Donnerstag, 29. Juni 2017

Schülbücher müssen nicht vom Regelsatz bezahlt werden

Das lief mir gerade bei Facebook über den Weg



Falls Eure Kinder auch zu viel für Schülbücher ausgeben müssen, einfach mal reinschauen. Das ist nämlich Sonderbedarf.

LG
Renate
 

Neues bei Duden - vieles der Rechtschreibreform wird wieder wie früher

Für jeden Texter ist sowas wichtig


Ich verlinke das deshalb mal hierher, damit man es wieder findet.


Diese Passage gefällt mir z. B. echt gut:

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Darüber hinaus passte der Rechtschreibrat einzelne Wortschreibungen an den weit überwiegenden Schreibgebrauch an.
Er strich zum Beispiel die eingedeutschte Schreibweise "Ketschup" der "Majonäse", die kaum verwendet wurden - zulässig sind jetzt nur noch "Ketchup" und "Mayonnaise".
Auch andere ungebräuchliche Varianten fallen weg, müssen also zum Beispiel bei Schuldiktaten als Fehler angestrichen werden.
Zum Beispiel "Grislibär" (amtlich erlaubt ist nur noch Grizzlybär), "Joga" (nur noch: Yoga), "Komplice" (Komplize), "Roulett" (Roulette), "Varietee" (Varieté), "Wandalismus" (Vandalismus).
...
Und in dieser pdf hier sind alle Neuerungen zu finden. Die verlinke ich dann auch mal hierher. Da müsst Ihr bei Unsicherheit reinschauen, den aus ner pdf kann ich grundsätzlich nichts kopieren.


Hier findet man auch noch weitere Informationen zum Thema.


LG
Renate
 

Meine Rentensache würde jetzt vom Sozialgericht bearbeitet ...

... hat sich inzwischen ja aber längst von alleine erledigt


Tja .. so "schnell" sind heute eben die Sozialgerichte.

Was genau am 12.7.17 nun verhandelt wird, weiß ich gar nicht genau. Es geht um mehrere Aktenzeichen von Jürgen und mir. Aus der Korrespondenz, die mir bisher vorliegt, kann man ablesen, dass es unter anderem auch darum geht, dass uns das Jobcenter ja mehrfach bei Überschreiten von unserem Verdienst über die Angaben der vorläufigen EKS alles auf einmal hat abziehen wollen.

Nach unserer Auffassung dürfen sie das nicht, sondern dürfen solche Überzahlungen nur mit 10 % von Regelsatz in Raten abziehen. Na ja .. darum geht es unter anderem auch.

Ob es auch um unsere Mietsache geht, denn es läuft ja auch schon sehr lange von uns eine Klage dagegen, dass man uns den Mietanteil kürzt, weil wir nach der Mieterhöhung nach 6 Monaten wegen angeblicher Nichtmitwirkung, uns eine andere bezahlbare Bleibe zu suchen, nicht nachgekommen wären .. was so auch gar nicht wahr ist, denn wir hatten in dieser Zeit sogar eine Wohnungsbesichtigung dabei .. und auch nicht darauf eingegangen ist, dass ich gesagt habe, ich brauche einen Fahrstuhl und kann nicht in jede Dachwohnung einziehen, wenn im Haus kein Fahrstuhl ist und dass Erdgeschosswohnungen oder welche, wo ein Fahrstuhl im Haus ist, aber normalerweise teurer sind .. da ging ja auch nie einer drauf ein.

Na ja mal abwarten, ob die Mietsache auch mit verhandelt wird .. ich blicke ehrlich gesagt durch den Wust von Aktenzeichen, wo ja nie dabei steht, um was es schlussendlich geht, gar nicht wirklich durch.

Nun kam allerdings vorgestern unter anderem auch noch ein Schreiben an mich, wo dann klar war, das eine Aktenzeichen gehört zu meiner Klage, mich nicht frühzuverrenten .. was schnell .. wenn nämlich der Zwangsrentenantrag vom Jobcenter nicht abgelehnt worden wäre, dann würde ich ja nun schon seit Monaten diese Rente mit 63 mit Abschlägen kriegen .. aber jetzt ist das Sozialgericht doch endlich mal soweit gekommen, den Fall bearbeiten zu wollen.

Und dann noch der Witz, dass ich gleichzeitig zu der Frage, ob sich denn diese Rentensache inzwischen von alleine erledigt haben könnte und ich soll doch einen Widerspruchsbescheid dazu nachreichen (kann ich nicht, weil ich ja nie Widerspruch gegen diesen Versuch der Zwangsverrentung eingereicht habe, insofern kann es auch keinen Widerspruchsbescheid dazu geben, es stand auch gar nicht dabei, dass ich gegen diesen Bescheid Widerspruch einlegen kann. Deshalb habe ich ja sofort, als ich das damals bekam, dann zunächst Klage im Eilverfahren eingereicht, das wurde aber abgelehnt, dann Beschwerde, womit ich auch Pech hatte .. dann halt erneut eine normale Klage, die nun endlich bearbeitet wird.

Wenn mir diese Rente mit 63 bewilligt worden wäre, würde ich die längst kriegen .. so läuft das halt.

Was ich früher ja immer als Tipp weitergegeben habe .. Ihr müsst nicht mitwirken, das ist Gesetz neuerdings .. und wenn Ihr nicht mitwirkt, kann man Euch deshalb auch nicht sanktionieren, auch das ist Gesetz seit dem 1.8.2016.

Na ja .. ich werde denen schreiben, sie können dieses Aktenzeichen abhaken, ich kriege ja keine Rente, denn die wurde ja glücklicherweise abgelehnt.

Ach ja .. der Witz bei der Sache ... mit diesem Schreiben kriegte ich dann noch das Schreiben an einen der Richter, der am 12.7. auch unter anderem Jürgens und meine Fälle, aber auch noch viele andere Fälle mit verhandeln helfen soll samst sämtlichen Unterlagen über Spesen und so weiter und so fort, die er dann beantragen kann, zugeschickt.

Sämtliche Namen, Aktenzeichen usw. der anderen Leute, die alle im Hauruck-Verfahren am gleichen Tag da über den Schreibtisch laufen, gleich mit dabei .. lach.

Ich habe dann erstmal angerufen, man möge dem guten Mann diese Sachen dann schnell nochmal schicken, auch wenn ich das zurückschicken werde, was ich vor Freitag aber gar nicht machen kann, weil ich bei dem Berg Papier so viel Geld fürs Porto gar nicht mehr da habe.

Damit er auch noch rechtzeitig Bescheid kriegt und wir und die anderen Leute, die da eine Ladung bekommen haben, dann nicht beim Gericht auftauchen, aber es ist kein Richter da bzw. die Gruppe der Richter ist nicht vollständig und wir sind da dann womöglich alle umsonst aufgeschlagen.

Nun ja ...vermutlich war da in der Poststelle wohl jemand etwas neben der Spur .. irren ist menschlich, kann ja mal vorkommen.

Lächelnde Grüße
Renate


Montag, 26. Juni 2017

Jepp !!!! So klasse startet unsere Jamaika-Koalition durch ...

... nämlich der Idee, das BGE in die Bundestagswahl zu tragen !!!


Das ist ja megacool, was ich da gerade gefunden habe.

Schon die Aussage, die Pferdesteuer in Tangstedt sofort wieder zu kippen, fand ich ja klasse .. aber das verschlägt mir grad die Sprache .. wie mich das freut !!!!


Daraus mal ein paar der wichtigsten Passagen:

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Schleswig-Holstein Jamaika-Koalition will bedingungsloses Grundeinkommen proben

 
...
 
Das Jamaika-Bündnis in Schleswig-Holstein steht. Um „Existenzängste von den Bürgern fernzuhalten“ plant die Koalition eine sozialpolitische Revolte. Mit einem Hintergedanken. 
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I m Kieler Koalitionsvertrag kommt der Passus noch ein wenig allgemein und ungefähr daher.
„Wir werden“, heißt es dort, „ein Zukunftslabor mit den Akteurinnen und Akteuren der Arbeitsmarktpolitik und aus der Wissenschaft ins Leben rufen, in deren Rahmen die Umsetzbarkeit neuer Absicherungsmodelle, zum Beispiel ein Bürgergeld, ein Grundeinkommen oder die Weiterentwicklung der sozialen Sicherungssysteme, diskutiert und bewertet werden sollen“.
Die Ergebnisse dieses Prozesses wolle man dann in die bundespolitische Debatte tragen, „um Existenzängste von den Bürgerinnen und Bürgern fernzuhalten.
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  Es ist die vage Umschreibung einer kleinen sozialpolitischen Revolte, vermutlich auch eine durchaus bewusste Stichelei gegen die Sozialdemokraten.
Seht her, auch wir, auch Jamaika kann Soziales. Nur, dass wir die Herausforderungen in diesem Bereich moderner, dynamischer und flexibler angehen wollen als die Traditionslinke. Insbesondere die Grünen haben sich da offenbar einiges vorgenommen.
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 Jedenfalls zitierte das „Flensburger Tageblatt“ den Kieler Umweltminister Robert Habeck an diesem Montag wie folgt: „Ein Grundeinkommen wollen wir regierungsseitig entwickeln und in Schleswig-Holstein als Modellregion erproben“.
...
 
„Dass ich eine Art von Grundeinkommen für richtig halte, ist kein Geheimnis. Erwerbsbiographien haben zunehmend Brüche, die Lebens- und Arbeitswelt vieler Menschen wird fragiler – gerade auch, weil die Digitalisierung zu radikalen Veränderungen führt. Hier brauchen die Menschen eine neu Form von Sicherheit. Deshalb freue ich mich, dass der Koalitionsvertrag neue Formen der Absicherung und explizit auch ein Grundeinkommen in den Blick nimmt. Es wäre super, wenn Modellprojekte dafür in Schleswig-Holstein entstehen.“
Wie die aussehen könnten, haben die schleswig-holsteinischen Grünen in den vergangenen Jahren intensiv debattiert. Arfst Wagner zum Beispiel, heutiger Landesvorsitzender der Partei, warb bereits im Landtagswahlkampf des Jahres 2012 gemeinsam mit den Piraten für ein bedingungsloses Grundeinkommen.
Rund 1000 Euro sollte danach jeder Erwerbsfähige, ob berufstätig oder nicht vom Staat bekommen zuzüglich eines weiteren Betrages für jedes Kind, das im Haushalt des jeweiligen Grundeinkommen-Beziehers lebt. Im Gegenzug würden alle bisherigen Sozialleistungen wie Hartz IV, Wohngeld, Kindergeld BaföG und so weiter wegfallen.
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Mitstreiter für derartige Debatten dürften die Grünen innerhalb der Koalition vor allem in der FDP finden. Auch sie plädiert in ihrem Wahlprogramm für neue Wege in der Sozialpolitik, für die in Schleswig-Holstein künftig der liberale Landesvorsitzende Heiner Garg zuständig ist.
Im Wahlprogramm seiner Partei wird unter anderem für die Abschaffung des Arbeitslosengeldes II plädiert zugunsten eines Bürgergeldes, das allen Erwerbsfähigen mit weniger als 1500 Euro Monatseinkommen gezahlt wird und jedem einzelnen ein „selbstbestimmtes Leben“ ermöglicht.
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Tja .. was soll ich dazu sagen ... das ist ja irre cool ... ich freu mich total und bin soooo gespannt auf die Arbeit unserer neue Landesregierung.

LG
Renate


Samstag, 24. Juni 2017

Noch mehr zum Thema Pferdesteuer Tangstedt

Es naht Hilfe für die Tangstedter von dem neuen Jamaika-Bündnis CDU-FDP-Grüne

 Ich war mal wieder googeln, ob es was Neues wegen der Lage zur Pferdesteuer Tangstedt gibt und fand was recht Interessantes, nämlich dass die gerade neu zusammengekommene Regierungskoalition Schleswig-Holstein, das sogenannte Jamaika-Bündnis aus CDU, FDP und Grünen die in Tangstedt beschlossene Pferdesteuer von Landesregierungsseite aus kippen will.

Die Gemeinde geht gegenan, bestehend derzeit aus einer Mehrheit von SPD und BGT (der BGT war es übrigens auch in Preetz, der versucht hat, eine Pferdesteuer einzuführen und hier an der Gegenwehr gescheitert ist).

Die neue Regierung, die ja aktuell noch nicht im Amt ist, will sofort nach Amtsübernahme das Kommunalabgabengesetz ändern und so verhindern, dass es überhaupt noch möglich ist, eine Pferdesteuer seitens der Kommunalverwaltungen zu erheben.

Ich verlinke den Artikel mal .. bin ja echt gespannt, was da raus kommt.

Und ich freu mich im Nachhinein, dass ich mit den Grünen eine der drei Parteien gewählt habe, die dafür sorgen werden, dass sowas hier bald gar nicht mehr auf den Tisch kommen kann.

Supi .. freut mich.

Ich hoffe, dass auch die Tangstedter da noch von profitieren können.

Mehr zum Lesen gibt es in dem Link unten:


LG
Renate

Freitag, 23. Juni 2017

Pferdesteuer in Tangstedt - auch eine "gerechte" Idee der SPD ???

Vielen Menschen fällt es schon schwer genug, Hundesteuern zu bezahlen


Auch wenn Steuern wie Hundesteuern oder nundie ach so tolle Idee, auch Pferde zu besteuern, um mehr Geld in die Gemeindekassen zu kriegen, ja nichts mit der Bundestagswahl zu tun haben, weil das grundsätzlich Steuern sind, die die Städte oder Gemeinden erheben, in Tangstedt wird die Pferdesteuer jetzt Realität und reißt nochmal ein Loch in die Kassen der armen Menschen, die sich ein Freizeitpferd halten und ja ohnehin schon genug dafür ausgeben müssen.

Klar wird diese Steuer dann von den Pensionsställen erhoben .. das Argument, dass Pferde ein typisches Frauenhobby sind und so speziell Frauen in ihrem Sport diskriminiert werden, wurde so abgewiegelt, dass ja nicht die Halterinnen, sondern die Stallbetreiber besteuert würden und die ja häufig keine Frauen seien ..also ist ja logisch, dass die Pferdesteuer vom Stall zwangsläufig über den Pensionspreis wieder an die Halterinnen weitergegeben wird .. ja auch muss, sonst verdienen sie  ja nicht mehr genug.

Doch schon nett .. statt sowas Ungerechtes wie die Hundesteuer endlich abzuschaffen, die als meistens reine Lenkungssteuer eher arme Menschen davon abhalten soll, sich noch einen Hund leisten zu können jetzt also auch gerade über die angeblich ach so gerechte SPD in Tangstedt auch noch ne Pferdesteuer von 150 Euro im Jahr drauf.

Soll das auch ne Lenkungssteuer werden, die eher arme Leute davon abhalten soll, sich ihr Pferd noch leisten zu können?

Also wenn ich eine Partei garantiert nie mehr wählen werde, dann sicherlich die SPD mit ihren verschrobenen Ideen, die egal was sie tun, die finanziell nicht ganz so betuchten Menschen immer weiter an die Wand drücken.

Mehr zur Pferdesteuer in Tangstedt siehe Pferdeblog, da habe ich das verlinkt, was da grad läuft:


LG
Renate

Mittwoch, 21. Juni 2017

Aus einem Sondernewsletter der Linken zur Bundestagswahl

Wenn Sie das durchsetzen könnten, das hätte schon was.


Ich übernehme mal ein paar Passagen davon hierher:

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Die Zukunft, für die wir kämpfen: SOZIAL. GERECHT. FRIEDEN. FÜR ALLE. Heute haben wir unser Wahlprogramm beschlossen. Wir wollen, dass unser Leben gerecht und planbar wird, dass jede und jeder vom Lohn der Arbeit gut und sicher leben kann, der gesetzliche Mindestlohn zügig auf 12 Euro erhöht und Dauerbefristungen, Leiharbeit und der Missbrauch von Werkverträgen beendet wird. Arbeitslosigkeit darf nicht zum sozialen Absturz führen. Statt Hartz IV wollen wir eine sanktionsfreie Mindestsicherung von 1.050 Euro. Wir wollen das Rentenniveau auf 53 Prozent erhöhen. Niedrige Löhne müssen in der Rente aufgewertet werden und eine Mindestrente von 1.050 Euro soll Altersarmut verhindern.

Wer soziale Gerechtigkeit will, muss den Mut haben, sich mit Millionären und Superreichen anzulegen. Wir sind die einzige Partei die klar sagt: Millionäre und Millionärinnen müssen angemessen besteuert werden, um in Schulen, Kitas und Krankenhäuser zu investieren - was dringend nötig ist. Dazu wollen wir eine Steuer auf Vermögen oberhalb einer Million Euro einführen. Kleine und mittlere Einkommen wollen wir deutlich entlasten und im Gegensatz den Spitzensteuersatz anheben.

Wir sind eine verlässliche Friedenspartei. Wir wollen Waffenexporte stoppen und die Auslandseinsätze der Bundeswehr beenden. Merkel will sich dem Druck von Donald Trump und der NATO beugen und massiv aufrüsten. Die Militärausgaben sollen nahezu verdoppelt werden - das ist wahnsinnig. Dieses Geld brauchen wir für dringend nötige Investitionen in bessere Schulen, Krankenhäuser, Straßen und Internetinfrastruktur.
...

Ich weiß noch nicht, wen ich bei der Bundestagswahl wirklich wählen werde, werde mir genauso wie bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein davor viel von allen durchlesen und dann genau überlegen, was ich davon am besten finde und es auch davon abhängig machen, ob diese Partei eine Chance hat, auch in den Bundestag zu kommen, um wirklich mitzumischen.

Momentan sieht es aber so aus, als ob die Linken das schaffen könnten laut der Umfragen.
LG
Renate

Dienstag, 20. Juni 2017

Hausdurchsuchungen wegen Hass-Postings

Das Bundeskriminalamt hat diverse Wohnungen wegen zu krasser Volksverhetzung durchsucht


Ich hörte das heute beim Aufstehen noch etwas müde in den Frühnachrichten und war nun mal nachschauen, was da eigentlich los war.

Weil Jürgen und ich am Beispiel einer früheren Freundin auch persönlich hautnah mitbekommen haben, wie man manche Menschen durch sowas in Facebook-Gruppen komplett verhetzen kann, interessiert mich das deshalb auch besonders. Als wir diese Frau näher kennenlernten, was sie ja noch halbwegs normal, zuletzt aber war der Einfluss dieser rechtsradikalen Facebook-Gruppen so groß, dass das immer schlimmer wurde und einfach nicht mehr zu tolerieren.

Na ja .. ich finde es richtig, dass die Polizei sich mit diesem Thema mal genauer beschäftigt und Dinge, die in dieser Richtung zu weit gehen, auch bestraft werden.

Deshalb suche ich jetzt mal raus, was die Presse darüber schreibt.
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Einen Satz aus dem Link da oben kann ich nur unterstreichen:
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Solche Hasskriminalität im Netz vergifte das gesellschaftliche Klima und könne zur Radikalisierung von Einzelnen oder auch Gruppen führen. Hetzparolen im Internet würden zudem das Verständnis von Meinungsfreiheit missbrauchen und untergraben. Denn Meinungsfreiheit endet dort, wo die Rechte anderer verletzt werden. Dabei macht es keinen Unterschied, ob die Straftaten in der realen Welt oder im Internet begangen werden. 
...


Daraus:
...
 Die beiden Administratoren der Facebook-Gruppe sind den Angaben nach ein 42-Jähriger aus dem Landkreis Ostallgäu und ein 37-Jähriger aus Nürnberg. Bei den Hauptbeschuldigten und vier weiteren Beschuldigten aus Bayern – Männer im Alter von 33 bis 51 Jahren in den Landkreisen Nürnberger Land, Roth, Augsburg und im unterfränkischen Haßberge – stellten die Ermittler ab sechs Uhr morgens Beweismittel wie Computer, Handys und Propagandamaterial sicher.
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sowie
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 Durchsuchungen gab es auch in Bremen, Thüringen, Baden-Württemberg, Hamburg, Niedersachsen, Brandenburg, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen. Dass die entscheidenden Erkenntnisse vom Landesamt für Verfassungsschutz stammten, zeige die Bedeutung der Behörde für die Bürger, sagte Herrmann. „Sobald wir im Internet auf Hass und Hetze stoßen, gehen unsere Ermittler konsequent dagegen vor.“
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 Zudem gab es am Mittwoch seitens des BKA noch weitere Aktionen in anderen Fällen. Insgesamt hätten Polizisten dabei in 14 Bundesländern Wohnräume von rund 60 Beschuldigten durchsucht. Der bundesweite Einsatztag sei Teil der im Dezember 2015 eingerichteten Bund-Länder-Projektgruppe „Bekämpfung von Hasspostings“.
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Daraus:
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Polizei und Justiz haben heute in Sachsen die Wohnungen von drei Männern durchsucht. Den Angaben zufolge sollen sie im Internet mit sogenannten Hasspostings Volksverhetzungen begangen bzw. zu Straftaten aufgefordert haben. Bei den Durchsuchungen, die zeitgleich in Leipzig und im Bereich Werdau stattfanden, wurden mehrere Datenträger, ein Mobiltelefon und Computertechnik sichergestellt.

Bundesweit wurden 36 Wohnungen von Beschuldigten in 14 Bundesländern durchsucht. Die verfolgten Taten sind nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) überwiegend politisch rechts motiviert. Anlass ist der bundesweite Aktionstag gegen Hasspostings. 
...

Wer Hasspostings im Internet veröffentlicht, kann dem BKA zufolge empfindlich bestraft werden. Beispielsweise kann Volksverhetzung in sozialen Netzwerken oder Onlineforen mit einer Freiheitstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet werden. 
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 Auch in Österreich wurde darüber berichtet und soll demnächst was in dieser Art passieren:


Daraus:
...
Mit landesweiten Einsätzen (Symbolbild) ist die Polizei in Deutschland gegen die Verbreitung von Hass und Hetze im Internet vorgegangen. In 14 deutschen Bundesländern fanden Durchsuchungen bei 36 Beschuldigten statt, wie das federführende Bundeskriminalamt (BKA) am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Anlass war der zweite bundesweite Aktionstag zur Bekämpfung von Hasspostings. In Österreich sartet in Kürze eine Meldestelle für Hasspostings.
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Rechte Szene im Fokus

Einsätze gab es laut BKA in allen Bundesländern außer Hamburg und Rheinland-Pfalz. Vorwiegend ging es demnach um Volksverhetzungen aus dem rechten Spektrum. Die Polizei ging aber auch gegen einen Hassposter aus der sogenannten Reichsbürgerszene und zwei Beschuldigte aus der linken Szene vor. In einem Fall war ein Hassposting gegen die sexuelle Orientierung eines Opfers Anlass.
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Na ja ... es gibt noch sehr viel mehr Artikel über dieses Thema, aber das soll hier dann mal reichen.

Ich hoffe, es bringt was gegen die rechte Hetze.

LG
Renate



Montag, 19. Juni 2017

Relative Armut in Deutschland

- Das ist etwas, wo man reinwächst im Laufe der Jahre -

 Armut misst man nicht nur daran, dass man recht viel Not leidet, sondern auch daran, wie es den meisten Menschen im Umfeld sonst noch geht.

Man nennt das dann relative Armut.

In Deutschland gibt es etwas, das Millionen von Menschen trifft, das sich heute relative Armut nennt.

 Diese millionenfache relative Armut ist in meinen Augen dadurch entstanden, dass die Hartz-IV-Gesetzgebung in unserem Land eingeführt wurde, man so die Menschen durch Sanktionen gezwungen hat, jeden noch so schlecht bezahlten Job annehmen zu müssen, was das Lohnniveau inzwischen so sehr gedrückt hat, dass wir eine Riesenkluft zwischen Armen und Reichen bekommen haben.

 Deutschland ist im Prinzip ein reiches Land, aber die meisten Menschen in diesem reichem Land, in dem ca. 10 % der Gesamtbevölkerung im Geld schwimmen, gehören zu den restlichen 90 %, die oft kaum noch wissen, wie sie auskommen sollen.

Aber man gewöhnt sich auch daran, arm zu sein und schraubt seine Ansprüche einfach runter.

 Jürgen und ich haben unseren Texter-Nebenjob, mit dem wir noch einige Freibeträge zusammenkriegen, die es uns ein wenig leichter machen .. es geht nämlich auch noch schlimmer in diesem Staat.

Noch schaffen wir es, dass unsere beiden Gnadenbrotpferde von uns gut versorgt werden können, wir einen kleinen Hund haben und momentan sogar ein Auto mit noch TÜV und auch die Chance, bis dahin das nächste kaufen zu können.

Es ist Kieler Woche und das Bezingeld reicht mal wieder nicht, um mal hinzufahren. Das ist schade, aber war schon in den letzten paar Jahren nicht anders. Im ersten Jahr, als das so war, war ich enttäuschter. Inzwischen sagt man sich, das wird sowieso nicht klappen, es ist zu wenig Geld da.

Aber wir werden bis zum nächsten Ersten nicht hungern müssen, nur sparsam einkaufen.

Sparsam einkaufen ist für mich zur Gewohnheit geworden. Richtig gut essen tun wir selten.

Seit 1 1/2 Jahren habe ich keine Waschmaschine mehr, aber ich hoffe, dass ich mal wieder schaffe, eine zusammenzusparen. Solange muss es eben so gehen.

An alte Möbel und schlampige Klamotten haben wir uns längst gewöhnt ... dabei waren Jürgen und ich früher durchaus mal eitel.

Handynummern anrufen ... nur im Notfall, denn das ist viel zu teuer.

Kontakte mit anderen Menschen pflegen ist so schwierig, aber über das Internet gibt es schon welche, mit denen wir kommunizieren und auch manchmal persönlich treffen.

Vielen Menschen in unserem Umfeld geht es aber ganz ähnlich.

Und genau das ist relative Armut in Deutschland.

Es gibt sicherlich Länder, wo es viel schlimmer ist als bei uns, nämlich welche, wo der Hunger Menschen regelrecht umbringt. Das ist bisher in Deutschland noch nicht oft so, nur gelegentlich. Vor allen Dingen Obdachlose sterben schon oft vollkommen unbemerkt auch in Deutschland und die meisten Menschen kriegen das gar nicht mit. Sie erfahren auch nichts von der Zunahme der Selbstmorde aus Einsamkeit und Frust, aber darüber gibt es leider Statistiken.

Es wäre deshalb schon gut, wenn ein reiches Land wie das unsere daran endlich mal etwas ändern würde.

LG
Renate

Samstag, 17. Juni 2017

Link zu meiner neuesten Folge meiner Lebensgeschichte Bilanz

Weil diese Geschichte auch viele politische Aspekte enthält






Ich verlinke deshalb mal rüber zum Geschichten-Blog:


LG
Renate

RIP Helmut Kohl

Wie ich den Kanzler der Einheit Deutschlands in Erinnerung habe

Foto aus Wikipedia. Helmut Kohl und Erich Honecker
Gestern hörte ich beim Aufstehen von unserem Mittagsschlaf in den Nachrichten, dass Helmut Kohl im Alter von 87 Jahren am 16.07.17 gestorben ist. Warum und woran wurde da nicht gesagt.

Natürlich sind jetzt die Nachrichten voll von diesem Thema, man hört von allen Seiten die unterschiedlichsten Nachrufe auf diesen Kanzler, der in meinen Augen genauso eindrücklich in die Geschichte Deutschlands eingenangen ist wie es später einmal Angela Merkel in meinen Augen auch tun wird.

Die beiden haben in meinen Augen eines gemeinsam. Aktivität und die Fähigkeit, stur den eigenen Weg zu gehen und sich sehr gut durchsetzen zu können, wenn es um das Erreichen von Zielen gegangen ist oder geht.


Und die Ziele von Helmut Kohl waren immer die Deutsche Einheit und die Zusammenführung Europas. In meinen Augen hat dieser Mann, der natürlich wie jeder Politiker auch Fehler gemacht hat, seine Ziele nie aus den Augen verloren.

Als es um die Deutsche Einheit ging, habe ich gerade als relativ alte Frau (1988 - 1991, ich war damals im Alter zwischen 35 und 38 Jahren) das Abitur nachgemacht und war insofern diversen politisch sehr engagierten Lehrern ausgesetzt.

Mein Bio-Lehrer war beim BUND, nicht bei den Grünen, was noch ein Unterschied war damals, aber alles andere als einfach, bei dem gute Zensuren zu haben, die ich brauchte, weil Biologie eins meiner Leistungskurse war.

Die CDU war noch wirklich eher rechts und die SPD wirklich eher links, denn die Linke gab es ja noch gar nicht.

Meine Lehrerin im Fach Gemeinschaftskunde gehörte zur SPD, war also eine krass Linke zu der Zeit und als Jüdin die einzige, die aus ihrer Familie den Holocaust überlebt hatte. Wir haben zwei Jahre Karl Marx mit ihr durchgenommen, weil das ihr Lieblingsthema war und sie war für und nicht gegen Saddam Hussein und brachte unsere Klasse in eine Moschée, wo wir mit palästinensischen Asylanten über dei Dschihad diskutieren konnten. Und als SPD-Mitglied war sie gegen die Deutsche Einheit.

Mein Lieblingsfach war Philosophie und das unterrichtete damals Martin Schwarz, der CDU-Mitglied war und genauso wie ich selbst Verwandte in der DDR hatte. Wie sagte Martin Schwarz immer: "Ich denke, wie ich heiße, nämlich schwarz."

Als es darum ging, ob wir die DDR sofort mit in die Bundesrepublik Deutschland integrieren oder nicht, stand mein Philo-Lehrer voll hinter Helmut Kohl. Er sagte, natürlich wird Deutschland danach finanziell den Bach runtergehen, aber wir retten laufend Asylanten aus den unterschiedlichsten Ecken der Welt, wir können ja wohl schlecht unsere eigenen Brüder und Schwestern nicht retten, auch wenn es uns allen danach finanziell erheblich schlechter gehen wird.

Das war ganz sicher auch Helmut Kohl klar, aber der hat darüber genauso gedacht.

Dass nach der Deutschen Einheit und dem dann wirtschaftlichen Niedergang auf beiden Seiten viel Unzufriedenheit herrschte und irgendwann dann auch damit die CDU den Bach runter ging, war eigentlich abzusehen. Ich fand es erstaunlich, dass Helmut Kohl die nächsten Wahl danach noch einmal gewonnen hat.

Ich würde sagen, dass das, was dieser Mann in dieser sicherlich schwierigsten Zeit der Deutschen Geschichte nach dem 2. Weltkrieg geleistet hat, war super. Besser hätte man dieses problematische Thema gar nicht anpacken können.

Ich möchte dazu auch noch das sicher genauso problematische Thema Wirtschaft und Eigentums-Rückführung und so weiter aufgreifen, das ich auch sehr gut am Beispiel meiner beiden damaligen Lehrkräfte, nämlich meiner jüdischen Gemeinschaftskunde-Lehrerin mit SPD-Affinität und meinem mit der CDU sympathisierenden Philosophie-Lehrer erklären kann.

Die zwei waren sich alles, aber nicht grün. Als es darum ging zu verdeutlichen, dass die Auffassung der SPD-Leute, die Planwirtschaft noch weiterlaufen zu lassen, so gar nicht gegangen wäre, hat er das sehr gut erklärt.

