Samstag, 30. Dezember 2017

So gefährlich ist Glyphosat wirklich

- Jürgen hatte da was gelesen und erzählte es mir vorhin -


Ich habe es gefunden und möchte das hier mal verlinken.

Es sterben am laufenden Meter Schweine, Rinder und andere Bauernhoftiere an den Folgen von Glyphosat, aber auch die Landwirte selbst und ihre Familien werden oft schwer krank von diesem Gift.


...

Daraus mal dieser erschreckende Teil .. Rest bitte selbst lesen.

...
 

Bad Fallingbostel, Norddeutschland:

Im Jahre 2011 fand dort ein Treffen geschädigter Landwirte statt. Viele von Ihnen verloren ihre Existenz, einige wurden krank. Einem von ihnen wurde damals vom Gesundheitsamt (Humanmedizin) mitgeteilt, er sollen die Kühe doch einfach mit Masken und Schutzanzügen melken und duschen danach, damit er sich nicht anstecken würde. Viele Tiere haben Schmerzen und sterben über Nacht. Viele Landwirte werden so in den Ruin getrieben.
Dr. Annette Weiss, Allgemeinmedizinerin, meinte, sie wisse auch nicht genau, um welche Erkrankungen es sich dort genau handle und welche Maßnahmen zu ergreifen seien. Die Behörden haben auf diese Fälle bis heute fast nicht reagiert! Die Verluste werden gar als Fehler bei der Bewirtschaftung der Betriebe deklariert! Alarmierend!
Schließlich kam bei einem Fall eines geschädigten Landwirtes die Veterinärmedizinischen Fakultät in Leipzig ins Spiel. Monatelang suchten diese die Herde der Infekte, die Verbindung zu sehr giftigen Bakterienstämmen: Clostridium botulinum
Das Gift dieser Bakterien findet man in Ausscheidungen und in den Tieren selbst. Selbst der Landwirt hatte Antikörper gegen diese Bakterien in seinem Blut.
Es verging eine lange Zeit, bis endlich ein Zusammenhang der Entstehung dieser Bakterien gefunden werden konnte. Schließlich entdeckte man, dass diese Tiere einen hohen Gehalt an Glyphosat im Urin hatten.
Doch den Zusammenhang von Glyphosat und Clostridium botulinum zu finden, war nicht so einfach.
Professor Doktor Monika Krüger von der Universität Leipzig war bei der Spurensuche dabei. In Ihrem Labor versuchten sie einmal, eine negative Urinprobe bei den Mitarbeitern zu finden, leider ohne Erfolg! Es war unmöglich, es gab keine negative Urinprobe, welche kein Glyphosat nachwies! Glyphosat ist allgegenwärtig und fast jeder Mensch hier hat es bereits im Urin!
Glyphosat ist bekannt als Roundup, ursprünglich von der Firma Monsanto und ist ein Totalherbizid oder Allestöter.
Das allerschlimmste ist, dass Roundup nicht nur vor der Ernte angewendet wird, sondern dass direkt vor der Ernte auch das Korn abgepritzt wird, damit es schneller reift. So kommt das Glyphosat schließlich eben direkt in die Ställe, aber auch direkt in unsere Lebensmittel.
2012 wurden Stichproben in 18 europäischen Städten gemacht, fast die Hälfte aller Menschen hatte Glyphosat im Urin.
Schließlich finden die Forscher nach Monaten den Zusammenhang zwischen Glyphosat und Clostridium botulinum.
Das Team von Professor Doktor Monika Krüger stellte fest, das Glyphosat auf die gesundheitsfördernden Bakterien eine abtötende Wirkung hat, während krankheitsauslösende Bakterien nicht beeinträchtigt werden! Dies bedeutet, dass diese so im Magen-Darm-Trakt Krankheiten auslösen können.
Bakterien, gute wie auch schlechte, sogenannte pathogene, haben Menschen und Tiere zu Milliarden in sich. Das Gleichgewicht zwischen diesen Bakterien ist sehr wichtig für unsere Gesundheit!
Die Hersteller von Glyphosat betonten immer, das Pflanzengift unterbreche einen Stoffwechselweg, den nur Pflanzen hätten.
Die Ergebnisse der Uni Leipzig zeigen jedoch, die Schadwirkung kann von einer anderen Seite her kommen.
...

