Mittwoch, 31. Januar 2018

Ohne genug Geld im Rücken wird jedes kleine Problem zur Komplett-Katastrophe

DSL läuft nicht und der Surfstick ist wohl inzwischen überaltert



 
Ich tippe das hier am 29.01.18 vor und werde es in den Armuts-Blog setzen, wenn unser Internet wieder funktioniert.

Was für ein Mist. Heute früh war das Internet tot. In das Service-Center von O2 kommt man nur rein, wenn man auch ins Internet kommt, aber selbst dann ist das schon immer eine Vollkatastrophe gewesen, da Hilfe zu kriegen. Ohne Internet noch unmöglicher.

Dazu hat es den ganzen Tag in Strömen geregnet. Abends hat es aber endlich aufgehört, aber schon nachmittags schwamm auf der Weide wieder alles wie beim letzten Dauerregen im Vorjahr. Kann das nicht endlich mal aufhören zu regnen?

Wir sollten am 31. an die Stadtwerke überweisen, aber die Rechnung kann ich nur einsehen, wenn ich auch ins Internet komme. Kopieren ließ sich die pdf nicht und per Post schicken ja auch die heute offenbar an Leute nichts mehr, von denen sie wissen, sie haben normalerweise auch Internet. Auch das ist echt super.

Nun haben wir ja schon lange immer einen aufgeladenen Surfstick als Notfall-Internet hier rumliegen, aber auch mit dem Rest-Guthaben kamen wir heute nicht ins Internet rein. Es stand da, da sind noch 9 Euro drauf, die wären aber am 27.12.17 abgelaufen.

Also dachten wir, nett ist das nicht, aber wird wohl funktionieren, wenn wir für 15 Euro eine neue Guthabenkarte kaufen und die eingeben. Nun haben wir mehr Guthaben drauf, aber kommen trotzdem nicht ins Internet.

Info jetzt, wir sollen was updaten, aber das geht nicht.

Ich fand dann eine Service-Nummer, klar Handy, klar vermutlich schweineteuer.

Das Gespräch, das Jürgen dann geführt hat, hat endlos lange gedauert … ich ahne Fürchterliches wegen unserer nächsten Telefonrechnung.

Ob es was gebracht hat, wage ich zu bezweifeln, auch wenn sie versprochen haben, nochmal anzurufen .. heute Abend sicher nicht mehr, denn es ist nun ja schon nach 11 Uhr nachts, aber mit etwas Glück vielleicht zumindest morgen früh.

Höchstwahrscheinlich wird das aber auch nichts Positives werden, denn es sieht wohl so aus, als ob unser Surfstick ein Alter hat, dass man auf den keine neuen Updates mehr aufspielen kann und wir nen neuen brauchen.

Kostenpunkt ungefähr 35 Euro. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Mit etwas Glück läuft ja vielleicht inzwischen von selbst wieder DSL, aber auch daran glaube ich nicht wirklich, denn so lange wie heute war das Netz noch nie weg, paar Stunden habe ich schon erlebt, aber den ganzen Tag selbst bei O2 eher nicht.

Tja .. und das alles stelle ich mal hier in den Armuts-Blog, denn genauso schaut das aus bei den Leuten, die nicht mehr wie ich hier vorher ja mal gepostet habe, alleine Monat für Monat noch 1.656 Euro netto zur Verfügung haben, sondern mit ALG II plus den Freibeträgen, die einem so gelassen werden, noch nichtmal die Hälfte.

Der Bauch dieser Gauss-Kurve war übrigens sehr stark nach unten ausgedehnt und über dem Median folgte nur noch ein immer schmaler werdender Hals dieses Gebildes, was mir sagt .. es geht abwärts.

Hoffentlich geht es bald so sehr abwärts für alle, dass auch die mal zu Verstand kommen, die immer noch Parteien wie die CDU, SPD und ihrem pseudosozialen Gefasel oder gar die AfD oder FDP, die überhaupt kein akzeptables Sozialprogramm haben, wählen.

Noch geht es denen leider nicht dreckig genug, dass sie schon angefangen hätten sich vorstellen zu können, dass es lange nicht mehr dauern wird, bis sie genau da angekommen sind, wo wir und Millionen andere inzwischen versuchen zu überleben und wo jedes kleine Problem dazu führt, dass man erstmal auf der Stelle tritt.

Kein Netz heißt nicht arbeiten zu können, aber eben mal so nen neuen Surfstick kaufen, ja so viel haben wir leider letzte Woche nicht verdient. Also müssen wir abwarten, bis das Geld vom Jobcenter gebucht ist, das wenig genug ist, um dann anfangen zu können, das alles erstmal zu klären.

Gestern habe ich mich noch so gefreut, dass mir einer meiner Kunden eben mal so, weil er meine Arbeit toll gefunden hat, die ich in den letzten Wochen für ihn gemacht habe, 20 Euro extra hat zukommen lassen.

Die sind bei den Zusatzkosten, die wir jetzt haben und die in keiner Weise durch ALG II abgedeckt sind, nur ein Tropfen auf den heißen Stein .. aber immerhin fangen sie dann einen Teil davon wieder auf.

LG
Renate

Sonntag, 28. Januar 2018

Der Spiegel mit einer schönen Einkommensstatistik in Europa

.. und einem sehr schönen erklärenden Text zum Thema


Quelle: Spiegel .. siehe Link unten

Über den Median-Verdienst einzelner Personen in Europa und Deutschland. Man kann daran erkennen, wo man ungefähr selbst liegt.

In diese Berechnung spielt alles Mögliche rein, auch die unterschiedliche Kaufkraft in den einzelnen europäischen Ländern.

Aber dass man mit 1.656 Euro netto, auch wenn Jürgen und ich sicher froh wären, wenn wir die jeder hätten, dennoch so große Sprünge nicht machen kann und davon ausgeht, dass der überwiegende Teil der Bevölkerung nach unten hin den grauen Balken nach zu urteilen viel größer ist als nach oben hin .. tja, das passt zur Stimmung in unserem Land.

Auch wenn es in anderen europäischen Ländern zum Teil .. aber das überwiegend im Süden oder Osten ... noch krasser ist.

Für Deutschland haben wir super abgebaut, denn wir waren mal ein Land, in dem es den Menschen wirklich gut gegangen ist.


Das oben ist der Link zu dem ganzen Artikel, wo diese Graphik drin ist.