Unserer jüdischen Gmk-Lehrerin gehörten in Mec-Pom diverse Ländereien, die ihrer Familie unter Hitler weggenommen wurden, in der DDR wiederum neu enteignet und in Ossi-Volkseigentum überführt und alles planwirtschaftlich bewirtschaftet.

Martin Schwarz sagte, was würde eine Jüdin wohl sagen, wenn Sie ihr Eigentum jetzt nicht zurückkriegt? Natürlich wird sie es haben wollen. Sie könnte es ja auch verschenken und drauf verzichten, aber das wird sie nicht tun. Und was wird die Welt zu uns Deutschen sagen, wenn wir den Juden und anderen Menschen, die durch Hitler oder das DDR-Regime enteignet worden sind, ihr Eigentum vorenthalten?

Ich fand das einleuchtend.

Vor genau diesen Problemen stand damals Helmut Kohl mit seiner Regierung. Wer sagt, das wäre einfach zu lösen gewesen, der tut dem Mann unrecht.

Ich finde, er hat das schon ganz gut gelöst, auch wenn es uns heute immer noch allen ziemlich schlecht geht. Es war aber sozial, die Ossis mit in unser Land zu integrieren, denn sonst würde es unseren Brüdern und Schwestern von drüben heute noch viel schlechter gehen und uns vermutlich weiterhin relativ gut. Das wäre doch aber ungerecht gewesen.

Auch die Zusammenführung Europas habe ich immer richtig gefunden. Dass auch das nicht einfach ist, ist klar. Aber auch da hat Kohl doch gute Arbeit geleistet mit den Anfängen.

Dass er damals in dieser Parteispendenaffaire nicht verraten hat, woher das viele Geld kam, weil er diesen Leuten sein Ehrenwort gegeben hat .. nun das mag politisch nicht korrekt gewesen sein, aber so einen Konflikt kann ich nachvollziehen und auch verstehen, warum er da so gehandelt hat.

Tja .. und als Hannelore Kohl sich das Leben nahm ... ich stelle mir das sehr schwer vor, mit so etwas fertig zu werden .. und das sollte man keinem Menschen vorwerfen. Ich habe im Freundeskreis schon miterlebt, was der Selbstmord eines Familienmitglieds mit den Menschen anrichten kann, die davon betroffen sind. Man sollte sie nicht auch noch dafür verurteilen, denn was wirklich in dem Menschen vorging, der so seinem Leben ein Ende setzt, weiß nur derjenige selbst. Es tut mir sehr leid, dass Helmut Kohl am Ende seines Lebens damit hat fertig werden müssen.

Tja ... ich finde, auch wenn ich nie im Leben die CDU gewählt habe, unser Kanzler der Einheit Deutschlands hat das schon alles gut gemacht. Jemand anders hätte es erstmal besser machen sollen.

LG
Renate

Donnerstag, 15. Juni 2017

Das mit der Jamaika-Koalition in Schleswig-Holstein klappt also

Morgen (also am 16.06.17) soll der Koalitionsvertrag vorgestellt werden


Ich war mal suchen, was man vorab schon findet, denn bin ja neugierig, was das nun für unser Land bringen wird und ob auch was dabei sein wird, das mir persönlich wichtig wäre .. schließlich habe ich ja die Grünen gewählt in der Hoffnung, dass sie dafür sorgen können, dass in unserem Land einiges besser für uns wird.

Gut ist auf jeden Fall schonmal, dass sie zäh mitverhandelt haben und versucht, sich auch einzubringen, was in dieser Dreier-Gruppe ganz sicher nicht einfach war .. aber genau das war der Grund, warum ich mich für die Grünen entschieden habe .. weil sie regierungswillig sind und mir klar war, sie werden versuchen, sich einzubringen, so gut es eben geht .. und auch Kleinigkeiten zu erreichen ist besser als nur meckern, aber nicht mitzumischen.

Nun mal ein paar Links zu den Nachrichten darüber. Ob es schon was Konkretes gibt, weiß ich selbst auch noch nicht, habe das auch nur am Rande gestern oder vorgestern in den Nachrichten gehört.


Da steht nicht allzuviel drin.


Da finde ich schon mehr an Info.

Es geht los mit was Witzigem:
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Aber schon die gelassene Art, mit der die meisten Teilnehmer in den CDU-Sitzungsraum Ostsee bogen, zeigte, dass die Laune bei den Beteiligten gut war: "Die Zuversicht ist zu Recht groß", sagte Daniel Günther. Und auf die Frage, was überhaupt noch zu besprechen sei, sagte der immer schlagfertige Wolfgang Kubicki: "Das einzige, was noch offen ist: Wo in Schleswig-Holstein bauen wir Hanf an?" Das Jamaika-Klischee beflügelte offensichtlich den Humor des FDP-Fraktionschefs. Oder war das doch ein Hinweis auf die liberale Drogenpolitik der neuen Koalition?
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Und jetzt was Ernsthaftes mit Themenschwerpunkten, wo sie sich schonmal geeinigt haben.
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 Der Koalitionsvertrag, den die Parteien an diesem Mittwoch vorstellen wollen, enthält zahlreiche Kompromisse, die alle beteiligten Parteien als Erfolg verkaufen können. Gerade der Dienstag war in dieser Hinsicht noch mal ergiebig: Zum Beispiel in der G9-Frage. Die CDU hatte im Wahlkampf gesagt, sie wolle das achtstufige Gymnasium wieder durch das neunstufige ersetzen.
Die Grünen waren gegen den Wechsel, auch die FDP distanzierte sich davon. Der neue Koalitionsvertrag sieht nun die Wiedereinführung von G9 vor, aber auch eine einmalige Wahlmöglichkeit für die Schulen, ihr bisheriges G8 oder G8/G9-Mischsystem beizubehalten. Beim Thema Windkraft einigten sich die Parteien auf neue Abstandsregelungen und Repowering von Altanlagen. Und beim Thema Flüchtlinge auf eine Abschiebepraxis, die jede einzelne Rückführung in Länder mit unübersichtlicher Sicherheitslage nach humanitären Gesichtspunkten prüft.
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Daraus mal auch erstmal Fakten:
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„Wir haben uns auf alle Punkte verständigt“, erklärte  CDU-Landeschef Daniel Günther am Dienstagabend. Es gebe keinen Dissens mehr.  Zuvor hatten die Spitzenvertreter der drei Parteien in einem rund neunstündigen Verhandlungs-Marathon die letzten Streitpunkte aus dem Weg geräumt.
Jetzt könnte nur noch ein negatives Votum insbesondere der grünen Parteibasis das erste Jamaika-Bündnis Norddeutschlands verhindern.
In einer Online-Abstimmung sollen die grünen Parteimitglieder den ausgehandelten Regierungsvertrag in der kommenden Woche bewerten, ebenso die Mitglieder der FDP.
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 „Es ist gute Stimmung“, teilte der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU, Hans-Jörn Arp in einer Verhandlungspause mit. Auch der grüne Umweltminister Robert Habeck war wieder zu Scherzchen aufgelegt. Mit „4 zu 3, aber ich sage nicht für wen“, beantwortete er die Frage nach dem Stand der Dinge. 3:4, aus Sicht der Grünen, der Tipp wäre vermutlich nicht verkehrt gewesen. Der letzte Verhandlungstag jedenfalls brachte deutliche Punktgewinne für die Union.

 So konnte die Union ihr Energiewende-Wahlversprechen in den Koalitionsvertrag einbringen, nach dem sich die garantierten Abstände zwischen Wohnanlagen und Windkraftanlagen vergrößern sollen. 1000 statt bisher 800 Meter soll dieser Abstand künftig in Siedlungsbereichen und 500 statt 400 Meter außerorts. Um trotzdem auf die anvisierten Energiemengen zu kommen, wollen die Koalitionäre Altanlagen die eigentlich ganz abgebaut werden sollten, durch neue, stärkere Windräder ersetzen. Dazu bedarf es aber zunächst juristischer Prüfungen. Insofern steht diese Einigung unter Vorbehalt.

Auch in der Schulpolitik setzte die Union sich mit der anvisierten Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium durch. Ab dem Schuljahr 2019/20 soll an Schleswig-Holsteins Gymnasien flächendeckend G9 wieder eingeführt werden - beginnend mit den Jahrgängen 5 und 6.  Gymnasien, die dies wünschen, sollen einmalig die Wahlfreiheit erhalten, bei ihrem bisherigen G8- oder G8/G9Modell zu bleiben.
In der Flüchtlingspolitik verpflichteten sich die drei Parteien zwar wortreich zu einem verantwortungsvollen Umgang mit denjenigen, "die nach dem Abschluss rechtsstaatlicher Verfahren kein Bleiberecht in Deutschland erhalten". Als "letztes Mittel" zur Sicherung der Ausreise soll es künftig aber auch in Schleswig-Holstein "freiheitsentziehende Maßnahmen" geben. Eine entsprechende geschlossene Einrichtung soll möglichst "im norddeutschen Verbund" betrieben werden. Auch das hatten Grünen eigentlich vermeiden wollen.


An diesem Mittwoch sollen die Eckpunkte der Vereinbarung auf einer Pressekonferenz vorgestellt werden, am Freitag soll der Vertrag ratifiziert werden. Erst danach wird es noch einmal richtig spannend.
Ab dem kommenden Montag können die Mitglieder von FDP und Grünen das Papier online lesen und danach ihre Stimme für oder gegen eine „Jamaika“-Koalition abgeben.
Das Ergebnis dieser Abstimmungen soll am 26. Juni bekannt gegeben werden. Für den Fall mehrheitlicher Zustimmung beider Parteibasen soll CDU-Chef Daniel Günther am 28. Juni zum neuen Regierungschef gewählt werden. Das ist aus heutiger Sicht wahrscheinlich, aber lange nicht selbstverständlich.

Heftige Kritik auch vom DGB

Spätestens seit sich Grüne und FDP in der Frage des Autobahnbaus und der geplanten Fehmarnbeltquerung für zwei Tage massiv überworfen hatten, werden insbesondere in der grünen Partei die Stimmen lauter, die eine Ablehnung des Vertrags fordern. Ob das an der Basis Wirkung zeigt, ist offen.


Fakt ist, dass ein Parteitag der Grünen unmittelbar nach der Wahl die Aufnahme der Verhandlungen mit großer Mehrheit gebilligt hatte und dass eine Ablehnung des Koalitionsvertrag durch die Basis gleichbedeutend wäre mit einem Misstrauensvotum für die gesamte Parteispitze; die beiden Spitzenkandidaten Monika Heinold und Robert Habeck inklusive.
Heftige Kritik an bereits bekannt gewordenen Passagen des Koalitionsvertrags übte auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). Er warnte vor einem Jamaika-Bündnis, das Beschäftigte und Auszubildende zu den „großen Verlierern der Regierungsbildung“ werden lasse.
„Wer Lohnuntergrenzen aufhebt, Billiglöhne bei Auftragsvergaben akzeptiert, das Korruptionsregister abschafft, Sonntagsarbeit ausweitet und Ausbeutung im Gastrogewerbe hinnimmt“, so der Vizevorsitzende des DGB-Nord Ingo Schlüter, der mache „seine politische Geschäfte zulasten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“.
Im Entwurf des Koalitionsvertrags ist unter anderem vorgesehen den höheren Landesmindestlohn zugunsten des niedrigeren bundesweit geltenden Mindestlohns abzuschaffen.
...

Na ja ... in ein paar Tagen wissen wir mehr.

Dass die Grünen es in dieser Koalition nicht einfach haben, war mir klar .. und dass sie nur kleine Teile von dem, was sie selbst im Wahlprogramm hatten, werden einbringen können, ist auch klar.

Dennoch finde ich es halt gut, dass sie es versuchen und nicht von vornherein die Flinte ins Korn geworfen haben.

Was die Basis dazu sagt, ja mal abwarten.

 
 Nur der Mindestlohn hilft in Deutschland keinem weiter, denn der ist in jedem Fall sowieso viel zu niedrig ... da müsste eben viel eher eine sanktionsfreie Grundsicherung her, damit man dann zusätzlich für wenig Geld was dazuverdienen kann .. und ohne Angst zu haben und ständig unter Druck durch die Jobcenter gesetzt zu werden, weil man noch Geld dazu kriegt.

Erst das könnte auch was am Mindestlohn ändern, denn wer genug Geld hat, um auch ohne Arbeit über die Runden zu kommen, der kann im Job ganz anders verhandeln ..und das würde in meinen Augen wirklich dazu führen, dass wieder anständige Löhne bezahlt werden.

Die SPD hat das bisher nicht begriffen und wird es auch nicht begreifen. Und der DGB genauso wenig.

Die Zeiten der Gewerkschaften sind längst vorbei .. unsere Wirtschaft wird in nur wenigen Jahren einen vollkommen anderen Weg einschlagen .. auch müssen .... denn inzwischen ist alles weltweit so vernetzt, dass Gewerkschaften doch gar nicht  mehr jeden Menschen, der arbeitet, erreichen.

Das ist Fakt ...vielleicht kapiert das die Parteispitze der SPD ja auch nochmal.

Nun .. von einer existenzsichernden Grundsicherung habe ich nichts gefunden, weiß aber auch nicht, ob das auf Landesebene überhaupt relavant wäre .. glaube nicht, das kommt erst auf Bundesebene dran .. und die Bundestagswahl kommt ja erst.
...

Das mit dem 9jährigen Gymnasium finde ich persönlich gut ...jeder Mensch mit einem eher höheren IQ geht in einem Schulsystem, das so aufgebaut ist, dass jeder Holzkopf durchkommt, gnadenlos unter und braucht die Möglichkeit, so lernen zu können, dass er sein Hirn auch benutzen darf statt sich zu Tode zu langweilen.

Alle Jobcenter-Kurse, die man unter dieser Gleichmacherei kennengelernt hat, haben mir und meinem Mann das so deutlich gemacht wie nichts anderes .. man bohrt sich in der Nase, weil das Niveau auf die Dümmsten ausgerichtet ist .. und auch die fühlen sich nicht wohl dabei, weil sie so sehr genau merken, dass sie dumm sind, was in einem Schulsystem ganz anders wäre, das die Menschen nach ihren Eigenschaften wie früher untergliedert.

Da kann dann nämlich jeder dort, wo er hingehört, auch zeigen, was er kann.

Wichtig ist halt nur, dass weniger leistungsfähige Menschen nicht auch noch durch unsere Jobcenter gequält werden können, und zwar unabhängig davon, ob sie nun dumm, alt oder krank sind und aus einem dieser Gründe eben nicht mehr zu Spitzenleistungen imstande.

Und dazu braucht dieser Staat eine existenzsichernde Grundsicherung ... ein Mindestlohn kann auch kontraproduktiv sein, gerade für die weniger leistungsfähigen, die dann gar keine Arbeit mehr kriegen.

Über diese Anregung können unsere Parlamentarier ja auch mal nachdenken.

Mein Mann und ich als alte Menschen sind zum Beispiel froh, als freiberufliche Werbetexter in einem Texterportal überhaupt noch was verdienen zu können und so ein paar extra Freibeträge zu haben. Gäbe es hier Gewerkschaften, die mitmischen, wären wir vermutlich arbeitslos .. so aber haben wir auch im Alter derzeit immerhin einen Job.

Der Druck bei diesen Jobs auf die Portale durch die Industrie usw. ist so groß, die können uns gar nicht besser bezahlen .. und genauso wird das in vielen Bereichen sein.

Arbeit muss anders beurteilt werden .. muss anders möglich gemacht werden ... und das, was die Millionen von Menschen zum Leben brauchen .. das kann eben nur wiederum davon finanziert werden, was bei den Spitzenverdienern an Steuern reinzuholen ist.

Wie genau das machbar wäre .. ja sicher nicht so einfach .. aber andererseits anders auch gar nicht zu deichseln.

Auch die ganz Großen sollten sich sagen ... wenn die ganz Kleinen gar nichts mehr ausgeben können, dann machen nämlich sie auch keine Umsätze mehr.

Ist das nicht eigentlich ganz einfach?

Gebt doch den Menschen einfach genug Geld zum Überleben, lasst sie sich was dazu verdienen, jedem so viel, wie er es eben noch oder überhaupt kann ... heimst davon nicht so viel ein, sondern setzt mal die Freibeträge endlich rauf, damit auch was übrig bleibt, wenn  man schon arbeitet .. und quält sie nicht mit Euren Sanktionen.

Und so regelt sich das mit dem Mindestlohn möglicherweise sogar von ganz alleine in Richtung höher .. weil die Menschen bei zu wenig dann nämlich auch die Wahl haben, mal nein zu sagen.

Kapito ???

LG
Renate



Sonntag, 11. Juni 2017

Unser Ex-Vermieter hat die Antwort auf unsere Klage zum 3. Mal verschoben

War mal suchen, ob er sowas eigentlich unbegrenzt darf


Zum 3. Mal kriegen wir nun vom Amtsgericht Plön die Nachricht, dass unser Ex-Vermieter sich immer noch nicht in der Lage sieht, darauf zu antworten, warum er uns bisher unsere zu viel bezahlten Nebenkosten aus 2015 nicht zurückbezahlthat, weil er das noch mit der Immobilienverwaltung klären müsste und außerdem in seiner Kanzlei so viele Mitarbeiter krank seien.

Es kann ja wohl nicht so schwer sein nachzusehen, ob eine Überweisung raus ist und wohin (bei uns ist ja kein Geld angekommen und eine Antwort, ob er das Geld nun ans Jobcenter überwiesen hat, haben wir im mehreren Monaten auch nicht bekommen ... und von unseren Mitmietern wissen wir zum Teil, dass die auch kein Geld bekommen haben und auch ihre Mietsicherheit vermissen).

Nun bittet er um Aufschub bis zum 21.6.17.

Also ich überlege, mal ans Amtstericht zu schreiben, ob unsere Klage nicht wegen Versäumnis des Beklagten oder so einfach so entschieden werden könnte, weil ich diese Verzögerungstaktik ja in Bezug auf alles, was wir mit diesem Vermieter erlebt haben, auch in der Zeit, als wir seine Mieter waren, kennengelernt haben und er das Gericht offenbar genauso verschaukelt.

Dazu habe ich das hier gefunden .. verlinke mir das mal für mich selbst und muss erstmal überlegen, wie ich das formulieren könnte.


Daraus:

Der Begriff Präklusion ist auch ein rein prozessrechtlicher Begriff und wird z. B. in § 282, § 296 ZPO verwendet. So hat eine Partei im Zivilprozess nach § 282 Abs. 1 ZPO grundsätzlich ihre Prozesshandlungen mit Blick auf einen zügigen Gang des Prozesses so zeitig wie möglich vorzunehmen; andernfalls können diese gemäß § 296 Abs. 2 ZPO nach freier richterlicher Überzeugung zurückgewiesen werden. Nach § 296 Abs. 1 ZPO sind bestimmte prozessuale Handlungen (Angriffs- und Verteidigungsmittel), die fristverletzend vorgenommen werden, nach freier richterlicher Überzeugung nur zuzulassen, wenn sie nicht prozessverzögernd wirken oder genügend entschuldigt werden.

Und dann mal dieeine Paragraphen, die glaube ich dabei wichtig sind:


Zivilprozessordnung
§ 282 Rechtzeitigkeit des Vorbringens

(1) Jede Partei hat in der mündlichen Verhandlung ihre Angriffs- und Verteidigungsmittel, insbesondere Behauptungen, Bestreiten, Einwendungen, Einreden, Beweismittel und Beweiseinreden, so zeitig vorzubringen, wie es nach der Prozesslage einer sorgfältigen und auf Förderung des Verfahrens bedachten Prozessführung entspricht.
(2) Anträge sowie Angriffs- und Verteidigungsmittel, auf die der Gegner voraussichtlich ohne vorhergehende Erkundigung keine Erklärung abgeben kann, sind vor der mündlichen Verhandlung durch vorbereitenden Schriftsatz so zeitig mitzuteilen, dass der Gegner die erforderliche Erkundigung noch einzuziehen vermag.
(3) Rügen, die die Zulässigkeit der Klage betreffen, hat der Beklagte gleichzeitig und vor seiner Verhandlung zur Hauptsache vorzubringen. Ist ihm vor der mündlichen Verhandlung eine Frist zur Klageerwiderung gesetzt, so hat er die Rügen schon innerhalb der Frist geltend zu machen.
 
 
 

Zivilprozessordnung
§ 296 Zurückweisung verspäteten Vorbringens

(1) Angriffs- und Verteidigungsmittel, die erst nach Ablauf einer hierfür gesetzten Frist (§ 273 Abs. 2 Nr. 1 und, soweit die Fristsetzung gegenüber einer Partei ergeht, 5, § 275 Abs. 1 Satz 1, Abs. 3, 4, § 276 Abs. 1 Satz 2, Abs. 3, § 277) vorgebracht werden, sind nur zuzulassen, wenn nach der freien Überzeugung des Gerichts ihre Zulassung die Erledigung des Rechtsstreits nicht verzögern würde oder wenn die Partei die Verspätung genügend entschuldigt.
(2) Angriffs- und Verteidigungsmittel, die entgegen § 282 Abs. 1 nicht rechtzeitig vorgebracht oder entgegen § 282 Abs. 2 nicht rechtzeitig mitgeteilt werden, können zurückgewiesen werden, wenn ihre Zulassung nach der freien Überzeugung des Gerichts die Erledigung des Rechtsstreits verzögern würde und die Verspätung auf grober Nachlässigkeit beruht.
(3) Verspätete Rügen, die die Zulässigkeit der Klage betreffen und auf die der Beklagte verzichten kann, sind nur zuzulassen, wenn der Beklagte die Verspätung genügend entschuldigt.
(4) In den Fällen der Absätze 1 und 3 ist der Entschuldigungsgrund auf Verlangen des Gerichts glaubhaft zu machen.
 
LG
Renate
 

Mal was Altes über unseren Texter-Alltag im Jahr 2014

Warum auch immer wurde der gerade von vielen Leuten angeklickt


Ich muss sagen, heute kommen wir besser zurecht. Ich vermute, das liegt daran, dass wir nicht mehr so viel Geld in einem Pensionsstall lassen, sondern jetzt mit der Pachtweide einfach besser davor sind.

Außerdem arbeiten wir nicht mehr bei content, sondern nur noch bei textbroker und den Extra-Kunden haben wir auch links liegen gelassen, weil der auch nichts als Stress mit sich brachte.

So geht es uns heute besser .. auch wenn ich ja gestern mal erzählt habe, dass digitale Jobs alles, aber nicht einfach sind .. es ging aber schon schlimmer.

Lest mal nach ... ich habe es gerade gemacht.


LG
Renate
 

Samstag, 10. Juni 2017

Info für die Traumtänzer bei der SPD wegen digitaler Jobs ...

... denn so schwierig wie folgt ist digitale Arbeit wirklich

Ich möchte Euch nur mal, auch wenn ich dabei vorsichtig sein muss, weil ich ja Ghostwriterin bin und mein Mann auch, ein paar Beispiele aufzeigen, warum Eure wahnwitzige Idee, anders als inzwischen so manche andere Partei kein existenzsicherndes Grundeinkommen endlich einzuführen, weil Ihr glaube, damit würdet Ihr die Löhne noch mehr drücken, eben eine wahnwitzige Idee ist.

