Samstag, 18. Januar 2020

Der nächste Schock für uns: Mieterhöhung vom 20 %, sprich über 60 Euro

Wie klasse, das Jahr fängt ja gut an

 Zu den Horrorkosten für Strom ab 2020 flatterte uns heute nun auch noch eine nächste Mieterhöhung ins Haus.

20 % will der Vermieter mehr haben, das sind 60,74 Euro für die reine Kaltmiete mehr, also will von 309,53 Euro kalt auf 370,27 Euro kalt erhöhen. Bei den Nebenkostenvorauszahlungen ändert sich nichts.


 Zur Begründung nennt er aus dem grünen Wohnblock drei Mietparteien, die nicht wie wir aktuell einen Netto-Quadratmeterpreis von 4,79 Euro bezahlen, sondern zwischen 7,41 Euro und 7,48 Euro. Wohnungsgröße lässt darauf schließen, dass es sich auch um Wohnungen handelt, die in der Größe von unserer sein werden.

Er nennt also mit ziemlicher Sicherheit, auch wenn wir diese Leute drüben nicht persönlich kennen oder uns diese Namen zumindest nichts sagen, Leute die bei diesem Preis sicherlich in einer der durch den Vorvermieter damals neu renovierten Wohnungen wohnen werden, und zwar alle.
 Ob das zulässig ist, ist schwer zu sagen, denn die Wohnungen in unseren Wohnblocks haben nun mal andere Standards und die Altmieter werden alle weniger bezahlen genauso wie wir, haben aber auch Wohnungen, bei denen gegenüber den ja früher nur mit Wohnberechtigungsschein bezugsfähigen Sozialwohnungen gar nichts verbessert wurde.

Wir sollen nun freiwillig zustimmen, dass sie uns die Miete auf 5,73 Euro pro Quadratmeter .. was eben diesen 60,74 Euro mehr im Monat entspriche, erhöhen dürfen.


 Zunächst mal werden wir denen schreiben, dass wir das als ALG-II-Aufstocker gar nicht dürfen, sondern sie uns verklagen müssen genauso wie es der Vorvermieter bei der letzten Mieterhöhung gemusst hat.

Sie schreiben schon, wenn wir nicht zustimmen, müssen sie uns verklagen.

Das wird sich nicht umgehen lassen. Nach der Erfahrung mit dem letzten Vermieter rechne ich wiederum nicht wirklich damit, dass wir da gewinnen.
 Leider sind diese Wohnungen ja seit dem Verkauf schon an den Vorvermieter und das ganze Theater damals aus der Mietpreisbindung raus, wo sie früher mal drin waren und keine offiziellen Sozialwohnungen mehr, auch wenn sie mal welche waren.

Unsere Klage vorm Sozialgericht von 2014, weil das Jobcenter ja schon jetzt wegen Überschreitung der Mietobergrenze die volle Miete seit damals nicht mehr anerkennt, ist bis heute nach wie vor nicht bearbeitet worden und aufschiebende Wirkung hat die leider nicht.

Falls dieser Vermieter seine Klage vorm Amtsgericht gewinnen sollte, wird also danach eine Klage beim Sozialgericht gegen das Jobcenter sicher wieder mindestens weitere 6 Jahre oder mehr dauern, bis man da was erfährt. Wer weiß, ob wir da überhaupt noch leben.

Aber so ist das nunmal im ach so schönen Deutschland.

Das für mich das Merkzeichen G offiziell anerkannt wird, wird damit umso wichtiger, denn auch sowas könnte helfen.

Selbst eine Dachgeschosswohnung würde momentan bei ebay mehr kosten, wo ich nicht hin käme, weil ich keine Treppen mehr hoch komme und Wohnungen mit Fahrstuhl oder im Erdgeschoss sind grundsätzlich teurer.

Laut dem statistischen Bundesamt liegt die durchschnittliche Bruttokaltmiete in Schleswig-Holstein bei 8 Euro pro Quadratmeter, wir liegen dann drüber.

Und bei allen Haushalten außer denen, die erst nach 2015 was gemietet haben, liegt der Durchschnitt in Schleswig-Holstein bei 7 Euro pro Quadratmeter, das wäre also bei allen vermieteten Wohnungen, auch den ganz tollen darunter und diese hier ist ganz sicher keine ganz tolle, ein Durchschnittspreis, der landesweit niedriger ist als das, was sie dann von uns haben wollen.

Einen Mietspiegel für Preetz oder den Kreis Plön kann ich nach wie vor nicht finden, vermute, es gibt auch immer noch keinen außer der Tabelle für die Mietobergrenzen vom Jobcenter, was ja auch fürs Sozialamt gilt.

Na ja ...wie schön, der nächste Ärger. Haben wir dringend noch zu unserem Glück gebraucht.

Aber genau genommen ist es verwunderlich, dass sie nicht schon früher damit gekommen sind.

Mal schauen, was der Rest unserer Mitmieter dazu sagen und ob die armen Leute drüben, denen man demnächst das Haus überm Kopf abreißen will, diese Mieterhöhung trotz baufälligem Gebäude auch bekommen haben. Das werden wir sicher die Tage zu wissen kriegen, vermute ich.

Hier die beiden aktuellsten Tabellen vom statistischen Bundesamt .. sind bis 2018 bisher. Neuer findet man da nichts.

https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Wohnen/_Grafik/_Interaktiv/nettokaltmieten.html;jsessionid=48FB9950666483FC91F946CE0EACF19E.internet712

https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Wohnen/_Grafik/_Interaktiv/bruttokaltmiete.html;jsessionid=48FB9950666483FC91F946CE0EACF19E.internet712 

LG
Renate

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