Montag, 27. Januar 2020

Warum man sich heute mit Begriffen wie Patriotismus oder Vaterlandsliebe schwer tun kann

.... nämlich weil zu viele Rechtsradikale diese Begriffe für ihren Ausländerhass und ihre Intoleranz benutzen

Wie komme ich auf sowas?

Nun ich habe nichtsahnend wohl irgendeinen in meine Facebook-Freundesliste gelassen ... getarnt als Tierfreund klar ...der heute so einen Scheiß postete, dass Robert Habeck 2010 mal in einem seiner Bücher geschrieben hat, dass er Vaterlandsliebe schon immer zum Kotzen fand.

Irgendwo ein Stück weiter hat er dann in diesem Buch übrigens auch geschrieben, dass dieser Ausspruch bewusst als Provokation gemeint sei und Widerspruch hervorrufen solle.

Bei meinem neuen Facebook-"Freund-???" (was ich noch nicht weiß, falls der noch mehr solchen Bockmist posten sollte), kamen dann klar gleich die Sprüche drunter, dann soll Robert Habeck doch abhauen aus Deutschland.

Ich hab entsprechend unfreundlich kommeniert. Möge mich wieder einer wegen Beleidigung anzeigen, damit kann ich bei solchem Mist durchaus leben.

Ich liebe Norddeutschland und speziell mein Heimatland Scheswig-Holstein. Ich merke auch beim Jürgen, dass der seine Heimatstadt Hannover nach wie vor liebt.

Vermutlich geht das auch den meisten Menschen so und es wird Robert Habeck als gebürtigem Holsteiner genauso gehen.

Aber nun zum Thema Vaterlandsliebe und Patriotismus.

Das mögen früher Begriffe gewesen sein, die unbelastet waren und einfach nur bedeutet haben, dass Menschen natürlich ihre Heimat meistens auch lieben.

Seit Hitler-Deutschland haben solche Begriffe aber einen schalen Beigeschmack bekommen.

Gut, selbst ich habe früher zuweilen gesagt, man traut sich als Deutscher kaum, einer eigenen Sportmannschaft die Daumen zu drücken und in anderen Ländern wären die Menschen da freier, wir als die Nachfahren von Hitler-Deutschland hätten es verdammt schwer, auf etwas in unserem Land stolz zu sein, schwerer als andere Menschen und irgendwie wäre das nicht richtig, zumal ich ja schon einer Generation angehöre, die lange nach Hitler-Deutschland auf die Welt kam.

Dennoch nicht so lange danach, dass ich nicht immer noch genau wüsste, was mir meine Mutter und Großeltern über Hitler-Deutschland erzählt haben.

Und erst seit die rechte Szene immer aktiver wird, vor allen Dingen im Internet, sind mir laufend immer wieder genau dort die Begriffe Vaterslandsliebe und Patiotismus um die Ohren geflogen.

Und nicht, weil diese Menschen ihre Heimat so schön finden, sondern weil die damit Ausländer raus meinen .. und sowas geht gar nicht.

Deshalb möchte ich den guten Robert Habeck da mal verteidigen, der da gesagt hat, dass er Vaterlandsliebe schon immer zum Kotzen fand. Ich weiß nämlich, wie der das ganz sicher gemeint hat und recht hat er, verdammt nochmal.

Was ich an diesem Mann so besonders mag ist, dass wir endlich mal wieder einen ehrlichen Politiker haben, der sagt, was er denkt ...sowas hatten wir lange nicht mehr . .und er erinnert mich damit an so gute Leute wie Wehner, Schmidt, Brandt und auch wenn ich die CSU nun nie gewählt habe und auch nie getan hätte, selbst in Bayern, Strauß .. das waren nämlich noch Vollblut-Politiker und sowas braucht unser Land . und der Habeck ist auch einer, verdammt nochmal und er darf eine eigene Meinung haben.

Ich hasse dieses diplomatisch-gekünstelte Gummigewäsch nämlich.

Und nun noch paar Links zum Thema Patriotismus und Vaterlandsliebe usw. für Euch, auch zum Spruch von Robert Habeck.





Aus Wikipedia: Auch die deutsche Arbeiterbewegung wurde bei Kriegsausbruch 1914 von der patriotischen Welle erfasst (Augusterlebnis), was zu ihrer Spaltung beitrug. Nach dem Ersten Weltkrieg beriefen sich die Nationalsozialisten auf den Patriotismus, um allgemeine Zustimmung für ihre verbrecherischen Ziele zu bekommen.[18] Appell an Nationalstolz: Wahlplakat der SPD für ihren Spitzenkandidaten Willy Brandt (1972) In der Bundesrepublik Deutschland spielte Patriotismus nach dem Zweiten Weltkrieg infolge der Verbrechen des Nationalsozialismus nur noch eine untergeordnete Rolle. Wiederholt wurde vor allem von konservativer Seite das Fehlen eines massenwirksamen Patriotismus beklagt.[19] Eine Studie aus dem Jahr 2011 verglich den Patriotismus in 53 Staaten in den Jahren 1980 bis 2001 anhand der Frage, ob man stolz auf sein jeweiliges Land sei. Deutschland hatte danach noch hinter Japan den geringsten Grad an Patriotismus weltweit, den höchsten Grad erreichte Venezuela.[20] Öffentlich sichtbar wurden stattdessen ein Verfassungspatriotismus[21] und ein so genannter Party-Patriotismus, wie er sich bei der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland 2006 zeigte.[22] Laut einer Studie der Identity Foundation waren 2009 60 % der Deutschen stolz auf ihr Land.[23] Laut Statista waren es sogar 83 %.[24] Die DDR versuchte ab den 1970er Jahren einen eigenen, sozialistischen Patriotismus zu verbreiten, der sich vom „Klassenfeind“ Bundesrepublik abgrenzen und gleichzeitig die Bevölkerung ideologisch integrieren sollte.[25]

LG
Renate


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen