...jemand schreibt, wir haben lauter Narzisten erzogen
Ich werde unter diesen Link einfach wieder nur ein paar Zitate aus den Text setzen .. welche, die mir besonders aufgefallen sind oder noch deutlicher .. wo ich unsere eigenen Erziehungsmethoden wiedererkenne.
Wir sind die Nachkriegsgeneration. Wir wollten alles gut machen. Diese Psychologin aber sagt, wir haben eventuell unseren Kindern zu wenig Grenzen gesetzt, auch zu wenig Leistung von ihnen verlangt, sie zu sehr verwöhnt
Und das, was wir so schmerzvoll erleben, haben wir das alles durch eine viel zu lasche Erziehung und dass wir unsere Kinder so maßlos verwöhnt haben, selbst verbockt?
Und machen unsere Kinder das womöglich mit unseren Enkeln jetzt genauso oder vielleicht sogar noch schlimmer, als wir es mit ihnen gemacht haben?
Einfach mal lesen. Es ist ein Text, der einen ins Grübeln bringt.
Wir sind die Nachkriegsgeneration. Wir wollten alles gut machen. Diese Psychologin aber sagt, wir haben eventuell unseren Kindern zu wenig Grenzen gesetzt, auch zu wenig Leistung von ihnen verlangt, sie zu sehr verwöhnt
Und das, was wir so schmerzvoll erleben, haben wir das alles durch eine viel zu lasche Erziehung und dass wir unsere Kinder so maßlos verwöhnt haben, selbst verbockt?
Und machen unsere Kinder das womöglich mit unseren Enkeln jetzt genauso oder vielleicht sogar noch schlimmer, als wir es mit ihnen gemacht haben?
Einfach mal lesen. Es ist ein Text, der einen ins Grübeln bringt.
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/viele-kinder-werden-narzissten-14169998.html
...
Nein. Die Zahl der psychotherapeutischen Behandlungen in Österreich hat sich seit 2005 verdoppelt.
Nein. Sie
verwechseln da was. Es ist nicht so, dass Kinder ihre Eltern automatisch
lieben, wenn die nur alles für sie tun. Ganz im Gegenteil, solche
Kinder haben keinen Respekt vor ihren Eltern, weil die ihnen keine
Grenzen vorgeben und ihr Kind nicht „festhalten“. Es fühlt sich alleine
und hat keine Struktur auf der Welt. Die Kinder solcher Eltern sehen in
ihren Eltern keine Personen, sondern Diener, und fühlen sich selbst als
Chef. Das führt aber dazu, dass sie keine Grundsicherheit spüren, sie
wissen nicht, wer sie beschützen könnte und auf wen sie sich verlassen
können.
Es wird diesen
Menschen erstmals schlechter gehen als ihren Eltern. Sie haben keine
Bereitschaft, sich anzustrengen, und keinen Leistungswillen. Sie wollen
nicht erst lange dienen, bevor sie Chef werden. Und noch etwas: Diese
Menschen werden die ältere Generation nicht mehr pflegen. Sie haben eine
Grundausrichtung, die ihnen sagt: Nur ich bin wichtig, und mich für
andere zu engagieren oder gar aufzuopfern kollidiert massiv mit meinen
Bedürfnissen. Sie haben eine Ich-Brille auf, sie beurteilen ihre
Umgebung nur danach, was sie ihnen für Vorteile bietet. Das ist der
reine Narzissmus.
...
Erziehung
:
„Viele Kinder von heute werden totale Narzissten“
...
Immer mehr Eltern versagen kläglich, wenn es darum geht, den Nachwuchs
zu erziehen, sagt die Kinder- und Jugendtherapeutin Martina
Leibovici-Mühlberger. Das wird gravierende Folgen für das spätere
Zusammenleben und die zukünftige Gesellschaft haben.
...
Frau Leibovici-Mühlberger, Sie schreiben in Ihrem Buch, früher
seien drei bis vier Kinder in einer Schulklasse seltsam gewesen, heute
seien hingegen nur noch drei bis vier Kinder normal.
...
Das ist die Aussage einer älteren
Pädagogin, die vor dreißig Jahren schon im Dienst war. Sie beobachtet in
ihrem Alltag das, was ich auch im meiner Praxis beobachte: Immer mehr
Kinder sind verhaltensoriginell, tyrannisch und voller Widerstand.
Ist das nicht ein bisschen pauschal?
...
Warum rebellieren diese Kinder denn?
Weil sie nicht
in einer kindgerechten Umgebung aufwachsen. Die Eltern dieser Kinder
machen ihren Job nicht. Sie wollen lieber die Freunde ihrer Kinder sein,
als sie zu erziehen. Aber eigentlich müssten sie Verantwortung für ihre
Kinder übernehmen und ihnen einen geschützten Raum zur Verfügung
stellen, in dem sie sich entwickeln können. Sie müssten altersadäquate
Grenzen ziehen und dem Kind in diesem Rahmen Gelegenheit geben, sich
auszuprobieren.
...
Ich sehe bei vielen Eltern
eine extreme Angst, ihren Kindern durch zu strenge Regeln irgendwas zu
verbauen oder sie zu zerstören. Sie vermitteln ihrem Kind, dass es tun
kann, was es will, und trauen sich nicht, von ihm zu verlangen, dass es
sich anstrengen soll. Sie sagen zum Beispiel: „Hauptsache, du bleibst
nicht sitzen. Deine Noten sind nicht so wichtig.“ Oder, anderes
Beispiel: Bei mir in der Beratung habe ich einen Neunjährigen, der
schläft noch immer im Ehebett zwischen seinen Eltern, einem älteren
Akademikerpaar. Wenn sie sagen, dass er das nicht mehr machen soll,
schlägt er sie. Und das lassen sie sich gefallen. Aber Eltern müssen
stark sein und ihre Führungsautorität behalten! Sonst wird das Kind früh
autonom und wechselt in eine Peergroup. Es sagt dann zum Beispiel: „Ich
gehe nicht mehr mit euch Klamotten kaufen, sondern mit meinen
Freunden.“
Das ist doch nicht so schlimm.
Es kommt darauf
an, in welchem Alter das passiert. Dadurch, dass die Pubertät heute
schon viel früher einsetzt als noch vor einer Generation, kann das heute
schon mit 12 der Fall sein statt mit 17. Da wird dann also mit 12 die
Bindung, die ein Kind eigentlich noch zu seinen Eltern haben sollte, auf
ein führendes Peergroup-Mitglied übertragen. Das bedeutet im Klartext,
dass dann der Einäugige den Blinden führt, denn der Altersabstand
zwischen beiden ist gering. Das ist kulturhistorisch absurd. Werte
wurden Jahrtausende lang immer von einer Generation zur nächsten
weitergegeben und dann in der Pubertät von der nachfolgenden Generation
in Frage gestellt und transformiert. So ist die Ordnung, so sind die
Regeln. Jetzt aber haben wir eine horizontale Übertragung innerhalb der
Peergroup, mit 13 oder 14. Das ist eine Novität und führt zu absurden
Betriebskulturen, die narzisstisch und brutal sind. So wird Potential
vernichtet, denn diese Kinder sind ja nicht dümmer als wir. Aber sie
können ihren Intellekt nicht nutzen, oder sie kehren der Gesellschaft
den Rücken zu.
...
Und warum können die Eltern keine Grenzen mehr setzen?
Unsere gesamte
Gesellschaft verändert sich immerzu. Das ist normal. In den letzten 25
Jahren wehte das Banner der Freiheit und Selbstverwirklichung. Das
klingt gut: Ich muss nicht mehr Schuster werden, weil mein Vater
Schuster war. Sondern ich soll das machen, was ich will.
Warum hat sich das gerade in der letzten Generation geändert?
Das hängt an
der politischen Entwicklung. Früher hatten wir den Kalten Krieg, aber
den hat der Westen „gewonnen“, der Westen mit seinem Kapitalismus und
den Möglichkeiten der freien Entfaltung des Individuums. Und weil alle
Eltern das Beste für ihr Kind wollen, denken viele von ihnen nun, dass
diese maximale Freiheit auch das Beste für ihre Kinder sei. Sie denken
sich: Wir wollen keine Untertanen erziehen, sondern einen freien Geist!
...
Was ist so falsch daran?
Alles. Wenn Kinder immer nur machen dürfen, was sie wollen, lernen sie
weder Durchhaltevermögen noch Konzentration, sie lernen nicht,
zurückzustecken und ihre eigenen Bedürfnisse zu verschieben, und sie
lernen auch nicht, vorausschauend zu sein. Erste Folgen dieser
freiheitlichen Erziehungsmethode zeigen sich, wenn das Kind in die
Schule mit ihren knallharten Leistungs- und Konkurrenzgedanken kommt. Da
kann es dann mit seinem Wortbeitrag nicht abwarten, wenn ein anderes
Kind spricht, oder es guckt die ganze Zeit zum Fenster raus, und es
macht zum ersten Mal die Erfahrung, dass nicht jeder seiner Striche
bewundert wird. Es erlebt also zum ersten Mal Frustration und wird
entsprechend auffällig.
...
Denn die Eltern haben ihn sein Leben lang
wie einen Prinzen oder eine Prinzessin behandelt und ihm gesagt, dass er
sich nicht anzustrengen braucht oder dass ihnen seine Schulnoten nicht
so wichtig sind. Jetzt aber sind sie plötzlich unzufrieden mit ihm, weil
er sich nicht anstrengen mag. Das führt zu großen Aggressionen bei dem
jungen Menschen. Ich habe in meiner Praxis viele Jugendliche, die sagen,
dass sie ihre Eltern hassen, und die sich von ihnen abwenden.
Hat
sich denn nicht in der Phase, als die Eltern ihrem Kind noch seinen
Willen gelassen haben, eine tragfähige Bindung zwischen Eltern und Kind
etabliert, von der beide Seiten in dieser Krise profitieren könnten?
...
Was für Folgen hat das im Erwachsenenalter?
...
Tja ... ich erkenne uns und unseren Erziehungsstil da oft wieder .. ja klar haben wir es nur gut gemeint ...rückgängig machen kann man das nicht mehr jetzt.
Und was zuletzt gesagt wird, das mit der Ich-Brille ...in Bezug auf ihre Kinder ist das wohl nicht so .. aber wie sagt der Jürgen immer, unsere Kinder werden Kinder erziehen, die noch schlimmer sind als sie selbst .. und vielleicht erst dann, wenn sie ganz alt sind erkennen, wie weh das eigentlich tut, was sie selbst mit uns gemacht haben .. weil sie genau das dann auch selbst erleben werden.
Sie machen ja die gleichen Erziehungsfehler.
LG
Renate
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