- Jürgen hatte da was gelesen und erzählte es mir vorhin -
Ich habe es gefunden und möchte das hier mal verlinken.
Es sterben am laufenden Meter Schweine, Rinder und andere Bauernhoftiere an den Folgen von Glyphosat, aber auch die Landwirte selbst und ihre Familien werden oft schwer krank von diesem Gift.
...
Daraus mal dieser erschreckende Teil .. Rest bitte selbst lesen.
...
Bad Fallingbostel, Norddeutschland:
Im Jahre 2011 fand dort ein Treffen geschädigter Landwirte statt. Viele von Ihnen verloren ihre Existenz, einige wurden krank. Einem von ihnen wurde damals vom Gesundheitsamt (Humanmedizin) mitgeteilt, er sollen die Kühe doch einfach mit Masken und Schutzanzügen melken und duschen danach, damit er sich nicht anstecken würde. Viele Tiere haben Schmerzen und sterben über Nacht. Viele Landwirte werden so in den Ruin getrieben.Dr. Annette Weiss, Allgemeinmedizinerin, meinte, sie wisse auch nicht genau, um welche Erkrankungen es sich dort genau handle und welche Maßnahmen zu ergreifen seien. Die Behörden haben auf diese Fälle bis heute fast nicht reagiert! Die Verluste werden gar als Fehler bei der Bewirtschaftung der Betriebe deklariert! Alarmierend!
Schließlich kam bei einem Fall eines geschädigten Landwirtes die Veterinärmedizinischen Fakultät in Leipzig ins Spiel. Monatelang suchten diese die Herde der Infekte, die Verbindung zu sehr giftigen Bakterienstämmen: Clostridium botulinum
Das Gift dieser Bakterien findet man in Ausscheidungen und in den Tieren selbst. Selbst der Landwirt hatte Antikörper gegen diese Bakterien in seinem Blut.
Es verging eine lange Zeit, bis endlich ein Zusammenhang der Entstehung dieser Bakterien gefunden werden konnte. Schließlich entdeckte man, dass diese Tiere einen hohen Gehalt an Glyphosat im Urin hatten.
Doch den Zusammenhang von Glyphosat und Clostridium botulinum zu finden, war nicht so einfach.
Professor Doktor Monika Krüger von der Universität Leipzig war bei der Spurensuche dabei. In Ihrem Labor versuchten sie einmal, eine negative Urinprobe bei den Mitarbeitern zu finden, leider ohne Erfolg! Es war unmöglich, es gab keine negative Urinprobe, welche kein Glyphosat nachwies! Glyphosat ist allgegenwärtig und fast jeder Mensch hier hat es bereits im Urin!
Glyphosat ist bekannt als Roundup, ursprünglich von der Firma Monsanto und ist ein Totalherbizid oder Allestöter.
Das allerschlimmste ist, dass Roundup nicht nur vor der Ernte angewendet wird, sondern dass direkt vor der Ernte auch das Korn abgepritzt wird, damit es schneller reift. So kommt das Glyphosat schließlich eben direkt in die Ställe, aber auch direkt in unsere Lebensmittel.
2012 wurden Stichproben in 18 europäischen Städten gemacht, fast die Hälfte aller Menschen hatte Glyphosat im Urin.
Schließlich finden die Forscher nach Monaten den Zusammenhang zwischen Glyphosat und Clostridium botulinum.
Das Team von Professor Doktor Monika Krüger stellte fest, das Glyphosat auf die gesundheitsfördernden Bakterien eine abtötende Wirkung hat, während krankheitsauslösende Bakterien nicht beeinträchtigt werden! Dies bedeutet, dass diese so im Magen-Darm-Trakt Krankheiten auslösen können.
Bakterien, gute wie auch schlechte, sogenannte pathogene, haben Menschen und Tiere zu Milliarden in sich. Das Gleichgewicht zwischen diesen Bakterien ist sehr wichtig für unsere Gesundheit!
Die Hersteller von Glyphosat betonten immer, das Pflanzengift unterbreche einen Stoffwechselweg, den nur Pflanzen hätten.
Die Ergebnisse der Uni Leipzig zeigen jedoch, die Schadwirkung kann von einer anderen Seite her kommen.
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Auch daraus mal ein Teil - Rest bitte selbst lesen:
...
Viele der Landwirte zeigten dieselben Symptome wie ihre Tiere. An der
Medizinischen Hochschule Hannover, wo viel Erfahrung mit dem Gift
Botulinumtoxin vorliegt, wurden sie systematisch untersucht:
Es ist dasselbe Krankheitsbild im Prinzip wie bei den Rindern. Es kommt zu einer dauerhaften Beeinträchtigung eines Organismus mit Botulinumtoxin. Die Ausfallerscheinungen sind einerseits im Muskelsystem des Menschen, es kommt also zu Lähmungen. Und andererseits kommt es zu Ausfällen im Bereich des autonomen Nervensystems: das heißt, es könnten Blasenstörungen auftreten, Störungen der Pupillenmotorik können auftreten, es können Schluckstörungen auftreten, es können Veränderungen des Schwitzens bei den Patienten auftreten.
Auch der sächsische Landwirt Mario Kuder ist erkrankt.
Herr Kuder ist ein sehr kranker Mann. Bisher konnte keine Therapiemaßnahme irgendeine Linderung bringen ... Das Krankheitsbild ist neu, es ist unerforscht und wir wissen als Therapeuten jetzt auch nicht, wie der Verlauf dieser Krankheiten ist, und ob jeweils eine spezifische Behandlung möglich sein wird.
Die Behörden, ob in Norddeutschland oder in Sachsen, boten den
Landwirten wenig bis keine Hilfe. Eine anzeigepflichtige Tierseuche
wurde verneint - mit der Folge, dass auch so gut wie keine
Unterstützungszahlungen für die Landwirte erfolgten. Im Gegenteil: Meist
wurde die Schuld bei den Bauern selbst gesucht: Fehler bei der
Tierhaltung, Managementfehler etc. Eine Argumentation, die angesichts
des verbreiteten und dramatischen Geschehens geradezu absurd anmutete.
Die Veterinärin und Mikrobiologin Monika Krüger ging dagegen von einem "seuchenhaften Geschehen" aus.
Aus meiner Sicht muss man hier in dem Bestand doch von einem seuchenhaften Geschehen ausgehen, weil eben doch über einen begrenzten Zeitraum eine Vielzahl von Tieren verloren gegangen sind. Sowohl direkt als Verendungen, aber auch zum Beispiel durch Euthanasie.
Unklar war jedoch, warum Clostridium Botulinum seine zerstörerische
Wirkung nur auf manchen Höfen entfaltete, auf anderen aber nicht. Denn
dieses Bakterium gilt als ein sogenannter ubiquitärer Keim - einer also,
der überall in der Umwelt zu finden sei. Allerdings kann er nur unter
sehr beschränkten Umständen sein gefährliches Gift bilden, vor allem:
unter Sauerstoffabschluss.
Es gab also noch keine Antwort darauf, warum bestimmte Höfe betroffen
waren, andere aber nicht. Bis der Verdacht der Leipziger Wissenschaftler
um Monika Krüger auf das Pflanzengift Glyphosat fiel. Viele Landwirte
setzen es selbst auf ihrem Betrieb ein, um Flächen vor der Aussaat
totzuspritzen – oder vor der Ernte, um eine gleichmäßige Trocknung
herbeizuführen.
Von höherer Bedeutung aber als die Verwendung auf dem eigenen Hof schien
die Verfütterung von Kraftfutter zu sein, das vor allem
Hochleistungs-Milchkühe erhalten. Da dieses Kraftfutter meist aus Nord-
und Südamerika importiert wird, besteht es zum größten Teil aus
genveränderten Pflanzen, vor allem Soja.