LG
Renate

Noch eine Info zu den Mietobergrenzen Kiel

... und zwar ein Video von der Ratsversammlung


Das findet Ihr bei Sozialberatung Kiel:


LG
Renate

Donnerstag, 25. Januar 2018

Armutsrisiken

- So schnell kann das gehen -


Ein schöner Artikel aus der Welt.

Beleuchtet werden da Dinge wie viel zu hohe Mieten und viel zu wenig Wohnraum im Sozialhilfe-Niveau, was auch viele Familien, die recht gut verdienen, im Endeffekt nach Abzug der Mietkosten unter den Hartz-IV-Satz bringen kann.

Der nächste Punkt ist die Pflege von Angehörigen zu Hause und die katastrophalen Zustände in unseren Pflegeheimen, weshalb viele Menschen, überwiegend Frauen, es dann nicht übers Herz bringen, ihre Angehörigen im Altenheim zu lassen oder sich auf den genauso schlechten ambulanten Pflegedienst zu verlassen.

Ich weiß das, ich habe 11 Jahre meine Mutter gepflegt, war dann 59 und weg vom Fenster. Dass ich als Texterin überhaupt noch was verdienen kann, liegt sicher in erster Linie daran, dass ich eine sicherlich sehr gebildete und geistig flexible Frau bin .. in der freien Wirtschaft hätte ich aber nichtmal mehr als Putzfrau eine Chance. Ich habe es damals ja ausprobiert. Es hagelte nur Absagen, wenn ich denn auf Bewerbungen überhaupt eine Antwort bekommen habe, was nur sehr selten der Fall war.

Und meinen Mann, der sich ja heute noch zuweilen in seinem Beruf bewirbt, geht es da gar nicht anders, auch wenn er nicht durch die Pflege eines Angehörigen aus dem Job rutschte und nie wieder reinkam, auch nicht durch die vielgelobte Leiharbeit, wo er nur als billiger Hilfsarbeiter ausgenutzt, aber nie !!!!! in seinem Beruf verliehen wurde, obwohl er in seinem Beruf eingestellt worden und ihm damals sonstwas an Chancen versprochen worden ist.

Der Mindestlohn reicht nicht aus.

Alleinerziehende gehören auch zu den besonders gefährdeten Gruppen, die oft in Armut reinrutschen, wenn eine Beziehung nicht hält, in der man sich aufeinander verlassen hat.

Wer drei Kinder und mehr hat, gehört in Deutschland fast immer zu den Armen, denn so viel wird eben hierzulande in einem normalen Beruf nicht mehr verdient, um sich mehr als zwei Kinder überhaupt leisten zu können.

Ich habe vier, ich kann das bestätigen, wie schwer das war, obwohl ich sicherlich in meinem Beruf hochqualifiziert war und gut verdient habe.

Die sogenannten Konsumkosten sind so rasant in die Höhe geschossen, dass sie die Lohnerhöhungen komplett auffressen und schnellen immer weiter hoch. Auch das bringt immer mehr Menschen in Armut.

Und dann sind da noch die Menschen, die schon von Geburt an in Armut aufwachsen und meistens gar nicht auf die Beine kommen, also ihr Leben lang in Armut leben müssen.

Einfach mal reinlesen. Ist ein guter Text.

Sowas sollte sich Mutti Merkel auch mal durchlesen und dann das Hirn einschalten.


LG
Renate

Mittwoch, 24. Januar 2018

Rund ums Kindergeld und Kinderfreibeträge für alle Steuerzahler

- Weil ich gerade wegen diesem Thema mit jemand arg in Streit geriet -


Wieso sie denn das Kindergeld für die Leute bezahlen solle, die meinen, Kinder haben zu wollen, meinte diese Frau .. und dass sie deshalb, weil in ihren Augen die CDU ja besonders schlimm in Sachen Eltern mit Kindern zu fördern, nun so eine Stinkwut auf die CDU hätte.

Und als ich sagte, ohne Kinder würde doch gar nichts mehr laufen und ich sehe das anders und mag die CDU aus ganz anderen Gründen nicht, kriegte ich noch an den Kopf geknallt, ich sei ja genauso beschränkt wie ihre Kollegin, obwohl sie mich früher ja mal für intelligent gehalten hätte.

Okay ???

Wir kriegten uns dann noch wegen der Steuerklassen in die Wolle .. sie war alleinerziehend, als sie ihre Kinder .. sie hat nämlich welche, die doch jetzt auch Kinder kriegen könnten .. groß gezogen hat, hatte also klar Steuerklasse 2, die beste, die es gibt.

Ich nicht, hab entweder auf Steuerklasse 4 oder 5 gearbeitet. 4 ist nicht anders als 1 und die 5 echt krass.

Sie meinte dann, aber das kann man ja mit dem Lohnsteuerjahresausgleich wieder reinholen.

Ja kann man.

Aber eins hat sie dabei nicht geschnallt.

Jeder kriegt dann Freibeträge für Kinder, wenn er überhaupt so viel verdient, dass er steuerpflichtig wird. Die kann man noch zusätzlich absetzen, wenn man nach den Werbungskosten halt noch was nach hätte, was man als Steuern bezahlen müsste.

In Deutschland ist es aktuell möglich, für jedes Kind maximal 7.428 Euro an Freibetrag abzusetzen, wer sich das Kindergeld vorher auszahlen lässt, hat dann je nach Kind die Summe weniger zum Absetzen, die er schon in Form von Kindergeld bekommen hat.

2018 kriegt man für die ersten beiden Kinder 194 Euro im Monat, also pro Kind im Jahr maximal 2.328 Euro.

Für das 3. Kind gibt es 200 Euro, also maximal 2.400 Euro.

Ab dem 4. Kind gibt es pro Kind 225 Euro, also maximal 2.700 Euro.

Das ist also viel weniger als das, was man absetzen kann, vorausgesetzt, man verdient überhaupt so viel Geld, dass man so viele Steuern bezahlen müsste.

Das heißt, reiche Leute können für ihre Kinder viel mehr Geld vom Staat kriegen als arme.

Weil die Menschen wegen dem Niedriglohn in diesem Staat aber immer weniger verdienen, obwohl viele ja durchaus arbeiten, fallen immer mehr Familien in Armut .. leuchtet auch ein.

Verdient man so wenig, dass man aufstocken muss, wird übrigens das Kindergeld vollständig mit den Regelsatzanspruch des Kindes verrechnet .. es bleibt nicht ein Cent Freibetrag für Kinder übrig.

Ich finde das ist ne Sauerei, egal was meine Facebook-Freundin darüber denken mag.

Und wenn nur noch reiche Leute heute Kinder kriegen würden, würde auch sie selbst im Alter ziemlich alt aussehen ... denn unser gesamtes Sozialsystem basiert darauf, dass die Menschen auch heute noch Kinder kriegen.

Es gibt deshalb auch keine Partei, nichtmal die FDP, die nicht sagt, man muss was für die Familien tun, auch wenn die alle unterschiedliche Ideen dazu haben.

Aber das Thema kostenlose Kindergärtenplätze und Kitas, mehr Kindergeld und alles mögliche rund um die Förderung von jungen Eltern und ihren Kindern ist soweit ich weiß eins, wo sich die Parteien anders als bei vielen anderen Theman sogar ziemlich einig sind.

Mal zum Thema Kindergeld was zum Nachlesen, falls Ihr das Thema gern vertiefen möchtet:



LG
Renate

Dienstag, 23. Januar 2018

Die digitale Bohème

- Ein für mich neuer Begriff über uns Crowdworker -

 Ich fand diesen Text eben zufällig, weil er viel gelesen wird.

Ist interessant, wie eine junge Wissenschaftlerin, die am Wirtschaftszentrum Berlin digitale Arbeitsmöglichkeiten für uns Crowdworker erforscht, über diese Art zu arbeiten denkt.

Sie sieht die Zukunft der Arbeit sehr kritisch und gar nicht sehr positiv, auch wenn man selbständig und damit relativ frei in seinen Entscheidungen ist.
 Auch wenn es ein Vorteil ist, vollkommen anonym seine Arbeit machen zu können, weil niemand weiß, ob man alt oder jung, lange arbeitslos, Mann oder Frau, schwarz oder weiß ist, sie sagt so anonym sind wir gar nicht und die vollkommen intransparenten Bewertungen, die wir ja auch bekommen, werden wir im Internet nie mehr los anders als bei einem normalen Lebenslauf.

Und sie kritisiert eben auch, dass wir keinerlei Mitbestimmungsrecht, wie beispielsweise auf die Höhe der Bezahlung, haben.
Hier ist der Link 1:

http://www.zeit.de/arbeit/2018-01/crowdwork-selbststaendigkeit-digitale-arbeit-arbeitsbedingungen-interview

 Es geht aber noch ein bisschen weiter mit der Fortsetzung, die den bezeichnenden Titel "Flaschensammeln im Internet" hat. :)

Nun ja, ich weiß aus Erfahrung dass "Flaschensammeln oft hilft zu überleben".
Sie schreibt da, die meisten Crowdsworker sind wohl viel jünger als Jürgen und ich.

Der Verdienst liegt bei den meisten zwischen 100 und 500 Euro im Monat. Das kann ich bestätigen, wobei man für 500 Euro schon sehr aktiv sein müsste und Jürgen in seiner Sternestufe das gar nicht schaffen könnte und ich eigentlich auch kaum, auch wenn ich eine andere Sternestufe und damit einen höheren Wortpreis sowie mehr Auswahl bei den Aufträgen habe.

Dass nicht immer genug Arbeit da ist, um überhaupt so aktiv zu sein, wie man es gern sein würde, kennt Jürgen in seiner Sternestufe besser als ich beziehungsweise ich auch von früher, denn ich war ja nicht immer in der höheren Sternestufe.

Man hat übrigens keinen Anspruch darauf, in seiner Sternestufe zu bleiben, kann jederzeit durch eine schlechte Bewertung wieder abfallen, wenn man mal Mist baut, weil man nicht so gut drauf ist.

...
Ich finde hier noch einen interessanten Einwand, nämlich dass sich Crowdwork insofern auch auf Jobs in Tarifbereichen auswirken kann, die heute noch gut bezahlt werden, weil die Plattformen die gleichen Arbeiten viel preisgünstiger anbieten können und so erstens da Druck entsteht beziehungsweise auch normale Arbeitsplätze so verlorengehen.

Würde ich für sehr wahrscheinlich halten, denn Jürgen und machen ja heute etwas, das früher durchaus gut bezahlte Büroarbeiten für Sachbearbeiter gewesen sind, und das wird bei vielen anderen typischen Jobs von Crowdworkern nicht anders sein.

Hier noch der nächste Link:


Dennoch sind Jürgen und ich froh, dass es sowas gibt.

Ohne die Plattform, auf der wir täglich Arbeit finden und uns was verdienen können, wären wir beide in unserem Alter ganz sicher komplett arbeitslos, denn ältere Leute stellt doch heute keiner mehr ein.

Hier können wir zeigen, dass wir noch nicht zum alten Eisen gehören und unsere Arbeit genauso gut machen wie die jungen Leute dort.

Und wir haben so genug Geld, damit wir mit unserem Hund und den drei Pferde-Senioren im Schlepptau über die Runden kommen, was sonst ganz anders wäre.

LG
Renate

Moos als Feinstaubfilter

- Das ist mir zufällig begegnet -


Ich suchte eigentlich mehr über Moose und warum Pferde die fressen. Dabei fand ich, dass es auch deshalb nicht gut ist, unsere Umwelt immer mehr zu zerstören, weil dann auch viele Moose verschwinden, die aber gute Feinstaubfilter sind.

In Stuttgart gibt es da einen Versuch mit Moos.

Ich verlinke das mal.


LG
Renate
 

Sonntag, 21. Januar 2018

Ein knappes Ja für die GroKo

Nun ja ...warten wir ab, was das nun wird

Ich entdeckte das gerade eben in der Nachrichten-Ecke von gmx.


Es war nur ein sehr knappes Ja für die GroKo und es kann noch passieren, dass vor dem Besiegeln des Koalitionsvertrages noch ein Nein von den SPD-Mitgliedern kommen kann, denn Proteste waren sehr viele vorhanden.

Was das nun alles für unser Land bringen wird .. ich habe keine Ahnung.

Aber eins ist mir in den vergangenen Monaten bewusst geworden .. nämlich mit wie viel Druck auf die Verhandlungspartner eigentlich bei einer Koalition Druck gemacht wird und ich frage mich seit ich das begriffen habe, ob das überhaupt der richtige Weg in der Politik sein kann und nicht grundsätzlich Minderheitsregierungen die bessere Alternative wären.

LG
Renate

Samstag, 20. Januar 2018

Mehr zu den Mietobergrenzen Kiel

Vorläufig sind die nun doch beschlossen worden


Das heißt allerdings nicht, dass die vorm Kieler Sozialgericht wasserdicht sein werden.

Und was für ein Politikum das in Kiel ist, dazu möchte ich aus dem Link auch mal was hier rein zitieren, weil das ist so typisch .. wie können die "ach so bösen Linken und Grünen" es nur wagen, da was gegen zu sagen ... das wäre ja alles "nur Wahlkampf".

Erstmal der Link zu Sozialberatung Kiel:


 Daraus dann:

"In der heutigen Ratsversammlung hat eine Mehrheit aus SPD, CDU und SSW die neuen Mietobergrenzen beschlossen. Da der Sozialausschuss zuvor nicht beteiligt worden ist, hat die Fraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN richtigerweise einen Antrag auf Überweisung zur Beratung in den Sozialausschuss gestellt, dem sich die Fraktion DIE LINKE angeschlossen hat, der aber von einer Mehrheit aus SPD, CDU und SSW abgelehnt wurde.
Das von der Stadt vorgelegte – mit knapp 12 Seiten ungewöhnlich kurze – Konzept dürfte einer sozialgerichtlichen Prüfung absehbar nicht standhalten, da in ihm weder die Berechnungen der Nettokaltmieten noch der Betriebskosten nachvollziehbar dargelegt worden sind. Auffällig ist auch, dass die durchschnittlichen Betriebskosten (arithmetisches Mittel) im MOG-Konzept bei 1,55 €/qm liegen sollen, der Kieler Mietspiegel 2016/2017 hingegen einen Durchschnittswert von 1,91 €/qm nennt. Eine Erklärung auch hierfür findet sich im Konzept nicht.
Zum Schluss ein wenig Lokalkolorit aus der Kieler Ratsversammlung: Der Vertreter der Fraktion DIE LINKE  musste sich vom Sozialdezernenten der Stadt, Gerwin Stöcken (SPD), den eigenwilligen Anwurf gefallen lassen, „da habe ich keinen bösartigeren Grund als zu sagen, dass das hier Wahlkampf ist“. Dass DIE LINKE in Kiel Sozialpolitik macht, das geht aber auch wirklich nicht. Das macht die SPD doch auch nicht! Das ist wirklich ganz und gar ungehörig von den Linken und da muss der SPD-Sozialdezernent – was sonst ja gar nicht seine Art ist – doch ausnahmsweise mal ganz bösartig werden."

Es gibt da noch mehr zum Lesen bei Interesse, unter anderem auch einen Link zu einer Presseerklärung.
LG
Renate

Freitag, 19. Januar 2018

Aus dem Newsletter der Grünen zu Ackergiften

Newsletter-Text zur Demo in Berlin


Ich übernehme den mal hierher:

Wir Haben Es Satt: Weg von den Ackergiften zum Schutz der Artenvielfalt


 Zur morgigen „Wir Haben Es Satt“-Demo erklärt Simone Peter,
Bundesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

Der stumme Frühling droht mehr und mehr zu einer realen Gefahr zu
werden. Das Insekten- und Vogelsterben hat enorme Ausmaße angenommen.
Überdüngung und der massive Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft
sind maßgeblich dafür verantwortlich.

Verantwortlich für den Verlust der Artenvielfalt sind auch Union und
SPD. Keine der Parteien hat in den Sondierungsgesprächen den Willen
gezeigt, für eine Landwirtschaft zu streiten, die ohne Ackergift,
Gentechnik und Tierquälerei auskommt. Stattdessen hat
Landwirtschaftsminister Schmidt dem Umweltgift Glyphosat in Brüssel
einen weiteren Freifahrtschein für fünf Jahre ausgestellt. Seine
jüngsten Äußerungen zum Glyphosat-Ausstieg sind wenig glaubwürdig.

Wir fordern, den Einsatz von Glyphosat so schnell wie möglich zu
beenden. Solange es Zweifel an der Wissenschaftlichkeit und Objektivität
der Begutachtung des Bundesamts für Risikobewertung (BfR) gibt, gehört
Glyphosat nicht auf die Äcker. Zudem braucht es dringend eine
Aufarbeitung der Vorgänge im BfR und eine Veränderung des
Zulassungsverfahrens, die eingebettet ist in eine umfassende
Pestizidreduktionsstrategie.

Wir als BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN werden auf der „Wir Haben Es Satt“-Demo in
Berlin weiter an der Seite von vielen Initiativen, Verbänden und
Bäuerinnen und Bauern für eine echte Agrarwende kämpfen. Zum jüngsten
Erfolg der Bewegung für eine Agrarwende zählt, dass das EU-Parlament
gestern einen Glyphosat-Untersuchungsausschuss eingerichtet hat, um
Licht in das undurchsichtige Zulassungsverfahren zu geben.
_______________________________________________

LG
Renate


Neue "Heldentat" der AfD bei einer Bundestagssitzung

- Was für eine Kinderkacke - und so "enorm wichtig" für Deutschland -


Wie die AfD den Abbruch einer Bundestagssitzung erzwungen hat und ihre Motive dafür.

Falls Ihr auch mal lachen möchtet, einfach mal den Link aufmachen und reinlesen.


LG
Renate
 

Montag, 15. Januar 2018

Die Kieler Sozialmieter kriegen Hilfe vom Sozialgericht

- Das Sozialgericht akzeptiert die neuen MOG nicht ohne Zustimmung des Sozialausschusses -


Das ist doch mal eine gute Nachricht, die zeigt, man darf mit den Armen nicht überall machen, was man will .. wie z. B. in der Stadt Kiel .. es gibt doch Richter, die solchen Machenschaften versuchen Einhalt zu gebieten.

Mehr darüber siehe im Link zu Sozialberatung Kiel:


LG
Renate

Samstag, 13. Januar 2018

Ein interessanter Text

... aber hätte so eine neue linke Partei denn eine Chance?

Foto dpa

Ich habe das eben im Internet gefunden, dass Teile der Linken meinen, ob es Sinn machen könnte, sich mit allen Linken auch aus anderen Parteien, also speziell denen bei der SPD und denen bei den Grünen, zusammenzutun und dann zusammen als sozusagen neue Partei daraus eine ganz neue Linke zu machen.

Manche der Linken wie Lafontaine und Wagenknecht finden diese Idee gut, Katja Kipping sagt, das wird nicht klappen.

Bernd Riexinger setzt auf die jungen Leute, denn die Kapitalismuskritik sei bei der Jugend wieder im Kommen. Er sagt auch, die SPD hat sich von Hartz IV noch nicht verabschiedet und so macht das keinen Sinn und die Grünen würden sich statt auf Soziales zu sehr auf die neue Automobilindustrie fixieren.