Ihr werdet mit Euren Schön-Geschwafel die Gehälter und Löhne nicht oben halten können.

Ihr könnt nur eins tun, von den Gewinnen was abzwacken und endlich unter den Menschen, die in diesem Land die Arbeit machen oder auch die, die es nicht mehr können oder nie konnten, dieses Geld so aufzuteilen, dass man davon auch leben und nicht nur überleben kann.
...

Also mal los:

Nimm Randstad, die ja nun soweit ich weiß Twago übernommen haben, und da auch eine Ecke, mit der Jürgen und ich uns auskennen, nämlich die, wo Texter gesucht und Content-Aufträge vergeben werden.

Bei Twago (sprich Randstad) schreiben die Kunden diese Aufträge aus und man muss sich auf jeden einzelnen Auftrag erstmal umständlich bewerben und um den Preis verhandeln.

Dass diese Kunden die Preise drücken und wie das gemacht wird, werde ich Euch mal anhand unserer Arbeitspraxis jetzt verdeutlichen, und zwar aus einem Portal, wo wir noch halbwegs geschützt arbeiten, wo es Mindestvergütungen gibt, wo man noch sogenannte Open Orders einfach so bearbeiten kann und meistens auch bezahlt kriegt und wo man auch von vornherein die Konditionen für sogenannte Direct Orders festlegen kann, unter denen man nicht tätig wird.

Team Orders (also Gruppen, die gemeinsam was erledigen) gibt es dann auch noch, die immer etwas besser bezahlt werden als Open Orders.
..
Mir passierte gestern und heute folgendes:

Mein Direct-Order-Preis liegt bei 2,5 Cent pro Wort. Wenn ich als Stufe-4-Autorin Open Orders bearbeite, dann kriege ich 1,3 Cent pro Wort.

Direct Orders kann ich mehrere auf einmal annehmen und dann in Ruhe abarbeiten.

Bei Open Orders landen die in einem großen Pool, wo alle Texter, die die entsprechende Stufe haben, dann frei diese Aufträge bearbeiten können, ein Kunde also keinen Einfluss darauf hat, wer seine Texte schreibt es sei denn, er setzt bestimmte Texter auf seine Blacklist. Wir Autoren können auch bestimmte Kunden auf eine Blacklist stellen, wenn wir von denen nicht mehr sehen wollen, was die an Aufträgen reinstellen, weil wir mit denen schlechte Erfahrungen gemacht haben.

Ich hatte gerade einen Auftrag über Spreewaldgurken in Arbeit, war eine Open Order, als ich eine Nachricht von einem Kunden kriegte, für den ich vorher noch nie was geschrieben habe und der eine Änderungsquote von 76 % hat, also zu den sicherlich sehr schwierigen Kunden gehört bei einer so hohen Änderungsquote.

Nun schrieb der mir, ob ich nicht zwei Aufträge für ihn bearbeiten könnte über Second-Hand-Mode.

Ich habe geantwortet, mehr als einen Auftrag zur Zeit kann ich nicht bearbeiten und bin gerade bei einem dabei, aber danach könnte ich ja mal schauen, ob seine Aufträge noch da wären. Versprechen könnte ich ihm nichts, denn als Open Orders könnte die ja jeder Autor fertigmachen, der sie findet.

Daraufhin kriegte ich die Antwort, wie hoch denn mein Direct Order Preis für diese beiden Aufträge sei (das Briefing konnte ich da natürlich nicht sehen, denn ich hatte ja noch den anderen Auftrag in Arbeit, also keine Ahnung, ob mir dieses Briefing überhaupt zusagt oder nicht). Und ob ich denn gerne über Second-Hand-Mode schreiben würde.

Ich habe geantwortet, meine Lielingsthemen sind Tiere, Pflanzen, Essen wie Kochen oder Inhaltsstoffe oder Gesundheitsthemen, aber ich sei nicht komplett eingenischt und Mode wäre schon okay. Mein DO-Preis sei wie gesagt 2,5 Cent pro Wort. Wenn das in Ordnung sei, soll er mir die beiden Aufträge gern per Direct Order schicken, ich mache die dann fertig.

Hat er aber nicht gemacht. Ich gehe davon aus, 2,5 Cent pro Wort waren dem zu viel Geld.

Und das bei nur zwei kleinen Aufträgchen, an denen ich ja nicht viel verdienen würde.

Wenn einer wegen einer dauerhaften Sache mit mir um den Preis feilschen würde, wäre das ja noch okay .. aber doch nicht für maximal 800 Worte (habe inzwischen nachgesehen, aber den nächsten Text wieder von diesem Spreewaldshop angenommen, weil mir das Briefing da halt besser gefiel und ich so leichter mein Geld verdienen kann).

Würde ich die beiden Texte als Open Order bearbeiten, dann würde ich daran maximal 8,01 Euro verdienen, als Direct Order wären es dann 20,00 Euro .. und das mit einer hohen Wahrscheinlich von Änderungen bei einer so hohen Änderungsquote ... mal abgesehen davon, dass auch so ein Nachrichten-Austausch ja Arbeit macht, die nicht bezahlt wird.

So also sieht unser Job aus.
....
Das zweite Beispiel ist eins von Jürgen:

Der hat vor einer Weile recht lange für einen Kunden Direct Orders bearbeitet, für den er ursprünglich eine Open Order über Bootsmotoren geschrieben hatte, mit der der sehr zufrieden war.

Der fragte dann Jürgen auch, ob er nicht mit dem Preis runtergehen könnte und Jürgen hat, weil es ja mehr Aufträge werden sollten, dazu ja gesagt.

Boote liegen Jürgen. Die ersten Aufträge dieses Kunden ließen sich so auch gut von Jürgen bearbeiten und der Kunde war zufrieden mit dem Ergebnis.

Später kamen von dem gleichen Kunden dann Aufträge über Logistik dazu, teils endlos lange Texte mit vollkommen falsch geschriebenen endlos langen Keywords, unglaublich schwierig zu schreiben.

Jürgen hat die Zähne zusammengebissen und auch diese Logistik-Sachen zum gleichen Preis alle bearbeitet.

Besonders krass war der letzte dieser Logistik-Aufträge, auch besonders lang. Jürgen hat drei Tage dran gesessen. Als er mir das Briefing zeigte, habe ich gesagt, sag nein .. das geht schief, ich würde das nicht bearbeiten.

Jürgen mochte aber nicht nein sagen, weil er doch vorher einige nette Texte über Bootsmotoren bekommen hatte und das nett gefunden hatte.

Tja .. dann kam ein Änderungswunsch bei dem langen Text, dann war der Kunde auch mit der Änderung nicht zufrieden und das Resultat war schließlich, dass der den Auftrag abgelehnt hat, Jürgen so seinen in fast 6 Jahren einzigen nicht angenommenen Auftrag in seiner Autoren-Statistik stehen hat .. wir eine ganze Woche echt gehungert haben, weil das Geld dafür fehlte, denn in der Zeit hätte Jürgen sonst ja was verdient, so aber nicht .. und er klar auch noch nen Rüffel vom Support bekommen hat, weil der Kunde dann "so nett war", sich auch noch über Jürgens Arbeit zu beschweren.

Dass die vielen Fehler größtenteils in den vorgegebenen Keywords lagen, ohne die Jürgen diesen Text gar nicht hätte abgeben können, ist der Korrekturleserin (die sind ja genauso überlastet wie wir und sehen sowas meistens dann gar nicht) dabei nichtmal aufgefallen.

....

Das .. liebe SPD ... ist ein digitaler Job.

Und Ihr seid Traumtänzer, die kein Mensch wählen kann, weil Ihr bisher nicht den Hauch einer Ahnung habt, was auf die kommenden Generation in diesem Land noch an Arbeit zukommt.

Aber macht nix .. Ihr sackt ja auch immer weiter ab, und das garantiert nicht ohne Grund, weil Eure potentiellen Wähler eben mehr Ahnung davon haben, was läuft als Ihr selbst.

In diesem Sinne

LG
Renate