Montag, 20. Januar 2020

Jeder 5. Haushalt zahlt Mietkosten vom Regelsatz und fast die Hälfte aller Anspruchsberechtigten stellt gar nicht erst einen Antrag ..

... aus Angst, aus Scham oder weil der Papierkrieg zu kompliziert ist


Ich war suchen, ob es eine Statistik darüber gibt, wie viele Leute eigentlich Miete vom Regelsatz dazu bezahlen.

Vorhin beim Hundegassi
 Ich werde hier gleich zwei Texte reinstellen, wo selbst ich nicht mit gerechnet hätte .. und beide relativ neu.

Ich suchte, ob es Zahlen darüber gibt, wie viele Leute eigentlich vom Regelsatz was zur Miete dazubuttern. Das ist bereits jeder 5. Haushalt, der auf Grundsicherung oder ALG II angewiesen ist, und zum Teil sehr viel Geld, was man sich regelrecht vom Mund absparen muss.

Wie ich drauf kam?
 Nun nach und nach trifft man die Nachbarn. Die mit den alten Mietverträgen geschockt wie wir selbst auch .. und sagen auch, man hat keine Lust mehr, aber was willst machen .. überleben eben, irgendwie.

Die mit den neuen Mietverträgen haben keine Mieterhöhung bekommen .. war klar, dürfen sie da ja nicht oder die Staffelmietverträge laufen sowieso so, dass es immer mehr wird von alleine .. ich kenne die nicht so genau. Aber da trafen wir auch jemand im Wald . jung .. die zahlen von vornherein schon 60 Euro im Monat zu, die sind schon so hier eingezogen und waren froh, was gefunden zu haben.
 Und das sind junge Leute .. die ältere Generation hier .. und viele sind noch viel älter als Jürgen und ich ... ja was sollen die denn machen?

Wie sagt mein Mann immer, wie der Staat mit den Menschen und noch schlimmer den alten Leuten umgeht, das fördert das sozialverträgliche Ableben .. sprich dieses Land will doch, dass die Rentner schnell sterben, dann kosten wir nix mehr. Deswegen quält man uns so in diesem Staat.

Aber wie gesagt, schon junge Leute finden keine Wohnung mehr .. trotz Job, wo das Geld ja trotzdem meistens nicht reicht.
 Und nun mal die beiden Links und Texte, wo ich fand, wie viele Leute zur Miete zubuttern und noch krasser, wie viele gar nicht erst Hartz IV beantragen.

https://www.gegen-hartz.de/news/jeder-5-hartz-iv-bezieher-muss-die-miete-vom-alg-ii-regelsatz-zahlen
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Jeder 5. Hartz IV Bezieher muss die Miete vom ALG-II-Regelsatz zahlen


Der Staat bezahlt nicht für alle Hartz IV Beziehenden die volle Mietkosten

Der Hartz IV Regelsatz soll reichen, um sich und seine Familie mit Nahrung, Kleidung, Freizeit und Kultur zu versorgen. Neuste Untersuchungen zeigen jedoch, dass der SGB II-Eckregelsatz von derzeit 424 Euro nicht ausreicht, um sich wenigstens das Nötigste zu leisten. Zwar werden die Kosten der Unterkunft von Seiten des Jobcenters in voller Höhe übernommen, aber nur wenn die Wohnung dem ortsüblichen KdU-Vorschriften entspricht. Doch genau das ist das Problem.

Anfrage an die Bundesregierung

Die Fraktion Die Linke fragte die Bundesregierung, wie viele Menschen Mietkosten aus den Regelsätzen beisteuern müssen. Laut der Antwort der Bundesregierung übernahmen die Kommunen bei jedem 5. Leistungsberechtigten nicht die tatsächliche Höhe des Mietzins. Durchschnittlich mussten die Betroffenen 985 EUR pro Jahr selbst für die Miete aus dem bereits zu geringem Regelsatz aufbringen. Das entspricht im Durchschnitt rund 82 Euro im Monat. Ein Fünftel des Regelsatzes.


Das Problem hat einen Namen: Wohnkostenlücke. Seit Jahren kennt der Gesetzgeber diese Lücke, auch wenn diese zuletzt ein wenig kleiner geworden ist. Lag der Anteil der betroffenen Bedarfsgemeinschaften in 2013 noch bei 23,5 Prozent, waren es 2018 etwa 19,2 Prozent.

Zu wenig “angemessene” Wohnungen

Doch woran liegt das? Einerseits sind die Herleitungen der Unterkunftskosten der Kommunen oftmals abendteuerlich und werden regelmäßig von den Sozialgerichten kassiert, weil diese nicht in sich schlüssig sind. Das bedeutet, dass diese oft viel zu niedrig angesetzt sind, so dass es für Menschen mit Grundsicherungsbezug äußerst schwierig ist, eine “angemessene” Wohnung zu finden.
Zum anderen existiert in den Großstädten eine regelrechte Wohnungsnot. Es lassen sich kaum mehr günstige Wohnungen finden. Aus diesem Grund müssen Betroffene in teuere Wohnungen einziehen oder bleiben, so dass der Staat zwar die “angemessenen Wohnkosten” übernimmt und der Rest aus den Regelleistungen beglichen wird.


Vor allem Familien und Alleinerziehende betroffen
Ganz besonders betroffen sind Alleinerziehende.

21,8 Prozent der alleinerziehenden Bedarfsgemeinschaften müssen einen Teil der Miete selbst bezahlen. Auch die zusätzlichen Summen sind hier höher. Im Jahre 2018 mussten Alleinerziehende im Schnitt 1.063 Euro (88,58 Euro/Monat) im Jahr aus dem Regelsatz für die Miete aufbringen. Familien im Hartz IV Bezug mussten jährlich 1.137 Euro (94,75 Euro/Monat) selbst für die Miete zahlen.
 https://www.gegen-hartz.de/news/hartz-iv-bundesregierung-spart-milliarden-durch-wohnkostenluecke
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Hartz IV: Bundesregierung spart Milliarden durch Wohnkostenlücke

Einsparungen bei den Wohnkosten führen zur Wohnkostenlücke

Die Linke im Bundestag startete eine umfassende Anfrage an die Bundesregierung zu nicht in Anspruch genommener Hartz IV- und weiterer Sozialleistungen, sowie zu der Quote der Nicht-Inanspruchnahme von SGB II – und SGB XII Berechtigten bei den Unterkunftskosten. Die Zahlen machen deutlich, dass die Bundesregierung Milliarden einspart- zum Leidwesen der Anspruchsberechtigten.
Hartz IV Beziehende, Aufstockende und arme Renter/innen bekommen eigentlich laut den Sozialgesetzgebungen Wohnkosten bezahlt. Hier gelten die angemessenen “Kosten der Unterkunft”, die von den den Städten und Landkreisen festgelegt werden.

Zu niedrig bemessene Unterkunftskosten

Zwar klingt das auf dem ersten Blick vernünftig, allerdings setzen die meisten Kommunen die “angemessenen” Unterkunftskosten derart niedrig an, dass es für die Betroffenen kaum möglich ist, eine Wohnung zu finden. Die Anfrage der Linken brachte zutage, dass im Jahre 2018 Leistungsberechtigte rund 538 Millionen Euro zu wenig für die Kosten der Unterkunft ausgezahlt bekommen haben. Diese „Wohnkostenlücke“ von 538 Millionen Euro mussten sich Hartz-IV-Betroffene im Jahr 2018 vom Munde absparen.
Besonders betroffen waren Bedarfsgemeinschaften mit Kindern. Hier mussten die Eltern etwa durchschnittlich 1.137 Euro im Jahr zusätzlich für die Miete aus den Regelsätzen aufbringen.


“Wir reden hier von Menschen, die sowieso jeden Euro dreimal umdrehen müssen. Wer die Wohnkostenlücke nicht vom Munde absparen kann, ist gezwungen umzuziehen. Oft bedeutet dies, dass Ärmere Menschen vor Ort keine neue Wohnung finden und deshalb zunehmend in einem Stadtteil konzentriert leben. Der Abschied aus dem vertrauten Wohnumfeld ist gerade für Ältere, für Menschen mit Behinderungen und Alleinerziehende eine besondere Härte”, so Katja Kipping, Co-Vorsitzende der LINKEN.

Ausufernde Mietpreissteigerungen werden ignoriert

Die ausufernden Mietsteigerungen gerade in den größeren Ballungszentren machen nämlich auch nicht vor Hartz IV Beziehende Halt. Die Mieterhöhungen werden aber von den Jobcentern oft ignoriert. “538 Millionen mussten sich Hartz-IV-Betroffene 2018 vom Munde absparen – seit dem Beginn der statistischen Erfassung 2011 bis 2018 insgesamt sogar 4,8 Milliarden Euro”, so Kipping.
Dabei handelt es sich keineswegs um Kleinstbeträge. Etwa 80 EUR im Monat (985 Euro im Jahr) mussten Hartz IV Beziehende zusätzlich aus den Regelsatzzahlungen aufbringen, um nicht von einem Zwangsumzug betroffen zu sein. Dieses Geld fehlt dann wieder für andere wichtige Dinge, wie gesunde Lebensmittel, Kleidung, Reparaturen oder Kultur.

Ein Drittel bis fast 50 Prozent der Leistungsberechtigten verzichten auf Hartz IV

In einer weiteren Frage wollte die Linke von der Bundesregierung wissen, wie viele Menschen in Deutschland Hartz IV Leistungen nicht in Anspruch nehmen, obwohl sie eigentlich einen Anspruch hätten. Hierzu konnte die Regierung keine genauen Angaben machen, berief sich aber auf eingehende Studien. Dabei kam zutage, dass die Quote bei 33 bis 49 Prozent liegt. Das bedeutet, dass fast die Hälfte der Anspruchsberechtigten keinen Antrag auf Hartz IV stellt.
In einem früheren Artikel behandelten wir bereits dieses Thema. Studien konnten auch die Gründe ausfindig machen. Diese sind schnell zusammengefasst: Entweder die Betroffenen stellen keinen Antrag aus Unwissenheit, aus Scham oder aufgrund der Angst, Drangsalierungen seitens der Jobcenter erleben zu müssen. Zudem fürchten viele die Komplexität der Anträge.


Hartz IV-System setzt auf Abschreckung

Diese Punkte machen deutlich, dass das Hartz IV System auf Abschreckung setzt, um zig Millarden Euro einzusparen, die eigentlich für Sozialleistungen aufgebracht werden müssten. Würden zum Beispiel die Anträge vereinfacht, würden auch mehr Menschen einen Antrag stellen. Doch das will man offenbar verhindern.

 Tja .. das waren die beiden Texte.

Es geht also vielen Menschen .. das heißt Millionen von Menschen in diesem Land nicht besser als uns auch.


Und ein Anruf heute bei der Stadt Preetz ergab, nee sie haben keinen Mietspiegel .. warum auch?

Und beim Sozialamt, wieso wir sie denn deswegen anrufen täten .. das wären doch private Sachen.

Ich hab gesagt, weil alle davon, die mit Grundsicherung aufstocken, demnächst beim Sozi auf der Matte stehen werden . wir nicht, bei uns ist es das Jobcenter.

Ja das würden sie dann ja zu sehen kriegen, sei ja noch nicht soweit.

Meine Frage, ob sie denn vielleicht schon wissen, was sich zum 1. April 2020 denn bei den dann ja neuen Mietobergrenzen hier tut oder wenn die noch am Rechnen sind, vielleicht gleich mal mit zu berücksichtigen, dass da demnächst zig Wohnungen wieder noch teurer werden, was ja in die Statistik eigentlich mit reingehören täte .. ja nee ... sie wissen nix und wie ich denn nun auf sowas käme .. dafür wären sie ja gar nicht zuständig.

Es ist keiner für irgendwas zuständig, wenn man fragt oder Bescheid sagt.

Ja dass der blaue Wohnblock abgerissen werden soll, das wüssten sie.

Ja wenn es soweit ist, kriegt man dann ja zu sehen, was passiert.

Ich dachte .. vorher denken ?????

Aber warum denn ????

Doch nicht bei unseren Ämtern.

Ich täte denen wünschen, dass irgendwann alle, die dann nicht mehr wissen wohin, mit Schlafsack vorm Rathaus aufschlagen, um da zu leben und zu übernachten.

LG
Renate

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