Donnerstag, 4. Januar 2018

Glyphosat im Zusammenhang mit der atypischen Weidemyopathie der Pferde

- Ich suche mal Texte zum Thema -


Geklärt ist das nicht, sondern nur eine vieler Vermutungen, was der Grund für diese heimtückische Krankheit sein kann, die grundsätzlich nur Pferde auf der Weide, und das meistens nach einem spontanen Kälteeinbruch, trifft.


Das oben ist ein recht neuer Text aus September 2017, der das Thema von allen möglichen Seiten beleuchtet. Unter anderem werden da auch zwei in Verdacht stehende Ahornarten betrachtet, wo eventuell die Samen oder Blätter der Grund sein könnten, der Eschen-Ahorn und der Bergahorn.

Siehe Links, wie die aussehen:



Ein anderer Aspekt ist Stress im Gras, und zwar in erster Linie dem Weidelgras, was also Weiden, wo viel davon wächst, in den Blickpunkt bringt.

Und der nächste Aspekt ist wie bei den Rindern Glyphosat. Die Stelle, wo das in dem Text oben angesprochen wird, kopiere ich mal hier rein:

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Die Ursache: Im Pansen der Rinder bilden Mikroorganismen eine dem Indol biochemisch ähnliche Substanz. Anzunehmen ist, dass dieses Stoffwechselprodukt aus Indolverbindungen des Deutschen Weidelgrases stammt. Da erscheint es nur logisch, einen möglichen (sehr schwerwiegenden) Auslöser der Atypischen Weidemyopathie beim Pferd gerade in diesen Lolitremen zu suchen!
Auch in einem weiteren Punkt ist die Landwirtschaft nicht unschuldig. Das großzügige Verbringen von Roundup (Totalherbizid mit Glyphosat als toxischem Wirkstoff) auf landwirtschaftlich genutzte Flächen führt zu entsprechender Belastung des Rinderfutters mit Glyphosat. Dieses schädigt nachweislich die Darmflora der Rinder, was zu starker Vermehrung des Bakteriums Clostridium botulinum führt. Dessen Toxine lösen den tödlichen Botulismus aus (Erläuterung der Universität Leipzig hier: http://www.zivilcourage.ro/pdf/Risiko-Glyphosat.pdf?PHPSESSID=2279daff3c22a4 )
Pferde wären dann unter Umständen genauso betroffen von diesem Glyphosat-Vergiftungs-Syndrom (diese Bezeichnung stammt von Prof. Dr. Lorenzen,  http://www.kritischer-agrarbericht.de/fileadmin/Daten-KAB/KAB-2013/Lorenzen.pdf): Auch Pferdeweiden werden möglicherweise mit Roundup behandelt – z. B. gegen Jakobs-Kreuzkraut! Analog würde auch im Heu die tödliche Gefahr schlummern.
Mit Ahornbäumen – egal welcher Spezies – hat das jedenfalls nicht im Entferntesten zu tun…

 Dr. Frauke Garbers, Biologin

05.09.2017
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Auch daraus mal nur die Abschnitte, wo Glyphosat ins Spiel kommt:

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 Für diese Annahme spricht einiges. Von Rinderbeständen weiß man, dass sich wohl durch die Belastung der Futter mit Glyphosat (Unkrautvertilger, bekannt unter dem Namen Round up), in deren Verdauungssystem das Bakterium Chlostridium botulinum stark vermehrte, mit der Folge einer tödlichen Vergiftung durch Botulinumtoxin. Untersucht hat das bzgl. der Rinder Frau Prof. Krüger – Uni Leipzig. Es müsste also untersucht werden, ob die entsprechenden Weiden mit diesem Mittel z.B. gegen Jakobs-Kreuzkraut behandelt wurden. Genauso könnte es auch das Heu sein, wenn die dafür genutzten Wiesen mit Glyphosat belastet sind. Diese Giftstoffe werden ja fast überall leichtfertig eingesetzt.
Weiter im Originaltext:
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In einem Text der Tierärztlichen Klinik für Pferde, Dr. Jürgen Martens und TA Traugott Roewer, Bark-Bockhorn, heißt es:
„Auffällig war das gehäufte Auftreten im norddeutschen Raum. Die Erkrankung ist nicht von Pferd zu Pferd übertragbar. Sie hat also keinen seuchenhaften Charakter.“
Das ist besonders interessant, denn gerade in Norddeutschland sind die Wiesen extrem artenarm, bedingt durch die intensive Landwirtschaft. Der Einsatz von Mineraldünger und Pesitiziden incl. Glyphosat ist entsprechend hoch. Man müsste also in dieser Richtung suchen, was aber, aus naheliegenden Gründen, nicht geschehen wird.
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Daraus dann auch mal:
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Seit einigen Jahren wird der Einsatz des Totalherbizids (Herbizid = Unkrautvernichtungsmittel, total = wirkt nicht selektiv, sondern „tötet“ alle Pflanzenteile) Glyphosat in der breiten Öffentlichkeit diskutiert. Ich möchte heute gern auf den Bezug zur Pferdeernährung eingehen.

 

Trotz, dass es vor nicht allzu langer Zeit von einer Arbeitsgruppe der WHO als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft wurde, ist Glyphosat, vor allem das bekanntesten Mittel Round-Up®, auch für Privatpersonen frei käuflich und wird auch leichtfertig von Privatpersonen im Garten und an Wegesrändern eingesetzt.

 
 

Glyphosat wirkt, indem es sich nach der Aufbringung in der ganzen Pflanze verteilt und einen wichtigen enzym-gebundenen Stoffwechselweg der Pflanze hemmt. Außerdem werden viele in der Pflanze enthaltene Mineralstoffe (Magnesium, Calcium, Eisen, Mangan,…) zu festen Komplexen (Chelaten) verbunden, sodass diese für die Pflanze nicht mehr nutzbar sind. Dies führt in Summe zum Absterben der behandelten Pflanze. Menschen und Tiere besitzen zwar nicht dieses Enzym, an welchem Glyphosat in der Pflanze angreift, trotzdem ist die Wirksamkeit von Glyphosat nicht im pflanzlichen Bereich abgeschlossen, sondern es wirkt nachweislich auch im Stoffwechsel von Säugetieren nach der Aufnahme über behandelte Lebensmittel, Futter oder Einstreu weiter. 


20 bis 30 Prozent des aufgenommenen Glyphosats werden im oberen Magen-Darm-Trakt von Säugetieren absorbiert und die maximale Glyphosat-Konzentration kann dann fünf bis sechs Stunden nach der Aufnahme im Blut nachgewiesen werden. Zudem ist wissenschaftlich belegt, dass Glyphosat im Gewebe akkumuliert, also eingelagert und auch angereichert wird. Somit kann es auch im tierischen Organismus zu ähnlochen Vorgängen wie in der Pflanze kommen: Die Mineralstoffe stehen den Tieren nicht mehr für wichtige Prozesse im Körper zur Verfügung, Mangelerscheinungen und ihre Begleitsymptome können die Folge sein.

 

An der Universität Leipzig wurde in dem Bereich – Glyphosat im tierischen Organismus – in den letzten Jahren intensiv durch die Veterinärmedizinerin Prof. Dr. Monika Krüger und ihr Team am Institut für Bakteriologie und Mykologie geforscht. Sie konnten bei Rindern, bei denen Glyphosat im Urin gefunden wurde, nachweisen, dass diese unter einem Mangel an Kupfer, Mangan, Selen und Kobalt litten. Auch symptomatisch waren diese Tiere auffällig. Die Spurenelementsmängel wirkten sich unter anderem auf die Hautgesundheit und die korrekte Stellung der Vordergliedmaßen aus. Bei Blutuntersuchungen waren zudem einige Leberwerte in Abhängigkeit von der im Urin nachgewiesenen Glyphosatmenge erhöht. Das Team aus Leipzig konnte auch zeigen, dass die Pansenflora von Rindern durch das Glyphosat nachhaltig geschädigt wird, da Glyphosat auch eine spezifisch-antibakterielle Wirkung hat, die nützlichen Pansenbakterien also teilweise getötet werden. Durch das entstehende Ungleichgewicht der Pansenflora können bösartige Keime, wie zum Beispiel Clostridium botulinum (Auslöser der Vergiftungskrankheit Botulismus), welches im Übrigen glyphosatresistent ist, sich leichter vermehren. Ob das immer häufigere Auftreten von Botulismus in Kuhherden im Zusammenhang mit dem großzügigen Glyphosateinsatz steht, ist eine Vermutung, der aktuell in der Forschung weiter nachgegangen wird. 


