Dienstag, 21. Mai 2019

Tafel-Essen und das Mindesthaltbarkeitsdatum

Was die Tafeln selbst darüber sagen

 Ich habe ja neulich drüber geschrieben, dass eine Wohngeldstelle in Berlin einem Studenten das Wohngeld sehr drastisch gekürzt hat, weil der angegeben hatte, Essen von der Tafel zu bekommen.

Das ging wie eine Welle der Empörung durch die sozialen Netzwerke.

 Auch bei uns fehlt laufend irgendwo Geld. Trotzdem war ich mit Jürgen nur mal sehr kurz ab und zu bei der Preetzer Tafel, weil ich mir gesagt habe, das kann nicht gesund sein und wenn sich sowas vermeiden lässt, dann lassen wir das und schauen lieber, uns ein paar Extra-Freibeträge zu verdienen, damit es ein wenig leichter wird.

In der Zeit, in der ich stundenlang bei der Tafel anstehe und das 2 x die Woche, kann ich auch versuchen, Geld zu verdienen und damit normal einkaufen .. und muss nicht irgendwas ergänzen, wo mich diese Ergänzung mit Pech mehr kostet als günstig eingekauftes normales Essen.
 Nach meiner Erfahrung gab es bei der Tafel erstens viele Lebensmittel gar nicht.

Obst und Gemüse waren grundsätzlich welk oder sogar verfault.

Der Verlust an Vitaminen muss extrem sein bei sowas .. das kann nicht gut sein, sowas oft zu essen. Obst und Gemüse sollten immer so frisch wie nur möglich sein.

 Brot ... lange konnte man das nicht mehr essen.

Schon wenn ich Brot ganz frisch beim Kaufmann kaufe, wird es mir ja schnell alt, weil wir so viel Brot gar nicht essen ... und das von der Tafel ist schon alt, wenn man es kriegt.
 Milchprodukte kriegten da sowieso fast nur Familien mit kleinen Kindern .. und die sind auch extrem empfindlich, was das sogenannte Mindesthaltbarkeitsdarum angelangt.

Fisch ist gesund .. der gehört zu den Sachen, die ein Verfallsdatum haben .. kein Mindesthaltbarkeitsdatum .. denn es ist leicht zu, sich eine Fischvergiftung zu holen.

Das gilt auch für andere Dinge mit Verfallsdatum, denn das unterscheidet sich vom Mindesthaltbarkeitsdatum.

 Ich mache oft was mit Fisch. Schon deshalb ist ständig bei der Tafel anstehen sicher nichts für uns.

Ich achte sehr auf frisches Obst und Gemüse, mache oft Salate und dergleichen.

Und schon frische Wurst hält sich bei uns nicht immer lange genug, wenn die offen ist, wie Jürgen und ich brauchen, die aufzuessen.

Geschweige denn welche von der Tafel, die schon abgelaufen ist.

Früher nun hat uns oft "Freundin M.S." .. die halt nie ne Freundin war und mit der wir später bis heute so viel Ärger hatten ... immer Sachen von der Tafel mitgebracht.

Ich habe das oft ahnungslos sogar auf den Tisch gestellt bis mir irgendwann aufgefallen ist, die Frau friert das monatelang ein, bevor sie es verschenkt oder lässt es monatelang stehen und so weiter.

Das geht aber gar nicht.

Schaut mal unten in den Link der Tafeln selbst rein.

Fisch, Fleisch und Wurst haben ein Verfallsdatum .. auch laut Tafel .. genau genommen dürften die sowas wenn drüber gar nicht mehr verteilen.

Das ist verboten, weil lebensgefährlich.

Und wer sowas noch ein Jahr einfriert, bringt die Leute, denen er das mitbringt und nichts sagt, auch in Lebensgefahr, denn jede Lebensmittelvergiftung kann tödlich enden.

Milch und Brot darf man nur 2 Tage überm Mindeshaltbarkeitsdatum noch verwenden, länger nicht.

Eier, Käse ca. 3 Wochen.

Nüsse ca. einen Monat.

Reis, Nudeln und alle Konserven auch nicht länger als maximal ein Jahr.

Flakes, Müsli usw. ca. 2 Monate.

Trockenfrüchte und Trockengemüse ca. ein halbes Jahr, nicht länger.

Honig ca. 1 Jahr, Marmelade nur ein halbes Jahr.

Gerocknete Linsen, Erbsen, Bohnen und dergleichen auch nur einen Monat.

Nur bestimmte Wurstsorten zwischen 5 und 7 Tagen, länger keinesfalls.



Das könnt Ihr in dem Link selbst nachschauen.

Dazu zählt auch die Zeit, wo Ihr das bereits offen im Kühlschrank stehen habt und noch dran esst.

Eigentlich wurde das Mindesthaltbarkeitsdarum nämlich genau aus diesem Grund mal erdacht, weil man ja weiß, Leute kaufen oft auf Vorrat ein und es soll sich auch halten, bis es wirklich verbraucht ist.

Und dass man Fisch, Hackfleisch oder so sofort essen sollte, weiß eigentlich jedes Kind oder sollte es wissen.

Genau genommen ist die Aktion dieser Wohngeld-Bearbeiterin gut ... vielleicht sorgt die mal dafür, sich Gedanken darüber zu machen, was Tafelware eigentlich ist und dass die eigentlich kaum noch was wert ist, weil kurz vorm Verfaulen und wenn man das oft isst, sowieso sehr ungesund.

LG
Renate

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