- Wie wir als Aufstocker momentan klarkommen -
Wer Sozialleistungen kriegt, hat es in unserem Staat nie wirklich leicht, schon gar nicht mit dem Anspruch, auch noch Haustiere halten zu wollen oder Auto zu fahren.Aber durch den Wechsel vom Pensionsstall zur Pachtweide ist langfristig bei uns doch vieles leichter geworden, obwohl wir nur wenig Geld mehr als Sozialhilfeempfänger oder ALG-II-Empfänger haben, die sich gar nichts dazu verdienen. Auch Aufstocken dürfen ja nur ganz wenig davon dann behalten.
Durch den Umstand, dass es Anfang des Jahres 2016 und auch bis zum Herbst hin durch viele missliche Umstände, aber auch nötige Anschaffungen für die Pferde alles noch recht teuer bei uns ablief, ist es uns nicht gelungen, vor Sommer eine neue Kaffeemaschine anzuschaffen, obwohl die alte schon im Januar den Geist aufgab und bis heute keine neue Waschmaschine, die nun schon seit Weihnachten 2015 nicht mehr funktioniert. Das hat recht viel an zusätzlichen Stromkosten mit sich gebracht, die nun erstmal bezahlt werden müssen.
Ich hatte zuerst überlegt, die Stadtwerke um Ratenzahlungen zu bitten, aber bin dann doch dazu gekommen, den Löwenanteil bis auf einen Rest von 95 Euro schon jetzt trotz auch fälliger Autoversicherung zu überweisen und nochmal einen recht harten Februar zu riskieren, denn so komme ich um diesen eigentlich unnötigen Ratenvertrag drumrum. Im März liegt keine Autoversicherung an, die ja vierteljährlich bezahlt werden muss, da wird es dann recht leicht sein, die 95 Euro Reststrom für 2016 noch abzuzahlen.
Insgesamt sind so auch die Strom-Abschläge höher geworden, nämlich von 83 auf 96 Euro im Monat angestiegen. Nun ja ... es gibt ja für beide zusammen auch 8 Euro mehr Regelsatz im Monat .. lach mich tot .. Humor macht das Leben als Aufstocker leichter .. grins.
Ob noch ne Strafe wegen Jürgens Unfall Anfang Januar auf uns zukommt oder die Kfz-Versicherung deswegen teurer wird, wissen wir noch nicht .. also abwarten.
Das Zündschloss von unserem Auto war ja auch noch im Januar kaputt gegangen, aber dank der Hilfe von Maike und Familie haben wir jetzt erstens eine Übergangslösung und auch Hilfe beim Morgen-Versorgen der Pferde bekommen. Das macht das alles leichter.
Zuerst kam Jürgen mit der Übergangslösung nicht wirklich klar, inzwischen aber ja .. das Auto fährt so wieder erstmal zuverlässig.
Das Ersatzteil ist auch da, war auch gar nicht teuer .. aber da ist Jürgen noch nicht wirklich mit zu Potte gekommen, es auch ins Auto eingebaut zu kriegen.
Er weiß jetzt zwar, was da klemmt und warum .. aber ob sich das alleine lösen lässt, weiß Jürgen momentan noch nicht. Nun ja, vielleicht kriegt er es ja noch raus und kann es selbst einbauen.
Wenn nicht, muss es in einer Werkstatt sein, aber das wiederum wäre dann im Februar doch nicht mehr bezahlbar .. ist aber, da ja nun die Übergangslösung klappt, auch kein Beinbruch.
Das muss dann eben vielleicht doch noch nen Monat warten .. wie viel das kosten würde, wenn es doch eine Werkstatt machen muss, lohnt sich erst zu fragen, falls Jürgen nicht doch noch den Supertipp findet, wie er das alleine hinkriegt.
Ja dann war mir eigentlich schon längst klar, dass wir wohl diese schöne Rückerstattung von zu viel bezahlten Betriebskosten für 2015 nicht kampflos von unserem Ex-Vermieter wiederkriegen .. natürlich hat weder der noch sein Verwaltungsbüro darauf geantwortet, ob sie womöglich dieses Geld direkt ans Jobcenter überwiesen haben.
Das allerdings glaube ich deshalb wiederum nicht wirklich, weil das Jobcenter, wenn da in irgendeiner Form Geld für unsere Bedarfsgemeinschaft zurückerstattet worden wäre, uns ja einen Änderungsbescheid hätte zuschicken müssen, haben sie aber nicht .. und das sind Bürokraten vor dem Herrn, die kassieren garantiert kein Geld ohne es da zu verbuchen, wo es auch hingehört.
Heute haben wir nun also deshalb den von uns angedrohten Mahnbescheid an unseren Ex-Vermieter rausgeschickt.
War das kompliziert mit dem Online-Formular. Wir haben da gestern stundenlang dran gesessen, zuerst an dem Mahnbescheid an sich, dann an der Antrag auf Prozesskostenhilfe, falls er Widerspruch einlegen sollte, dass gleich eine Klage rausgeht .. und dann noch die Sucherei nach den dazu mitzuschickenden Belegen. Aber wir haben es geschafft. Sollte er nicht bezahlen wollen, wird er begründen müssen wieso und falls das Geld zum Jobcenter ging, auch das dann ja sagen.
Ich bin gespannt, wie das dann mit diesem Mahnbescheid weitergeht .. sowas habe ich in meinem ganzen Leben noch nie gemacht. Aber man lernt ja nie aus.
Sollte das Geld bald kommen, wäre sofort genug Geld für vieles im Stall da ... auch für einen nicht ganz so billigen Wallach für Chiwa und Prima dazu ... für die Anlage der Ecke mit den Riesengräsern, unsere Gartenecke und vieles mehr.
Und wenn nicht, wird das irgendwann im Frühling mit unserem neuen Wallach trotzdem was werden .. etwas später dann eben vermutlich, aber das wäre ja nun auch nicht so dramatisch. Gut Ding will ja auch Weile haben.
Wenn das dann soweit ist, wird nebst unserer ja nun schon monatelangen Tüdelbeteiligung Ines und der Familie um Maike und Vanessa, die nun ja auch schon wochenlang mit Begeisterung mit bei unseren Pferden dabei sind, auch noch Anke und Familie zu unserer Stallgemeinschaft dazu gehören, denn Anke will ja auch Reitbeteiligung werden und ab und zu dann da sein .. und ihre Familie sicherlich dann auch gelegentlich mit sein.
Insofern ...trotz Aufstocken finde ich, wir wursteln uns momentan recht gut durch.
Ich habe schon viel schwierigere Zeiten miterlebt mit sehr viel Angst, weil manche Sachen immer haarscharf an der Grenze klappten.
Momentan haben wir richtig viel Luft .. wer länger arm ist, regt sich über eine erste Zahlungserinnerung ja nicht mehr auf .. das muss schon härter kommen, um wirklich angsteinflößend zu sein.
Das ist das Schöne an der Armut .. man kriegt ein wirklich dickes Fell mit der Zeit.
LG
Renate
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