Donnerstag, 13. Juli 2017

Besuch bei Maggie und ihre Hilfe mit unserem Hund ...

... sowie Bericht, wie der Termin beim Sozialgericht am 12.07.17 lief

 Ich fange mal an mit diesem schönen Foto von Maggies Balkon hoch über den Dächern von Kiel mit Blick auf die Ostsee, die man links auch noch im Hintergrund erkennen kann.

Als ich das und die folgenden Bilder von und über Maggies Balkon gemacht habe, waren sie und Jürgen gerade unten, um mit Ruby und Boomer ein Stückchen Gassi zu gehen.

 Nach dem Gerichtstermin haben wir nämlich noch gemütlich bei Maggie gefrühstückt und uns eine Weile unterhalten.

Maggie war so lieb, da zu sein und auf Boomer aufzupassen, als Jürgen und ich ins Sozialgericht mussten. Das war auch wirklich gut so, obwohl das Wetter im Prinzip für Hund im Auto so schlimm nicht gewesen wäre und wir selbst auch binnen einer Viertelstunde mit unseren Sachen beim Sozialgericht durch waren.

 Was allerdings lange gedauert hat, war die Verhandlung vor uns, die ohnehin schon auf über eine Stunde angesetzt gewesen war, aber zusätzlich noch über eine weitere Stunde länger dauerte als geplant.

Wir sollten um 11 da sein und kamen erst eine ganze Weile nach 12 überhaupt dran. Maggie hatte draußen gut zu tun mit Boomer, der sich kaum vom Eingang zum Gericht wegbewegen ließ, denn da waren Herrchen und Frauchen ja nun reingegangen.

 Unser Termin an sich ging schnell. Vor dem Termin konnte ich mich ziemlich lange mit der Sachbearbeiterin vom Jobcenter unterhalten, die ja genauso wie wir sehr lange hat warten müssen.

Sie hat mir aufmerksam zugehört, was ein Portaltexter eigentlich genau macht und schien von dieser Art Beruf noch nicht allzu viel zu wissen. Ich habe ihr gesagt, das wird mehr werden, wenn die Digitalisierung erstmal richtig läuft. Sowas wird sie sicher in den Folgejahren immer mehr auf dem Schreibtisch haben, auch wenn unsere Parteien aus Angst bisher weitgegehend drüber schweigen, wie sich konkret das, was man Industrie 4.0 nennt, später ja auch auf die Arbeit der jungen Leute auswirken wird. Na ja .. und dass das für viele ältere Menschen, die auf dem normalen Arbeitsmarkt ja chancenlos sind, eine kleine Chance ist, überhaupt zu arbeiten, sofern sie gebildet und intelligent genug sind, denn wir sind ja nichts als eine Nummer, die die Kunden, die auch für uns nichts als reine Nummern sind, ja gar nicht kennen. Die wissen nicht, wie alt wir sind und wenn wir unsere Arbeit gut gemacht haben, bezahlen sie uns. Ergo: Sowas ist eine Chance für uns Ältere. Das hatte sie auch verstanden, als wir dann rein  mussten, weil die Parteien davor endlich fertig waren.

 Da links sieht man übrigens von Maggies Balkon aus in weiter Ferne den HDW-Kran, den ich mal rangezoomt hatte.

Und Jürgen und Maggie waren inzwischen mit Ruby und Boomer auch zurück gekommen und wir dabei, nun Frühstück zu machen, denn wir hatten alle Hunger.
 Als ich erzählt habe, wie ich es geschafft habe, dass man mich nicht frühverrenten kann, haben alle geschmunzelt.

 Der Richter hat erzählt genauso wie die Sachbarbeiterin, damals hätte zunächst keiner anders handeln können, denn die neuen Gesetze waren ja alle noch in der Schwebe, als ich meinen 63. Geburtstag hatte ... aber dass ich dann später einfach nicht mitwirke, weil ich ja auch nicht mitzuwirken brauchte, war vollkommen in Ordnung. Ich glaube, alle fanden das gut, dass ich gewitzt genug war, die neue Rechtslage so für Jürgen und mich zu nutzen, dass wir später die Chance haben, nicht mit Grundsicherung aufstocken zu müssen.

 Der Richter und die Sachbearbeiterin sagten auch, heute wäre sowas wegen der neuen Unbilligkeitsklausel auch gar nicht mehr zulässig .. aber damals wiederum gab es die ja noch nicht, also musste das alles so kompliziert ablaufen, wäre ja aber für mich doch noch gut ausgegangen .. und wir kamen überein, dass ich so nun die Klage einfach zurücknehme, da ja erledigt.

 Wegen der Ratenzahlung zu 10 % von Überzahlungen, was ja nicht auf ein böswilliges Verschulden von Jürgen und mir zurückzuführen gewesen ist, war die Sachbearbeiterin vom Jobcenter erstaunt, dass die Stelle, an die man immer wegen des Abstotterns in Raten verwiesen wird, immer geantwortet hätte, wir müssen uns an Plön wenden. Das dürfte eigentlich gar nicht so sein. Ich habe gesagt, früher konnte man mit denen auch immer gut reden, aber plötzlich wegen der letzten beiden Bescheide wegen Überzahlungen in 2014 und 2015 jeweils einem Halbjahr sei das plötzlich dann anders gewesen. Alles auf einmal bezahlen wäre nicht gegangen, also Klage. Das sei von mir auch gar nicht gegen irgendeine Person gegangen und auch nicht böswillig gewesen, aber anders nicht möglich, damit wir überleben können.

 Was total nett war, sowohl Richter und Sachbearbeiterin vom Jobcenter haben von sich aus vorgeschlagen, dass wir diese beiden Summen von damals nicht sofort, sondern erst ab 1.9.17 wieder gemütlich mit 10 % abzahlen dürfen und nichtmal sofort ab August.

Also besser hätte es doch gar nicht ausgehen können.

 Sie haben auch beide verstanden, dass es unmöglich ist, in einem Job wie dem unseren auch nur ansatzweise genau zu erraten, wie viel man tatsächlich manchmal verdienen kann, weil unser Einkommen nunmal extrem schwankt .. die Frau hatte sich unsere Akte auch genau angeschaut und das auch begriffen, schon vorher.
Na ja ... wir haben dann gemeinsam mit Maggie erzählt und gegessen und Kaffee getrunken .. und dann mussten wir sie leider alleine lassen und konnten nicht mehr mit den Hunden an den Strand mitfahren, weil ich 2 Tage vorher so einen Mammutauftrag, der sehr eilig war, bekommen hatte, wo ich nun dringend bei musste.

Es regnete aber sowieso sehr und Maggie ist dann mit Ruby auch lieber im Wald und nicht am Strand spazierengegangen.



LG
Renate

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