Auch daraus mal ein Teil - Rest bitte selbst lesen:
...
 
Viele der Landwirte zeigten dieselben Symptome wie ihre Tiere. An der Medizinischen Hochschule Hannover, wo viel Erfahrung mit dem Gift Botulinumtoxin vorliegt, wurden sie systematisch untersucht:
Es ist dasselbe Krankheitsbild im Prinzip wie bei den Rindern. Es kommt zu einer dauerhaften Beeinträchtigung eines Organismus mit Botulinumtoxin. Die Ausfallerscheinungen sind einerseits im Muskelsystem des Menschen, es kommt also zu Lähmungen. Und andererseits kommt es zu Ausfällen im Bereich des autonomen Nervensystems: das heißt, es könnten Blasenstörungen auftreten, Störungen der Pupillenmotorik können auftreten, es können Schluckstörungen auftreten, es können Veränderungen des Schwitzens bei den Patienten auftreten.
Prof. Dirk Dressler Medizinische Hochschule Hannover
Auch der sächsische Landwirt Mario Kuder ist erkrankt.
Herr Kuder ist ein sehr kranker Mann. Bisher konnte keine Therapiemaßnahme irgendeine Linderung bringen ... Das Krankheitsbild ist neu, es ist unerforscht und wir wissen als Therapeuten jetzt auch nicht, wie der Verlauf dieser Krankheiten ist, und ob jeweils eine spezifische Behandlung möglich sein wird.
Die Behörden, ob in Norddeutschland oder in Sachsen, boten den Landwirten wenig bis keine Hilfe. Eine anzeigepflichtige Tierseuche wurde verneint - mit der Folge, dass auch so gut wie keine Unterstützungszahlungen für die Landwirte erfolgten. Im Gegenteil: Meist wurde die Schuld bei den Bauern selbst gesucht: Fehler bei der Tierhaltung, Managementfehler etc. Eine Argumentation, die angesichts des verbreiteten und dramatischen Geschehens geradezu absurd anmutete.
Die Veterinärin und Mikrobiologin Monika Krüger ging dagegen von einem "seuchenhaften Geschehen" aus.
Aus meiner Sicht muss man hier in dem Bestand doch von einem seuchenhaften Geschehen ausgehen, weil eben doch über einen begrenzten Zeitraum eine Vielzahl von Tieren verloren gegangen sind. Sowohl direkt als Verendungen, aber auch zum Beispiel durch Euthanasie.
Prof. Monika Krüger Veterinärmedizinerin und Mikrobiologin
Unklar war jedoch, warum Clostridium Botulinum seine zerstörerische Wirkung nur auf manchen Höfen entfaltete, auf anderen aber nicht. Denn dieses Bakterium gilt als ein sogenannter ubiquitärer Keim - einer also, der überall in der Umwelt zu finden sei. Allerdings kann er nur unter sehr beschränkten Umständen sein gefährliches Gift bilden, vor allem: unter Sauerstoffabschluss.
Es gab also noch keine Antwort darauf, warum bestimmte Höfe betroffen waren, andere aber nicht. Bis der Verdacht der Leipziger Wissenschaftler um Monika Krüger auf das Pflanzengift Glyphosat fiel. Viele Landwirte setzen es selbst auf ihrem Betrieb ein, um Flächen vor der Aussaat totzuspritzen – oder vor der Ernte, um eine gleichmäßige Trocknung herbeizuführen.
Von höherer Bedeutung aber als die Verwendung auf dem eigenen Hof schien die Verfütterung von Kraftfutter zu sein, das vor allem Hochleistungs-Milchkühe erhalten. Da dieses Kraftfutter meist aus Nord- und Südamerika importiert wird, besteht es zum größten Teil aus genveränderten Pflanzen, vor allem Soja.
