Samstag, 5. Dezember 2020

Sklavenhaltung gemeinster Art mitten in Europa

 Meistens sind es Vietnamesen, die in Spanien beim illigalen Cannabis-Anbau eingesetzt werden


Also was ich da vorhin in der Süddeutschen gefunden habe, das zieht einem wirklich die Schuhe aus.
 
Es passiert nicht weit weg, nämlich in Spanien, und das nicht nur mal, sondern wohl viel.
 
Da werden Vietnamesen ins Land gelockt und wenn sie da sind, wirklich wie Sklaven gehalten, um beim illegalen Cannabis-Anbau als Hilfsarbeiter eingesetzt zu werden.
 
Die Polizei hat wohl teilweise was davon aufgedeckt, aber da der Markt mit Hasch und anderen Cannabis-Produkten in ganz Europa boomt ohne Ende, wird wohl so viel davon in Spanien illigal produziert und oft unter genau diesen Umständen, das ist wohl ein Fass ohne Boden.
 
Schlimm sowas.
 
Die Menschen, die irgendwo billig Hasch oder andere Cannabis-Produkte kaufen, haben vermutlich keine Ahnung, was für Verbrecher sie damit unterstützen.
 
Ich zieh mal Teile von dem Text raus .. das wird Euch auch die Schuhe ausziehen.
 
Quelle:

https://www.sueddeutsche.de/panorama/drogen-marihuana-spanien-europa-1.5126317?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

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Marihuana aus Spanien:Die Mär von der weichen Droge

Marihuana aus Spanien flutet Europa. Auf den Plantagen werden vietnamesische Arbeiter wie Sklaven gehalten. 

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Laut Europäischem Drogenbericht steigt bereits seit zehn Jahren die Menge an Marihuana, die in Spanien sichergestellt wird. Lange stammten die meisten Cannabis-Produkte, die in Spanien von den Behörden entdeckt wurden, aus dem nahen Marokko. Doch in Zeiten der globalen Pandemie, die viele Grenzen undurchlässiger gemacht hat, wird der Anbau von Cannabis in Spanien zunehmend attraktiv. "Das Klima kommt den Pflanzen entgegen, wobei viele Plantagen von den spanischen Kollegen im Inneren von Gebäuden gefunden werden", sagt Ruth Haliti, Sprecherin des deutschen Zollfahndungsdienstes. Deutschland sei für das Marihuana aus Spanien nicht nur als Bestimmungsland, sondern auch als Transitland für Drogenlieferungen in Richtung Osten relevant.
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Die Zahlen belegen den Trend: Im Jahr 2019 wurden laut dem spanischen Innenministerium 1 538 995 Cannabis-Pflanzen sichergestellt, 57 Prozent mehr als im Vorjahr. In den vergangenen fünf Jahren hat sich die Zahl der beschlagnahmten Pflanzen sogar vervierfacht: von 400 000 Pflanzen im Jahr 2014 auf nun fast 1,6 Millionen.

System der Ausbeutung

Mehrere spanische Tageszeitungen haben in jüngster Zeit offengelegt, woher das Marihuana stammt und unter welchen Bedingungen es angebaut wird. Die Erkenntnisse konterkarieren das Image von Marihuana als weicher Droge, die niemandem wehtut. Denn nicht selten werden die Plantagen von kriminellen Clans betrieben, die ein System der Ausbeutung errichtet haben. Dutzende Vietnamesen hat die Polizei bereits aus ihren Händen befreit. Die jungen Männer waren von Landsleuten nach Spanien gebracht und auf illegalen Cannabis-Plantagen festgehalten worden.

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Erst kürzlich räumte die Guardia Civil eine Lagerhalle in der Nähe von Madrid und befreite bei dieser Aktion sechs Menschen vietnamesischer Abstammung. Zwölf weitere wurden festgenommen. Die Festgenommenen hatten ihren Landsleuten die Papiere und Telefone abgenommen und hielten sie auf der Plantage gefangen. Neben den Pflanzen lagen Matratzen, die sanitären Verhältnisse waren "unwürdig", so beschreibt es die Reporterin Patricia Ortega von El País. Aufmerksam wurde die spanische Polizei auf die Plantage, weil alle zwei Wochen einige Säcke Reis an der Lagerhalle abgestellt wurden - als Verpflegung für die Vietnamesen.

Die internen Berichte der spanischen Behörden beschreiben ein Phänomen, das ganz Europa betrifft. So wurden vor einigen Monaten 39 Immigranten aus Vietnam tot in einem Lastwagen im britischen Essex gefunden. Sie waren erstickt. Den meisten der jungen Männer werde erzählt, sie kämen nach Großbritannien. "Oft werden sie in die alten Sowjet-Republiken gebracht und von dort aus, in Lastwagen gepfercht, weiter nach Europa", sagte ein Ermittler im Gespräch mit El País. "Sie sind die Sklaven des Marihuanas."

Die Strafen sind gering - verglichen mit anderen Drogen

Viele von ihnen landen in Spanien. Dort angekommen sind sie ihren Ausbeutern völlig ausgeliefert. Sie kennen das Land nicht und sprechen die Sprache nicht. Der Kopf der in Madrid aufgegriffenen Bande war ein Brite vietnamesischer Abstammung. Für ihn habe sich das Unternehmen gelohnt, so der Ermittler, denn das Risiko und die Strafen sind gering im Vergleich zu Delikten, die mit anderen Drogen zu tun haben. Auch weil die soziale Akzeptanz von Marihuana in Europa in den vergangenen Jahren gestiegen ist.

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 LG

Renate


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