Der Glyphosatgehalt dieses importierten Tierfutters ist ungleich höher
als von Futter, das aus Europa stammt. Denn hier dürfen genveränderte
Pflanzen im Regelfall nicht angebaut werden. Anders bei dem importierten
Soja sowie weiteren Pflanzen aus Nord- und Südamerika: Da die
Genveränderung in der künstlichen Schaffung einer Glyphosat-Resistenz
besteht, kann dort sehr viel mehr gespritzt werden als in Europa.
Was die Leipziger Wissenschafter herausfanden war, dass Glyphosat,
welches im Magen-Darm-Trakt der Kuh landet, sich auf die dort
befindlichen Bakterien höchst unterschiedlich auswirken kann:
Die These: Glyphosat zerstört das Gleichgewicht der Bakterien
Wir haben festgestellt, dass Glyphosat auf die gesundheitsfördernden Bakterien abtötend wirkt, während pathogene oder krankheitsauslösende Bakterienspezies durch das Glyphosat nicht beeinträchtigt werden. Sie können also an Masse, zum Beispiel im Magen-Darm-Trakt, gewinnen!
Damit war ein wesentlicher Schlüssel zur Antwort auf die Frage gefunden,
warum Clostridium Botulinum sein zerstörerisches Werk beginnen kann:
Denn wenn Glyphosat gesundheitsfördernde Bakterien hemmt oder tötet,
pathogene Keime dagegen eher unempfindlich sind, so ist der Weg bereitet
für eine schwerwiegende Störung der Bakterienbalance im
Magen-Darm-Trakt der Tiere: Krankheitsauslösende Keime können dann ein
Übergewicht bekommen.
Viele der Landwirte zeigten dieselben Symptome wie ihre Tiere. An der
Medizinischen Hochschule Hannover, wo viel Erfahrung mit dem Gift
Botulinumtoxin vorliegt, wurden sie systematisch untersucht:
Es ist dasselbe Krankheitsbild im Prinzip wie bei den Rindern. Es kommt zu einer dauerhaften Beeinträchtigung eines Organismus mit Botulinumtoxin. Die Ausfallerscheinungen sind einerseits im Muskelsystem des Menschen, es kommt also zu Lähmungen. Und andererseits kommt es zu Ausfällen im Bereich des autonomen Nervensystems: das heißt, es könnten Blasenstörungen auftreten, Störungen der Pupillenmotorik können auftreten, es können Schluckstörungen auftreten, es können Veränderungen des Schwitzens bei den Patienten auftreten.
Auch der sächsische Landwirt Mario Kuder ist erkrankt.
Herr Kuder ist ein sehr kranker Mann. Bisher konnte keine Therapiemaßnahme irgendeine Linderung bringen ... Das Krankheitsbild ist neu, es ist unerforscht und wir wissen als Therapeuten jetzt auch nicht, wie der Verlauf dieser Krankheiten ist, und ob jeweils eine spezifische Behandlung möglich sein wird.
Die Behörden, ob in Norddeutschland oder in Sachsen, boten den
Landwirten wenig bis keine Hilfe. Eine anzeigepflichtige Tierseuche
wurde verneint - mit der Folge, dass auch so gut wie keine
Unterstützungszahlungen für die Landwirte erfolgten. Im Gegenteil: Meist
wurde die Schuld bei den Bauern selbst gesucht: Fehler bei der
Tierhaltung, Managementfehler etc. Eine Argumentation, die angesichts
des verbreiteten und dramatischen Geschehens geradezu absurd anmutete.
Die Veterinärin und Mikrobiologin Monika Krüger ging dagegen von einem "seuchenhaften Geschehen" aus.
Aus meiner Sicht muss man hier in dem Bestand doch von einem seuchenhaften Geschehen ausgehen, weil eben doch über einen begrenzten Zeitraum eine Vielzahl von Tieren verloren gegangen sind. Sowohl direkt als Verendungen, aber auch zum Beispiel durch Euthanasie.
Unklar war jedoch, warum Clostridium Botulinum seine zerstörerische
Wirkung nur auf manchen Höfen entfaltete, auf anderen aber nicht. Denn
dieses Bakterium gilt als ein sogenannter ubiquitärer Keim - einer also,
der überall in der Umwelt zu finden sei. Allerdings kann er nur unter
sehr beschränkten Umständen sein gefährliches Gift bilden, vor allem:
unter Sauerstoffabschluss.
Es gab also noch keine Antwort darauf, warum bestimmte Höfe betroffen
waren, andere aber nicht. Bis der Verdacht der Leipziger Wissenschaftler
um Monika Krüger auf das Pflanzengift Glyphosat fiel. Viele Landwirte
setzen es selbst auf ihrem Betrieb ein, um Flächen vor der Aussaat
totzuspritzen – oder vor der Ernte, um eine gleichmäßige Trocknung
herbeizuführen.
Von höherer Bedeutung aber als die Verwendung auf dem eigenen Hof schien
die Verfütterung von Kraftfutter zu sein, das vor allem
Hochleistungs-Milchkühe erhalten. Da dieses Kraftfutter meist aus Nord-
und Südamerika importiert wird, besteht es zum größten Teil aus
genveränderten Pflanzen, vor allem Soja.
Der Glyphosatgehalt dieses importierten Tierfutters ist ungleich höher
als von Futter, das aus Europa stammt. Denn hier dürfen genveränderte
Pflanzen im Regelfall nicht angebaut werden. Anders bei dem importierten
Soja sowie weiteren Pflanzen aus Nord- und Südamerika: Da die
Genveränderung in der künstlichen Schaffung einer Glyphosat-Resistenz
besteht, kann dort sehr viel mehr gespritzt werden als in Europa.
Was die Leipziger Wissenschafter herausfanden war, dass Glyphosat,
welches im Magen-Darm-Trakt der Kuh landet, sich auf die dort
befindlichen Bakterien höchst unterschiedlich auswirken kann:
Die These: Glyphosat zerstört das Gleichgewicht der Bakterien
Wir haben festgestellt, dass Glyphosat auf die gesundheitsfördernden Bakterien abtötend wirkt, während pathogene oder krankheitsauslösende Bakterienspezies durch das Glyphosat nicht beeinträchtigt werden. Sie können also an Masse, zum Beispiel im Magen-Darm-Trakt, gewinnen!
Damit war ein wesentlicher Schlüssel zur Antwort auf die Frage gefunden,
warum Clostridium Botulinum sein zerstörerisches Werk beginnen kann:
Denn wenn Glyphosat gesundheitsfördernde Bakterien hemmt oder tötet,
pathogene Keime dagegen eher unempfindlich sind, so ist der Weg bereitet
für eine schwerwiegende Störung der Bakterienbalance im
Magen-Darm-Trakt der Tiere: Krankheitsauslösende Keime können dann ein
Übergewicht bekommen.
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Und daraus:
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Wissenschaftler der medizinischen Fakultät der Universität Rosario (der
zweitgrößten Stadt Argentiniens) haben systematisch die Bevölkerung
solcher Dörfer untersucht und relevante Abweichungen vom nationalen
Durchschnitt festgestellt. Bei einer dieser Untersuchungen, in dem Ort
Chabas in der argentinischen Region Santa Fé, waren wir Ende 2014 dabei.
Es zeigte sich ein ähnliches Bild wie in den anderen untersuchten
Dörfern: mehr Missbildungen Neugeborener, mehr Kindsabgänge, mehr Krebs,
mehr Atemwegserkrankungen.
Bislang wurden die Bevölkerungen von 19 solcher Ortschaften untersucht.
Die Ergebnisse gleichen sich, wie Professor Damián Verzeñassi uns
erläutert.
Wir haben vor allem gesehen, dass es in den letzten Jahren viel mehr Fälle von Krebs und Leukämie gab, und Non-Hodgkin, in stetig steigender Zahl, unter immer Jüngern. Es gab mehr plötzliche Abgänge von Ungeborenen, weniger Schwangerschaften in diesem Orten. Es begannen die Fälle von angeborenen Missbildungen zuzunehmen, die früher in der Region nicht vorkamen. Und zwar in einem Umfang, der besorgniserregend ist. Wir haben in kleinen Orten von 4.000 Einwohnern eine Anzahl von Kindern, die mit Missbildungen geboren werden, die über jede epidemiologische Voraussage hinausgehen!
Da in Europa bislang keine gentechnisch veränderten Pflanzen angebaut
werden dürfen, wird hier deutlich weniger Glyphosat gespritzt als in
Nord- und Südamerika, und entsprechend geringer ist die Belastung der
Bevölkerung. Insoweit ist zumindest nicht bekannt, dass sich auch in
Europa Missbildungen bei Neugeborenen gezeigt hätten, die möglicherweise
mit dem Pflanzengift in Verbindung zu bringen wären.
Deutlich höher ist jedoch auch in Europa die Belastung von Tieren,
soweit sie mit importiertem Kraftfutter gefüttert werden: vor allem
Milchkühe, aber auch Schweine. Dieses eiweissreiche Kraftfutter wird
meist aus Nord- und Südamerika importiert. Da dort hauptsächlich
genveränderte, glyphosatresistente Pflanzen angebaut werden, wird viel
gespritzt, und entsprechend hoch sind die Rückstände.
Vor diesem Hintergrund also demonstrierte der dänische Schweinezüchter
Ib Pedersen an der Universität Leipzig die Vielzahl erschreckend
missgebildeter Ferkel aus seiner Zucht. Mehrere Jahre lang hatte er
akribisch den Glyphosatgehalt im Futter bestimmen lassen und
gleichzeitig genau Buch geführt über die auftretenden Missbildungen bei
den Ferkeln.
Im Herbst 2014 haben wir Ib Pedersen auf seinem Hof in Dänemark besucht.
Auch am Tag unserer Dreharbeiten wurde ein solches missgebildetes
Ferkel geboren.
Wir können zuverlässig sagen, dass, wenn 0,2 Gramm Glyphosat pro Tonne im Futter sind, verglichen mit einem Gehalt von einem Gramm, also fünf mal mehr, dass wir dann auch fünf mal mehr Missbildungen haben. Und es bewirkt fünfmal mehr Fehlgeburten in meinen Säuen. Der Effekt ist sehr ausgeprägt!
Bereits im Jahr 2011 war eine Untersuchung von Wissenschaftlern aus
Großbritannien veröffentlicht worden, die international erhebliche
Aufmerksamkeit auf sich zog. Ihr Titel: "Roundup and Birth Defects"
(Roundup und Geburtsdefekte / Missbildungen Neugeborener). "Roundup" ist
das Hauptprodukt des Agrarkonzerns Monsanto, der Glyphosat für die
Anwendung als Herbizid entwickelt hat.
Quelle: http://earthopensource.org/earth-open-source-reports/roundup-and-birth-defects-is-the-public-being-kept-in-the-dark/
Wegen der erheblichen Resonanz der Studie forderte die Europäische
Kommission von Deutschland – das im Rahmen der europäischen
Pflanzenschutzmittelzulassung für Glyphosat zuständig ist – eine
Stellungnahme an. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung wies
die meisten Aussagen der Studie zwar zurück, schrieb aber:
Der Robinson-Bericht ist ein anspruchsvolles Dokument, das eine Vielzahl von Fragen aufwirft, die sehr ernst genommen werden sollten. …
BfR-Mitteilung Nr. 035/2011 vom 07.07.2011:
Mit Claire Robinson hatten wir ein Interview geführt (siehe FAKT vom 12.11.2013).
Das BfR wies damals darauf hin, dass die EU-Kommission anlässlich der
Neubewertung von Glyphosat eine grundlegende Diskussion der in dieser
britischen Studie aufgeworfenen Fragen in die Wege leiten sollte. Leider
blieb eine solche umfassende Diskussion aus.
Im Sommer 2015 haben wir den zweiten Hauptautoren des Berichts "Roundup
and Birth Defects", den Molekulargenetiker Dr. Michael Antoniou, in
seinem Labor am Londoner King´s College besucht. Für ihn steht eine
teratogene Wirkung von Glyphosat wissenschaftlich völlig außer Frage –
also das Vermögen der Substanz, Missbildungen von Neugeborenen
hervorzurufen.
Teratogene Effekte wurden bei verschiedenen Tierarten gesehen, bei Untersuchungen im Labor an Fröschen, Hühnern, Hasen; Sie betrafen verschiedene Strukturen des Körpers: den Kopf, das Skelett, die Muskulatur und die Organe. Und was am meisten besorgt macht: der Typ der Geburtsdefekte – und das ist es, was tereatogene Effekte hervorrufen: Missbildungen Neugeborener –, die Typik der Geburtsdefekte, die bei den Tieren gesehen wurde, sah man auch in der menschlichen Bevölkerung, und zwar in Korrelation mit dem zunehmendem Einsatz von Roundup im Zusammenhang mit dem Anbau von gegen genetisch veränderten glyphosatresistentem Korn.
Die Verdachtsmomente hinsichtlich einer teratogenen Wirkung von
Glyphosat sind stark. Man kann wohl sagen, dass die derzeitige Lage
jener Situation gleicht, wie sie bezüglich potentieller Krebsrisiken
bestand, bevor sich die WHO-Krebsforschungsagentur IARC der Sache
annahm. Sehr viele Studien und Untersuchungsergebnisse an Universitäten
und anderen Bereichen industrie-unabhängiger Wissenschaft weisen auf
diese Wirkungsweise hin, aber die Zulassungsbehörden weltweit weisen sie
nachdrücklich zurück.
So veröffentlichte das deutsche Bundesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit (BVL) am 19.10.2010 eine (nur englischsprachige)
Stellungnahme zur Studie von Prof. Carrasco. Man verwies darauf, dass
die durchgeführten Versuche unter Bedingungen durchgeführt worden seien,
die mit den in der Realität auftretenden Expositionen nichts zu tun
hätten: So sei die Art der Verabreichung von Glyphosat (etwa durch
direkte Injektion) weder mit den Anwendungsbedingungen in der
Landwirtschaft vergleichbar, noch mit einer möglichen Belastung von
Verbrauchern über Rückstände in Lebensmitteln. Und für teratogene
Wirkungen am Menschen läge "keine epidemiologische Evidenz" vor.
Hinsichtlich der in der Carrasco-Studie gemachten Hinweise auf
Missbildungen bei menschlichen Neugeborenen in den Anbaugebieten
Südamerikas hieß es in der BVL-Stellungnahme nur, es habe zu dieser
Thematik in der Tat einige Berichte in lokalen Zeitungen gegeben, die
über das Internet weite Verbreitung gefunden hätten. Eine
wissenschaftliche Bestätigung sei nicht ersichtlich. (S.5 der
Stellungnahme)
Nicht erwähnt wird in der Stellungnahme, dass in Argentinien gerade im
Jahr 2010 der Bericht einer staatlichen Untersuchungskommission bekannt
wurde, die in der nördlichen Provinz Chaco eingesetzt worden war. Die
Kommission stellte unter Anwohnern stark besprühter Felder eine
Vervierfachung von Missbildungen Neugeborener fest – wobei der Effekt
mit der Entfernung von den Feldern abnahm. Wir berichteten darüber in
unserer ARTE-Dokumentation. (Außerdem stellte die Kommission eine
Verdreifachung von Krebsfällen von Kindern unter 15 Jahren fest.)
...
Dabei geht mir ein Baby durch den Kopf, dessen Eltern einen Milchviehbetrieb haben und das mit Mukoviszidose auf die Welt kam. Ich kann hier aber nicht genauer sagen, wo mir dieses Baby begegnet ist. Das wäre nicht in Ordnung.
Ob auch diese schlimme genetisch bedingte Krankheit was mit Glyphosat zu tun haben kann, habe ich nicht finden können.
LG
Renate
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