Ein Tatsachenbericht
Wenn man keinen Job hat, drängt einen das Jobcenter, sich einen zu suchen, auch wenn man wenig verdient.
Muss man aufstocken, weil man wenig verdient, drängt einen das Jobcenter dazu weiterzusuchen, um besser bezahlte Arbeit zu finden.
Das ganze muss man haarklein dokumentieren um zu beweisen, dass man Arbeit oder besser bezahlte Arbeit sucht.
Liegt die Miete über der Mietobergrenze, selbst wenn man vormals in eine Sozialwohnung eingezogen ist, weil man schon damals Hartz IV dazu kriegte, muss man eine andere Wohnung suchen und das auch wieder schriftlich dokumentieren, selbst unter der Prämisse, dass die Nebenkosten etwas runtergerechnet werden, gerade andere Leute mit mehr Kaltmiete ins gleiche Haus einziehen dürfen .. und damit zu rechnen ist, dass denen später auch gesagt wird, sie sollen ihre Mietkosten senken, wenn sie nach der Nebenkostennachzahlung leicht überm Satz liegen.
Ja .. so paradox ist das mit dem Jobcenter.
Das führt dazu, dass für Jürgen und mich ein Tag folgendermaßen ausschauen kann:
- morgens um 7 klingelt der Wecker
- ich sortiere Wäsche und setze eine Maschine davon auf
- ich koche Kaffee und decke den Frühstückstisch und räume wieder ab
- Jürgen und ich starten mit der Portalarbeit, holen zwischendurch E-mails usw., arbeiten halt und kriegen auch etwas Geld dafür.
- gegen 13 Uhr legen wir uns nochmal ein Stündchen hin .. Jürgen war vorher schon mit Boomer draußen.
- gegen 14 Uhr klingelt der Wecker wieder .. ich mache uns das 2. Frühstück, hole nochmal mails, bearbeite noch einen Auftrag .. mache Pferdefutter fertig .. und es geht ab in den Stall.
- nach da. 3 - 4 Stunden sind wir wieder da. Ich kochte uns Tee und mache uns eine Kleinigkeit zu Essen.
- ich setze mich an den PC, tüdel ein wenig privat dort rum
- jeden 2. - 3. Tag gehen wir einkaufen, auch zu Fuß wie überall hin
- gegen 21 Uhr sind wir zurück - ich schaue nochmal in den PC, hole mails usw.
- gegen 22 Uhr beginne ich zu kochen, wir essen, ich räume ab und bringe alles in die Küche
- gegen 23 - 23.30 Uhr bin ich soweit, noch einen weiteren Text zu schreiben, muss ja arbeiten
- gegen 0.30 Uhr des nächsten Tages bin ich damit fertig, gehe noch Wäsche aufhängen
- gegen 1.00 Uhr bin ich damit fertig, schaue auf die Jobcenter-Seite, schaue zu ebay rein .. nach Jobs und bezahlbaren Wohnungen suchen .. meistens erfolglos .. ansonsten muss noch was getippt werden, um einen Job oder eine Wohnung vielleicht zu kriegen .. aber selten, die Suche ist meistens erfolglos
- gegen 2.00 Uhr checke ich nochmal meine Blogs, wie es so läuft
- gegen 2.30 Uhr gehe ich mit Boomer nochmal runter, setze uns Tee auf, falle gegen 3.00 Uhr nachts totmüde ins Bett.
- gegen 7.00 Uhr klingelt ja schon wieder der Wecker und alles beginnt von vorn.
Ach ja .... ich habe vom Amtsarzt ein Attest, dass ich nicht länger als 3 Stunden täglich arbeiten kann, weil ich schwer herzkrank bin.
Nun ja ... wie soll ich das machen? Ich bin schließlich arbeitslos und Menschen, die keinen Job haben, haben eben so viel zu tun wie ich eben beschrieben habe, ich bin da sicher keine Ausnahme.
Nachti
Renate
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