Sonntag, 2. Dezember 2018

Lebenslange Jobs wird es bald nicht mehr geben

... und warum deshalb eine andere Grundsicherung als Hartz IV für die Menschen ein Segen wäre


Ein Text aus welt.de, den ich deshalb sehr schön finde.

Im März kriege ich Rente. Ja ich habe jetzt wirklich schon seit etlichen Monaten aufgehört, noch nach anderer Arbeit zu suchen als der, die ich ja noch mache, nämlich in einem Texter-Portal Auftragstexte zu bearbeiten.

Und selbst da erleben Jürgen und ich aktuell, dass selbst vor Weihnachten so wenig Aufträge da sind wie selten vorher.

Ob es daran liegt, dass wir noch mehr Texter geworden sind oder aber einfach daran, dass heute gar nicht mehr so viele individuell zu schreibende Texte gebraucht werden, weil die meisten davon bereits Textroboter schreiben, das ist schwer zu sagen.

Textroboter können heute schon sehr viel. Vielleicht könnten sie auch uns in naher Zukunft ganz ersetzen oder verschlechtern die Auftragslage für unser Portal so sehr, dass es sich irgendwann nicht mehr lohnt, damit weiterzumachen ..... wer weiß?

Lebenslanges Lernen .. ja klar ...aber auch das wird nur bis zu einem bestimmten Alter noch funktionieren ... uns ganz Alte bildet keiner mehr aus und auch der Staat wird dafür kein Geld mehr rausrücken.

Wenn durch die Digitalisierung bestimmte Jobs ganz wegfallen, kommen neue, auch das ist klar. Aber dafür werden junge Leute eingestellt werden .. die vielleicht mit Chance auch noch eine Weile ab und zu weitergebildet .. aber dann ist Schluss .. dann geht es ihnen genauso wie uns Alten heute schon.

Was wir mal gelernt haben, ist Geschichte .. und selbst das, was wir uns dann noch mit Mühe und Not selbst beigebracht haben, kann schon bald ebenso Geschichte sein.

Es wäre deshalb wirklich ein Segen, wenn es endlich was gäbe, das anders ist als Hartz IV .. weg vom Druck, weg davon, einem einzureden, man wäre ja faul, selbst schuld, nichts mehr zu finden, würde nur dem Staat und der arbeitenden Bevölkerung auf der Tasche liegen wollen und sich nen faulen Lenz machen.

Das ist gemein .. das tut weh .. und außerdem sind die Regelsätze und die Mietobergrenzen viel zu niedrig.

Nun unten mehr in diesem Link.


Für die heutigen „Tagelöhner“ ist Hartz IV nicht mehr die Lösung




Auch wenn es zum Wesen disruptiver Prozesse gehört, dass aus heutiger Sicht noch weitgehend unbekannt bleibt, wann, wo und in welcher Erscheinungsform sich Arbeitswelt, Arbeitsethos und Arbeitspolitik verändern werden, lassen sich doch zwei Basistrends ohne viel Mühe erkennen.
Erstens werden künstliche Intelligenz und immer klügere Automaten viele Menschen produktiver machen. Mit dem gleichen Arbeitseinsatz wie heute kann dank des Einsatzes von mehr Kapital eine höhere Wertschöpfung erwirtschaftet werden. Dabei ist wichtig, dass mehr Kapital nicht nur mehr Sachkapital – also Maschinen – meint, sondern auch mehr Humankapital – also bessere Qualifikation. Wer also Arbeit haben wird, darf auf höhere Löhne und mehr selbst erarbeiteten Wohlstand hoffen. Viele, aber eben nicht alle, werden davon profitieren.
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Geringqualifizierte werden enorm unter Druck geraten

Denn es wird, zweitens, eine Gegenbewegung geben. Bei einfachen, standardisierten Tätigkeiten werden gering qualifizierte Beschäftigte gewaltig unter Druck kommen. Hier jedoch werden Daten und Algorithmen, Roboter und autonome Fahrzeuge den Menschen erst ergänzen, zunehmend aber auch ersetzen. In diesen Bereichen wirkt Digitalisierung wie eine abrupte Vermehrung des Arbeitsangebots, ähnlich der Billigarbeiter aus fernen Ländern zu Zeiten der Globalisierung. 

 Und wenn etwas reichlicher wird, wird es nach allen Gesetzen der Marktwirtschaft billiger werden. Für einfache, standardisierte Massentätigkeiten dürften dann jedoch die Löhne kaum mehr reichen, um das Überleben jenseits der Armut sicherzustellen. Mindestlöhne können da nur begrenzt helfen, weil sie erst recht zu einer Automatisierung beitragen. Deshalb ist die Idee einer Grundsicherung vielleicht zumindest bedenkenswert.
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Schließlich dürfte nahezu unstrittig sein, dass es beim Übertritt aus der Erwerbslosigkeit in ein Beschäftigungsverhältnis nicht dazu kommen darf, dass sich dadurch die finanzielle Situation verschlechtert. Heute aber ist dies nicht untypisch und Folge davon, dass in der Regel mit der Arbeitsaufnahme staatliche Hilfe entfällt, aber vom ersten verdienten Euro an die Sozialversicherungsabgaben in vollem Umfange anfallen.

Arbeit muss sich lohnen

So bleibt vom selbst verdienten Arbeitseinkommen netto im Vergleich zur Situation ohne Arbeit oft ein unfassbar geringer zusätzlicher Betrag in der Haushaltskasse übrig. Transferentzug auf der einen und Beiträge an die Sozialversicherungen und Steuern auf der anderen Seite können gemeinsam zu einem Grenzsteuersatz von 80 bis 90 Prozent führen.
Das führt zu einer paradoxen Situation: Ausgerechnet, wer es besonders schwer hat, wieder in den Arbeitsmarkt zurückzufinden, entweder weil jemand schon lange arbeitslos war oder vergleichsweise schlecht qualifiziert ist, kann sich durch eigene Arbeit finanziell kaum besserstellen als ohne Arbeit, aber mit der Grundsicherung Hartz IV. Der fehlende Anreiz führt dann fast zwangsläufig zu einem Teufelskreis, aus dem gerade die von Arbeitslosigkeit und Armut am stärksten Betroffenen nur schwer herausfinden.
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Mehr findet Ihr dann im Link oben.

LG
Renate

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