennung und verbindliche Bezogenheit bewusst zu erleben und die innere Motivation bestärken könnte, unabhängig zu sein, sich flexibel anzupas-sen, sich weniger auf Menschen, als auf materielle Dinge zu verlassen. Falls sol-cherart Veränderungen aufkommen, würden sie sich vermutlich unauffällig vollziehen und erst im gesellschaftlichen Sozialklima spürbar.
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In dem Text oben gibt es noch viel mehr zu lesen ... wer Lust hat und Zeit, sollte das tun.
Es hilft alles mit zu verstehen, warum so viele ehemalige Krippenkinder aus den neuen Bundesländern es einmal für selbstverständlich halten, ihre eigenen Kinder auch wieder in die Kinderkrippe zu geben, das Geldverdienen und die finanzielle Absicherung der Frau durch eine später gute Rente vor das Wohl des eigenes Kindes zu stellen und außerdem die uns nun ja nur zu gut bekannte Mentalität an den Tag zu legen, dass der Staat genauso wie früher in der Ex-DDR doch für ihre wirtschaftliche Vollversorgung zu sorgen hätte, Geld zu haben noch vor der persönlichen Freiheit im Vordergrund zu stehen scheint und alles Fremde, was den eigenen Vorteil und finanzielle Vorteile behindern könnte, rigoros abzulehnen.
In meinen Augen ist dieses Verhalten alles auf die zurückliegende Krippenerziehung zurückzuführen.
Die meisten dieser negativen Verhaltensweisen unserer Mitbürger aus den neuen Bundesländern werden ihnen nicht bewusst sein, weil sie genauso wie ein gut entwickeltes und gesundes Ich und Über-Ich im Unterbewussten ablaufen.
Siehe dazu noch einmal die Graphik oben.
Wir wir diesen Konflikt zwischen Ost und West lösen können, weiß ich auch nicht.
Ich halte es für sehr schwer, weil sich die Auswirkungen der DDR-Krippenerziehung über Generationen weiterhin negativ auswirken werden.
Bis die Menschen, die diesen Erziehungsmethoden ausgesetzt waren, sich davon wirklich erholt haben, könnte mindestens Jahrzehnte, eher aber Jahrhunderte in Anspruch nehmen und nach wie vor die Kluft zwischen Ost und West bestehen lassen.
LG
Renate
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