Dienstag, 27. Februar 2018

Das Tafelthema in der Presse

Nun diskutieren sie endlich mal über die Tafeln, sogar Angela Merkel mit


Da ist doch sogar Angela Merkel aufgeschreckt .. aber wirklich verstanden hat die noch nichts .. einige von ihrer Partei möglicherweise schon eher.


Tja .. ausgerechnet ein Migrant verteidigt die Essener Tafeln und sagt, deren Handlungsweise sei richtig.


Im Ausland sind zum Teil die Supermärkte schon verpflichtet, noch essbare Lebensmittel an die Tafeln zu spenden .. in Deutschland wird inzwischen auch darüber nachgedacht, weil die Not immer größer wird.


Was die Linke dazu sagt ... das ist so wahr .. ein Zitat daraus:

Die Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Sahra Wagenknecht, hat die Essener Tafel gegen Kritik verteidigt und so erneut den Unmut von Parteifreunden auf sich gezogen. In einem Facebook-Posting äußerte Wagenknecht Verständnis dafür, dass die Essener Tafel derzeit nur noch Deutsche als Neukunden aufnimmt: "Was für eine scheinheilige Debatte über den Aufnahmestopp bei der Essener Tafel! Statt sich öffentlichkeitswirksam zu empören, sollten Kritiker wie die amtierende SPD-Sozialministerin Katarina Barley lieber mal über die eigene Mitverantwortung dafür nachdenken, dass im heutigen Deutschland derart viele Menschen auf die Hilfe von Tafeln angewiesen sind. Darunter viele Ältere, die in ihrem Leben hart gearbeitet haben, und viele alleinerziehende Mütter."

oder auch:

 
Wagenknecht, die nicht zum ersten Mal mit Äußerungen zur Asylpolitik in den eigenen Reihen heftige Empörung ausgelöst hat, hält das Vorgehen der Essener Tafel für nachvollziehbar. Nicht die Essener Tafel würde das politische Klima vergiften, sondern eine fahrlässige und unverantwortliche Sozialpolitik. "Statt öffentlicher Erregung brauchen wir eine Mindestrente von 1050 Euro im Monat und eine Wiederherstellung der Arbeitslosenversicherung", verlangte die Linksfraktionschefin.
Ähnlich hatte sich Wagenknecht zuvor im Gespräch mit dem Deutschlandfunk geäußert. Dort nannte sie die Aufregung über das Vorgehen der Essener Tafel "über alle Maßen scheinheilig". Man wisse seit langem, dass es Probleme bei den Tafeln gebe, weil inzwischen viele Menschen auf Hilfe angewiesen seien. Sie finde es falsch, die Tafeln in dieser Weise zu überlasten. Wagenknecht betonte, die Bundesregierung habe entschieden, viele Flüchtlinge aufzunehmen. Sie habe sich aber nicht darum gekümmert, dass die Lasten dafür nicht auf Kosten der Ärmsten gingen.


Die Bildzeitung darüber, warum so viele Senioren auf die Tafeln angewiesen sind.


Aus dem Spiegel ... auch hier die Kritik, warum es soweit überhaupt hat kommen müssen, weil das Essen der Tafeln nicht mehr für alle reicht.

...
 
Brühl: Weil die Aufregung über die Sache in Essen den eigentlichen Skandal verdeckt: die Verarmung eines Teils unserer Gesellschaft. Wir haben eine Riesenlobby für Dieselfahrzeuge, aber nicht für hilfsbedürftige Menschen. Dieselmotoren sind in unserer Gesellschaft offenbar wichtiger als Armutsbekämpfung.
SPIEGEL ONLINE: Was ist Ihr Vorwurf an Politik und Gesellschaft?
Brühl: Es ist nicht die Aufgabe einer Ehrenamtsorganisation, das Armutsproblem zu lösen. Das muss der Staat tun. Stattdessen wird es auf die Tafel übertragen, eine Organisation von 60.000 Ehrenamtlichen, die Tag für Tag ihr Bestes geben. Aber statt das Armutsproblem zu diskutieren, wird die Entscheidung in Essen skandalisiert.
...
 
SPIEGEL ONLINE: Die Sache in Essen schlägt auch deshalb so hohe Wellen, weil es um hilfsbedürftige Deutsche und hilfsbedürftige Migranten geht - und damit um Diskriminierung.
Brühl: Da wird Armut gegen Armut ausgespielt. Die Tafeln haben zeitweise 280.000 Flüchtlingen geholfen. Plötzlich standen an einzelnen Orten 400 statt 80 Leute und brauchten Lebensmittel. Die Kanzlerin sagte "Wir schaffen das", die Tafeln handeln. Wir haben eine verbindende Wirkung. Wenn den Tafeln wegen der Sache in Essen vorgeworfen wird, wir würden zur Spaltung der Gesellschaft beitragen, werde ich sauer. Von Politikern, die sich jetzt äußern und die Entscheidung der Essener Tafel kritisieren, erwarte ich, dass sie Maßnahmen ergreifen, um Menschen aus der Armut zu holen. Nicht wir Tafeln sind für das Versagen des Sozialstaats verantwortlich. Politik muss endlich etwas tun, damit sich die Situation ändert.
SPIEGEL ONLINE: Was müsste geschehen?
Brühl: Ich kann jedem nur empfehlen, mal zu einer Tafel zu gehen. Da erlebt man, dass viele Menschen sich abgehängt fühlen. Viele unserer Kunden sind Kinder und Jugendliche. Die Zahl der Rentner, die zu Tafeln gehen, hat sich verdoppelt. Wir haben Menschen, die in zweiter oder dritter Generation zur Tafel gehen. Wie können wir Armut bekämpfen? Und wie verhindern wir, dass sie vererbt wird? Auf diese Fragen müssen Politik und Gesellschaft endlich Antworten finden. Wir brauchen in Deutschland einen Armutsbeauftragten, der dafür Sorge trägt, dass die Bekämpfung von Armut endlich eine hohe Priorität erhält.
...
Tja ... ob den nun in der neuen GroKo zum Beispiel über dieses Thema mal ein bisschen neuer Schwung in den Denkapparat kommt?

Oder wird weiter behauptet, es ginge den Deutschen nie besser als heute?

LG
Renate
 

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