Samstag, 31. Oktober 2020

Am 2.11.20 verhandelt der Bundestag öffentlich über die künftige Höhe von Hartz IV

 Ich habe hier die genaue Info, wo man sich das anhören und ansehen kann

https://www.change.org/p/hubertus-heil-und-olaf-scholz-geschlossene-tafeln-wir-fordern-100-euro-soforthilfe-f%C3%BCr-arme-in-der-coronakrise/u/27978329?cs_tk=AgHkmgRy3WPbPUvFn18AAXicyyvNyQEABF8BvBR-uKSfQvoyxFl0EBRFL2k%3D&utm_campaign=44064dadd7374374a5daecb4481ae940&utm_content=initial_v0_4_0&utm_medium=email&utm_source=petition_update&utm_term=cs

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Neuigkeit zur Petition

Bundestag verhandelt über Höhe des künftigen Existenzminimums - Übertragung am 2.11., 13 Uhr

Initiative Rechte statt Reste!
 
 

29. Okt. 2020 — 

Der Ausschuss für Arbeit und Soziales im Deutschen Bundestags hat mit den Verhandlungen über die künftige Höhe der Grundsicherung in Deutschland begonnen. Am Montag, 2.11., 13:00 bis ca. 14:30 Uhr gibt es dazu eine öffentliche Anhörung von Verbänden und Sachverständigen, die hier live übertragen wird: www.bundestag.de

Die kirchlich-gewerkschaftliche Initiative „Rechte statt Reste“ hat die Entscheidungsträger*innen an die menschenrechtlichen Anforderungen des Existenzminimums erinnert (siehe auch Erklärfilm "Verletzt Hartz IV die Menschenrechte?"):

 

An die Mitglieder des
Ausschusses für Arbeit und Soziales
Deutscher Bundestag

München, 28.10.2020

Armut in Deutschland als Menschenrechtsfrage
UN-Ausschuss fordert verbesserte Ermittlung von Regelbedarfen

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Entscheidung, wie viel Geld der Staat den Ärmsten in unserem Land als Existenzminimum zugesteht, gehört zu den verantwortungsvollsten und sensibelsten Aufgaben der Politik. Der Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales wird sich in den kommenden Tagen und Wochen genau dieser Aufgabe widmen.

 Wir bitten Sie und die anderen Mitglieder des Ausschusses, die eindringlichen Warnungen vor einer Unterdeckung des Existenzminimums, wie sie die meisten Sachverständigen und auch der Bundesrat aussprechen, sehr ernst zu nehmen. Angesichts der fundierten methodischen Kritik kann es ein „Weiter so“ bei der Ermittlung von Regelbedarfen, wie es der Gesetzentwurf der Bundesregierung vorsieht, nicht geben. Laut Bundesverfassungsgericht „darf der Gesetzgeber ernsthafte Bedenken, die auf tatsächliche Gefahren der Unterdeckung verweisen, nicht einfach auf sich beruhen lassen“ (s. BVerfG vom 23. Juli 2014).

 Die Gewährung eines wirklich ausreichenden soziokulturellen Existenzminimums ist auch eine Menschenrechtsverpflichtung. Unser Initiative hat am 16. Oktober unter dem Titel „Armut in Deutschland als Menschenrechtsfrage“ ein digitales Armutshearing mit 150 Vertreter*innen aus Kirchen, Gewerkschaften, Sozialverbänden und Erwerbsloseninitiativen durchgeführt. Unter dem Eindruck dieser Veranstaltung möchten wir darauf hinweisen, dass nicht nur deutsche Sozialverbände, sondern auch Internationale Menschenrechtsexpert*innen Kritik an der Höhe und der Berechnungsweise der deutschen Grundsicherung üben.

 So empfiehlt auch der UN-Ausschuss für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Menschenrechte der Bundesrepublik Deutschland zur Einhaltung des UN-Sozialpaktes, „die Leistungen der Grundsicherung zu erhöhen, indem die Berechnungsmethode für das Existenzminimum unter Berücksichtigung des Urteils des Bundesverfassungsgerichts vom 23. Juli 2014 verbessert wird“ (s. Abschließende Bemerkungen zum 6. Staatenbericht Deutschlands vom 12.10.2018, Absatz 47).

 

Wir appellieren vor den anstehenden Verhandlungen an alle politisch Verantwortlichen, die Regelbedarfe der deutschen Grundsicherung nicht mehr nur turnusmäßig fortzuschreiben, sondern unter Berücksichtigung der grundlegenden methodischen und menschenrechtlichen Einwände neu zu berechnen und dementsprechend deutlich zu erhöhen.

Mit freundlichen Grüßen

Initiative Rechte statt Reste

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LG

Renate

 

Donnerstag, 29. Oktober 2020

Macht es Euch an Halloween am 31. irgendwie gemütlich

 Halt Zuhause, viel passieren darf ja dieses Jahr nicht

Das Leben geht immer weiter.

Mit oder ohne Job, mit Kurzarbeit und auch Krediten, die man nicht mehr schafft abzuzahlen.

Jürgen und ich haben das alles erlebt und wissen, man überlebt so manches.

Halloween ist dieses Jahr auch anders.

Vermutlich werden keine Kinder klingeln und nach Süßigkeiten fragen.

Feiern fällt sowieso flach.

Jürgen und ich sind schon länger viel alleine gewesen, schon wegen Hartz IV halt. Wir sind es gewohnt, uns gegenseitig Gesellschaft zu leisten.

Das war auch an Halloween schon lange so.


Wenn Ihr Kinder habt, hier ein paar niedliche Ideen, das Essen gemütlicher zu machen, auch wenn die Familie unter sich sein sollte oder Ihr nur ein Mini-Kreis von engen Freunden seid.

Mehr darf ja nicht dieses Jahr.

Macht es Euch trotzdem nett.

LG

Renate und Jürgen

Der kurzfristige und langfristige Einfluss der Wahlgewinner auf den Aktienmarkt

 Was kurzfristig passiert, kann sich langfristig sogar umkehren

Das im Link unten ist ein Artikel vom 19.10.20, den ich recht interessant fand, denn er endet mit einem sehr überraschenden Ergebnis, das man zu Anfang, wenn man beginnt, das zu lesen, gar nicht erwartet.
 
Es geht da um den Aktienmarkt und wie der reagiert, wenn eher links-ökologische oder aber rechts-konservative Parteien eine Wahl gewinnen.
 
Nur kurz nach so einer Wahl nämlich steigen die Aktien bei rechts-konservativ und fallen bei links-ökologisch.
 
Untersucht wurde das alles anhand von  758 Wahlgängen zwischen 1945 und 2018.
 
Das war eine weltweite Studie.
 
Im ersten Monat stimmt es, die Aktien-Kurse fallen bei links und steigen bei Mitte-rechts.
 
Das gilt auch nicht nur für nur links, auch ökololische Parteien haben einen ähnlichen Effekt.
 
Besonders heftig fallen zuerst die Aktien-Kurse, wenn noch Steuererhöhungen im Raum stehen und dergleichen.
 
Steht das Ergebnis solcher Wahlen schon lange vorher fest, sind die Auswirkungen geringer als bei überraschenden Ergebnissen.
 
Es werden da alle mögllichen Beispiele genannt und auch angesprochen, wenn jetzt in ein paar Tagen Biden die Wahl gewinnen sollte, werden sicher die Aktienkurse erstmal einbrechen.
 
Und nun wird es interessant.
 
Langfristig bleibt das nämlich nicht so. Es sind nur die ersten Wochen, wo das so ist.
 
Wahlsiege von eher links-ökologisch sind also langfristig gar nicht negativ für die Aktien-Kurse.
 
In USA ist sogar ein gegenteiliger Effekt festzustellen, da ist das besonders gut erforscht. Langfristig sind  die Demokraten dort sogar gut für den Aktienmarkt.
 
Insofern ist das eine sogar gute Nachricht für linke Parteien, was bei dieser Studie herausgekommen ist.
 
LG
Renate
 

https://www.nzz.ch/finanzen/wenn-linke-parteien-die-wahlen-gewinnen-taucht-die-boerse-ld.1582429?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

 

Nach Merkels Regierungserklärung wurde im Bundestag heute endlich heftig diskutiert

 Endlich !!!! Ich suche mal, was ich darüber finde.

Die ersten drei Berichte sind Kurzberichte.

Die Süddeutsche schreibt dabei, das erstmalig richtig hitzig im Bundestag über das Thema diskutiert worden ist und das wäre sehr gut gewesen.

Die beiden anderen Berichte sind nur kleine Zusammenfassungen, wo man mal reinlesen kann.

Was sehr schön vollständig ist, ist der Focus-Bericht ganz unten, aus dem man aber wie immer nichts rauskopieren kann wegen Kopierschutz .. und es wird dort wie immer irgendwann weit nach unten rutschen, weil sie immer alles Neue oben drauf packen.

Ich werde das, was man da findet, also nur kurz unter diesem Bericht zusammenfassen für alle, die interessiert, was heute nach der Regierungserklärung im Bundestag so abging.

https://www.sueddeutsche.de/meinung/corona-regeln-bundestag-aussprache-1.5098082

https://www.waz.de/politik/merkel-deutschland-in-dramatischer-lage-rede-wird-gestoert-id230785734.html 

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/regierungserklaerung-merkel-corona-100.html

https://www.focus.de/politik/deutschland/corona-debatte-im-live-ticker-merkel-gibt-regierungserklaerung-ab_id_12170213.html/ 

 Es ging also los damit, dass Angela Merkel die Regierungserklärung verlesen hat.

Von Seiten der AfD kamen dabei viele wütende Zwischenrufe.

Dann ist Wolfgang Schäuble eingeschritten und hat gesagt, sie sollen Frau Merkel bitte alles sagen lassen, dann wäre Zeit für ne Diskussion.

Merkel hat die doch sehr dratischen Maßnahmen verteidigt, das wäre nötig, hat sie gesagt.

Sie hat auch erzählt, dass die Gesundheitsämter inzwischen überlastet wären.

Der nächste Redner war Alexander Gauland, der gemeint hat, jüngeren Menschen sollte man nichts verbieten, sich nur auf die Risikogruppen konzentrieren.

Gauland spricht beim Zahlensalat von Kriegspropaganda und weist darauf hin, dass es einsame Menschen besonders hart treffen würde.

Zusätzlich hat Gauland gefordert, dass alle Maßnahmen vorher im Bundestag besprochen werden müssten.

Danach war Rolf Mützenich von der SPD dran, der die Beschlüsse verteidigt hat.

Dann kam Christian Lindner von der FDP dran, der genauso wie Gauland vorher gesagt hat, es wäre wichtig, vor solchen Entscheidungen im Parlament alles durchzusprechen und nicht ohne Einverständnis des Parlamentes zu handeln. Das würden bis auf die CDU inzwischen alle anderen Fraktionen genauso sehen.

Lindner hat auch kritisiert, dass die Regierung viel zu spät Überlegungen für den Herbst angestellt hätte und kritisiert die neuen Schließungen, hält die teils auch für falsch.

Danach hat dann Ralph Brinkhaus von der CDU wieder Lindner heftig angegriffen und kritisiert.

Es folgt Amira Mohamed Ali von den Linken. Auch sie hat gesagt, sowas müsste zuerst mit dem Parlament durchgesprochen werden und hat dann das Thema angesprochen, dass die Art, mit der Krise umzugehen, die Schere zwischen Arm und Reich noch viel größer gemacht hätte und so ginge das eben nicht.

Es folgt Katrin Göring-Eckhardt von den Grünen, die auch der Regierung vorgeworfen hat, sie hätte den Sommer ungenutzt verschlafen und gar nicht vorbereitet, obwohl es abzusehen gewesen sei, was im Herbst auf uns zukommt.

Sie hat gesagt, die Risikogruppen müssen nicht nur vor dem Virus, sondern auch vor Vereinsamung geschützt werden ... und nichts sei vorbereitet worden. Da müsste sofort was passieren, das sei versäumt worden.

Es wäre nach wie vor unbekannt, wie die meisten Infektionen zustande kommen würden, das hätte längst herausgefunden werden müssen.

Dann hat sie auch betont, Gewaltenteilung heißt, dass sogar Bundestag und Bundesrat beschließen und nicht die Kanzlerin alleine mit den Länderchefs in einer Video-Schalte.

Dann kam Malu Dreyer von der SPD dran, die sich auf die Situation in den Krankenhäusern bezogen hat ... es würde sich jetzt beginnen zuzuspitzen und es dürfe keine weiteren Toten geben.

Danach folgte Dobrindt von der CSU. Er sprach die Nachbarländer an. Er verteidigte das Vorgehen der Regierung damit, dass aus manchen Nachbarländern schon um Aufnahme von Patienten zu uns gebeten würde, die Gefahr sei also in der Nähe.

Frei von der CDU hat dann behauptet, das Parlament würde doch nicht außen vor stehen, schließlich würden die Verordnungen auf Grundlage des Parlaments getroffen werden.

Es folgte Torsten Herbst von der FDP, der die Maßnahmen für viel zu überzogen hält.

Er sagte, die Kanzlerin und die Länderchefs hätten gar nicht aus den Fehlern, die beim ersten Lockdown gemacht wurden, gelernt. Er ging sehr detailliert auf Fehler ein, die er für Fehler hält .. und sagte der Panikmodus müsse endlich aufhören.

Er sagte, dass eine Schaltkonferenz hinter verschlossenen Türen nichts mehr mit Demokratie zu tun hätte, so ginge das nicht. Und da würden Dinge beschlossen, die sehr tief in die Grundrechte der Menschen eingreifen würden.

Das war alles zur Regierungserklärung und der Kritik der anschließenden Redner im Bundestag.

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Danach kommen dann bei Focus schon wieder neue andere Sachen in Bezug auf Corona.

LG

Renate


 

Mittwoch, 28. Oktober 2020

Der nächste Lockdown - wieder ohne parlamentarische Abstimmung durchgeschnackt

 Bundesweite Nachricht ... und was ich bereits bei uns auf Landesebene fand

So übernehme das einfach mal alles wörtlich, damit es für die Zukunft erhalten bleibt, selbst wenn Corona vielleicht mal sowas wie Vergangenheit sein sollte. Was ich ja immer noch hoffe.
 
Bei den Texten vom Land Schleswig-Holstein ist eins einen Tag älter als das andere und Ihr könnt mal vergleichen, dass es vorher noch sanfter war, aber klar hat sich Mutti Merkel wieder durchgesetzt wie immer und obwohl bei uns wirklich nichts Schlimmes passiert, haben wir klar auch jetzt knallharte Maßnahmen am Start. 

Und bis auf das Land Thüringen interessiert es mal wieder keinen, so harte Beschlüsse durch die Parlamente abstimmen zu lassen, nicht im Bundestag und auch nicht in sämtlichen Landtagen. Nur Thüringen macht da eine löbliche Ausnahme und fragt das Parlament, so wie es sich für eine Demokratie eigentlich gehören sollte.

https://www.gmx.net/magazine/politik/bundesweit-kontaktbeschraenkungen-gastronomie-schliessen-35213548

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Vor den Monitoren rauchten die Köpfe: Bundeskanzlerin Angela Merkel besprach per Video-Schalte mit den Ministerpräsidenten des Landes mögliche neue Maßnahmen und Beschränkungen, um den steigenden Infektionszahlen und der Corona-Pandemie besser Herr zu werden. Das sind die Ergebnisse.

 Mit strengen Kontaktbeschränkungen für die Bürger und einem Herunterfahren fast aller Freizeitaktivitäten wollen Bund und Länder die zweite Corona-Infektionswelle in Deutschland brechen. Vor dem Hintergrund dramatisch steigender Infektionszahlen einigten sich Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten am Mittwoch auf die einschneidendsten Schritte seit dem großen Lockdown im Frühjahr. So sollen unter anderem Hotels, Restaurants, Kinos und Theater ab dem kommenden Montag für den gesamten Monat November schließen. In dieser Zeit dürfen sich auch nur wenige Menschen privat treffen. Merkel rief zu einer "nationalen Kraftanstrengung" auf und betonte: "Wir müssen handeln, und zwar jetzt. Und zwar müssen wir handeln, um eine akute nationale Gesundheitsnotlage zu vermeiden." Schulen, Kitas und Geschäfte sollen aber anders als im Frühjahr offen bleiben.

 

Konkret vereinbarten Bund und Länder diese Punkte:

Kontaktbeschränkungen

Mit massiven Kontaktbeschränkungen über den November hinweg wollen Bund und Länder die Lage in den Griff bekommen. Deutschlandweit sollen die Maßnahmen bereits vom 2. November an und nicht wie ursprünglich in der Beschlussvorlage des Bundes vorgesehen vom 4. November an in Kraft treten.

Bund und Länder wollen den gemeinsamen Aufenthalt in der Öffentlichkeit nur noch Angehörigen des eigenen und eines weiteren Hausstandes mit maximal zehn Personen gestatten. Dies gelte verbindlich, Verstöße gegen diese Kontaktbeschränkungen würden von den Ordnungsbehörden sanktioniert. Darüber hinausgehende Gruppen feiernder Menschen auf öffentlichen Plätzen, in Wohnungen sowie privaten Einrichtungen gelten als inakzeptabel.

 

Private Reisen

Die Bürgerinnen und Bürger werden aufgefordert, generell auf nicht notwendige private Reisen und Besuche - auch von Verwandten - zu verzichten. Das gilt auch im Inland und für überregionale touristische Tagesausflüge. Übernachtungsangebote im Inland soll es im November nur noch für notwendige und ausdrücklich nicht touristische Zwecke geben.

Veranstaltungen

Veranstaltungen, die der Unterhaltung dienen, werden einen Monat lang untersagt. Profisportveranstaltungen dürfen nur ohne Zuschauer stattfinden.

 

Freizeiteinrichtungen

Theater, Opern- und Konzerthäuser, Museen, Messen, Kinos, Freizeitparks, Spielhallen, Spielbanken, Wettannahmestellen, Bordelle, Schwimm- und Spaßbäder, Saunen, Thermen, Fitnessstudios und ähnliche Einrichtungen werden geschlossen. Nicht erlaubt ist auch der Freizeit- und Amateursportbetrieb mit Ausnahme des Individualsports allein, zu zweit oder mit dem eigenen Hausstand auf und in allen öffentlichen und privaten Sportanlagen.

Gastronomie

Restaurants und Lokale, Bars, Clubs, Diskotheken, Kneipen und ähnliche Einrichtungen müssen zu bleiben. Davon ausgenommen ist die Lieferung und Abholung von Speisen für den Verzehr zu Hause sowie der Betrieb von Kantinen.

Dienstleistungen

Schließen müssen auch Kosmetikstudios, Massagepraxen, Tattoo-Studios und ähnliche Betriebe. Medizinisch notwendige Behandlungen wie Physio-, Ergo- und Logotherapien sowie Fußpflege bleiben weiter möglich. Auch Friseursalons können öffnen.

 

Handel

Der Groß- und Einzelhandel bleibt unter Auflagen zur Hygiene, zur Steuerung des Zutritts und zur Vermeidung von Warteschlangen insgesamt geöffnet - ein großer Unterschied zum umfassenden Lockdown im Frühjahr. In den Geschäften darf sich nicht mehr als ein Kunde pro zehn Quadratmetern Verkaufsfläche aufhalten.

Schulen und Kitas

Auch Schulen und Kindergärten bleiben offen - ein weiterer Unterschied zur Situation im Frühjahr.

 

Hilfen für Unternehmen

Den von den Schließungen betroffenen Betrieben, Selbstständigen, Vereinen und Einrichtungen gewährt der Bund eine außerordentliche Wirtschaftshilfe, um sie für finanzielle Ausfälle zu entschädigen. Diese soll ein Finanzvolumen von bis zu zehn Milliarden haben. Der Bund wird auch Hilfsmaßnahmen für Unternehmen verlängern und die Konditionen für die hauptbetroffenen Wirtschaftsbereiche verbessern. Dies betrifft zum Beispiel den Bereich der Kultur- und Veranstaltungswirtschaft und die Soloselbstständigen. Außerdem wird der KfW-Schnellkredit für Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten geöffnet und angepasst.

 

Thüringen stimmt den Einschränkungen nur bedingt zu

Thüringen stimmte den massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens nur bedingt zu. Das Land trage nur "diejenigen Maßnahmen mit, die für eine wirksame Eindämmung des Infektionsgeschehens durch wissenschaftliche Erkenntnisse geeignet und verhältnismäßig" seien, heißt es in einer Protokollerklärung der Staatskanzlei. Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) betonte zugleich: "Es gibt keine Verweigerung Thüringens." Er werde die Beschlüsse aber dem Thüringer Landtag und seinem Kabinett zur Bestätigung vorlegen.

Mit Material der dpa

https://schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/I/_startseite/Artikel2020/IV/201027_MP_Corona_Strengeres_Regelwerk.html 

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"Wir müssen jetzt reagieren"

 27.10.2020 Aufgrund der derzeit bundesweit steigenden Infektionszahlen soll ab dem Wochenende in Schleswig-Holstein landesweit ein strengeres Regelwerk gelten-

 

UPDATE: In ihrer Konferenz mit der Bundeskanzlerin haben die Regierungschefs der Länder weitreichende Einschränkungen des öffentlichen Lebens beschlossen. Weitere Informationen

Zwölf Tage, soweit liegt Schleswig-Holstein mit seinen Corona-Zahlen hinter dem Bundesdurchschnitt. "Wir stehen im Vergleich zu anderen Bundesländern deutlich besser da“, sagte Ministerpräsident Daniel Günther bei einer Pressekonferenz in Kiel. "Unser Ziel ist es, die Lage im Griff zu behalten, dazu müssen wir jetzt reagieren".

Strengere Regeln für die nächsten drei Wochen

Er kündigte ab dem Wochenende für die folgenden drei Wochen ein strenges Regelwerk an. "Maske, Abstand, Kontaktreduzierung – das muss ab jetzt für alle gelten", sagte der Regierungschef. Das in Arbeit befindliche Regelwerk soll landesweit gelten.

 

Kontakte einschränken

Zehn Personen – diese Zahl sollten sich nun alle Schleswig-Holsteiner:innen einprägen. Sie soll ab dem Wochenende für Veranstaltungen mit "Gruppenaktivitäten", wie z.B. private Feiern oder Treffen und auch den Kontaktsport – mit Ausnahme des Profisports mit entsprechenden Testkonzepten – als Grenze gelten.

"Ich appelliere dringend an die Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner, das nicht auszureizen, sondern sich lieber mit weniger Personen zu treffen," sagte Günther.

Für Veranstaltungen mit "Markt- oder Sitzungscharakter" mit entsprechenden Hygiene- und Abstandskonzepten, sollen dann nur noch maximal 100 Teilnehmer zugelassen werden. Dies soll z.B. auch für Landmärkte, Lesungen oder die Zuschaueranzahl beim Sport gelten.

 

Gastronomie soll offen bleiben

Die Landesregierung wolle, dass gastronomische Betriebe geöffnet blieben. Gleichwohl gebe es ab dem Wochenende eine Sperrstunde von 23 bis 6 Uhr sowie ein Verkaufsverbot für Alkohol, das nicht nur für die Gastronomie, sondern auch für Supermärkte und Tankstellen gelte.

 

Für Veranstaltungen, auch im Sport, seien dann nur noch maximal 100 Teilnehmer zugelassen. Für private Treffen gilt die Zehn-Personen-Regel.

"Wir müssen die nächsten drei Wochen konsequent sein!", appellierte der Ministerpräsident an die Bürger:innen. "Noch haben wir es selbst in der Hand, deshalb meine herzliche Bitte: Machen Sie alle mit, dann kommen wir in Schleswig-Holstein gut durch die Krise!"

Maskenpflicht in Schulen verlängert

Für die Schulen kündigte er an, dass die Maskenpflicht für Schüler:innen ab der 5. Klasse um drei Wochen bis zum 20. November verlängert werde. Bei einem Inzidenzwert von über 50 gelte sie dann auch für Grundschüler:innen und zwar solange, bis der Inzidenzwert fünf Tage am Stück unterschritten wurde. 

Verbindliches Regelwerk im Laufe der Woche

Die entsprechende Änderung der Verordnung solle laut Günther zum Wochenende veröffentlicht werden. Dabei könnten gegebenfalls auch die Beschlüsse der für morgen geplanten Videokonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Regierungschefs der Länder einfließen. Grundlage für die angekündigten Regelungen in Schleswig-Holstein ist der bereits veröffentlichte Erlass, mit dem Kreise und kreisfreie Städte bei Überschreitung der "50er-Inzidenz" handeln. Diese auf einzelne Kreise bezogene Regelung soll durch das neue landesweite Regelwerk zum Wochenende ersetzt werden.

Alle Erlasse und Verordnungen: https://schleswig-holstein.de/coronavirus-erlasse

https://schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/I/_startseite/Artikel2020/IV/201028_corona_viko_mpbk_einschraenkungen.html

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Gemeinsam gegen Corona

  28.10.2020

Ab Montag wird das öffentliche Leben in ganz Deutschland weitgehend heruntergefahren. Schulen und Kitas sollen geöffnet bleiben.

 "Das ist eine harte Entscheidung. Wir haben beschlossen, bundesweit sehr viel herunterzufahren", sagte Ministerpräsident Daniel Günther am Abend in Kiel. Zuvor hatten die Ministerpräsident:innen der Länder und die Bundeskanzlerin sich auf umfangreiche Einschränkungen des öffentlichen Lebens geeinigt. "Diese Entscheidung ist mir sehr schwer gefallen, aber auch wir in Schleswig-Holstein haben erheblich steigende Zahlen zu verzeichnen", betonte der Regierungschef. Innerhalb eines Tages hätten sich die Ansteckungszahlen hier nahezu verdoppelt. Deshalb habe das Expertengremium der Landesregierung zu einem bundesweit einheitlichen Vorgehen geraten. "Jetzt ist eine nationale Kraftanstrengung notwendig. Es geht um die Gesundheit vieler Menschen."

 

Regelungen treten Montag in Kraft

Die nun beschlossenen Einschränkungen sollen am 2. November in Kraft treten und vorerst bis Ende November gelten. Folgende Beschlüsse haben die Ministerpräsident:innen gefasst:

  • Kontaktbeschränkungen: Künftig dürfen sich nur noch die Angehörigen zweier Haushalte treffen, maximal jedoch zehn Personen. "Meine eindringliche Bitte an alle Bürgerinnen und Bürger lautet: Reduzieren Sie ihre Kontakte deutlich", sagte Günther. "Nutzen wir die nächsten vier Wochen, um die Ansteckungszahlen zu senken."
  • Gastronomie: Restaurants, Bars, Clubs und Kneipen werden geschlossen. Lieferdienste und Essen zum Mitnehmen bleiben erlaubt. Auch Kantinen dürfen weiterhin öffnen.
  • Freizeit: Einrichtungen wie Theater, Opern, Konzerthäuser, Messen, Kinos, Freizeitparks, Saunen, Spielhallen, Spielbanken, Wettannahmestellen und Bordelle werden geschlossen. Unterhaltungs-Veranstaltungen werden untersagt.
  • Sport: Fitnessstudios, Schwimm- und Spaßbäder werden geschlossen. Der Amateursportbetrieb wird eingestellt, auch Trainingseinheiten von Vereinen müssen ausfallen. Individualsport, also etwa alleine oder zu zweit joggen gehen, ist jedoch weiterhin erlaubt. Profisport wie die Fußball-Bundesliga darf weiterhin stattfinden – jedoch nur ohne Zuschauer.
  • Tourismus: Hotels und Pensionen dürfen im November keine Touristen beherbergen. Günther appellierte an die Bürger:innen, in den kommenden Wochen soweit möglich auf Reisen zu verzichten, dazu zählten auch Tagesausflüge und private Besuche.
  • Dienstleistungen: Kosmetikstudios, Massagepraxen und Tattoo-Studios werden geschlossen. Medizinisch notwendige Behandlungen wie Physiotherapie oder Fußpflege sind weiterhin möglich. Auch Friseure bleiben geöffnet.
  • Einzelhandel: Geschäfte bleiben geöffnet – es gibt aber Vorschriften, wie viele Kunden gleichzeitig im Laden sein dürfen.
  • Schulen und Kitas: Die Schulen und Kindertageseinrichtungen sollen weiterhin geöffnet bleiben. Dasselbe gilt auch für Einrichtungen der Sozial- und Jugendhilfe.

 

Weitere Corona-Hilfen geplant

Bund und Länder seien entschlossen, betroffene Betriebe, Selbstständige und Vereine zu entschädigen, sagte Günther. Nur unter dieser Bedingung habe er den nun getroffenen Regelungen zustimmen können. Bei Firmen mit maximal 50 Mitarbeitern werde der Bund 75 Prozent der Umsätze des Vorjahresmonats erstatten, bei größeren werde nach EU-Beihilferecht entschieden. Der Bund werde dieses Vorhaben noch in dieser Woche konkretisieren. Die Mehrkosten dafür lägen bei schätzungsweise zehn Milliarden Euro, erklärte der Regierungschef.