Auch bei Pferden beobachtet man zunehmend Fälle von Mineralmangelerscheinungen und/oder Störungen der Darmflora, die im Groben mit der im Rinderpansen vergleichbar ist. Zusammenhänge mit einer möglichen Aufnahme von Glyphosat wurden leider bisher beim Pferd nicht untersucht. Laut Prof. Krüger ist aber von ähnlichen Vorgängen im Pferdekörper auszugehen, wie sie sich bei Rindern zeigen.

 

Eine Erkrankung der Pferde, die in den letzten Jahren auch immer gehäufter auftritt, steht eventuell ebenfalls im Zusammenhang mit der Ausbringung von Glyphosat: die Atypische Weidemyopathie. Diese Erkrankung tritt ausschließlich bei (meist jungen) Pferden in Weidehaltung auf und betrifft die Muskulatur ohne vorangegangene körperliche Belastung. Sie führt sehr schnell zur Zerstörung der Muskeln – auch des Herzmuskels – und endet meist innerhalb von wenigen Tagen tödlich. Als Hauptauslöser gelten Ahornsamen, die Teerfleckenkrankheit der Ahornblätter und die Giftstoffe der Endophyten, welche Weidegras (vor allem das Deutsche Weidelgras) befallen bzw. in einer friedlichen Ko-Existenz mit dem Weidegras als Fraßschutz leben. Glyphosat selbst begünstigt zum einen den Mineralstoffmangel, der bei allen Pferden mit Atypischer Weidemyopathie nachweisbar ist. Zudem ist anzunehmen, dass wie bei Rindern ein chronischer Botulismus ausgelöst werden kann, der zu einer deutlichen Schwächung der Tiere führt und interessanterweise viele übereinstimmende Symptome mit der Atypischen Weidemyopathie aufweist.

 

Zur Behandlung von Pferdeweiden gegen Giftpflanzen oder Beikräuter (zum Beispiel Ampfer) wird durchaus auch von Pferdebesitzern in Unwissenheit zur frei verkäuflichen Kleinpackung Round-Up® gegriffen und damit Glyphosat auf die Weide gebracht. Dabei gibt es mittlerweile auch sehr verträgliche Möglichkeiten der Ampferbekämpfung (demnächst auch Thema hier). 


Bei Rindern erfolgt die Aufnahme von Glyphosat hauptsächlich durch kontaminiertes Futter:

1.       Importe von genetisch verändertem (Ziel: Glyphosat-Resistenz!) Soja (anderer ist auf dem Weltmarkt kaum noch verfügbar!), Mais und Raps,

2.       Getreide und Stroh, die vor der natürlichen Abreife „abgetötet“ wurden (Sikkation),

3.       kontaminiertes Brunnenwasser.

 

Die Parallelen zu Pferden lassen sich schnell und einfach finden:

1.       kaum ein Pferde-Müsli kommt noch ohne Soja oder Mais aus

2.       Getreide, Stroh (Einstreu und Futterstroh) sind im Pferdestall genauso präsent

3.       Viele Großställe, aber auch etwas abseits gelegene Offenställe ohne Anschluss an das öffentliche Trinkwasser tränken zunehmen mit Brunnenwasser aus Brunnen, die häufig nicht tief genug gebohrt sind und damit vermehrt Oberflächenwasser mit Einträgen aus der Landwirtschaft enthalten.
  
 .....
und so weiter ...

Bei Interesse unbedingt weiterlesen, der Text ist sehr interessant in Bezug auf Pferde.

Ich glaube, auch wenn halt bisher nicht wirklich bewiesen, das Thema atypische Weidemyopathie durch Aufnahme von Glyphosat durch Pferde wie durch kontaminiertes Tränkewasser, Bestandteile im Futter, behandeltes Heu oder Heulage oder unvorsichtige Menschen in der Nachbarschaft einer Pferdeweide, die ohne Sinn und Verstand mit Roundup rumpanschen, sollte man im Auge behalten, zumal das Zeug ja leider in den kommenden 5 Jahren nach wie vor nicht verboten worden ist.

LG
Renate

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