Na ja .. ein interessantes Thema.

Ich verlinke das mal.


LG
Renate
 


Freitag, 12. Januar 2018

Die GroKo rückt in greifbare Nähe

- Sie haben es also zumindest bis dahin vollbracht -


Was konkret draus wird, weiß ja noch niemand.

Ich möchte mal suchen, was eigentlich die Profi-Presse darüber schreibt:

Siehe Links:


Also laut Spiegel sind auf jeden Fall ein paar vernünftige Gedanken zum Thema Glyphosat dabei, dass das Kindergeld ein bisschen steigen soll, ist für die Menschen, die wirklich arm sind, allerdings vollkommen irrelevant .. solange die Regelsätze nicht geändert werden, denn Kindergeld wird bekanntlich zu 100 % verrechnet .. das gleiche gilt bei allen Armen auch für Abzüge aller Art, wo das, solange man aufstocken muss, vollkommen schnurzegal ist, wie hoch die sind .. denn Abzüge  kann man ja absetzen, was einem aber netto nicht weiterhilft, da es sich dabei ums Brutto handelt. Bei den Asylgeschichten und beim Spitzensteuersatz hat sich klar wie vermutet die CDU/CSU durchgesetzt ...bissel mehr Rente vielleicht .. nun ja, auch das hilft nur den Menschen, die ihre Rente nicht mit Grundsicherung aufstocken müssen. Sie haben bissel was zum Kohleausstieg geplant .. und mehr Geld für die Schulen, auch anders, nämlich mit Unterstützung vom Bund, soll her .. okay.  Dann wollen sie angeblich 150.000 Landzeitarbeitelosen helfen, wieder in den Arbeitsmarkt reinzukommen. Also sowas sehe ich als jemand, die Erfahrung mit sogenannten "Weiterbildungsmaßnahmen oder so idiotischen Dingen wie 50plus hat", eher skeptisch. Kann auch bedeuten, mit wieder viel Druck irgendeinen Sinnlos-Mist, der viel Geld kostet, machen zu müssen statt wirklich Arbeit zu finden, von der man auch leben kann.  Na ja .. und die Gleichberechtigung der Frau gehört auch noch mit ins Programm, wo im öffentlichen Dienst was passieren soll.

Also was sie bisher so geplant haben, steht konkret oben im Link drin, weil meine Kurz-Erklärungen nicht reichen sollten.


Ein neuerer Text des Spiegels zum Thema, wo gesagt wird, was da bisher verhandelt wurde, wird die Spaltung in Deutschland zwischen denen, die noch zufrieden sind und denen, die unzufrieden sind, nicht ändern, sondern alles nur noch schlimmer machen.


Hier wird auch erzählt, was sie so besprochen haben und dass die Jusos mega-enttäuscht sind deswegen.


Da war nichts extrem Neues zu finden.

Nun der Link zur Bild-Zeitung:


Da ist ein Zitat von Göring-Eckardt genannt, das mir gefällt, das übernehme ich mal hierher:

Katrin Göring-Eckardt (Grüne): »Offenbar wollen beide nichts Positives

Die große Koalition habe offensichtlich keine Ambitionen, irgend etwas voranzubringen, sagt die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt. Offensichtlich wollten beide Partner nichts Positives für das Land bewegen.
„Wenn jetzt jemand das hervorragend nennt bei dem, was da auf dem Zettel steht, dann ist es auch Unehrlichkeit in der Politik.”
SPD-Chef Martin Schulz solle sich genau überlegen, was er seinen eigenen Leuten, aber auch was er der Bevölkerung sagen werde.

Im Prinzip denke ich, das war aber nicht anders zu erwarten, denn schon das Wahlprogramm der SPD hätte, selbst wenn die gewonnen hätten, ja für die wirklich unzufriedenen Menschen hierzulange gar nichts gebracht.

LG
Renate
 

Mittwoch, 10. Januar 2018

AfD-Debakel um die Neutralität Claudia Roths als Bundestagsvizepräsidentin

- Egal wie die argumentieren, ich kann Claudia Roths eigene Meinung gut nachvollziehen -

Foto: von Wikipedia

Sie hätte neutral sein müssen und nicht sagen, dass ihrer Ansicht nach eine Partei wie die AfD im Vorsitz des Kulturausschusses nichts zu suchen haben dürfte, da sie ganz sicher die nunmal traurige Deutsche Geschichte dort verfälschen würden, was nicht sein darf.

So sagt die AfD und beantragt, Claudia Roth das Amt als Bundestagsvizepräsidentin abzuerkennen.

Vielleicht sollten sich unsere vielen Protestwähler, die doch der gängigen Regierung mit der Wahl der AfD nur nen Denkzettel verpassen wollten, mal vor Augen halten, was passieren würde, wenn diese Partei in Deutschland wirklich viel zu sagen hätte.

Ich denke, wir wären dann nicht mehr sehr weit von Nazi-Deutschland entfernt .. und diese Aktion gegen Claudia Roth, die doch vollkommen recht mit ihrer eigenen Meinung hat, auch wenn sie in diesem Amt vielleicht keine haben sollte, zeigt das auch ganz deutlich.

Ich bin auch nicht zufrieden mit der Politik in Deutschland .. trotzdem lebe ich lieber so weiter wie bisher als mir vorzustellen, eine rechtsradikale Partei wie die AfD hätte in Deutschland eine Mehrheit im Bundestag und wirklich was zu sagen.

Da kann man wirklich nur beten, dass die Koalitätsverhandlungen zwischen schwarz und rot irgendwie klappen werden, egal was dabei rausbrät .. denn schlimmer geht es immer.

Na ja .. lest mal in den Link rein:


LG
Renate

Samstag, 6. Januar 2018

Die neuen Mietobergrenzen für Kiel ab 1.1.18

- Mit einer ellenlangen Diskussion unter dem Beitrag -


Siehe Link zur Seite Sozialberatung Kiel

Es ist so wie ich das sehe, alles, aber nicht zufriedenstellend.

Aus dem Beitrag an sich nur ein kleines Zitat, woraus schon abzulesen ist, wie da wieder vorgegangen wurde, um an den Ärmsten der Armen sparen zu können:

...
 
Ungewöhnlich ist auch, dass weder der Sozialausschuss noch die Ratsversammung der Landeshaupstadt Kiel für die Stadt Kiel als anteilige Kostenträgerin den neuen Mietrobergrenzen vor deren Veröffentlichung zugestimmt haben. Dass Wohnraum zwischen 50 und 60 Qudartmetern in Kiel seit 2014 nicht teurer geworden sein soll, erscheint wenigstens kontraintuitiv.
...
Nun der Link, wo Ihr alles darüber finden könnt und anschließend auch eine rege Diskussion.


LG
Renate
 

Donnerstag, 4. Januar 2018

Glyphosat im Zusammenhang mit der atypischen Weidemyopathie der Pferde

- Ich suche mal Texte zum Thema -


Geklärt ist das nicht, sondern nur eine vieler Vermutungen, was der Grund für diese heimtückische Krankheit sein kann, die grundsätzlich nur Pferde auf der Weide, und das meistens nach einem spontanen Kälteeinbruch, trifft.


Das oben ist ein recht neuer Text aus September 2017, der das Thema von allen möglichen Seiten beleuchtet. Unter anderem werden da auch zwei in Verdacht stehende Ahornarten betrachtet, wo eventuell die Samen oder Blätter der Grund sein könnten, der Eschen-Ahorn und der Bergahorn.

Siehe Links, wie die aussehen:



Ein anderer Aspekt ist Stress im Gras, und zwar in erster Linie dem Weidelgras, was also Weiden, wo viel davon wächst, in den Blickpunkt bringt.

Und der nächste Aspekt ist wie bei den Rindern Glyphosat. Die Stelle, wo das in dem Text oben angesprochen wird, kopiere ich mal hier rein:

....
Die Ursache: Im Pansen der Rinder bilden Mikroorganismen eine dem Indol biochemisch ähnliche Substanz. Anzunehmen ist, dass dieses Stoffwechselprodukt aus Indolverbindungen des Deutschen Weidelgrases stammt. Da erscheint es nur logisch, einen möglichen (sehr schwerwiegenden) Auslöser der Atypischen Weidemyopathie beim Pferd gerade in diesen Lolitremen zu suchen!
Auch in einem weiteren Punkt ist die Landwirtschaft nicht unschuldig. Das großzügige Verbringen von Roundup (Totalherbizid mit Glyphosat als toxischem Wirkstoff) auf landwirtschaftlich genutzte Flächen führt zu entsprechender Belastung des Rinderfutters mit Glyphosat. Dieses schädigt nachweislich die Darmflora der Rinder, was zu starker Vermehrung des Bakteriums Clostridium botulinum führt. Dessen Toxine lösen den tödlichen Botulismus aus (Erläuterung der Universität Leipzig hier: http://www.zivilcourage.ro/pdf/Risiko-Glyphosat.pdf?PHPSESSID=2279daff3c22a4 )
Pferde wären dann unter Umständen genauso betroffen von diesem Glyphosat-Vergiftungs-Syndrom (diese Bezeichnung stammt von Prof. Dr. Lorenzen,  http://www.kritischer-agrarbericht.de/fileadmin/Daten-KAB/KAB-2013/Lorenzen.pdf): Auch Pferdeweiden werden möglicherweise mit Roundup behandelt – z. B. gegen Jakobs-Kreuzkraut! Analog würde auch im Heu die tödliche Gefahr schlummern.
Mit Ahornbäumen – egal welcher Spezies – hat das jedenfalls nicht im Entferntesten zu tun…

 Dr. Frauke Garbers, Biologin

05.09.2017
 ...

Auch daraus mal nur die Abschnitte, wo Glyphosat ins Spiel kommt:

...
 Für diese Annahme spricht einiges. Von Rinderbeständen weiß man, dass sich wohl durch die Belastung der Futter mit Glyphosat (Unkrautvertilger, bekannt unter dem Namen Round up), in deren Verdauungssystem das Bakterium Chlostridium botulinum stark vermehrte, mit der Folge einer tödlichen Vergiftung durch Botulinumtoxin. Untersucht hat das bzgl. der Rinder Frau Prof. Krüger – Uni Leipzig. Es müsste also untersucht werden, ob die entsprechenden Weiden mit diesem Mittel z.B. gegen Jakobs-Kreuzkraut behandelt wurden. Genauso könnte es auch das Heu sein, wenn die dafür genutzten Wiesen mit Glyphosat belastet sind. Diese Giftstoffe werden ja fast überall leichtfertig eingesetzt.
Weiter im Originaltext:
...
In einem Text der Tierärztlichen Klinik für Pferde, Dr. Jürgen Martens und TA Traugott Roewer, Bark-Bockhorn, heißt es:
„Auffällig war das gehäufte Auftreten im norddeutschen Raum. Die Erkrankung ist nicht von Pferd zu Pferd übertragbar. Sie hat also keinen seuchenhaften Charakter.“
Das ist besonders interessant, denn gerade in Norddeutschland sind die Wiesen extrem artenarm, bedingt durch die intensive Landwirtschaft. Der Einsatz von Mineraldünger und Pesitiziden incl. Glyphosat ist entsprechend hoch. Man müsste also in dieser Richtung suchen, was aber, aus naheliegenden Gründen, nicht geschehen wird.
....

Daraus dann auch mal:
...



Seit einigen Jahren wird der Einsatz des Totalherbizids (Herbizid = Unkrautvernichtungsmittel, total = wirkt nicht selektiv, sondern „tötet“ alle Pflanzenteile) Glyphosat in der breiten Öffentlichkeit diskutiert. Ich möchte heute gern auf den Bezug zur Pferdeernährung eingehen.

 

Trotz, dass es vor nicht allzu langer Zeit von einer Arbeitsgruppe der WHO als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft wurde, ist Glyphosat, vor allem das bekanntesten Mittel Round-Up®, auch für Privatpersonen frei käuflich und wird auch leichtfertig von Privatpersonen im Garten und an Wegesrändern eingesetzt.

 
 

Glyphosat wirkt, indem es sich nach der Aufbringung in der ganzen Pflanze verteilt und einen wichtigen enzym-gebundenen Stoffwechselweg der Pflanze hemmt. Außerdem werden viele in der Pflanze enthaltene Mineralstoffe (Magnesium, Calcium, Eisen, Mangan,…) zu festen Komplexen (Chelaten) verbunden, sodass diese für die Pflanze nicht mehr nutzbar sind. Dies führt in Summe zum Absterben der behandelten Pflanze. Menschen und Tiere besitzen zwar nicht dieses Enzym, an welchem Glyphosat in der Pflanze angreift, trotzdem ist die Wirksamkeit von Glyphosat nicht im pflanzlichen Bereich abgeschlossen, sondern es wirkt nachweislich auch im Stoffwechsel von Säugetieren nach der Aufnahme über behandelte Lebensmittel, Futter oder Einstreu weiter. 


20 bis 30 Prozent des aufgenommenen Glyphosats werden im oberen Magen-Darm-Trakt von Säugetieren absorbiert und die maximale Glyphosat-Konzentration kann dann fünf bis sechs Stunden nach der Aufnahme im Blut nachgewiesen werden. Zudem ist wissenschaftlich belegt, dass Glyphosat im Gewebe akkumuliert, also eingelagert und auch angereichert wird. Somit kann es auch im tierischen Organismus zu ähnlochen Vorgängen wie in der Pflanze kommen: Die Mineralstoffe stehen den Tieren nicht mehr für wichtige Prozesse im Körper zur Verfügung, Mangelerscheinungen und ihre Begleitsymptome können die Folge sein.

 

An der Universität Leipzig wurde in dem Bereich – Glyphosat im tierischen Organismus – in den letzten Jahren intensiv durch die Veterinärmedizinerin Prof. Dr. Monika Krüger und ihr Team am Institut für Bakteriologie und Mykologie geforscht. Sie konnten bei Rindern, bei denen Glyphosat im Urin gefunden wurde, nachweisen, dass diese unter einem Mangel an Kupfer, Mangan, Selen und Kobalt litten. Auch symptomatisch waren diese Tiere auffällig. Die Spurenelementsmängel wirkten sich unter anderem auf die Hautgesundheit und die korrekte Stellung der Vordergliedmaßen aus. Bei Blutuntersuchungen waren zudem einige Leberwerte in Abhängigkeit von der im Urin nachgewiesenen Glyphosatmenge erhöht. Das Team aus Leipzig konnte auch zeigen, dass die Pansenflora von Rindern durch das Glyphosat nachhaltig geschädigt wird, da Glyphosat auch eine spezifisch-antibakterielle Wirkung hat, die nützlichen Pansenbakterien also teilweise getötet werden. Durch das entstehende Ungleichgewicht der Pansenflora können bösartige Keime, wie zum Beispiel Clostridium botulinum (Auslöser der Vergiftungskrankheit Botulismus), welches im Übrigen glyphosatresistent ist, sich leichter vermehren. Ob das immer häufigere Auftreten von Botulismus in Kuhherden im Zusammenhang mit dem großzügigen Glyphosateinsatz steht, ist eine Vermutung, der aktuell in der Forschung weiter nachgegangen wird. 


Auch bei Pferden beobachtet man zunehmend Fälle von Mineralmangelerscheinungen und/oder Störungen der Darmflora, die im Groben mit der im Rinderpansen vergleichbar ist. Zusammenhänge mit einer möglichen Aufnahme von Glyphosat wurden leider bisher beim Pferd nicht untersucht. Laut Prof. Krüger ist aber von ähnlichen Vorgängen im Pferdekörper auszugehen, wie sie sich bei Rindern zeigen.

 

Eine Erkrankung der Pferde, die in den letzten Jahren auch immer gehäufter auftritt, steht eventuell ebenfalls im Zusammenhang mit der Ausbringung von Glyphosat: die Atypische Weidemyopathie. Diese Erkrankung tritt ausschließlich bei (meist jungen) Pferden in Weidehaltung auf und betrifft die Muskulatur ohne vorangegangene körperliche Belastung. Sie führt sehr schnell zur Zerstörung der Muskeln – auch des Herzmuskels – und endet meist innerhalb von wenigen Tagen tödlich. Als Hauptauslöser gelten Ahornsamen, die Teerfleckenkrankheit der Ahornblätter und die Giftstoffe der Endophyten, welche Weidegras (vor allem das Deutsche Weidelgras) befallen bzw. in einer friedlichen Ko-Existenz mit dem Weidegras als Fraßschutz leben. Glyphosat selbst begünstigt zum einen den Mineralstoffmangel, der bei allen Pferden mit Atypischer Weidemyopathie nachweisbar ist. Zudem ist anzunehmen, dass wie bei Rindern ein chronischer Botulismus ausgelöst werden kann, der zu einer deutlichen Schwächung der Tiere führt und interessanterweise viele übereinstimmende Symptome mit der Atypischen Weidemyopathie aufweist.

 

Zur Behandlung von Pferdeweiden gegen Giftpflanzen oder Beikräuter (zum Beispiel Ampfer) wird durchaus auch von Pferdebesitzern in Unwissenheit zur frei verkäuflichen Kleinpackung Round-Up® gegriffen und damit Glyphosat auf die Weide gebracht. Dabei gibt es mittlerweile auch sehr verträgliche Möglichkeiten der Ampferbekämpfung (demnächst auch Thema hier). 


Bei Rindern erfolgt die Aufnahme von Glyphosat hauptsächlich durch kontaminiertes Futter:

1.       Importe von genetisch verändertem (Ziel: Glyphosat-Resistenz!) Soja (anderer ist auf dem Weltmarkt kaum noch verfügbar!), Mais und Raps,

2.       Getreide und Stroh, die vor der natürlichen Abreife „abgetötet“ wurden (Sikkation),

3.       kontaminiertes Brunnenwasser.

 

Die Parallelen zu Pferden lassen sich schnell und einfach finden:

1.       kaum ein Pferde-Müsli kommt noch ohne Soja oder Mais aus

2.       Getreide, Stroh (Einstreu und Futterstroh) sind im Pferdestall genauso präsent

3.       Viele Großställe, aber auch etwas abseits gelegene Offenställe ohne Anschluss an das öffentliche Trinkwasser tränken zunehmen mit Brunnenwasser aus Brunnen, die häufig nicht tief genug gebohrt sind und damit vermehrt Oberflächenwasser mit Einträgen aus der Landwirtschaft enthalten.
  
 .....
und so weiter ...

Bei Interesse unbedingt weiterlesen, der Text ist sehr interessant in Bezug auf Pferde.

Ich glaube, auch wenn halt bisher nicht wirklich bewiesen, das Thema atypische Weidemyopathie durch Aufnahme von Glyphosat durch Pferde wie durch kontaminiertes Tränkewasser, Bestandteile im Futter, behandeltes Heu oder Heulage oder unvorsichtige Menschen in der Nachbarschaft einer Pferdeweide, die ohne Sinn und Verstand mit Roundup rumpanschen, sollte man im Auge behalten, zumal das Zeug ja leider in den kommenden 5 Jahren nach wie vor nicht verboten worden ist.

LG
Renate

Mittwoch, 3. Januar 2018

Glyphosat im Zusammenhang mit chronischem Botulismus

- Ein Text von Provieh -


Mit dem Titel: "Das Leben sterben sehen – Rinderbotulismus und Glyphosat"

Das unten ist erstmal der Link:


Darin ist sehr gut erklärt, was chronischer Botulismus eigentlich ist, wie Clostridium botulinum wirkt und warum da ein Zusammenhang mit Glyphsat gefunden wurde.

Ich werde Euch einfach die wichtigsten Textstellen hierher übernehmen. Wer alles lesen möchte, findet den ganzen Text oben in dem Link:

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 Ein schleichendes Problem geht um in der deutschen Milchviehhaltung: Rinderbotulismus. Seit 1996 wurde die Krankheit schon auf über tausend Betrieben nachgewiesen, von denen die meisten in Nordwestdeutschland liegen. Die Dunkelziffer ist vermutlich hoch, denn die Krankheit breitet sich in einem Betrieb schleichend aus und wird zunächst leicht übersehen. Je weiter die Erkrankungsrate an Fahrt aufnimmt, desto mehr Kühe leiden an Leistungsabfall, Muskel- und Pansenlähmung, Labmagenverlagerung, Bewegungs- und Schluckbeschwerden und an gestörten Lid-, Ohr- und Zungenreflexen – alles Folgen von Rinderbotulismus. .......
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Das Gift von C. botulinum ist ein Neurotoxin (Nervengift), das als BoNT bezeichnet wird. Es ist stärker als jedes andere von Lebewesen gebildete Gift. Rein theoretisch lässt sich mit 40 Gramm die gesamte Weltbevölkerung vernichten (Kritischer Agrarbericht 2001). Es verhindert an den Synapsen zwischen Nervenfasern und Muskeln die Ausschüttung des Botenstoffs Acetylcholin und legt so die Muskulatur lahm. Zum Glück kann das Immunsystem Antikörper gegen das BoNT bilden, weil es als Eiweiß von partikulärer Natur ist.

Wird das BoNT mit verdorbener Nahrung aufgenommen, wird akuter Botulismus erzeugt. Werden dagegen Sporen von C. botulinum aufgenommen, die erst im Darmtrakt auskeimen und einen Vermehrungszyklus starten, der zur chronischen Bildung von BoNT führt, spricht man von chronischem (= viszeralem) Botulismus. Er macht das betroffene Rind zum Dauerausscheider von Sporen von C. botulinum und damit zu einem chronischen Infektionsrisiko für die gesamte Herde. Je kranker das Rind schon geworden ist, desto besser kann sich C. botulinum in ihm noch mehr vermehren und so die Gift- und Sporenfracht erhöhen. Dem Teufelskreis können außer Rindern auch Menschen zum Opfer fallen – bei Säuglingen eine Ursache für den plötzlichen Kindstod (siehe Advisory Committee on Microbiological Safety of Food 2006).
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Je schwächer das Immunsystem und je höher die Belastung mit Sporen von C. botulinum, desto eher können Rinder an chronischem Botulismus erkranken. Prof. Dr. Monika Krüger von der Universität Leipzig erkannte, dass vor allem Milchkühe mit hoher Milchleistung einem weiteren Schadfaktor ausgesetzt sind: Glyphosat, Wirkstoff des Totalherbizids Roundup und in zu starker Konzentration in gentechnisch veränderter (GV) Soja enthalten, die Glyphosat verträgt. Seit einigen Jahren werden Getreide- und Kartoffelfelder kurz vor der Ernte mit Glyphosat gespritzt, um alle grünen Pflanzenteile abzutöten (Sikkation, siehe PROVIEH-Magazin 1-2012). Mit GV-Soja und sikkiertem Getreide im Kraftfutter nehmen Milchkühe auch Glyphosat auf. Es gelangt aus dem Darmtrakt in alle durchbluteten Körperteile, wie eingehende Analysen bewiesen. Außer im Harn von Rindern wurde Glyphosat auch im Harn von Großstädtern nachgewiesen, ein Zeichen, dass es in der Nahrungskette weitergegeben wird.
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 Wie vielfältig die von Glyphosat angerichteten Schäden sind, hat Prof. Krüger am 30. Juni 2012 auf einer AVA-Tagung angeführt. Bei ausreichender Konzentration führt Glyphosat zu Störungen der Fruchtbarkeit, zu Fehl- und Missgeburten, Nekrosen an Ohren und Schwanz und zu Leber- und Nierenschäden. Glyphosat bindet Spurenelementen wie Kupfer, Mangan und Kobalt und macht sie so unverfügbar für Lebewesen, dass diese Opfer von Mangelkrankheiten werden können. Schon in äußerst geringen Konzentrationen hemmt Glyphosat die Vermehrung von Enterokokken und anderen Bakterien, die zu einer gesunden Darmflora gehören und potente Gegenspieler von C. botulinum sind. Zu den Abbauprodukten von Glyphosat gehört die Substanz AMPA, die im Pansen die Anheftung der Pansenbakterien an das aufgenommene Futter behindert. Dann kann die Kuh das aufgenommene Futter nur noch mangelhaft verwerten. Auf vielfältige Weise also stresst Glyphosat die Kuh, schwächt ihr Immunsystem und macht sie zu einem leichten Opfer von chronischem Botulismus, aber auch von Rausch- und Gasbrand, die von anderen Clostridium-Arten verursacht werden.
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Dem Rinderbotulismus liegt mit Glyphosat und angereicherten Mengen von Clostridium-Sporen also ein hochgefährliches Ursachengeflecht zugrunde. Gegenmaßnahmen gegen diese Risiken erwiesen sich in der Praxis als überraschend erfolgreich, wie Tierarzt Achim Gerlach aus Burg (Dithmarschen, Schleswig-Holstein) auf der AVA-Tagung 2012 berichtete. Auch Schweinebauern erlebten, wie die Gesundheit ihrer Schweine aufblühte nach Umstellung auf glyphosatfreies Futter. PROVIEH wird die noch ziemlich neuen Erkenntnisse über die Gemeingefährlichkeit der erörterten agrarindustriellen Gepflogenheiten verstärkt in seine Arbeit einbringen.

Sievert Lorenzen 
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Wer noch mehr und  Genaueres darüber wissen möchte, kann sich auch noch die pdf unten durchlesen.


Der Professor, der den Text oben verfasst hat, arbeitet an der Uni Kiel am zoologischen Institut.

LG
Renate