Was die Nazis mit Behinderten und psychisch Kranken noch gemacht haben
Nur mal so .. weil ich finde, das gehört vor den Wahlen einfach mal zwecks Info auf den Tisch!
Ich hoffe, ich darf das mal übernehmen:
LG Renate
...
Das Töten „unwerten Lebens“ wurde im
Nationalsozialismus in seiner eigenen perfiden Organisationsperfektion
pseudowissenschaftlich unterfüttert und dann umfassend organisiert. Die
„Eugenik“ ist allerdings keine Erfindung der Nazis, sie gab es bereits
in der Antike und wohl auch schon davor. Allerdings wurde sie wohl nie
in so umfassendem Maße umgesetzt wie unter den Nazis.
Die NS-Ideologie sah in Menschen mit Behinderungen
oder mit psychischen Erkrankungen „unwertes Leben“, das die
Volksgemeinschaft schädige. Es wurden sogar Gutachten erstellt, die
berechneten was so ein „unwertes Leben“ die Gemeinschaft kostet. So war
dann auch bald eine Gruppe von Funktionären und Ärzten mit der
Ausarbeitung eines Vernichtungsplanes beschäftigt.
Sofort nach der Machtübernahme 1933 erhob der
NS-Staat den Rassegedanken zum Leitmotiv seiner Gesundheits- und
Bevölkerungspolitik. Schon in Hitlers „Mein Kampf“ konnte man seine
Rassenvorstellungen nachlesen. Bis 1945 wurden etwa 400.000 Menschen
zwangssterilisiert. Dies betraf in großem Maße Menschen, die von den
Nazis als rassisch minderwertig eingestuft wurden, so besonders Sinti
und Roma.
Allein in Deutschland und Österreich wurden über
210.000 Behinderte und psychisch Kranke ermordet. Zahllose
Psychiatriepatienten starben infolge medizinischer Versuche.
Die Erfahrungen mit der Vergasung wurden später in
den Massenvernichtungslagern eingesetzt (Sobibor, Treblinka etc.),
ebenso viele der Mitarbeiter, die nachdem die Tötung der Behinderten
offiziell 1941 eingestellt wurde, verfügbar waren.
Leider gibt es noch kaum aufbereitetes Material zum Schicksal Karlsruher
Bürger und Bürgerinnen, die Opfer der Euthanasie wurden. Psychisch
Kranke wurden in die nächstgelegenen Spezialanstalten wie z. B. Wiesloch
oder Klingenmünster verbracht. Auch für Behinderte gab es in Karlsruhe
keine speziellen Einrichtungen. Sicher ist, dass die Vernichtungsaktion
in Grafeneck auch Karlsruher betraf. Inwieweit die Karlsruher Ärzte und
Krankenhäuser behilflich waren ist bisher nicht belegt.
Zwangssterilisationen fanden in Karlsruhe mindestens
in der damaligen Landesfrauenklinik, im städtischen Klinikum und in der
Diakonissenanstalt statt
Im Generallandesarchiv sind sicherlich noch
Unterlagen zu sichten und aufzubereiten. Es wäre gut, wenn sich jemand
dieses Forschungsthemas annehmen würde.
Quellen:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen