Meistens sind es Vietnamesen, die in Spanien beim illigalen Cannabis-Anbau eingesetzt werden
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Marihuana aus Spanien:Die Mär von der weichen Droge
Die Zahlen belegen den Trend: Im Jahr 2019 wurden laut dem spanischen Innenministerium 1 538 995 Cannabis-Pflanzen sichergestellt, 57 Prozent mehr als im Vorjahr. In den vergangenen fünf Jahren hat sich die Zahl der beschlagnahmten Pflanzen sogar vervierfacht: von 400 000 Pflanzen im Jahr 2014 auf nun fast 1,6 Millionen.
System der Ausbeutung
Mehrere spanische Tageszeitungen haben in jüngster Zeit offengelegt, woher das Marihuana stammt und unter welchen Bedingungen es angebaut wird. Die Erkenntnisse konterkarieren das Image von Marihuana als weicher Droge, die niemandem wehtut. Denn nicht selten werden die Plantagen von kriminellen Clans betrieben, die ein System der Ausbeutung errichtet haben. Dutzende Vietnamesen hat die Polizei bereits aus ihren Händen befreit. Die jungen Männer waren von Landsleuten nach Spanien gebracht und auf illegalen Cannabis-Plantagen festgehalten worden.
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Erst kürzlich räumte die Guardia Civil eine Lagerhalle in der Nähe von Madrid und befreite bei dieser Aktion sechs Menschen vietnamesischer Abstammung. Zwölf weitere wurden festgenommen. Die Festgenommenen hatten ihren Landsleuten die Papiere und Telefone abgenommen und hielten sie auf der Plantage gefangen. Neben den Pflanzen lagen Matratzen, die sanitären Verhältnisse waren "unwürdig", so beschreibt es die Reporterin Patricia Ortega von El País. Aufmerksam wurde die spanische Polizei auf die Plantage, weil alle zwei Wochen einige Säcke Reis an der Lagerhalle abgestellt wurden - als Verpflegung für die Vietnamesen.
Die internen Berichte der spanischen Behörden beschreiben ein Phänomen, das ganz Europa betrifft. So wurden vor einigen Monaten 39 Immigranten aus Vietnam tot in einem Lastwagen im britischen Essex gefunden. Sie waren erstickt. Den meisten der jungen Männer werde erzählt, sie kämen nach Großbritannien. "Oft werden sie in die alten Sowjet-Republiken gebracht und von dort aus, in Lastwagen gepfercht, weiter nach Europa", sagte ein Ermittler im Gespräch mit El País. "Sie sind die Sklaven des Marihuanas."
Die Strafen sind gering - verglichen mit anderen Drogen
Viele von ihnen landen in Spanien. Dort angekommen sind sie ihren Ausbeutern völlig ausgeliefert. Sie kennen das Land nicht und sprechen die Sprache nicht. Der Kopf der in Madrid aufgegriffenen Bande war ein Brite vietnamesischer Abstammung. Für ihn habe sich das Unternehmen gelohnt, so der Ermittler, denn das Risiko und die Strafen sind gering im Vergleich zu Delikten, die mit anderen Drogen zu tun haben. Auch weil die soziale Akzeptanz von Marihuana in Europa in den vergangenen Jahren gestiegen ist.
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LG
Renate
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