Freitag, 5. April 2019

Selbst mit 68 fällt nur der Nebenjob nicht mehr jedem leicht

Klönschnack mit einem Bekannten


 Ich war noch keine 66, als ich, da ich ja zu der Übergangsgeneration gehöre, nun mit ca. 65 1/2 in Rente ging .. und ganz ehrlich, so wahnsinnig fit und gesund bin ich nicht mehr. Das ist nichtmal mein Mann, der gerade mal die 60 überschritten hat und da er jünger ist als ich, schon über 66 wird, bis er mal seine Altersrente bekommt.

Es dauert dann nicht mehr lange, bis alle Menschen erst mit 67 Rente kriegen und schon wieder überlegen unsere Politiker, ob sie die Altersgrenze fürs Rentenalter nicht nochmal anheben können.
 Der Bekannte von uns, mit dem wir uns vor ein paar Tagen unterhalten haben, ist momentan 68, wurde vom Jobcenter schon vorzeitig in Rente geschickt und da die Rente nicht so hoch ist, stockt er mit Grundsicherung auf. Auch er ist wie wir verheiratet. Bei den beiden ist es umgekehrt. Seine Frau ist jünger und arbeitet noch ein bisschen, stockt aber wie mein Jürgen übers Jobcenter auf.

Natürlich ist Geld in Haushalten wie unserem und auch dem immer Mangelware ... und das geht vielen Rentnern so .. und zwar dauerhaft.
 Wer kann, versucht also, sich noch ein bisschen was dazuzuverdienen.

Dieser Bekannte ist eigentlich ein Kerl wie ein Baum, hat früher viele Jobs gemacht, oft auch als Möbelfahrer oder Hilfe beim Möbelausfahren, aber zuletzt überwiegend auch schon noch zu der Zeit, als Jürgen und er sich bei einer Jobcenter-Maßnahme kennengelernt haben, schon als Gärtner, der nebenberuflich oder freiberuflich wie wir auch arbeiten, halt nur auf andere Weise was verdient.
 Er macht nämlich älteren Leuten in der Umgebung die Gartenarbeit, die das nicht mehr alleine schaffen wie Rasenmähen, Hecke schneiden und vieles mehr.

Inzwischen ist er also 68, noch ein wenig älter als ich.

Es fällt immer schwerer, diese Arbeiten noch zu machen, aber das Geld wird doch gebraucht, hat er uns neulich erzählt. Er weiß nicht, wie lange er das überhaupt noch schafft. Und der Mann ist noch nichtmal 70.
Ich verstehe das sehr gut.

Noch klappt das mit dem Auto immer am Monatsanfang für den einen Großeinkauf. Es wird geschont, aber irgendwann ist halt kein Auto mehr da, erzählte uns eine andere Rentnerin aus dem Haus. Dann muss es eben ohne gehen.

Auch Ehefrau, der Mann lebt nicht mehr, hat hier eine Sozialwohnung wie wir, und trotzdem ist das Geld immer viel zu knapp. Sie war auch nicht immer Nur-Hausfrau, sondern hat durchaus früher mitgearbeitet, zum Teil eben in Teilzeit wegen der Familie.

Rentner, die wirklich finanziell komplett gut drauf sind und keine Sorgen haben .. kenne ich welche?

Mir fällt keiner ein, ehrlich gesagt.

Welche, die noch irgendwas nebenbei jobben, da fallen mir mehr ein.

Ich mache das selbst ja auch. Und diese Arbeit wird immer schwieriger.

Warum sich viele Aufträge kaum bearbeiten lassen, die man so findet, das fiel mir neulich auf.

Es wurden Leute für ein Team gesucht. Jürgen wurde gar nicht erst genommen. Ich zwar ja, aber nachdem ich dann 3 dieser Aufträge bearbeitet hatte und nur der erste davon wohl der Korrekturleserin nicht so gut gefallen hat (wirklich Fehler waren nicht drin, sie kritisierte, wie man das so kennt, nur halt was am Stil), sah ich das Team dann nicht mehr. Bin wohl gleich rausgeflogen, weil es Leute gibt, die besser schreiben können.

In der Facebook-Gruppe fragte jemand, ob sie noch mitmachen könnte. Ich las da, dass binnen nur ein paar Stunden so viele Autoren zusammen waren zum Mitschreiben, dass man den Rest gar nicht mehr angenommen hätte.

Wir sind also nicht wenig Autoren, wie ich dachte, weil ich so oft Aufträge sehe, die mir wie Karteileichen vorkommen.

Wir sind vermutlich richtig viele .. ob die meisten lange mitmachen oder nicht, schwer zu sagen. Das Forum und auch die Facebook-Gruppe werden von meinen Kollegen kaum besucht. Das war früher mal ganz anders. Das kann man nur raten.

Aber dass es Jürgen in der Gruppe 3 oft kaum mehr möglich ist, überhaupt schreibbare Aufträge zu finden und selbst mir in der Gruppe 4 immer schwerer fällt .. ja meine Vermutung dafür ist ganz einfach.

Das sind eben die Aufträge, wo sich so gut wie keiner rantraut. Was einfach zu schreiben ist, ist so schnell weg, das sieht man meistens gar nicht erst, weil wir viel zu viele Autoren sind.

Aber er unsere Regierung erzählt ja immer, die Wirtschaft boomt.

Nun gut .. lass sie reden.

Wir Rentner versuchen auf unsere Art zu überleben, die jungen Leute auf ihre.

Irgendwie muss man das ja.

LG
Renate

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