Infektionszahlen deutlich angestiegen

Am Mittwoch seien in Schleswig-Holstein 278 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet worden – so viele wie noch nie seit dem Ausbruch der Pandemie im Frühjahr. Die Zahl der Ansteckungen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen liegt nach Angaben des Robert Koch-Instituts für Schleswig-Holstein bei 41,81. Bundesweit lag die sogenannte Inzidenzzahl bei 93,6.

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LG

Renate

 

Dienstag, 27. Oktober 2020

Das Deutsche Kinderhilfswerk kann aufgrund der Pandemie-Probleme seine Aufgaben nicht mehr wahrnehmen

 Es fehlt Geld, aber auch genug Platz

https://www.welt.de/politik/deutschland/article218646974/Kinderhilfswerk-Werden-sehr-viele-Kinder-und-Jugendliche-verlieren.html?fbclid=IwAR21xQGL_cPcpE7SkSHC-UAftc8sPQ25PxPrPgNDSDFi3LNzkd6ikU0N6nY

Der Beitrag in der Welt ist aktuell voll sichtbar, weiß nicht genau, ob das so bleibt.

Er ist vom 27.10.20.

Gerade Kinder aus schwierigen Familienverhältnissen haben besonders unter den Pandemie-Problemen sehr zu leiden.

Die Abstands- und Hygieneregeln schaffen extreme Probleme für diese Kinderarbeit.

Die Nachmittagsbetreuung und Hausaufgabenhilfe kann wegen dieser Regeln nicht mehr für alle Kinder angeboten werden, viele muss man einfach wegschicken.

Die meisten Ernährungsangebote wie ein gesunder Mittagstisch für derartige Kinder und auch die sehr wichtige Elternarbeit (das Einbeziehen der Eltern) liegen sowieso seit Monaten komplett brach.

Wegbrechende Einnahmen machen es außerdem schwer. Früher wurden Räume für Dinge wie Kindergeburtstage vermietet, was heute nicht erlaubt ist. Also fehlen diese Einnahmen. 

Es gibt keinen Rettungsschirm für offene Kinder- und Jugendarbeit in Deutschland. Die ist aber systemrelevant.

Das Geld vom Bundesfamilienministerium kommt anderen Einrichtungen zugute, nicht aber der offenen Kinder- und Jugendarbeit.

Es wird befüchtet, dass die Probleme in den Wintermonaten noch viel schlimmer werden.

Es ist dann niemand mehr für die Kinder aus schwierigen Familien da.

Davon sind vor allein Dingen Kinder aus beengten Wohnverhältnissen betroffen.

Es fehlen Spielangebote, Nachbarschaftsheime, Kinderhäuser, Ernährungsangebote mit gesundem Essen und mehr.

Das Vertrauen wird verlorengehen und sich nach so einer Zeit kaum wieder aufbauen lassen. Diese Kinder und Jugendlichen wurden dann einfach im Stich gelassen.

LG

Renate


Wie die Schweden jetzt im Grippeherbst mit Corona umgehen

 Die machen es anders als wir und trotzdem klappt es

Ich habe gerade entdeckt, dass die Schweden auch im Grippe-Herbst bei ihrem Sonderweg bleiben.
 
Es gibt da keine !!!! Maskenpflicht.
 
Es gibt keine Ausgangssperren.
 
Es gibt nur Empfehlungen, aber keine starren Verordnungen und Bußgelder wie bei uns.
 
Auch die Schweden haben genauso wie wir jetzt mehr Neuansteckungen.
 
Auf genug Abstand zu achten, ist nur eine Empfehlung. Die Schweden sagen, starre Anweisungen sind der falsche Weg und die Menschen würden sich sowieso nur eine Weile dran halten und nur durch eigene Einsicht.
 
Die schwedische Gesundheitsbehörde sieht keine ausreichenden Belege für die Schutzwirkung von Masken !!!
 
 In schwedischen Nachtclubs gibt es ein paar neue Einschränkungen.

Menschen ab 70 allerdings wird nicht mehr empfohlen, viel zu Hause zu bleiben. Die Schweden haben erkannt, dass für ältere Menschen Isolation falsch ist und zu Depressionen führt, damit also schädlich für sie ist.

Die Todesfall-Statistik sieht aktuell in Schweden sehr gut aus .. kein Anstieg bisher .. nur die Infektionszahlen sind angestiegen .. also ähnlich wie bei uns, obwohl die Schweden alles so locker angehen.

Die Schweden sagen genauso wie Hendrik Streeck, der Kampf gegen diese Pandemie ist ein Marathon und kein Sprint .. da hilft kein hektisches Hin und Her mit mal Lockdown und dann wieder nicht und so weiter. Sinnvoll ist in der Augen der Schweden also nur, was sich langfristig verfolgen lässt und was das schwedische Volk als richtig empfindet. Was andere Länder tun, halten die Schweden teils für vollkommen falsch.

Nachzulesen unten:

https://www.n-tv.de/panorama/Schweden-geht-Sonderweg-unbeirrt-weiter-article22126794.html

 LG

Renate


Montag, 26. Oktober 2020

Total gruseliges Gedankenspiel von Yuval Noah Harari zum Thema Corona-Pandemie

 Und seine Logik passt verdammt gut in das, was wirtschaftlich gerade auf uns zukommt

 Das ist ein langes Interview .. echt gruselig .. und es geht nicht um das Thema Verschwörungstheorien .. darüber redet der Mann in diesem Interview sogar später noch, dass er etwas vollkommen anderes meint, eben nicht ein paar elitäre reiche Typen, die die Welt beherrschen wollen .. sondern was vollkommen anderes. Wie uns die moderne Zukunft dazu bringen könnte, dass die Starken die Schwachen einfach ausrotten, so wie das früher bei den verschiedenen Menschen-Arten auch schon passiert ist oder bei vielen ausgerotteten Tieren auf der Welt.

Also es geht darum, dass jetzt die Technologie soweit ist, erstens damit die ganze Welt zu überwachen, und das nahtlos .. aber auch soweit, dass nur noch ein Bruchteil der Menschen in naher Zukunft überhaupt gebraucht werden wird .. jedenfalls um zu arbeiten und Geld zu verdienen .. und was dann mit dem Rest, der nicht mehr gebraucht wird, passieren könnte.

Mir standen beim Lesen echt die Haare zu Berge.

Das Interview ist vom 23.10.2020, 14:46 Uhr.

Ich übernehme nur ein kurzes Stück vom Anfang dieses Textes. Wer keine Angst hat, sich wirklich vor der Zukunft zu fürchten, kann da ja mal reinlesen. 

Quelle:

https://www.t-online.de/nachrichten/wissen/geschichte/id_88582030/harari-zur-pandemie-corona-hat-das-potential-die-welt-besser-zu-machen-.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

 

Das Coronavirus erschüttert die Welt, ist aber nicht mehr die einzige globale Gefahr: Der Historiker Yuval Noah Harari erklärt im t-online-Interview, warum der Menschheit jetzt die totale Überwachung droht.

Die Corona-Krise stellt die Welt auf den Kopf, aber sie markiert möglicherweise nur den Anfang einer neuen Ära: die der totalen Überwachung aller Menschen. Sagt Yuval Noah Harari, einer der profiliertesten Vordenker unserer Zeit. Was jetzt noch wie Science-Fiction klingt, könnte schon bald Wirklichkeit werden – und dabei könnte es nicht bleiben.

 Der israelische Historiker und Bestsellerautor hält es für denkbar, dass sich die Menschheit angesichts des dramatischen technologischen Fortschritts aufspaltet: in wenige Privilegierte, die alle Reichtümer und Vorteile neuer Technologien nutzen können, und in eine riesige "nutzlose Kaste" von Menschen, die irgendwann aus dem Lauf der Geschichte verschwindet.

Was wir heute tun können, um nicht nur die Corona-Krise zu meistern, sondern auch die Gefahren der Zukunft abzuwehren, beantwortet Harari im Gespräch mit t-online:

 

t-online: Professor Harari, seit Monaten leidet die Welt unter der Corona-Pandemie. Wie sehr wird diese Krise Politik, Wirtschaft und auch unser Sozialleben verändern?

Yuval Noah Harari: Historisch betrachtet ist diese Pandemie nicht so gefährlich wie die Seuchen der Vergangenheit. Das Coronavirus ist nicht der Schwarze Tod aus dem Mittelalter und auch nicht die Spanische Grippe von 1918, die waren aus medizinischer Perspektive gesehen weitaus desaströser. Die politischen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie könnten allerdings enorm sein: Im schlimmsten Fall kollabiert unsere Weltordnung. Oder sie wird zumindest weiter destabilisiert.

 Werfen wir also einen kurzen Blick in die Zukunft: Woran werden sich die Menschen erinnern, wenn sie in 50 Jahren an diese Epidemie zurückdenken?

 

In 50 Jahren werden sich die Menschen gar nicht so sehr an die Epidemie selbst erinnern. Stattdessen werden sie sagen: Dies war der Moment, an dem die digitale Revolution Wirklichkeit wurde.

Weil viele Menschen seit Beginn der Corona-Krise von zu Hause per Internet arbeiten, mit ihren Freunden kommunizieren und auch digital ihre Freizeit verbringen?

Genau, die Menschheit verständigt sich jetzt darauf, einen Großteil ihres Lebens online zu verbringen. Das hat Vorteile, birgt aber auch eine Gefahr: Im schlimmsten Fall werden sich die Menschen in 50 Jahren daran erinnern, dass im Jahr 2020 mithilfe der Digitalisierung die allgegenwärtige Überwachung durch den Staat begann.

 

Wirklich? In China war die Überwachung der Bevölkerung durch die Behörden doch schon vor Ausbruch der Corona-Krise weit fortgeschritten. Aber in Westeuropa sieht es doch ganz anders aus.

Sie haben recht, demokratische, pluralistische Gesellschaften widersetzen sich dieser Art der Kontrolle der Bevölkerung – noch. Aber angesichts der Corona-Epidemie könnten auch die liberalen Demokratien ihre Abneigung gegen die Überwachung ihrer Bürger ablegen. Eine 24-Stunden-Kontrolle ist in unserer zunehmend digitalen Welt überhaupt kein Problem mehr. Ich bin mir nicht sicher, ob dieses Szenario eintreten wird. Aber ich habe die Befürchtung, dass die totale Kontrolle eine Folge der Corona-Krise werden könnte. Viele Dinge, die im Westen noch vor einem Jahr undenkbar waren, sind durch die Pandemie nun auch dort plötzlich akzeptabel geworden.

Was denn? 

 

Beispielweise die Speicherung von Gesundheitsdaten, die Angabe von Namen und Adressen, wenn man ein Restaurant besucht, und die Vorschrift, wie viele Menschen man zu einer privaten Feier zu sich nach Hause einladen darf. Die meisten Leute akzeptieren das gegenwärtig. Überwachung per se ist ja auch nichts Schlechtes.

Wo lauert dann die Gefahr?

 Überwachung ist die beste Verteidigung gegen Epidemien. Früher war nur eine oberflächliche Kontrolle der Menschen möglich, aber unsere heutigen technologischen Möglichkeiten gehen viel weiter. Sie können wortwörtlich in die Körper der Menschen blicken und feststellen, ob jemand krank ist. In China wird das bereits praktiziert, dort speichern Apps die wichtigsten Gesundheitsdaten der Bürger, und der Staat kann sie auslesen und massenhaft vergleichen. Vordergründig ist das praktisch: Je früher eine Epidemie entdeckt wird, desto einfacher lässt sie sich stoppen. Aber wir müssen vorsichtig sein: Was in einer Weltregion ausprobiert wird, wird irgendwann auch in andere Regionen vordringen. Die totalitäre Versuchung ist in Zeiten von Corona groß.

 

Bitte konkreter: Wo sehen Sie eine totalitäre Tendenz?

Zum Beispiel darin, dass China seine Strategie gegen Corona als Erfolg wertet. Es ist also damit zu rechnen, dass das Regime die angewandten Methoden verfeinert, ausweitet und auch in andere Länder überträgt. Eine ständige biometrische Überwachung der Bevölkerung würde es erlauben, auch andere Gefahren als Covid-19 zu entdecken. Etwa die alljährliche Grippe oder Krebserkrankungen. Vom gesundheitspolitischen Standpunkt her gesehen ist das eine positive Entwicklung. Die entscheidende Frage ist, wie mit dieser Verantwortung umgegangen wird. Denn vollständige Überwachung kann eben nicht nur zur Verbesserung der Gesundheitsvorsorge genutzt werden.

Sondern auch für eine lückenlose Kontrolle der Menschen?

Genau, und zwar weltweit.

 

Moment, Sie meinen aller Menschen?

Ja, aller Menschen. Wir sind heute in der Lage, die perfekte Diktatur zu errichten. Es wäre ein autoritäres Regime, wie es dieser Planet noch nicht gesehen hat. Eine Diktatur, die schlimmer wäre als Nazideutschland oder die Sowjetunion unter Josef Stalin, ist heute denkbar. Im 20. Jahrhundert war jedes totalitäre Regime noch durch eine grundlegende technologische Grenze eingeschränkt. Pro Kopf gerechnet verfügte wahrscheinlich kein Geheimdienst über mehr Mitarbeiter zur Überwachung der Bevölkerung als die ostdeutsche Staatssicherheit. Aber selbst die Stasi hatte nicht genug Personal, um jeden DDR-Bürger rund um die Uhr überwachen zu können.

Von dem gigantischen Berg an Papier, den jede Überwachung nach sich zog, ganz zu schweigen.

Richtig, aber die neuen Technologien des 21. Jahrhunderts machen das nun möglich. Man braucht keinen Spion mehr auf der Straße, der die Menschen überwacht. Stattdessen gibt es Kameras, Mikrofone oder Sensoren. Die Auswertung der Datenmengen kann eine Künstliche Intelligenz übernehmen, die sogar berechnen kann, wie sich ein Überwachter in Zukunft wahrscheinlich verhalten wird. Zum ersten Mal in der Geschichte ist totale Überwachung möglich. Man kann mehr über die Menschen erfahren, als sie selbst über sich wissen. Das ist die eigentliche Gefahr, die die aktuelle Krise mit sich bringt: Dass die digitale Überwachungstechnologie durch die Gesundheitskrise weltweit legitimiert wird – auch in demokratischen Gesellschaften, die sich zuvor der Überwachung widersetzt haben.

 

Aber Staaten wie etwa Deutschland haben strenge Datenschutzgesetze.

Schon, aber nichts ist unumstößlich. Es kommt auf das Ausmaß der Krise an. Im Spannungsfeld zwischen Gesundheit und Privatsphäre werden die Menschen fast immer bereit sein, letztere zu opfern.

Das klingt so abstrakt, machen Sie es bitte mal konkreter.

Nehmen wir an, die Corona-Lage verschärft sich nun weiter. Oder irgendwann gibt es eine andere gefährliche Pandemie. Dann könnten Regierungen und Bürger vor die Wahl gestellt werden: Entweder man macht einen erneuten Lockdown, die Wirtschaft leidet massiv, und im schlimmsten Fall verlieren Sie so wie Tausende andere Menschen Ihre Arbeit. Oder Sie willigen ein, dass der Staat Sie ab sofort vollständig überwachen darf, um bei einem Kontakt mit einem Infizierten sofort einschreiten zu können. Wie würden Sie sich entscheiden?

 

Wir ahnen: Möglicherweise würden viele Menschen die zweite Option wählen.

Es ist sogar sehr wahrscheinlich. Und zwar in Westeuropa genauso wie in China. Das ist bedrohlich! Ich bin in keiner Weise gegen die Verbesserung der Gesundheitsprävention durch Überwachung. Aber sie muss immer ausgewogen und an demokratische Regeln gebunden sein. Wenn die Regierung die Überwachung der Bürger verstärkt, dann müssen folglich die Bürger die Kontrolle der Regierung verschärfen. Alle erhobenen Gesundheitsdaten dürfen also nur jenen Behörden zur Verfügung stehen, die sich der Bekämpfung von Epidemien widmen. Alle anderen dürfen sie weder sehen noch verwenden – sonst ist die Versuchung zu groß, sie auch für andere Zwecke zu nutzen. Die Geschichte der Menschheit hat gezeigt, dass wir Menschen dazu neigen, alles zu tun, was wir tun können.

 

Diese These findet sich auch in Ihrem neuen Buch, das Sie in diesen Tagen veröffentlichen: In Ihrer Graphic Novel, einer Art historischem Comic, befassen Sie sich mit dem Aufstieg des Homo sapiens. Zu welchem Urteil sind Sie gelangt, haben wir etwas aus den Erfahrungen unserer Vorfahren gelernt?

Wir können aus der Geschichte vor allem lernen, welche langfristigen Fehler wir gemacht haben. Das begann schon ganz am Anfang. Viele Leute halten bis heute die landwirtschaftliche Revolution vor rund 10.000 Jahren, als die Menschen sich von Jägern und Sammlern zu Bauern entwickelten, für eine große Verbesserung. Tatsächlich machte sie das Leben der meisten Menschen viel, viel schlimmer. Das Leben eines durchschnittlichen Bauern im alten Ägypten oder später im mittelalterlichen Deutschland war wesentlich härter als das eines Jägers und Sammlers vor rund 300.000 Jahren. Denn der immense Wohlstand, der durch die Sesshaftwerdung und die Landwirtschaft erarbeitet wurde, kam nur einer winzigen Elite zugute. Die machte es sich in Palästen gemütlich, während der Rest der Menschen darbte und von Krankheiten und Konflikten geplagt wurde. Erst im 20. Jahrhundert kam es für die "normalen" Menschen wieder zu einer nennenswerten Verbesserung ihres Lebensstandards und einer Verlängerung ihrer Lebenserwartung.

 

Stehen wir heute erneut an einem Scheidepunkt? Auch digitaler Wandel und Automatisierung könnten die Menschheit in Profiteure und Abgehängte teilen.

Das ist in der Tat eine Gefahr. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass alle Menschen von den Vorteilen der Digitalisierung und Automatisierung profitieren werden.

 

In unserem letzten Interview vor zwei Jahren haben Sie das Risiko beschrieben, dass die Biotechnologie eine Kaste von "Supermenschen" hervorbringen könnte, während der Rest der Menschheit zu einer "nutzlosen" Kaste deklassiert wird.

Im schlimmsten Fall werden Teile der Menschheit sogar verschwinden. In meinem neuen Buch führe ich das aus: Vor 50.000 Jahren gab es neben dem Homo sapiens mindestens fünf weitere menschliche Arten auf der Erde. Als sich unsere Vorfahren aber auf dem Planeten ausbreiteten, verschwanden alle diese anderen Menschenarten. Haben wir sie in der ersten ethnischen Säuberung der Geschichte ausgelöscht? Oder verschwanden sie allmählich, weil der Homo sapiens ihnen überlegen war? Das wissen wir nicht genau. Was wir aber wissen: Heute gibt es eine neue Art von Entität auf der Welt: die Künstliche Intelligenz. Diese KI könnte uns das antun, was wir den Neandertalern angetan haben.

.....

 So ... das war erst der Anfang .. es wird im Rest dieses Interviews immer gruseliger.

Also wer Bock hat, sich vor so einer Zukunft zu fürchten, darf sich das antun.

Mir stehen wie gesagt immer noch die Haare zu Berge.

Das tun sie im übrigen schon, seit ich mich frage, was in Gottes Namen weltweit gerade abgeht, denn ich verstehe es nicht wirklich.

Dass es von China ausging, wissen wir .. und damit fing dieses Interview ja oben an.

LG

Renate


Samstag, 24. Oktober 2020

Die Ärzte - Ein Lied für Jetzt

 Ein kleiner Song über die Corona-Pandemie


Viel Spaß beim Zuhören.

LG

Renate


Die Ärzte als Auftakt am 23.10.20 bei der ARD-Sendung Tagesthemen

 Die Band hatte ein sehr ernstes Anliegen

 


Tja ... die Ärzte waren also vorgestern in den Tagesthemen, sogar als Auftakt zur Sendung. Ich fand darüber was bei gmx, und zwar gestern.

Das Anliegen war sehr ernst, auch wenn die Band die Nachrichtensendung sehr ungewöhnlich mit einem Auftritt eröffnete.

Danach ging es aber los mit dem eigentlichen Anliegen an die Politik. Die Politiker vergessen nämlich in der Coronakrise die gesamte Kulturbranche.

Der Sänger der Ärzte Farin Urlaub sagte, selbst erfolgreiche Bands wie sie selbst hätten es allmählich schwer.

Noch viel schwerer hätten es aber alle, die sonst noch zur Kulturbranche gehören wie die Roadies, die sich bei Auftritten um Aufbau und die gesamte Technik kümmern würden, die Clubbetreiber, Veranstalter, aber auch alle kleinen Bands, die noch keine Plattenverträge hätten.

Es handelt sich um insgesamt ca. 1,4 Millionen Menschen, die seit Monaten nicht mehr arbeiten könnten, sagten die Ärzte. Und die hätte die Politik bei ihren Hilfen einfach vergessen.

Der genaue Link ist unten.

Ich werde gleich auch noch was von dem neuen Album der Ärzte suchen gehen, das sie gerade gemacht haben. Ich vermute, dass sich die Texte sicherlich auch mit diesem ungewöhnlichen Jahr befassen werden.

Das poste ich aber extra.

https://www.gmx.net/magazine/unterhaltung/musik/die-aerzte-tagesthemen-ard-auftritt-coronavirus-appell-35201020

LG

Renate

 

 

Donnerstag, 22. Oktober 2020

Wird es jetzt doch ernst mit Corona?

 Kriegt Hendrik Streeck möglicherweise Recht?

Mal unabhängig von viel oder wenig testen und so.

Ich schau ja täglich in die Corona-Positivliste von Schleswig-Holstein und bemerke, jetzt wird es doch schlimmer mit auch Fällen, wo die Leute im Krankenhaus landen. Auch ist heute schon wieder jemand gestorben, in Lübeck, jetzt haben wir 164 Tote in Schleswig-Holstein wegen oder mit Corona.

Das ist nicht viel oder noch nicht.


Solange ich das verfolgt habe, lagen nie viele Leute wegen Corona im Krankenhaus, über Sommer wirklich selten mal mehr als 10.

Die letzten Tage schaukelte es sich nun aber so nach und nach schon auf über 30 auf und heute sind es sogar schon 43, die im Krankenhaus liegen.


Es steht ja nun nicht dabei, ob die nur mal zur Beobachtung da sind oder wirklich schwer krank.

Trotzdem .. es wird mehr.

Und ich erinnere mich gut daran, dass ich mal von Hendrik Streeck gelesen hatte, dass der früher gesagt hat, der schwedische Weg könnte besser sein.

Er hat auch erklärt wieso.


Er sagte, im Sommer ist bei allen Menschen das Immunsystem besser und man wird mit Infektionskrankheiten im Allgemeinen besser fertig.

Es könnte also rein theoretisch ein Vorteil sein, sich im Sommer schon anzustecken und nicht erst im typischen Grippe-Winter, wo das Immunsystem nicht so gut arbeitet.



Tja ...der Kreis Plön ist grün markiert, und da wohnen wir.

Das heißt, unser Landkreis gehört zu den besten bezüglich Corona, die es in ganz Deutschland gibt.

Ich habe aber auch Kinder und Enkel in der Ecke um Neumünster oder Kiel wohnen. Da sind schon mehr.

Nun ja ... abwarten, mehr können wir ja nicht tun.


Aber so langsam kommt mir der Verdacht, auch diese Corona-Infektion ist ja eine und früher haben wir das einfach grippaler Infekt genannt ..also die eher harmlosen Verwandten von Covid 19.

Und da musste man echt großes Glück haben, sich nicht mit anzustecken, denn eins weiß ich genau.

Grippale Infekte waren immer viel anstreckender als die eigentliche Grippe.

Und Covid 19 ist damit ja verwandt.

Ob uns nun Lüften, Maske, Händewäschen und Abstand halten vor Aerosolen wirklich schützt .. wissen tut das kein Mensch.

Wir werden es wohl erst jetzt wirklich erleben, nämlich genau der Zeit, wo man sich sonst mit den Vorläufern dieser Krankheit auch immer angesteckt hat.

Na ja.

LG

Renate


Mittwoch, 21. Oktober 2020

Infos über die Idee des digitalen Euro

 Ich habe dazu mal zwei Quellen gefunden

Für mich persönlich ist dieses Thema kompliziert, ich verstehe es nicht wirklich mit der Kryptowährung.
 
Aber es scheint wohl so zu sein, dass uns bald so eine Kryptowährung ins Haus steht und die Europäische Zentralbank ist nun dabei, selbst auch eine Kryptowährung auf dem Markt bringen zu wollen, wohl schon ca. im Oktober, wenn ich das aus den beiden Quellen richtig rauslese.
 
Das wird dann ein europäischer Krypto-Euro werden.
 
Ich verstehe nicht wirklich was bei dem nun der Unterschied zu der ja heute auch schon längst möglichen Kartenzahlung überall und Online-Überweisungen und so sein soll, aber es scheint wohl ein Unterschied zu sein.
 
Das Bargeld soll deswegen nicht abgeschafft werden und wohl auch nicht die normalen Möglichkeiten der virtuellen Bezahlung mit dem Normal-Euro.
 
Wer mag und da bissel fitter drin ist in sowas, kann sich das unten in den beiden Links ja mal genauer durchlesen.
 
Ich stelle es als Info, dass sowas überhaupt geplant ist, mal hier rein.

https://www.welt.de/wirtschaft/article217010162/Waehrung-Uns-fehlt-ein-digitaler-Euro-sagt-EZB-Direktor-Fabio-Panetta.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

 

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/ezb-probt-einfuehrung-eines-digitalen-euro-a-8ad783ab-20fc-4a87-8dcc-6b3e87b34c30?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE 

LG

Renate

 


Dienstag, 20. Oktober 2020

Es hatte nichts mit Corona zu tun, dass unser Armuts-Blog so lange weg war

 Das war nur das Werk einer total rachsüchtigen Frau, die ich mal für eine Freundin gehalten habe

Ich habe keine Ahnung, wann sie mich bei Blogger angeschwärzt haben mag, denn dass ich mal sehr ärgerlich über sie Witze gemacht habe wegen ihres politischen Umschwungs von rechts-links nach wieder nicht mehr rechts, das ist viele Monate her.

Sie hat mich damals auch bei Facebook angeschwärzt .. aber das ist halt lange her.

Ich weiß, dass sie mich seitdem mit einer Rachsucht verfolgt, die beispiellos ist.

Dass sie so sein kann, war mir eigentlich schon bekannt, als ich diese Frau im Jahr 2003 kennengelernt habe und ihr half, weil eins ihrer Ponys sehr schwer an Hufrehe erkrankt war.

Ich bin deshalb sogar persönlich 2 x bis nach Niedersachsen gefahren, um mir das Tier persönlich anzuschauen und zu versuchen, ihr dabei zu helfen, es wieder auf die Beine zu kriegen.

Sie beschuldigte damals eine Tierheilpraktikerin, dieses Pony so krank gemacht zu haben. Mag ja sein, dass das auch stimmte. Ich weiß es nicht.

Als ich dieses Pony kennenlernte, hatte es völlig zerstörte Hufe, voller Hufgeschwüre und es ging dem Tier noch viel schlechter als unserer Chiwa, die damals auch zum 2. Mal Hufrehe hatte.

Damals lernte ich viele Leute mit Hufrehe-Pferden kennen und gründete irgendwann mit Hilfe meines jüngsten Sohnes mein eigenes Hufrehe-Forum.

Diese Frau war da auch Mitglied.

Sie verfolgte ihre ehemalige Tierheilpraktikerin laufend als Fake-Gestalt.


Sie bat auch mich mehrfach, diese Frau doch als Fake für sie auszuhorchen, wenn sie wusste, die schreibt in anderen Foren in privaten Ecken. Ich habe ihr damals mehrmals erklärt, ich bin keine Spionin, ich mache sowas nicht. Ich bin nicht immer nett, ich kann auch gemein sein, aber falsch und ein Fake bin ich sicherlich nicht, ich bin ich und bleibe auch ich und das auch öffentlich. Hinter dem Rücken zu agieren, liegt mir nicht.

Ich hätte mich vielleicht nie auf einen Menschen einlassen sollen, der so eine Mentalität hat, denn nun habe ich diese Mentalität von ihr am eigenen Leib kennengelernt. Nicht nur mit unserem Armuts-Blog, sondern überhaupt. Sie verfolgt mich mit einem Eifer, der beispiellos ist, und das ist halt leicht, weil ich mich nicht als Fake im Internet verstecke, sondern immer ehrlich erzähle, was ich erlebe .. öffentlich.

Das kann jeder lesen und insofern ist es leicht, es zu finden.

Nun erzählen werde ich sicherlich dürfen, wenn ich nicht wieder den Fehler mache, einen Namen zu nennen wie damals ihren ja nichtmal richtigen Vornamen, sondern nur ihren Spitznamen, wie wir sie alle im Forum immer genannt haben.

Tja wie ging es weiter.

Irgendwann provozierte sie ein anderes meiner Mitglieder so sehr, dass es einen Heidenkrach in meinem Forum gab .. die ging (wir sind heute noch gute Freundinnen, obwohl sie damals deshalb ging und die andere blieb) und aus dem alten sehr lebendigen Hufrehe-Forum war dann die Luft endgültig raus. Es starb danach nur noch vor sich hin. Irgendwann löschte der Seitenbetreiber weltweit alle Foren dieser Serie wegen zu wenig Werbeeinahmen und ich habe kein neues Hufrehe-Forum wieder aufgemacht.

Aber ich blogge halt noch über das Thema, bis heute.

Der Armuts-Blog war eher für politische Themen da und da in erster Linie, weil er eben auch so heißt, für das Thema Armut in Deutschland gedacht.

Erste Misstöne zwischen dieser Frau und mir gab es, als sie der Ansicht war, die Darstellungen von Hartz-IV-Empfängern in Reality-Shows im Fernsehen wären real. Ich habe ihr erklärt, das ist Unterhaltung und hat mit der Realität wirklich überhaupt nichts zu tun.

Später war sie begeistert von der Idee von Frau Wagenknecht von den Linken, die Facebook-Seite "Aufstehen" zu gründen. Ich sollte da unbedingt mitmachen.

Ich habe nach kurzem Reinschauen gesagt, das ist nicht meine Welt. Ich glaube nämlich nicht, dass es gut ist, wenn man rechtsradikale und linksradikale Menschen gemeinsam zu einer Idee über die Missstände in Deutschland zusammenführt. Das kann gar nicht gutgehen und ich persönlich habe für rechtsradikale Menschen auch überhaupt nichts übrig. Ich denke eher links, das auch nur in einem demokratischen Sinn und was anderes passt einfach nicht zu mir.

Sie wurde dann wütend. Wir bekamen Streit. Sie bezeichnete mich als narzistisch und so weiter.

Monate später sah ich dann auf ihrem Facebook-Profil, dass sie schrieb, ihre Freunde sollten doch bitte keine rechtsradikalen Sachen teilen.

Ich dachte, wie denn nun? Plötzlich sind die Rechtsradikalen doch nicht mehr das, mit denen sie sich verbrüdern möchte.

Hab mich also lustig über sie gemacht und was geschrieben, dass bei ihr der Groschen aber pfennigweise gefallen wäre und dabei den Fehler gemacht, ihren Spitznamen zu nennen.

Seitdem verfolgt mich diese Frau mit einem Hass, der nicht mehr feierlich ist.

Erst kürzlich geriet ich mit einer auch alten Freundin in deren Koch-Gruppe in Streit, weil ich mich ausgenutzt fühlte und zack war diese alte Freundin da .. die verfolgt mich also bis heute .. aus purem Hass, weil ich mich mal lustig über sie gemacht habe.

Nun sie tut damit nichts anderes als damals mit ihrer Tierheilpraktikerin, die sie auch jahrelang mit einem Hass verfolgt hat, auch als Fake, der einfach nur beispiellos war.

Warum sie so ist, keine Ahnung. Möge sie an ihrem Hass ersticken.

Ich habe nur heute erfahren, dass eben dieser Post der Grund war, warum mir dann dieser Roboter gleich den ganzen Blog gelöscht hat, weil es einer als Spam gemeldet hat.

Nun Spam ist was anderes und das wurde nun auch eingesehen und unser Blog ist wieder da.

Ich werde mir auf meine alten Tage nur eines ganz sicher merken.

Nie wieder werde ich zulassen, dass ein Mensch, der rachsüchtig ist, auch wenn sich das nicht gegen mich persönlich richten mag, mir nochmal zu nahe kommt.

Diese Frau kennengelernt zu haben, war eine Erfahrung, die ich im Leben ganz sicher nicht gebraucht hätte.

Mögen sich andere mit ihr abärgern und sich gut überlegen, sollten sie selbst mal mit ihr in Streit geraten, könnte es ihnen genauso gehen wie mir, dieser Tierheilpraktikerin und wer weiß wem noch, der mit dieser Person schonmal Probleme bekommen haben mag.

LG

Renate


Unser Armuts-Blog ist wieder da !!!!!

 Mensch ... es hat funktioniert, wie super !!!!!

Also der erste Post seit Wochen von unserem nun wieder funktionierenden Armuts-Blog.

Einfach mal liebe Grüße. Später hier dann wieder wie immer mehr.

LG

Renate und Jürgen


Samstag, 3. Oktober 2020

Corona-Forschung: Neue Studie zeigt Fehler im Immunsystem bei schweren Verläufen

 Ungefähr 14 % der schweren Verläufe lassen sich so erklären

Quelle:

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-09/schwere-covid-19-verlaeufe-studie-immunschwaeche-genetisch-bedingt?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

...

Das meiste bitte im Link lesen .. ich ziehe nur paar wichtige Sachen raus:

...

 Schon lange rätseln Forschende, warum Covid-19 manche Menschen besonders hart trifft. Nun zeigen zwei Studien: Fehler in der Immunabwehr spielen wohl eine große Rolle. 

...

 Ein Teil der schwer kranken Covid-19-Patienten hat möglicherweise eine Immunschwäche, die eine effektive Abwehr von Sars-CoV-2 verhindert. Das haben Forschende schon seit einer Weile vermutet. Nun haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler deutliche Hinweise gefunden, wo die Schwäche in der Körperabwehr liegt. Zusammen könnten die Erkenntnisse fast 14 Prozent der schweren Covid-19-Fälle erklären. Gleichzeitig bieten sie eine mögliche Erklärung dafür, warum Männer häufiger schwer an Covid-19 erkranken als Frauen, und liefern Ansätze für eine verbesserte Behandlung. 

...

 Betroffen ist eine bestimmte Art von Signalstoffen, die Typ-1-Interferone. Sie bilden die erste Verteidigungslinie, wenn ein Virus eine gesunde Körperzelle befällt: Zum einen sorgen Interferone dafür, dass die angefallene Zelle weitere gegen das Virus wirksame Proteine produziert. Und zum anderen rufen sie die eigentlichen Virusbekämpfer herbei: Immunzellen, die dem Virus den Garaus machen sollen. Gleichzeitig sorgen sie dafür, dass sich noch nicht befallene Zellen besser für den Angriff rüsten. Funktionieren diese Mechanismen nicht reibungslos, klafft eine gefährliche Lücke in den Abwehrreihen des Immunsystems. Und offenbar passiert das in Fällen von schwerem Covid-19 gar nicht so selten.

Fehlgeleitete Antikörper und genetische Mutationen

In der einen Studie untersuchte ein internationales Forschungsteam um den Infektionsgenetiker Jean-Laurent Casanova von der New Yorker Rockefeller University Blutproben von 987 Menschen mit einer lebensgefährlichen Covid-19-Infektion. Bei jedem Zehnten fanden sie Antikörper, die sich gegen das körpereigene Interferon richteten – die also einen körpereigenen Botenstoff fälschlicherweise als feindlich erkannten und ihn neutralisierten (Science: Bastard et al., 2020). In einer Kontrollgruppe mit 663 Personen mit milder oder asymptomatischer Covid-19-Infektion hatte kein einziger diese Autoantikörper im Blut. 

 "Das bedeutet, dass mindestens zehn Prozent der kritischen Covid-19-Verläufe von einer Autoimmunreaktion gegen das eigene Immunsystem ausgelöst werden", sagte Casanova dem Fachmagazin Science. Auffällig dabei: von dieser Immunschwäche waren fast nur Männer betroffen. Von 101 Personen, bei denen diese speziellen Antikörper festgestellt wurden, waren 95 männlich. Casanovas Hypothese ist, dass sich diese Art der Fehlregulation über das X-Chromosom weitervererben könnte. Frauen, die das Merkmal in ihren Genen tragen, könnten durch das zweite, nicht betroffene X-Chromosom geschützt sein. Bei Männern wäre das nicht möglich, denn sie haben ein X- und ein Y-Chromosom. Außerdem war in der Studie jeder zweite Patient mit Autoantikörpern älter als 65 Jahre alt. Wenn sie sich bestätigen, könnten die Ergebnisse also dazu beitragen zu erklären, warum Männer und ältere Menschen häufiger schwer an Covid-19 erkranken.

...

Auch die Autorinnen und Autoren der zweiten Studie beschäftigten sich mit dem Zusammenhang zwischen einer gestörten Immunantwort und schweren Verläufen von Covid-19. Dabei legten sie ihren Fokus auf genetische Veränderungen (Science: Zhang et al., 2020). Sie untersuchten 13 Genabschnitte, die früheren Studien zufolge mit einem Defekt im Interferon-Mechanismus in Verbindung gebracht worden waren: dass Betroffene mit Mutationen in diesen Abschnitten ein höheres Risiko für einen lebensgefährlichen Infektionsverlauf haben können, ist aus der Forschung an anderen Viren bereits bekannt, etwa an Influenza-Erregern. Und tatsächlich wurden die Wissenschaftler dort fündig: Im Erbgut von 23 der 659 untersuchten Patienten mit einem schweren Covid-19-Verlauf identifizierten sie in acht dieser Genabschnitte seltene Mutationen. Als sie im Blut von einigen dieser Patienten die Interferon-Spiegel maßen, waren diese extrem niedrig.

Das legt die Vermutung nahe, dass bei diesen 3,5 Prozent der schwer Erkrankten ein genetisch bedingter Mangel an Interferon die Infektion erschwert hat. In der Kontrollgruppe mit milden Covid-19-Verläufen fand sich niemand mit diesen Genveränderungen.

...

LG

Renate

 

Freitag, 2. Oktober 2020

Eine schockierende Geschichte aus dem Pflegebereich und was durch Corona noch schlimmer wurde

 Ein Pfleger erzählt, warum er schließlich seinen Job hinschmiss, da er die Zustände nicht mehr aushielt

Quelle:

https://taz.de/Pflegekraefte-in-der-Coronakrise/!5713118/

...

 

Pflegekräfte in der Coronakrise: Ich habe diesen Job geliebt

Die Pandemie offenbart die Schwierigkeiten des Pflegesystems mehr denn je. Unser Autor schreibt, warum er nicht mehr als Pfleger arbeiten kann.

 

Bis vor Kurzem war ich Pfleger in einer Wohngruppe für Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung. Der Abschied war schon lange geplant, nach sieben Jahren am gleichen Arbeitsplatz war es mal Zeit für einen Wechsel. Dann aber kam Corona. Also dachte ich, ich würde noch eine Weile länger dort bleiben, bis das Gröbste überstanden wäre. Passiert ist dann das Gegenteil: Ich bin noch schneller gegangen als gedacht.

Die Coronakrise hat Schwächen und Schwierigkeiten des Systems noch stärker hervortreten lassen. Ich habe die letzten Wochen und Monate mit vielen Kolleg’innen gesprochen, auch aus ganz anderen Bereichen. Es sind einige, die laufen auf der letzten Rille. Der Rest beißt sich durch. Es gibt fast niemanden, den das ganze unangetastet lässt.

 

Verifizierte Daten gibt es dazu meines Wissens nur in einzelnen Bereichen. Von den Intensivkrankenpfleger’innen planen laut einer Umfrage des Deutschen Ärzteblattes 37 Prozent den Ausstieg in den kommenden fünf Jahren, 33 weitere Prozent wollen ihre Arbeitszeit verkürzen. Und das war 2019, noch vor der Pandemie. Laut des Gesundheitsexperten Prof. Dr. Michael Simon fehlen aktuell 100.000 Pflege-Vollzeitstellen, und das sind nur die Krankenhäuser.

Für mich war ein Punkt ausschlaggebend, früher die Reißleine zu ziehen: das Versagen des mittleren Managements. Es gibt hier drei Ebenen, und alle drei waren in Folge eines Umbruchs erst seit Monaten auf ihrem Posten. Erstens die Gruppenleitung, sozusagen die Chefin des Teams, eine junge Frau, die ganz frisch auf dem Posten war, ihr erster Job.

Die Frage des Infektionsschutzes

Eine gute Wahl für frischen Wind und neue Ideen, aber suboptimal im Falle einer akuten Krisensituation. Eins drüber die Hausleitung, ein arroganter mittelalter Mann, der bisher dadurch aufgefallen war, dass er bei seinen sporadischen Besuchen bei den Gruppen keine’n der Bewohner’innen je grüßte, immer nur die Mitarbeiter’innen (auch da nicht alle). Und die Bereichsleitung, ganz oben sozusagen, eine Frau Ende 50, sehr engagiert und kommunikativ, allerdings auch permanent überschätzend, wie gut sie die einzelnen Bewohner’innen kannte.

Bereits Anfang März hatte ich eine Mail an die Bereichsleitung geschrieben mit Vorschlägen, wie die Infektionswahrscheinlichkeit einzudämmen sei. Das war recht simpel: Maskenpflicht im Dienst; wenn möglich Einzeldienste in den Gruppen; keine Leasingkräfte mehr, die heute in der einen und morgen in der nächsten Einrichtung eingesetzt werden, und künftige Besprechungen per Telefon abhalten. Die Leitung rief sofort zurück, bedankte sich und sagte, man sehe, was man umsetzen könne.

 

Umgesetzt wurde: nichts. Die Tagesbeschäftigungsangebote wurden geschlossen und die Bewohner’innen eingesperrt, der Hausleiter schrieb in einer ersten Rundmail, diese Pandemie sei kein Grund, krank zu machen. Selbst Leasingkräfte wurden bis Anfang April eingesetzt, auch wenn sie nicht dringend benötigt wurden. Begründung: Schließlich seien sie ja schon gebucht. Bei Absage müsse man sie also trotzdem bezahlen. Das sei schlicht unwirtschaftlich.

Ende März wurde eine Bewohnerin ins Krankenhaus eingeliefert, unklare Symptomatik. Sie hatte plötzlich das Bewusstsein verloren und seltsame Blasen den kompletten Arm entlang. Nach zwei Tagen wurde sie entlassen, einziger neuer Befund: eine beginnende Wirbelsäulenverkrümmung. Man hatte Bilder von der Lunge gemacht und da war das zufälligerweise mit aufgefallen. Ansonsten stand da nur „Synkope“, das ist ein Codewort und bedeutet: Wir wissen es nicht, keine Ahnung.

Zu dem Zeitpunkt war schon klar, dass Covid-19 bei Patient’innen mit schweren Grunderkrankungen völlig undefinierte Verläufe hat. Ich hatte das jedenfalls in diversen Veröffentlichungen gelesen. Die Kolleg’innen waren darüber nicht von der Leitung informiert worden. Es war zu dem Zeitpunkt auch klar, dass das örtliche Krankenhaus ein Coronahotspot war, weswegen ich beschloss, die Bewohner’in zunächst einmal zu isolieren. Weisungsgemäß informierte ich die Bereichsleitung.

Drei Tage später rief mich der Hausleiter an und lud mich zu einem Gespräch ein. Ich fragte mehrfach, welchen Zweck dieses Gespräch denn haben solle, und jedes Mal sagte er mir: Es sei nur ein informeller Austausch, es gäbe auch keinen konkreten Anlass. Der Typ war neu auf dem Posten, also dachte ich mir, vielleicht will er einfach wissen, wie es gerade läuft in den Gruppen. Wie es uns so geht.

Ja, war dann aber anders. Ich kam in einen Raum, in dem Haus- und Gruppenleitung saßen und mich beäugten. Die erste Frage: Was mir eigentlich einfiele, eigenmächtig eine Bewohnerin zu isolieren. Ich habe die Bereichsleitung informiert, antwortete ich, woraufhin der Typ antwortete: Aber nicht mich! Ich solle es außerdem unterlassen, den Kolleg’innen zu erklären, wie sie mit ihren FFP2-Masken umzugehen hätten (eine Kollegin hatte ihre bei 60 Grad waschen wollen, ich hatte dringend abgeraten, weil das die Schutzwirkung zerstört).

Ich fragte, ob das ein Personalgespräch sein solle. Nein, sagte er. Ich fragte, warum die Einrichtung keine verständliche Anleitung für FFP2-Masken ausgeben würde. Die käme dann bei Bedarf, sagte er. Ich fragte, ob er keinen Bedarf erkenne, wenn Mitarbeitende ihre Masken bei 60 Grad waschen wollen würden. Da müsse er sich erst mal informieren, sagte er. Es stünde alles auf den Seiten des RKI, sagte ich, und er antwortete: Wir setzen die Vorgaben des RKI allesamt um.

Die Pflegekraft trägt das Risiko

Ob ich noch Fragen hätte, wurde ich gefragt, und in der Tat hatte ich einige: Warum keine allgemeine Maskenpflicht gelte, obwohl das RKI eine solche empfehle, er antwortete: Das ist nur eine Empfehlung des RKI, keine Vorgabe. Das RKI empfehle Einzeldienste, wie es darum stehe, er lächelte maliziös und sagte: Eine schöne Idee, aber das Arbeitsrecht! Man könne doch nicht die gesamte Belegschaft ins Minus planen.

Am besten war folgender Dialogausschnitt: Hausleitung: Ich treffe hier die Entscheidungen. Ich: Und ich trage das Risiko? Hausleitung: Ja.

Am Ende fragte ich, warum eigentlich noch immer Dienstbesprechungen vor Ort stattfänden, obwohl es dafür keine Notwendigkeit gäbe, ja sogar die Geschäftsleitung des ganzen Unternehmens davon abrate. Da meldete sich zum ersten Mal die Gruppenleitung zu Wort: Wir seien ja schließlich im sozialen Bereich, da sei es wichtig, dass man sich in die Augen sähe. Und wenn Covid-19 hier ankäme, kriegten wir das doch sowieso alle, also was soll’s.

Danach ging ich zum Dienst. Eine halbe Stunde später betrat die Gruppenleitung die Gruppe, ohne Maske, ohne zu klingeln. Ich sollte ein Papier unterschreiben, dass ich haftbar sei, wenn ich die Isolation nicht fachgerecht eingeleitet hätte – zivil- und strafrechtlich. Ich sei Nichtfachkraft, antwortete ich. In einem normalen Betrieb hätte ich da beschlossen, zum Betriebsrat zu gehen und Rabatz zu machen. Es ist aber eine kirchliche Einrichtung, es gibt keinen Betriebsrat (nur eine zahnlose Mitarbeitervertretung).

Nicht tragisch, paradigmatisch

Also war das der Moment, in dem ich beschloss, nicht mehr zu kommen. Ich ließ mich krankschreiben. Dann Aufhebungsvertrag. Seither war ich einmal kurz da, um mich zu verabschieden. Für mich ist das dramatisch: Ich habe diesen Job geliebt, und ich träume noch jetzt von den Bewohner’innen.

Gleichzeitig beherrschen draußen irgendwelche Demonstrant’innen mit ihren gefährlichen Agenden die Schlagzeilen, während von uns Pflegenden erwartet wird, dass wir unseren Job machen und die Fresse halten. Und noch schlimmer: die Bewohner’innen abschirmen und sie von der Gesellschaft isolieren. Diese Geschichte ist nicht tragisch, sie ist paradigmatisch. Und keine Ausnahme. Betreuer’innen und Pflegende müssen anfangen, ihre Geschichten zu erzählen.

Der Applaus, der von den Balkonen auf uns herunterregnete während dieser Zeit, hat vor allem Haus- und Gruppenleitung gefreut; mir kam er vor wie blanker Hohn. Wir sollten ertragen und schweigen, wir Held’innen des Hilfesystems. Held’innen sind immer stumm. Nein, einfach. Nein.

...

LG

Renate