Sonntag, 6. Januar 2019

Zwei politisch zu betrachtende Gewalttaten im Blickpunkt

Die Ansicht der Süddeutschen zu diesem Thema finde ich persönlich richtig

Gewalttaten sind nichts Gutes, generell nicht. Eigentlich habe ich mich nie darüber aufgeregt, wenn auch mal über sowas berichtet wurde.

Aber seit es bei Facebook immer schlimmer wird mit dem Polarisieren bestimmter Dinge und immer mehr Leute auch dazu neigen, grundsätzlich nur diese polarisierten Dinge wie blöd zu teilen, denke ich da inzwischen zuweilen genauso drüber wie die Süddeutsche, die hier mal zwei rassistisch zu betrachtende Gewalttaten gegenüberstellt.

Es regt mich auf, wenn mir wieder und wieder arme Pferde, die von der Schlachtung bedroht sind oder Hunde, die im Ausland in einer Tötungsstation sitzen, unter die Nase gehalten werden ... wenn bestimmte "Tierschutzvereine" sich alte, schwache oder schwerkranke Tiere aussuchen, um massenhaft Spendengelder einzukassieren ... der Trend, dass viele Menschen Tiere gern haben, einfach ausgenutzt wird, um sich daran ne goldene Nase zu verdienen.

Es hilft keinem Pferd im Gnadenbrotalter, wenn Leute mit Schlachtpferden handeln. Es würde viel mehr helfen, wenn es staatliche Ecken gäbe, an die man spenden kann und wo Besitzer, die nicht mehr leben, nicht mehr können oder was weiß ich, so ein Pferd sicher unterbringen könnten, denn es gibt viel zu wenige gute Gnadenhöfe.

Es hilft keinem Hund, wenn immer mehr total schwierige Auslandshunde ins Land geholt werden statt erstmal die eigenen zu vermitteln .. genauso bei Katzen und so weiter.

Und es macht nichts für die Menschen besser, die zu wenig Rente, ein zu kleines Einkommen haben oder aber zu den Aufstockern mit ALG II, Pur-Empfängern dieser Leistung oder die Grundsicherung in Alter und bei Behinderung kriegen, wenn Straftaten von Ausländern polarisiert werden, um den Rassenhass in Deutschland anzuheizen.

Deren Lage würde sich in meinen Augen sogar verschlimmern, wenn wir wirklich eine rechtsradikale Mehrheit im Parlament bekommen würden.

Auch wenn es nichts mit Ausländern zu tun hat. Jeden Tag schaue ich auf die Seite des Gnadenhofes, wo unsere Pferde Chiwa und Prima (dort Shiva und Karina nun) im März 18 gelandet sind und helfe mit. Ich teile, ich blogge und Jürgen und ich überweisen Patengeld, so viel wie geht.

Jeden Tag sehe ich dort jemand posten, die ich genauso aktiv jeden Tag bei Vier Hufe posten sehe .. heute zum Beispiel auch, als ein Mann zu den Bildern von einem Pferd mit einer Augenverletzung postete, das würde doch nur wieder dazu dienen, die Spendenkasse aufzufüllen .. ob dem Pferd geholfen würde, sei dahingestellt.

Also als ich mich dazu überreden ließ zu fragen, ob Vier Hufe uns beim Bezahlen der damaligen Tierarztrechnung helfen würde, weil unsere Vet-Ärztin uns das vorschlug .. ja da habe ich mir einen Schwarm von Mobbern an den Hals geholt ... einer schickte eine Decke, von der unser Tierarzt sagte, bloß nicht Thunder auflegen, die Decke könnte ihn umbringen, weil sowas so schädlich sei und er gesundheitlich ja sowieso schon so angeschlagen ... was ich neulich bei einer wissenschaftlichen Studie von Andrea Kutsch nun auch bestätigt gefunden habe, warum das so ist.

Dann wurde uns natürlich nicht beim Bezahlen der Tierarztrechnung geholfen .. die zahlen wir immer noch ab .. bis April 19 durch, denn die war wirklich sehr hoch.

Nein es schickte einer 10 Kleinballen Heu im Wert von ca. 15 Euro .. machte daraus aber ein Riesen-Trara.

Ja also diese Menge ungefähr passte in unseren Omega und wir sind im Winter ca. alle 2 - 3 Tage gefahren, um den Pferden diese Menge zu holen. Die fressen um diese Jahreszeit nämlich so viel. Das war nichts !!!!