Der Glyphosatgehalt dieses importierten Tierfutters ist ungleich höher als von Futter, das aus Europa stammt. Denn hier dürfen genveränderte Pflanzen im Regelfall nicht angebaut werden. Anders bei dem importierten Soja sowie weiteren Pflanzen aus Nord- und Südamerika: Da die Genveränderung in der künstlichen Schaffung einer Glyphosat-Resistenz besteht, kann dort sehr viel mehr gespritzt werden als in Europa. 
Was die Leipziger Wissenschafter herausfanden war, dass Glyphosat, welches im Magen-Darm-Trakt der Kuh landet, sich auf die dort befindlichen Bakterien höchst unterschiedlich auswirken kann:
Die These: Glyphosat zerstört das Gleichgewicht der Bakterien
Wir haben festgestellt, dass Glyphosat auf die gesundheitsfördernden Bakterien abtötend wirkt, während pathogene oder krankheitsauslösende Bakterienspezies durch das Glyphosat nicht beeinträchtigt werden. Sie können also an Masse, zum Beispiel im Magen-Darm-Trakt, gewinnen!
Prof. Monika Krüger Universität Leipzig
Damit war ein wesentlicher Schlüssel zur Antwort auf die Frage gefunden, warum Clostridium Botulinum sein zerstörerisches Werk beginnen kann: Denn wenn Glyphosat gesundheitsfördernde Bakterien hemmt oder tötet, pathogene Keime dagegen eher unempfindlich sind, so ist der Weg bereitet für eine schwerwiegende Störung der Bakterienbalance im Magen-Darm-Trakt der Tiere: Krankheitsauslösende Keime können dann ein Übergewicht bekommen.
Viele der Landwirte zeigten dieselben Symptome wie ihre Tiere. An der Medizinischen Hochschule Hannover, wo viel Erfahrung mit dem Gift Botulinumtoxin vorliegt, wurden sie systematisch untersucht:
Es ist dasselbe Krankheitsbild im Prinzip wie bei den Rindern. Es kommt zu einer dauerhaften Beeinträchtigung eines Organismus mit Botulinumtoxin. Die Ausfallerscheinungen sind einerseits im Muskelsystem des Menschen, es kommt also zu Lähmungen. Und andererseits kommt es zu Ausfällen im Bereich des autonomen Nervensystems: das heißt, es könnten Blasenstörungen auftreten, Störungen der Pupillenmotorik können auftreten, es können Schluckstörungen auftreten, es können Veränderungen des Schwitzens bei den Patienten auftreten.
Prof. Dirk Dressler Medizinische Hochschule Hannover
Auch der sächsische Landwirt Mario Kuder ist erkrankt.
Herr Kuder ist ein sehr kranker Mann. Bisher konnte keine Therapiemaßnahme irgendeine Linderung bringen ... Das Krankheitsbild ist neu, es ist unerforscht und wir wissen als Therapeuten jetzt auch nicht, wie der Verlauf dieser Krankheiten ist, und ob jeweils eine spezifische Behandlung möglich sein wird.
Die Behörden, ob in Norddeutschland oder in Sachsen, boten den Landwirten wenig bis keine Hilfe. Eine anzeigepflichtige Tierseuche wurde verneint - mit der Folge, dass auch so gut wie keine Unterstützungszahlungen für die Landwirte erfolgten. Im Gegenteil: Meist wurde die Schuld bei den Bauern selbst gesucht: Fehler bei der Tierhaltung, Managementfehler etc. Eine Argumentation, die angesichts des verbreiteten und dramatischen Geschehens geradezu absurd anmutete.
Die Veterinärin und Mikrobiologin Monika Krüger ging dagegen von einem "seuchenhaften Geschehen" aus.
Aus meiner Sicht muss man hier in dem Bestand doch von einem seuchenhaften Geschehen ausgehen, weil eben doch über einen begrenzten Zeitraum eine Vielzahl von Tieren verloren gegangen sind. Sowohl direkt als Verendungen, aber auch zum Beispiel durch Euthanasie.
Prof. Monika Krüger Veterinärmedizinerin und Mikrobiologin
Unklar war jedoch, warum Clostridium Botulinum seine zerstörerische Wirkung nur auf manchen Höfen entfaltete, auf anderen aber nicht. Denn dieses Bakterium gilt als ein sogenannter ubiquitärer Keim - einer also, der überall in der Umwelt zu finden sei. Allerdings kann er nur unter sehr beschränkten Umständen sein gefährliches Gift bilden, vor allem: unter Sauerstoffabschluss.
Es gab also noch keine Antwort darauf, warum bestimmte Höfe betroffen waren, andere aber nicht. Bis der Verdacht der Leipziger Wissenschaftler um Monika Krüger auf das Pflanzengift Glyphosat fiel. Viele Landwirte setzen es selbst auf ihrem Betrieb ein, um Flächen vor der Aussaat totzuspritzen – oder vor der Ernte, um eine gleichmäßige Trocknung herbeizuführen.
Von höherer Bedeutung aber als die Verwendung auf dem eigenen Hof schien die Verfütterung von Kraftfutter zu sein, das vor allem Hochleistungs-Milchkühe erhalten. Da dieses Kraftfutter meist aus Nord- und Südamerika importiert wird, besteht es zum größten Teil aus genveränderten Pflanzen, vor allem Soja.
Der Glyphosatgehalt dieses importierten Tierfutters ist ungleich höher als von Futter, das aus Europa stammt. Denn hier dürfen genveränderte Pflanzen im Regelfall nicht angebaut werden. Anders bei dem importierten Soja sowie weiteren Pflanzen aus Nord- und Südamerika: Da die Genveränderung in der künstlichen Schaffung einer Glyphosat-Resistenz besteht, kann dort sehr viel mehr gespritzt werden als in Europa. 
Was die Leipziger Wissenschafter herausfanden war, dass Glyphosat, welches im Magen-Darm-Trakt der Kuh landet, sich auf die dort befindlichen Bakterien höchst unterschiedlich auswirken kann:
Die These: Glyphosat zerstört das Gleichgewicht der Bakterien
Wir haben festgestellt, dass Glyphosat auf die gesundheitsfördernden Bakterien abtötend wirkt, während pathogene oder krankheitsauslösende Bakterienspezies durch das Glyphosat nicht beeinträchtigt werden. Sie können also an Masse, zum Beispiel im Magen-Darm-Trakt, gewinnen!
Prof. Monika Krüger Universität Leipzig
Damit war ein wesentlicher Schlüssel zur Antwort auf die Frage gefunden, warum Clostridium Botulinum sein zerstörerisches Werk beginnen kann: Denn wenn Glyphosat gesundheitsfördernde Bakterien hemmt oder tötet, pathogene Keime dagegen eher unempfindlich sind, so ist der Weg bereitet für eine schwerwiegende Störung der Bakterienbalance im Magen-Darm-Trakt der Tiere: Krankheitsauslösende Keime können dann ein Übergewicht bekommen. 
...

