Aus der Taz.
Ein paar wichtige Passagen übernehme ich mal, damit diese Infos nicht weg kommen.
Und daraus mal das Wichtigste:
...
Nach
zwei Tagen soll die Wassersperre für die offiziell rund 350 Bewohner
der zwei Delmenhorster Wohnblöcke „Am Wollepark“ durch die Stadtwerke
heute wieder aufgehoben werden. Das hat das Oldenburger Landgericht
aufgrund einer Klage der Huchtinger Immobilien Verwaltung am Mittwoch
verfügt, sagte ein Gerichtssprecher. Die Stadtwerke hätten die
14-Tages-Frist vor der Wassersperre nicht eingehalten, so die
Begründung.
Die Stadtwerke teilten dagegen
mit, die Eigentümergemeinschaft habe dem Gericht glaubhaft gemacht, die
Außenstände über eine Sondereinlage ausgleichen zu wollen. Gleichzeitig
wollen die Stadtwerke aber an der angedrohten Gassperre für die Bewohner
festhalten, wenn bis zum Ende des Monats für die ausstehenden
Gasrechnungen „kein Geldeingang zu verzeichnen ist“. Insgesamt sprechen
die Stadtwerke über Außenstände von 185.000 Euro für Gas und Wasser
...
Verwalter für
die rund 70 Eigentümer der beiden Wohnblocks sind die Huchtinger
Immobilien, die ihren Firmensitz in einem Goldwaren-An- und
Verkaufsladen an der Kirchhuchtinger Landstraße 115 in Bremen haben.
Goldhändler Ahmet Erdem, der auch einen Gemüseladen betreibt, erklärte
der taz, die Sache liege beim Anwalt, und er gebe keine Auskünfte.
Mieter
des Wolleparks behaupten aber, dass regelmäßig Männer kämen, die die
Miete inklusive der Mietnebenkosten in bar kassierten. Und der
Delmenhorster Oberbürgermeister Axel Jahnz (SPD) hatte kürzlich von
„kriminellen Vermietern“ gesprochen. Der Pressesprecher der Stadt konnte
am Mittwoch nicht sagen, wer da gemeint war.
Die Sperrung der Wasserhähne am
Dienstag war ein Schritt, der die Ratlosigkeit der Stadtväter
dokumentiert. Vor zwei Jahren hatte die Stadt Delmenhorst dasselbe
Problem mit denselben Wohnblocks und demselben Verwalter – damals ging
es um 85.000 Euro Außenstände. Die Stadt überwies ihren Stadtwerken
damals die ausstehende Summe und versucht seitdem, das Geld bei dem
Verwalter einzutreiben, bisher aber ohne Erfolg. Der wiederum kassiert
offenbar weiter Monat für Monat von den Mietern, die zum überwiegenden
Teil vom Balkan und aus den arabischen Fluchtgebieten kommen, gutes Geld
für Miete und Nebenkosten – bezahlt aber die Stadtwerke-Rechnung nicht.
Nach
zwei Jahren ist die Geduld der Stadtwerke nun offenbar am Ende.
Stadtwerke und Stadt nehmen aber die Mieter geradezu als Geiseln in
ihrem Streit mit dem Verwalter und setzen darauf, dass die unhaltbare
Lage die Mieter veranlasst, auszuziehen. Die Stadt Delmenhorst würde die
Immobilien, die sich zu einem sozialen Brennpunkt entwickelt haben,
gern kaufen und sanieren oder abreißen. Sollten die Stadtwerke in zwei
Wochen den Gashahn abdrehen, wäre das ein juristisches Argument dafür,
ein Verfahren der Zwangsversteigerung in Gang zu setzen. Aber auch das
würde dauern.
Klar ist, dass die Wohnblocks,
wenn sie weitgehend unbewohnt wären, der Stadt sehr preiswert in den
Schoß fielen. Für die Polizei ergibt sich allerdings das Problem, dass
die Zahl der Bewohner offenbar deutlich höher ist als die offizielle
Zahl von 350 betroffenen Mietern. Vor wenigen Wochen hat es eine groß
angelegte Razzia mit mehreren Verhaftungen in den Blocks gegeben.
Da
die Bewohner der beiden Wollepark-Häuser, die Ende der 1960er-Jahre als
Sozialwohnungen gebaut wurden, zum überwiegenden Teil Bezieher sozialer
Transfer-Gelder sind, kommen die Gas- und Wasser-Nebenkosten, die der
Verwalter nicht an die Stadtwerke weiterleitet, letztlich vom Jobcenter
oder direkt von der Stadt für die Bewohner, die dem Arbeitsmarkt nicht
theoretisch zur Verfügung stehen.
Die Stadtwerke haben während der
Wassersperre das Wasser an den Zapfstellen kostenlos zur Verfügung
gestellt und auch teure Dixi-Klos aufgestellt – ihnen geht es offenbar
darum, den Konflikt zu eskalieren, für den sie seit zwei Jahren keine
andere legale Lösung gefunden haben.
...
Tja ... so sind die Zustände in Deutschland .. und sicher nicht nur für Mieter als der Balkan-Gegend oder die neuen Flüchtlinge aus dem arabischen Raum, sondern durchaus für alle Menschen, die auf derartige Wohnungen angewiesen sind.
So krass wie dort ist es hier zwar nicht ganz, aber ähnlich.
Und das ist auch nicht nur in unserer Sozialsiedlung so, sondern ganz sicher in allen Teilen Deutschlands.
Dennoch sind solche unhaltbaren Zustände allenfalls Wahlkampfthemen der Linken, sonst interessiert das doch keinen, obwohl es Millionen von Menschen in Deutschland betrifft, den derartigen Immobilienhaien hilflos ausgeliefert sind.
LG
Renate
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