Von einigen Leuten, die Pferde von Vier Hufe bei sich aufgenommen haben, weiß ich, dass denen die Kosten von dort nicht erstattet werden.

Ein Hof klagt derzeit, weil mehrfach versucht wurde, einen Hengst, der wirklich viel Geld gekostet hat, weil er vollkommen verstört dort ankam und viel Hilfe brauchte, nicht nur Futter, vom Hof zu stehlen .. und zwar von Vier Hufe selbst.

Wo die Spendengelder, die die einsammeln, eigentlich bleiben, sei dahingestellt.

Und eine Frau postet laufend bei unserem Gnadenhof, die auch bei Vier Hufe sehr aktiv ist.

Aber als neulich vor Weihnachten mal konkret gefragt wurde, wer denn noch bissel helfen könnte, schrieb sie oh nein ... sie hätte ja kein Geld.

Genau diese Leute meinte der Mann heute, der schrieb, am aktivsten bei Vier Hufe sind doch die Sofa-Pupser aus der Großstadt, die von morgens bis abends ihre Zeit damit verbringen, sich als "Tierschützer" zu fühlen, aber selbst doch gar nichts für solche Tiere tun als labern.

Genauso ist es.

Und genauso ist es auch politisch beim Thema, auf wirklich rassistische Art und Weise grundsätzlich Straftaten von Ausländern zu polarisieren, obwohl die gebürtigen Deutschen statistisch betrachtet nicht weniger Straftaten begehen .. auch rassistisch angehauchte übrigens.

Und nun mal zu dem Artikel unten, der sich mit diesem Thema beschäftigt.


https://www.sueddeutsche.de/politik/tat-von-bottrop-der-fremdenhass-kriecht-aus-allen-ritzen-1.4272007

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Der Fremdenhass kriecht aus allen Ritzen

Wenn Flüchtlinge gewalttätig werden, wird das in Deutschland schnell zum Politikum. Doch die ausländerfeindliche Tat in Bottrop wird entpolitisiert. Das ist falsch und gefährlich. 

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In Bottrop im Ruhrgebiet fährt ein Mann mit seinem Auto absichtlich Menschen um, weil er Ausländer hasst. In Amberg in der Oberpfalz prügeln vier Asylbewerber wahllos auf Passanten ein. Beide Gewalttaten haben zunächst einmal nichts miteinander zu tun und sind jeweils aus sich heraus verabscheuungswürdig.


Den Opfern in Bottrop wie in Amberg kann es egal sein, aus welchem Motiv und Gemütszustand heraus sie verletzt wurden; die Prügler in Amberg machen die fremdenfeindliche Tat in Bottrop nicht weniger schlimm, der Hass des Mannes im Auto relativiert nicht die Gewalt der Flüchtlinge.


Die unterschiedlichen Reaktionen auf die Taten lassen sich aber schon vergleichen. Gleich nach den Gewalttaten von Amberg befand Innenminister Horst Seehofer, straffällige Asylbewerber müssten schneller und konsequenter abgeschoben und die Gesetze entsprechend geändert werden. Der Fall ist sofort zum Politikum geworden, zum Beispiel für ein allgemeines Problem, die Gewalt durch junge, männliche Flüchtlinge.

Der Fall des Bottroper Attentäters dagegen wurde in der Öffentlichkeit eher entpolitisiert: ein 50-jähriger Einzeltäter, offenbar ohne Verbindung zur rechten Szene, mit psychischen Problemen. Auch da zeigte sich Horst Seehofer "betroffen" und plädierte für Härte. Vorschläge, wie dieser Gewalt zu begegnen sei, hatte er gerade keine parat - wie auch, bei einem solchen Einzelfall?

Diese Entpolitisierung rechter Gewalt - und die Amokfahrt des Mannes aus Bottrop war eine politisch motivierte Tat - ist aber alles andere als ein Einzelfall. Die Bundesregierung selber teilte im Juni mit, seit dem 3. Oktober 1990 seien 76 Menschen durch rechte Gewalttäter ums Leben gekommen, andere 
Berechnungen gehen von mehr als 150 aus. Mit weitem Abstand hat keine andere politisch motivierte Gewalt in der Geschichte der Bundesrepublik so viele Opfer gefordert wie die von rechts. Nur wurde und wird sie immer noch oft nicht als politisch motivierte Gewalt angesehen: War halt eine Kirmesschlägerei, sind irgendwelche Idioten aneinandergeraten, war ein Totschlag im Suff.
...

Mehr dann oben im Link.

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