Und daraus:

...
Wissenschaftler der medizinischen Fakultät der Universität Rosario (der zweitgrößten Stadt Argentiniens) haben systematisch die Bevölkerung solcher Dörfer untersucht und relevante Abweichungen vom nationalen Durchschnitt festgestellt. Bei einer dieser Untersuchungen, in dem Ort Chabas in der argentinischen Region Santa Fé, waren wir Ende 2014 dabei.
Es zeigte sich ein ähnliches Bild wie in den anderen untersuchten Dörfern: mehr Missbildungen Neugeborener, mehr Kindsabgänge, mehr Krebs, mehr Atemwegserkrankungen.
Bislang wurden die Bevölkerungen von 19 solcher Ortschaften untersucht. Die Ergebnisse gleichen sich, wie Professor Damián Verzeñassi uns erläutert.
Wir haben vor allem gesehen, dass es in den letzten Jahren viel mehr Fälle von Krebs und Leukämie gab, und Non-Hodgkin, in stetig steigender Zahl, unter immer Jüngern. Es gab mehr plötzliche Abgänge von Ungeborenen, weniger Schwangerschaften in diesem Orten. Es begannen die Fälle von angeborenen Missbildungen zuzunehmen, die früher in der Region nicht vorkamen. Und zwar in einem Umfang, der besorgniserregend ist. Wir haben in kleinen Orten von 4.000 Einwohnern eine Anzahl von Kindern, die mit Missbildungen geboren werden, die über jede epidemiologische Voraussage hinausgehen!                 
Prof. Damián Verzeñassi, Universität von Rosario
Da in Europa bislang keine gentechnisch veränderten Pflanzen angebaut werden dürfen, wird hier deutlich weniger Glyphosat gespritzt als in Nord- und Südamerika, und entsprechend geringer ist die Belastung der Bevölkerung. Insoweit ist zumindest nicht bekannt, dass sich auch in Europa Missbildungen bei Neugeborenen gezeigt hätten, die möglicherweise mit dem Pflanzengift in Verbindung zu bringen wären.
Deutlich höher ist jedoch auch in Europa die Belastung von Tieren, soweit sie mit importiertem Kraftfutter gefüttert werden: vor allem Milchkühe, aber auch Schweine. Dieses eiweissreiche Kraftfutter wird meist aus Nord- und Südamerika importiert. Da dort hauptsächlich genveränderte, glyphosatresistente Pflanzen angebaut werden, wird viel gespritzt, und entsprechend hoch sind die Rückstände.
Vor diesem Hintergrund also demonstrierte der dänische Schweinezüchter Ib Pedersen an der Universität Leipzig die Vielzahl erschreckend missgebildeter Ferkel aus seiner Zucht. Mehrere Jahre lang hatte er akribisch den Glyphosatgehalt im Futter bestimmen lassen und gleichzeitig genau Buch geführt über die auftretenden Missbildungen bei den Ferkeln.
Im Herbst 2014 haben wir Ib Pedersen auf seinem Hof in Dänemark besucht. Auch am Tag unserer Dreharbeiten wurde ein solches missgebildetes Ferkel geboren.
Wir können zuverlässig sagen, dass, wenn 0,2 Gramm Glyphosat pro Tonne im Futter sind, verglichen mit einem Gehalt von einem Gramm, also fünf mal mehr, dass wir dann auch fünf mal mehr Missbildungen haben. Und es bewirkt fünfmal mehr Fehlgeburten in meinen Säuen. Der Effekt ist sehr ausgeprägt!
Ib Pedersen, dänischer Schweinezüchter, auf seinem Schweinezuchtbetrieb in Dänemark
Bereits im Jahr 2011 war eine Untersuchung von Wissenschaftlern aus Großbritannien veröffentlicht worden, die international erhebliche Aufmerksamkeit auf sich zog. Ihr Titel: "Roundup and Birth Defects" (Roundup und Geburtsdefekte / Missbildungen Neugeborener). "Roundup" ist das Hauptprodukt des Agrarkonzerns Monsanto, der Glyphosat für die Anwendung als Herbizid entwickelt hat.
Quelle: http://earthopensource.org/earth-open-source-reports/roundup-and-birth-defects-is-the-public-being-kept-in-the-dark/
Wegen der erheblichen Resonanz der Studie forderte die Europäische Kommission von Deutschland – das im Rahmen der europäischen Pflanzenschutzmittelzulassung für Glyphosat zuständig ist – eine Stellungnahme an. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung wies die meisten Aussagen der Studie zwar zurück, schrieb aber:
Der Robinson-Bericht ist ein anspruchsvolles Dokument, das eine Vielzahl von Fragen aufwirft, die sehr ernst genommen werden sollten. …
Deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung
BfR-Mitteilung Nr. 035/2011 vom 07.07.2011:
Mit Claire Robinson hatten wir ein Interview geführt (siehe FAKT vom 12.11.2013).
Das BfR wies damals darauf hin, dass die EU-Kommission anlässlich der Neubewertung von Glyphosat eine grundlegende Diskussion der in dieser britischen Studie aufgeworfenen Fragen in die Wege leiten sollte. Leider blieb eine solche umfassende Diskussion aus.
Im Sommer 2015 haben wir den zweiten Hauptautoren des Berichts "Roundup and Birth Defects", den Molekulargenetiker Dr. Michael Antoniou, in seinem Labor am Londoner King´s College besucht. Für ihn steht eine teratogene Wirkung von Glyphosat wissenschaftlich völlig außer Frage – also das Vermögen der Substanz, Missbildungen von Neugeborenen hervorzurufen.
Teratogene Effekte wurden bei verschiedenen Tierarten gesehen, bei Untersuchungen im Labor an Fröschen, Hühnern, Hasen; Sie betrafen verschiedene Strukturen des Körpers: den Kopf, das Skelett, die Muskulatur und die Organe. Und was am meisten besorgt macht: der Typ der Geburtsdefekte – und das ist es, was tereatogene Effekte hervorrufen: Missbildungen Neugeborener –, die Typik der Geburtsdefekte, die bei den Tieren gesehen wurde, sah man auch in der menschlichen Bevölkerung, und zwar in Korrelation mit dem zunehmendem Einsatz von Roundup im Zusammenhang mit dem Anbau von gegen genetisch veränderten glyphosatresistentem Korn.
Dr. Michael Antoniou, King´s College London
Die Verdachtsmomente hinsichtlich einer teratogenen Wirkung von Glyphosat sind stark. Man kann wohl sagen, dass die derzeitige Lage jener Situation gleicht, wie sie bezüglich potentieller Krebsrisiken bestand, bevor sich die WHO-Krebsforschungsagentur IARC der Sache annahm. Sehr viele Studien und Untersuchungsergebnisse an Universitäten und anderen Bereichen industrie-unabhängiger Wissenschaft weisen auf diese Wirkungsweise hin, aber die Zulassungsbehörden weltweit weisen sie nachdrücklich zurück.
So veröffentlichte das deutsche Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am 19.10.2010 eine (nur englischsprachige) Stellungnahme zur Studie von Prof. Carrasco. Man verwies darauf, dass die durchgeführten Versuche unter Bedingungen durchgeführt worden seien, die mit den in der Realität auftretenden Expositionen nichts zu tun hätten: So sei die Art der Verabreichung von Glyphosat (etwa durch direkte Injektion) weder mit den Anwendungsbedingungen in der Landwirtschaft vergleichbar, noch mit einer möglichen Belastung von Verbrauchern über Rückstände in Lebensmitteln. Und für teratogene Wirkungen am Menschen läge "keine epidemiologische Evidenz" vor.
Hinsichtlich der in der Carrasco-Studie gemachten Hinweise auf Missbildungen bei menschlichen Neugeborenen in den Anbaugebieten Südamerikas hieß es in der BVL-Stellungnahme nur, es habe zu dieser Thematik in der Tat einige Berichte in lokalen Zeitungen gegeben, die über das Internet weite Verbreitung gefunden hätten. Eine wissenschaftliche Bestätigung sei nicht ersichtlich. (S.5 der Stellungnahme)
Nicht erwähnt wird in der Stellungnahme, dass in Argentinien gerade im Jahr 2010 der Bericht einer staatlichen Untersuchungskommission bekannt wurde, die in der nördlichen Provinz Chaco eingesetzt worden war. Die Kommission stellte unter Anwohnern stark besprühter Felder eine Vervierfachung von Missbildungen Neugeborener fest – wobei der Effekt mit der Entfernung von den Feldern abnahm.  Wir berichteten darüber in unserer ARTE-Dokumentation. (Außerdem stellte die Kommission eine Verdreifachung von Krebsfällen von Kindern unter 15 Jahren fest.) 
...
 Dabei geht mir ein Baby durch den Kopf, dessen Eltern einen Milchviehbetrieb haben und das mit Mukoviszidose auf die Welt kam. Ich kann hier aber nicht genauer sagen, wo mir dieses Baby begegnet ist. Das wäre nicht in Ordnung.

Ob auch diese schlimme genetisch bedingte Krankheit was mit Glyphosat zu tun haben kann, habe ich nicht finden können.

LG
Renate

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen