Sonntag, 30. September 2018

Ende der Ausbaustrecke ...

.. wie wir die Ex-DDR außerhalb von Ost-Berlin nach der Grenzöffnung kennenlernten

Leider habe ich so gut wie keine Fotos online, die ich hier dazu stellen kann, weil die, die ich mal gescannt habe, sich eigentlich alle eher auf unser Leben mit eigenen Pferden beziehen. Aber einen DDR-Oldie habe ich doch gefunden, um Euch den mal zu zeigen, den wir kurz nach der Grenzöffnung drüben gekauft haben.

Die erste, die uns was von der Ex-DDR erzählte, weil sie drüben unterwegs war, war unsere älteste Tochter Vanessa.


 Die seht Ihr oben mit ihrem Bruder und deren damaligen besten Freunden aus ihrer Teenager-Zeit. Und rechts auf dem Pferd rechts in Depenau mit meinem Ex, mir und ihrer Schwester in Depenau auf unserem Resthof, den wir gemietet hatten, als die Wende war und die ersten Reisen ohne Verwandtenbesuch in Berlin-Ost-Pankow in die Ex-DDR erfolgten, denn vorher sind wir sonst immer nur zu Verwandten nach Berlin gefahren, wenn wir in der noch Mauer-DDR gewesen sind.
 Der Titel "Ende der Ausbaustrecke" hat was damit zu tun, was uns Vanessa erzählte, als sie aus der Ex-DDR zurück war. Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, ob unser Manuel damals mit war oder Vanessa nur mit manchen ihrer Freunde drüben in der Ex-DDR war und auch nicht mehr warum. Ob sie nur mal schauen wollten oder was Bestimmtes vorhatten dort.

Auf jeden Fall kam sie zurück und erzählte, sie hätten sich drüben fast das Auto kaputt gefahren.
 Die Fotos hier zeigen einfach meine Familie, teils auch Nachbarn, die Bastelhalle unserer Oldtimer-begeisterten Männer, unser Wohnhaus und so weiter in Depenau, um das alles hier etwas bunter zu gestalten.

Also nun weiter. Sie fuhren drüben in der Ex-DDR eine der schon fertigen Straßen entlang, als sie plötzlich ein Schild sahen: "Ende der Ausbaustrecke." Und unmittelbar danach war ein Absatz auf der Straße, wo sie nach Vanessas Meinung Glück hatten, dass das Auto den Abfall ausgehalten hat .. und landeten auf einem Feldweg.
 Vanessa beschrieb die Straßen und Orte als vorsintflutlich, alles wäre verfallen und vollkommen anders als bei uns.

...

Die nächste Reise in die Ex-DDR kurz nach der Grenzöffnung machten wir mit der ganzen Familie meiner Mutter zuliebe mit einem Wohnmobil. Mama hat ja früher in der Ex-DDR und auch im ehemaligen Polen (wo wir nicht waren) gewohnt vor der Flucht in den Westen hierher nach Schleswig-Holstein.
 Rechts übrigens mein Ex und mein Großer Manuel in ihrer Oldtimer-Bastelhalle in Depenau.

Mein Großvater war früher Melkermeister. Meine Familie ist im Osten mehrmals umgezogen. Es waren alles Dörfer mehr im Norden der neuen Bundesländer, also Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, diese Ecke, wo wir unterwegs waren damals mit Mama.
 Links Ex-Männe mit einem Buggy, auch als Oldie-Schrott eingekauft. Sowas war uns ist teuer heute, hat Sammlerwert, alles Dinge, wovon die Ossis nach der Grenzöffnung offenbar keine Ahnung hatten, denn darüber werde ich Euch noch mehr erzählen jetzt bald.

Unsere erste Reise hatte aber nicht den Grund, einen Oldie drüben zu kaufen, der so gut wie nichts gekostet hätte, war eben wegen Mama und den alten Erinnerungen.
 Wir erlebten die Leute drüben als nett. Es ist mir aufgefallen, dass oben an der Küste viele genauso schnell und viel reden wie ich selbst und ich erkannte, da sind meine Wurzeln. Hier in Holstein gehöre ich eher zu den quirligen Typen, denn der typische Ur-Holsteiner sagt nicht viel, ist eher ruhig von Naturell her.

Wir hatten alles mögliche als Proviant eingepackt im Wohnmobil, was da auf der ganzen Reise so gut wie drin blieb.
 Die Preise drüben haben uns nämlich als Erstes umgehauen.

Links übrigens im Hintergrund ein Framo-Pritschenwagen .. es ist leider der einzige DDR-Oldie, den ich online gefunden habe und den ich Euch deshalb mal in Depenau zeigen kann. Aber dazu gleich.

Essen gehen war kurz nach der Wende mit der ganzen Familie in der Ex-DDR billiger als von hier ne Dose Aldi-Erbsensuppe aufzumachen .. wir waren platt, dass drüben nichts was kostete, alles spottbillig war, egal was es war.
 Auch in den Geschäften war alles, egal was, spottbillig. Die Lebenshaltungskosten drüben wirklich ein Witz gegenüber denen bei uns im Westen.

Dass Mieten und die Preise in öffentlichen Verkehrsmitteln genauso billig waren, wussten wir schon von unseren Verwandten in und um Berlin rum.

Ich vermute, wenn die Leute drüben das, was sie hatten, mehr geachtet hätten, sie hätten einen besseren Start nach der Wende haben können.
 Aber soweit wir das verfolgt haben, taten das eben die meisten nicht.

Die Ossis wollten West-Ware. Viele hatten richtig viel Geld auf der hohen Kante, wohl weil man es vorher drüben gar nicht hat ausgeben können.

Wir haben mitbekommen, dass sich auch viele hier haben fürchterlich übern Tisch ziehen lassen, denn im West-Kapitalismus gab es ja anders als bei ihnen keine festgelegten Preise.
 Sie waren wie die Kinder, die mit großen Augen in einem Spielzeugladen alles haben wollten, was sie gesehen haben, nur nicht das, was von ihnen selbst kam.

Sie hätten das achten sollen, was sie drüben hatten. Ich glaube, dann wäre das alles nicht so schlimm gekommen .. sich nicht mit ihrem offenbar zu Beginn reichlich vorhandenen Geld nur auf die West-Ware stürzen.
 Es war sicher nicht nur die Treuhand, es waren auch die Ossis selbst oder zumindest viele davon, die durch ihr Verhalten den volkseigenen Betrieben drüben sehr schnell den Garaus gemacht haben und auch selbst dafür gesorgt, dass sich so Firmen ansiedeln konnten, die natürlich zu West-Preisen drüben ihre Waren angeboten haben und bald die anderen, die so günstig waren, klar platt gemacht haben.
 Mein Ex und mein Großer hatten, wie man hier sicher sieht, ein Faible für Oldtimer. Nichts von dem alten Zeug aus dem Westen wie oben den alten Deutz oder den Samba-Bus weiter oben und so haben wir mal billig gekauft. Sowas kostet hier .. die Leute lieben den alten Schrott.

Mein Großer ist heute mit sowas selbständig. Der ist Kfz-Meister und hat sich auf Oldtimer und Oldtimer-Teile spezialisiert. Ist selbständig und ernährt damit seine Familie. Bei meinem Ex war es nur ein Hobby, was sich einer unserer Söhne dann als Beruf ausgesucht hat.
 Nun las mein Ex früher ja immer mit Wonne typische Oldtimer-Zeitschriften.

Irgendwo dort fiel er auch über die Anzeigen mit Autos aus der Ex-DDR, so dass unsere nächsten Reisen da rüber dann neben einer Urlaubsreise nach Hoyerswerda zum Camping an einem Baggersee und Besuch einer ehemaligen Gartenbau-Praktikantin, die daher war, wo auch nach wie vor alles so wahnsinnig billig war anders als bei uns im Westen noch (das war 1992) auch oft welche waren, um insgesamt 4 Oldtimer aus der Ex-DDR hierher nach Depenau in den Westen zu holen.

Dabei handelte es sich um den gelben Framo-Pritschenwagen, den ich Euch eben weiter oben schon gezeigt habe ...
 ... noch einen blau-weißen geschlossenen Framo-Lieferwagen, ähnlicher Typ, auch so niedlich mit den großen Kotflügeln und so, einen Trabant P 50, also einen Uralt-Trabi samst allem Drum und Dran wie Klorolle mit selbstgehäkelter Kleidung der darin steckenden Barbie-Puppe, Kissen und so weiter von früher .. und als ganz besonderes Schnäppchen einem Framo-Stromer, einen kleinen Framo-Rennwagen.
 Ich weiß die genauen Preise nicht mehr, war auch nicht immer mit, wenn wir drüben waren, aber manchmal.

Mit dem Trabi bin ich längere Zeit immer zur Uni gefahren, der hat 100 DM gekostet, als wir ihn in Chemnitz gekauft haben, also so gut wie nichts. Die Bremsen haben sich gern mal bei dem festgefressen, aber sonst ging das. Man musste im Fußraum des Beifahrerraums einen Hebel umlegen für Benzin, bevor man den starten konnte und dann auf einen von ganz vielen weißen Knöpfen drücken, um ihn anzuschmeißen.
 Als Zweitakter brauchte er ein Benzin-Öl-Gemisch und beim Start stand ich immer in einer weißen Wolke, die sich erst auflösen musste, bis ich was sehen konnte. Er war echt lustig.

Ob die beiden Framo-Lieferwagen auch Zweitakter waren, kann ich nicht sagen .. aber die waren auch drollig und genauso vorsintflutlich.

Der Rennwagen von Framo war was ganz Seltenes. Es gibt nur 4 davon, alle verschieden und reine Handarbeit.
Keins dieser alten Autos hat viel Geld gekostet. Aber ich habe vergessen, wie viel genau.

Ich weiß auch nicht genau, wie viel Gewinn mein Ex damit gemacht hat, sie später alle wieder weiterzuverkaufen.

Der Framo-Stromer ging in ein Oldtimer-Museum. Die beiden Framo-Lieferwagen haben Firmen gekauft, die sie als Werbe-Autos nutzen wollten.


Bei meinem alten Trabi weiß ich nicht mehr, wo er hin ist. Ich glaube, das waren Privat-Oldie-Fans, die den dann genommen haben.

Viel Gewinn haben wir damals nicht rausgeholt. Mein Ex und ich haben uns in Depenau getrennt und dann war kein Platz mehr für so viele Oldtimer und sie mussten wieder weg. Hätte man die noch aufgehoben, hätten sie sicher an Wert gewonnen.

Mein 2. Mann erzählt auch noch was über die Ex-DDR.

Er kannte in Hannover jemand, der hat richtig viel damit verdient, nur Trabi-Karosserien auf Polo-Chassis zu bauen, die dann 180 liefen und als voll witzig sehr gut zu verkaufen waren. Auch der hat jeden Trabi mehr oder weniger nachgeschmissen bekommen und so gutes Geld verdient.

Die Ossis hatten so wirklich gar keine Ahnung, was ihre alten Sachen eigentlich wert sein können. Sie haben nichts geachtet, was sie hatten.

Und dann erzählt mein Mann noch von Randstad, dass er da Leute kennenlernte, die miterlebt haben, wie die Leute aus Ostdeutschland erstmal haben lernen müssen, anderen nicht den Akkord zu versauen, indem sie wie die Blöden gearbeitet haben die ersten Tage in der Annahme, bald wäre ja das Material alle .. weil das drüben in den alten volkseigenen Betrieben ja immer so war .. und erst haben begreifen müssen, hier hilft es nicht, wie blöd reinzuhauen .. das Material geht nie aus und man macht sich bei dem Tempo nur kaputt.

Tja ...so kam das mit der Ex-DDR bei uns an nach der Wende.

Heute ist so viel Frust da, was von vielen Leuten aus dem Osten nun alles den bösen Wessis angehängt wird.

Ich denke nicht, dass wir was dafür können .. jedenfalls nicht die Normalbürger im Westen .. mag sein manche Kapitalisten, die diese unbedarfte Art der Ossis, ihr eigenes nicht zu achten und auch ohne zu überlegen ihr Gespartes auszugeben, einfach über die Maßen ausgenutzt haben.

Und dass die Ossis ihre alten Autos mehr oder weniger verschenkt haben, also viel zu billig verkauft, ist doch auch nicht unsere Schuld.

LG
Renate

Freitag, 28. September 2018

Sammelbewegung "Aufstehen" - nein gefällt mir nicht

Ich habe es ausprobiert und kann auch erklären, wieso es mir nicht gefällt

 Ich habe mich mit einer alten Freundin unterhalten und wir beide haben uns mal probehalber bei "Aufstehen" angemeldet.

Ich konnte da ein paar Themen ankreuzen, die mir wichtig wären, bekam eine Bestätigungs-E-mail, konnte da auch antworten und mal erzählen, was ich mir ganz persönlich so wünschen würde, was besser sein könnte in diesem Land.

Nein ich bin kein Radfahrer, nie gewesen. Ich mag weder nach unten treten noch nach oben buckeln. Das mochte ich auch noch nie.

 Mir hat in den letzten Wochen die rohe Gewalt der rechten Gruppen nicht gefallen, die vor haben, unsere Regierung zu stürzen und nur Randale zu machen und dabei keine Scheu, brutalst nach unten zu treten, nämlich auf die ja schutzbedürftigen Asylanten in unserem Land.

Ich habe dafür kein Verständnis und möchte auch nicht in einer Bewegung mitmachen oder eine vielleicht neue Partei wählen, die genau diese Leute anschleimt, um sie der AfD zu entziehen.
 Jürgen kommt hier gerade vom Preetzer Jobcenter über die Straße gelaufen, war einen Brief einstecken. Seit nunmehr 11 Jahren sind wir beide das, was man Aufstocker nennt .. und das wird sich sicher nicht mehr ändern, bis nach mir auch mein Mann in Rente geht .. ich glaube es jedenfalls nicht .. und ob wir danach die kleine Rente von beiden vielleicht doch mit Grundsicherung aufstocken müssen, weiß ich noch nicht. Natürlich hätte ich deshalb Wünsche, auch für uns Alte und alle eher armen Menschen in Deutschland.
 Das heißt aber nicht, dass ich unsere Demokratie in Deutschland nicht akzeptiere.

Wenn ich früher gewählt habe, hat manchmal die Partei gewonnen, für die ich mich entschieden hatte oder auch nicht. Das muss man eben akzeptieren.

Es könnte in Deutschland manches für uns persönlich besser sein .. es könnte auch manches für viele andere besser sein .. dass alle komplett zufrieden sind, wird sicherlich so leicht nicht passieren. Dazu sind die Menschen zu verschieden.
 Über die Anmeldeseite "Aufstehen" landete ich auf deren Hauptseite bei Facebook, fand da die Links zu den einzelnen Bundesländern, meldete mich zunächst in Schleswig-Holstein an, danach in Kiel.

Es war keiner unfreundlich zu mir. Ich konnte auch hier und da erzählen, was mir persönlich gefallen würde oder mich dazu äußern, was andere gesagt haben.
 Generell wurde mir schnell klar, "Aufstehen" ist nicht so gedacht, dass eine breite Masse ihre Wünsche äußern kann, die dann sortiert werden und dann wie es ursprünglich ja mal von Frau Wagenknecht rüberkam, versucht würde, eine gemeinsame linke Ecke aus rot-rot-grün zu bilden und dabei auch zu berücksichtigen, was die Menschen eigentlich alles wollen und für Sorgen haben.
 Aufstehen ist als ziemlich aggressives Aktionsbündnis geplant, und zwar bestehend aus vor Ort aktiven Ortsverbänden.

Das ist mir generell zu viel Arbeit, zu teuer und entspricht auch gar nicht meiner Einstellung zu der Politik in diesem Land.

Es gibt Parteien wie die Grünen, die mir ziemlich gut gefallen und die so viel nun gar nicht ändern müssten, damit ich sie wiederwähle .. und die alte normale Linke finde ich so schlecht auch nicht und verstehe gar nicht, warum Frau Wagenknecht da so gegenan geht.
 Die SPD könnte begreifen, dass sie früher mal besser war .. aber ich glaube, das haben die schon begriffen und arbeiten dran.

In meinen Augen braucht es kein "Aufstehen", um eventuell in absehbarer Zeit die Möglichkeit für irgendwo rot-rot-grün zu geben.

Ein bisschen Angst vor der AfD habe ich schon .. aber sich bei diesen Leuten anzubiedern, halte ich für den vollkommen falschen Weg.
 Heute kam der erste Newsletter vom allgemeinen "Aufstehen", der mir auch klar macht, warum die Ortsgruppen eben Aktionen planen, wo ich gar nicht mit gerechnet hätte.

Ich will ja gar nicht wie die rechten Randalierer auf die Straße gehen und nun gegenan randalieren.

Ich zitiere da mal ein paar Sätze draus, damit Ihr versteht, warum ich mich nach dem Durchlesen davon sofort aus allen "Aufstehen"-Gruppen wieder abgemeldet habe.

"Aber die Zeit drängt. Die Zeit der Aktionen ist jetzt gekommen. Wir müssen uns treffen, kennenlernen und gemeinsam Druck aufbauenDafür finden in Schleswig-Holstein am 3. Oktober Treffen statt.
...
150.000 Leute, die sich bisher bei Aufstehen eingetragen haben, sind sehr, sehr viel für den Anfang. Aber wirksam werden wir erst, wenn wir uns vor Ort kennenlernen, wenn daraus echte Aktionsgruppen werden.
Wir brauchen flächendeckende Netzwerke von Aufständischen "


Nee sorry ... ich lebe derzeit noch immer in einem Land, das demokratisch ist, zwar nicht immer so ist, wie ich mir das persönlich wünschen würde .. deshalb gibt es z. B. auch diesen Armuts-Blog, um zu meckern .. aber zwischen mal meckern und Druck machen, Aktionen Planen oder gar aufständisch sein liegen in meinen Augen Welten.

Ich bin raus bei "Aufstehen".

LG
Renate

Was versteht man unter Prekariat

... denn das sogenannte Prekariat ist im jetzigen Deutschland weit verbreitet


http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/deutschland-vier-millionen-erwerbstaetige-gehoeren-dauerhaft-zum-prekariat-a-1229460.html

Ein ganz interessanter Artikel .. weil er sich damit beschäftigt, dass man auch mit einem guten Job in prekären Lebensverhältnissen leben kann.

Sage ich doch schon lange ... was nutzt der Mindestlohn einem Familienvater mit vielen Kindern, der selbst als Akademiker in unserem Land noch kein Land sieht und höchstwahrscheinlich aufstocken muss.

Also oben eine ganz neue Studie, die mal belegt, dass die Putzfrau, die mit nem reichen Mann verheiratet ist, nicht in prekären Lebensbedingungen festhängen muss ... auch nicht der Typ mit nur Mindestlohn, der noch ohne Miete zu zahlen bei seinen Eltern wohnt, weil der so gut klar kommt

Sowohl prekäre Arbeitsbedingungen als auch prekäre Lebensbedingungen können viele verschiedene Ursachen haben.

Einfach mal reinlesen. Ich fand diesen Text sehr interessant.

LG
Renate
 

Ehrliche Worte unserer Kanzlerin ...

... und Zukunftspläne, die durchaus auch Hoffnung machen


https://www.gmx.net/magazine/politik/angela-merkel-raeumt-fehler-entscheidungen-maassen-33179062

Daraus:

...
  24. September 2018, 14:12 Uhr
Ein Moment mit Seltenheitswert: Die Kanzlerin entschuldigt sich ohne Umschweife dafür, in der Causa Maaßen zu wenig an das gedacht zu haben, was die Menschen bewege. Jetzt soll es zurück zur Sacharbeit gehen, um die Probleme der Bürger zu lösen. Dazu soll auch ein neuer Arbeitsmodus beitragen.
...
 Sie habe sich bei der nun korrigierten Entscheidung über Maaßen vom vergangenem Dienstag "zu sehr mit der Funktionalität und den Abläufen im Bundesinnenministerium beschäftigt, aber zu wenig an das gedacht, was die Menschen zu Recht bewegt, wenn sie von einer Beförderung hören", sagte Merkel am Montag vor einer Sitzung des CDU-Präsidiums, der engsten Führungsspitze der Partei, in Berlin. "Dass das geschehen konnte, das bedauere ich sehr."
...
 Über das Wochenende habe man zu dritt - sie, Nahles und Seehofer - sehr viel nachgedacht und sei zu einem neuen Ergebnis gekommen, dass "natürlich auf den Diskussionen des Dienstag" aufbaue.
...
 Das schwierige Ergebnis der Bundestagswahl vor genau einem Jahr habe alle vor große Herausforderungen gestellt, sagte Merkel. Dies habe sich auch an der langen Dauer der Regierungsbildung gezeigt. "Umso wichtiger ist es natürlich, dass wir jetzt die Probleme der Menschen lösen." 
...
Merkel schlug einen neuen Arbeitsmodus der Regierung mit regelmäßigen Koalitionsausschüssen vor, bei denen Schwarz-Rot immer wieder darüber Rechenschaft ablege, was man erreicht habe in den "ausgesprochen fordernden Zeiten".

Merkel nannte als Beispiel den Austritt Großbritanniens aus der EU und allgemein die Sorgen vieler Menschen. Auch bei der Pflege und in der Sozialpolitik sei vieles zu tun, wie im Bereich der Digitalisierung.
...
Klingt eigentlich recht vernünftig .. und ich hoffe, es kommen dabei doch noch einige auch für die eher Armen in diesem Land brauchbaren Sachen heraus.

Ich verspreche mir keine Wunder. Das habe ich schon nicht getan, als die CDU/CSU zwar weniger Stimmen, aber doch wieder eine Mehrheit bekommen hat.

Die Wahl ist so gelaufen. Wir leben in einer Demokratie, auch wenn man selbst anders gewählt hat und muss das akzeptieren, was die Mehrheit will.

Das wird nicht einfach werden .. aber da müssen wir durch.

So sehe eigentlich ich das.

Es war nie anders, seit ich in diesem Land auf die Welt gekommen bin.

LG
Renate

Donnerstag, 27. September 2018

Der Friedensvertrag der Alliierten mit Gesamtdeutschland 1991

- Denn vorher waren sowohl die BRD als auch die DDR noch abhängig von den Besatzungsmächten -

Quelle: Wikipedia

Ich glaube, auch das sollte einmal, um wieder sowas wie Geschichtsverständnis in die Köpfe der Menschen hineinzubringen, die jetzt schreien, die Bundesrepublik wäre nur darauf aus gewesen, sich an der Zusammenführung mit der DDR gesundzustoßen, verdeutlicht werden.

Weder Westdeutschland war nach dem Krieg vollkommen frei von den Ansichten der West-Alliierten noch war das Ostdeutschland von den Ansichten der Sowjetunion, die sich ja kurz nach dem Krieg von den West-Alliierten abgespalten hat.

Beide Länder standen bis März 1991 immer noch unter der Kontrolle der Besatzungsmächte und waren erst dann gemeinsam nach diesem Friedensvertrag überhaupt ein dann gemeinsamer souveräner Staat .. der logischerweise auch durch die komplett unterschiedliche Kultur zwischen Ost und West, die auf einer Seite durch die westlichen Besatzungsmächte geprägt war und auf der anderen durch die Sowjetunion und die Ideologie dort, erstmal zusammenwachsen musste.

Und der ist bis heute nicht zusammengewachsen.

Also zur Erinnerung daran, dass wir erst seit dem 15. März 1991 einen Friedensvertrag haben und auch erst von diesem Tag an ein souveräner Staat sind, mal ein Link zum sogenannten Zwei-plus-Vier-Vertrag, denn so heißt unser Friedensvertrag.


LG
Renate

Dienstag, 25. September 2018

Wer finanziert die Wahlwerbung für die AfD?

Erste Verdachtsmomente auf illegale Parteispenden gefunden

Das lief mir vor einigen Tagen per Zufall über den Weg und ich denke, das gehört in diesen Blog, der sich in den letzten Wochen außer dem Thema Armut und den Problemen der eher abgehängten Bevölkerungsschichten auch damit beschäftigt hat, dass Armut kein Grund ist, nun gleich rassistisch zu werden.

Inzwischen wird nämlich von höchster Stelle aus überprüft, ob die AfD illegale Parteispenden bekommt und die für ihre Wahlwerbung verwendet, was nicht zulässig wäre, wenn sich dieser Verdacht bestätigen sollte.

Link siehe unten .. einige Textabschnitte werde ich wie oft hier mal rauskopieren:

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-09/afd-wahlkampf-unterstuetzerverein-parteienfinanzierung-illegalitaet
...

Mails erhärten Verdacht auf illegale Finanzierung der AfD

Wer bezahlt den "Deutschland-Kurier", der Werbung für die AfD macht? Aktuelle Mails belegen erstmals enge Absprachen der Partei mit einem ominösen Unterstützerverein.

Montag, 24. September 2018

Über Päckchen-Beziehungen vor und nach der Wende in Deutschland

Wir kennen mehr Leute, die Ähnliches erzählt haben


Ich möchte als Einleitung dazu mal einen kleinen Textausschnitt aus meinem letzten Beitrag vor diesem über die deutsch-deutsche Handelsgeschichte übernehmen:
...

 Die Bürger glaubten der Regierung immer weniger. Bananen und Apfelsinen gab es im Winter nur selten. Und wenn dann vor allem in Berlin, der „Hauptstadt der DDR“ und damit dem Schaufenster des Regimes. „Westpakete kompensierten die Versorgungsmängel in einem beträchtlichen Ausmaß“, schreibt Schroeder in seinem Buch „Der SED-Staat“. „Allein im Jahr 1988 schickten Westdeutsche 28 Millionen Päckchen und Paketsendungen in einem Gesamtwert von 5,3 Milliarden Mark in die DDR.“ Das entsprach in etwa vier Prozent des gesamten Einzelhandelsumsatzes, bei Textilien und Bekleidung sogar 24 Prozent. „Der in der DDR verzehrte Kaffee stammte zu etwa 20 Prozent, die Damenstrumpfhosen zu 30 Prozent und die Damenoberbekleidung zu fast 20 Prozent aus Westpaketen.“
...
 Ich schrieb schon da, wir gehörten auch zu den Leuten, die ganz intensive Beziehungen in den Osten pflegten, alleine schon wegen der Päckchen-Schickerei . .aber auch laufenden Besuchen drüben mit Einkaufen gehen mit Westgeld, was mitbringen natürlich und so weiter.

Entstanden ist das in meiner eigenen Familie einfach durch die Geschwister-Beziehungen meines Großvaters nach Ost-Berlin, wo eben manche seiner Leute geblieben waren.

Als die Wende anstand, gab es weder noch meine Großeltern noch ihre Geschwister, aber es gab natürlich noch immer Verwandte aus dieser Blutslinie und mit denen ganz enge Päckchen- und Besuchs-Kontakte.

Das gab es übrigens auch bei Jürgens Ex-Frau mit genauso dann schon eher entfernteren Verwandten, genauso wie bei uns entstanden aber über die engen Verwandtschaftsbeziehungen zur Zeit des Mauerbaus.

Wie ich ja auch schon sagte, ich glaube, die meisten Menschen in Westdeutschland hatten keinerlei negative Gefühle, als es darum ging, "unsere Brüder und Schwestern" aus der DDR drüben zu retten, die wir für Gefangene eines schrecklichen Unrechts-Staates gehalten haben und ihnen nur haben helfen wollen . genauso wie auch alle, die ihre Päckchen-Kontakte hatten, ja damit.

Und nun komme ich zu der riesengroßen Enttäuschung, die wir mit unseren Päckchen-Kontakten nach der Wende erlebt haben .. ich selbst und auch mein 2. Mann Jürgen. Und wie gesagt, es haben uns schon viele andere Leute aus dem Westen genau das Gleiche über ihre ehemaligen Päckchen-Kontakte berichtet, von denen sie dachten, sie würden genauso geliebt wie es umgekehrt ja der Fall gewesen ist .. denn sonst hätte man ja nicht laufend eine Menge Geld dafür ausgegeben, den Leuten im Osten auf diese Weise zu helfen.

Zuerst mein Erlebnis damit nach der Wende:

Mama hatte vor der Flucht ja auch im Osten gelebt. Also mieteten wir uns kurz nach der Wende ein Wohnmobil und gingen mit der ganzen Familie auf Erkundungstour durch die Dörfer, wo meine Mutter vor dem Krieg in der Ex-DDR mal zu Hause gewesen war. Wir waren eine ganze Weile unterwegs. Ich glaube, wir hatten das Wohnmobil eine ganze Woche gemietet.

Nun waren wir aber doch schneller überall gewesen als geplant und an einem Samstag-Nachmittag in der Nähe von Berlin, also dem ehemaligen Ost-Berlin, nun ja wieder freien Gesamt-Berlin.

Das Wohnmobil mussten wir erst am Sonntag-Abend oder Montag-Morgen zurückbringen. Wir hatten also spontan noch eine ganze Menge Zeit.

Unser letzter Päckchen-Ost-Kontakt bestand in der einen Tochter und dem Ehemann einer der Schwestern meines Opas, die dann immer alles an den Rest der Familie in Ost-Berlin verteilt haben oder aber wo wir auch meistens alle trafen, wenn wir drüben gewesen waren, nämlich in deren Wochend-Anwesen. Anwesen ist nicht übertrieben. Unsere alte Tante Grete hatte über diese ihrer Töchter und ihren Mann immer gesagt, sie wären bei der Stasi und würden sich, was Tante Grete nicht gut fand, so viele Vorteile verschafft haben wie dieses Grundstück mit mehreren Häuschen drauf .. ein West-Auto und vieles mehr.

Wir dachten uns, fahren wir da doch mal vorbei. Es ist Wochenende, vielleicht sind sie ja auf ihrem Wochenendgrundstück in Berlin und freuen sich, uns zu sehen. Wir gingen davon aus, dass sie sich freuen würden, uns zu sehen. Es bestand keine Not, bei ihnen zu schlafen. Es bestand auch keine Not, bei ihnen zu frühstücken oder so .. wir hatten ja das Wohnmobil, genug Proviant und alles dabei.

Was wir natürlich nicht dabei hatten, denn wir waren ja nun "ein Volk", waren viele Geschenke, Westgeld zum Einkaufen in diesen West-Shops und so weiter und so fort .. wir kamen einfach spontan zu Besuch.

Ich habe mich selten bei einem Besuch so unwohl gefühlt. Sie ließen uns tatsächlich in einem der Wochenendhäuser schlafen .. was wie gesagt gar nicht nötig gewesen wäre .. Schlafplätze hatte das Wohnmobil ja genug ..und es gab am nächsten Morgen sogar Frühstück umsonst .. mit einer Laune, die nicht zu beschreiben war ...keiner von uns wäre da noch auf die Idee gekommen, den Rest des Tages noch dort zu bleiben, obwohl wir noch stundenlang Zeit dazu gehabt hätten.

Ich glaube, ich habe danach noch wie immer ab und zu Ansichtskarten geschickt. Auf die Idee, dieses Paar nochmal zu besuchen, ist keiner von uns danach nochmal gekommen .. aber selbst auf die Post von uns kam nach der Wende keine Antwort mehr.

Könnt Ihr Euch vorstellen, dass man sich nach so einer Erfahrung wirklich mehr als "ausgenutzt" fühlt.

Wir haben übrigens auch vom Rest der Familie nach der Wende nie mehr eine Rückmeldung erhalten .. die ja auch immer Adressaten besagter Päckchen und auch früherer Besuche gewesen sind .. und viele Wünsche hatten vor der Wende, die gar nicht billig gewesen sind.
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Nun das Erlebnis meines Mannes Jürgen und seiner Ex-Frau und Familie.

Bei Jürgen gab es wie gesagt entfernte Verwandtschaft seiner Ex-Frau, auch vor der Wende reichlich verwöhnt mit den typischen West-Päckchen.

Auch Jürgen und seine Familie kamen eher zufällig bei einer Auto-Tour in der Nähe der Wohnung dieses ehemaligen Ost-Kontaktes vorbei ... sie hielten an, hätten sich gefreut, mal eine Toilette benutzen zu können, vielleicht eine Tasse Kaffee zu trinken, bisschen zu schnacken und dann weiterzufahren .. es handelte sich auch nur um einen kleinen Spontan-Reinschau . .nicht mehr.

Als sie klingelten, sahen sie jemand hinter der Gardine aus dem Fenster schauen .. aber es hat ihnen von dieser Familie nichtmal einer auch nur die Tür aufgemacht.

Übelst enttäuscht über so viel Unfreundlichkeit stiegen sie wieder ins Auto ein, suchten die nächste Raststätte mit Toilette und bestellten sich halt da ihren Kaffee.

Auch da war der Kontakt in den Osten schlagartig nach der Wende vorbei und Jürgens Ex-Frau hat sich genauso ausgenutzt gefühlt wie meine Mama, mein Ex und ich es damals taten.
....
Tja ... und genau das gleiche Schema haben viele Leute aus dem Westen mit ihren Ost-Päckchen-Kontakten nach der Wende erlebt.

Als jemand, der einfach nur so ohne Geschenke Kontakt halten wollte, war man nicht mehr interessant.

Die Gräben zwischen Ost und West sind heute sicherlich tiefer .. aber auch solche Sachen haben ganz bestimmt dazu beigetragen, dass viele Menschen nach der Wende übelst enttäuscht vom Osten gewesen sind.

Urlaubsreisen ohne Besuche ehemaliger Verwandten und schon ganz früh nach der Wende lauter rechtsradikalen Sprüchen auf Mauern und Hauswänden dürften ein übriges dazu beigetragen haben .. denn auch das haben wir ohne darauf vorbereitet zu sein, bei den ersten Erkundungstouren durch die Ex-DDR dann so gesehen und uns gefragt, oh Gott, was ist denn hier los?

LG
Renate

Sonntag, 23. September 2018

Ein bisschen deutsch-deutsche Handelsgeschichte

Warum die DDR mit Westdeutschland Handel trieb


Für alle, die sich mal intensiver mit dem Thema beschäftigen wollen. Ich war sehr fleißig und habe da einiges rausgesucht in der Hoffnung, besser zu verstehen, ob die Meinung vieler Ossis, der Westen wäre schuld an ihrer Pleite vor und auch nach der Wende, nun wirklich zu Recht besteht oder eher nicht.

https://www.mdr.de/zeitreise/ddr-aussenhandel-die-aussenhaendler104.html

Daraus dann mal für den Anfang auszugsweise .. ist vom MDR, einem Sender, der drüben im Osten zu Hause ist.
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Der Außenhandel der DDR unterlag der staatlichen Kontrolle des Ministeriums für Außenhandel. Die entsprechenden Handelsbetriebe hatten sich an vorgegebene Warengruppen zu halten. Der Wirtschaftsraum des DDR-Außenhandels beschränkte sich in den 50er- und 60er-Jahren zu 95 Prozent auf die im "Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe" (RGW) zusammengefassten Länder. Anfang der 60er-Jahre schlossen die RGW-Staaten ein Abkommen über die Einführung des sogenannten Transferrubels als Verrechnungswährung, Im- und Exporte innerhalb des Wirtschaftsraumes des RGW waren fortan ausschließlich in Transferrubel bemessen. Der Kurs war festgelegt: 1 Transferrubel entsprach 4,67 Ost-Mark. Die Unterscheidung von weichen und harten Waren im Ostblock stand damit auf der Tagesordnung. Harte Waren waren auf dem Weltmark gefragt und konnten damit gegen harte Währung in den Westen exportiert werden. An weicher Ware hatte hingegen auch im Westen niemand Interesse. So erklärt sich, warum Waren mit mäßiger Qualität oft nur für den Handel innerhalb des Ostblocks genügten. Man war zwar in der Lage, qualitativ hochwertig zu produzieren - wenn auch unter hoher Anstrengung, gerade deshalb mussten diese Produkte im Export aber Devisen einbringen. 
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 1964 entstand im Ost-Berliner Ministerium für Außenhandel der Bereich Bereich "Kommerzielle Koordinierung" (KoKo) unter der Leitung von Staatssekretär Alexander Schalk-Golodkowski mit dem obersten Ziel der Devisen-Beschaffung. Die DDR versuchte verzweifelt, der wachsenden Auslandsverschuldung etwas entgegenzusetzen. Die steigende Industrialisierung des Landes erhöhte die Notwendigkeit von Importen drastisch. Um dies zu ermöglichen, war harte Währung unabdingbar. Exporte ins nichtsozialistische Ausland wurden allerdings mit enormem Aufwand subventioniert. Ein Missverhältnis, welches auf lange Sicht ein Problem werden sollte. 
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  Die Akzeptanz des Sozialismus in der breiten Bevölkerung sollte vor allem mit einer spürbaren Steigerung des Lebensstandards gestärkt werden. Westimporte würden dies ermöglichen, so die nicht eben von ökonomischem Sachverstand getrübte Idee. Denn die durch Importe verursachten Kosten konnten nur zum Teil durch Exporte von eigenen Gütern ausgeglichen werden.
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 Der allgemeine Anstieg der Weltmarktpreise in den 1970er-Jahren traf die DDR-Wirtschaft empfindlich. Honeckers Konsumprogramm strapazierte die ostdeutsche Planwirtschaft bis zur drohenden internationalen Zahlungsunfähigkeit Anfang der 1980er-Jahre. Der Bereich "Kommerzielle Koordinierung" schien durch seinen zunehmenden Einfluss im Außenhandel, und nicht zuletzt im innerdeutschen Handel, kurzfristig Abhilfe zu schaffen. Die so erwirtschafteten Mittel wurden allerdings nicht in die eigene Industrie und Innovationskraft investiert, sondern weiter für den Import von Konsumgütern verwendet. Die ostdeutsche Volkswirtschaft verlor nach und nach an Substanz. Daran haben auch Fehlinvestitionen einen nicht zu unterschätzenden Anteil. Das sogenannte CoCom-Embargo hatte die Aufgabe, Lieferungen von Kriegsmaterial und Gütern, die militärischen Zwecken hätten dienen können, in die Länder des Ostblocks zu verhindern. Die NATO-Staaten sowie Japan und Australien verhinderten damit unter anderem auch die Entwicklung der Mikroelektronik in der RGW-Zone. Die DDR sah sich so Ende der 1970er-Jahre gezwungen, gewaltige Summen in den Aufbau einer eigenen Mikroelektronikindustrie zu investieren. Geld, welches wiederum an anderer Stelle fehlte. Der Errichtung eines auf dem Weltmarkt konkurrenzfähigen Industriezweiges blieb hingegen ein rührender Traum, da man die Zeichen der Zeit einfach verschlafen hatte. Die DDR hinkte dem Weltmarkt also nicht nur zeitlich hinterher, auch die finanziellen und wissenschaftlichen Kapazitäten im Bereich Mikroelektronik reichten trotz Milliardeninvestitionen nicht annähernd. 
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 In den 80er-Jahren verdoppelte sich durch die gestiegenen Grund- und Rohstoffpreise auf dem Weltmarkt und durch die fehlenden Investitionen in den eigenen Wirtschaftsstandort der Aufwand für den gesamten Exportbereich der DDR. Für die angestrebte "Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik" war der Außenhandel zur Tilgung von Schulden und zur Ausschöpfung des eigenen Produktionspotentials aber ein unabdingbarer Bestandteil. Da der Ostblock aber zu keiner wirtschaftlichen Durchschlagskraft fand, stieg die Bedeutung des Handels mit der BRD weiter an. Eine ökonomische Stabilisierung ohne eine tragende Handelsbeziehung zum Westen schien unmöglich. Zwangsläufig zog dies außenpolitische Konsequenzen nach sich, denn ein Einbruch der Westexporte war nicht zu verkraften. In den 1980er-Jahren standen somit außenwirtschaftliche Überlegungen oftmals über den außenpolitischen. 

 Die Beziehungen zu den "sozialistischen Bruderstaaten", zur Bundesrepublik oder zu den Staaten der "Dritten Welt" waren allem Anschein nach allein dem verzweifelten Systemerhalt untergeordnet. 1983 kam es im Angesicht der Zahlungsunfähigkeit zu Verhandlungen mit der BRD, in deren Folge die Bundesrepublik eine Bürgschaft für insgesamt zwei Kredite über jeweils eine Milliarde D-Mark für die DDR übernahm. Dies sicherte den Status Quo in der DDR jedoch nur kurzfristig, eine Destabilisierung des Systems war auch durch die bevorstehende ökonomische Krise nicht mehr aufzuhalten. 
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Das Ende

Mit der am 1. Juli 1990  in Kraft tretende Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR war für die Ost-Betriebe eine kaum lösbare Herausforderung. Ihre Schulden waren von einem Tag zum nächsten im Verhältnis 1:2 in West-Mark umgestellt und die kaum konkurrenzfähigen Produkte mussten entsprechend in D-Mark verkauft werden - auch in die einstigen sozialistischen Staaten. Das konnte nicht funktionieren.
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Der Text vom mdr liest sich definitiv nicht so, als ob nun der böse Westen die Schuld in der Pleite der Ex-DDR gehabt hätte .. der hat im Gegenteil lange immer wieder geholfen, sonst wäre das nach der Beschreibung da oben schon früher passiert.
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http://www.bpb.de/apuz/30717/innerdeutscher-handel-als-wegbereiter-der-entspannungspolitik?p=all

Der Text oben ist endlos lang und handelt nur von den Anfängen des ausgedehnten Handels zwischen DDR und BRD. Wer mag, sollte das ganz lesen, es macht viel Arbeit. Daraus von mir nur ein ganz kleiner Textausschnitt, den ich dabei am wichtigsten finde, nämlich die Reaktion Westdeutschlands auf den Mauerbau und gleichzeitig den Wunsch der DDR nach weiteren Handelsbeziehungen.
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 Doch entgegen aller Ost-Berliner Sorgen und Vorsichtsmaßnahmen antwortete die Bundesregierung auf den Mauerbau aus mehreren Gründen nicht mit Eingriffen in den innerdeutschen Warenverkehr. Den Ausschlag gab sicherlich das Bemühen, die Krise nicht weiter anzuheizen, zumal eine Einstellung der Baumaßnahmen als ausgeschlossen galt. Weiterhin gingen unter den Bonner Experten die Meinungen darüber auseinander, ob Wirtschaftssanktionen Anfang der 1960er Jahre überhaupt noch eine ernsthafte Drohung für die DDR darstellten. Die peinlichen Erfahrungen im Zuge der Kündigung des innerdeutschen Handelsabkommens sprachen eher dagegen. Und schließlich signalisierten die westlichen Verbündeten nur sehr halbherzige Bereitschaft, ökonomische Strafmaßnahmen gegen die DDR zu verhängen. 

 Die eigentlichen Beweggründe für das zurückhaltende Bonner Krisenmanagement im Sommer 1961 waren jedoch grundsätzlicherer Natur als die hier benannten taktischen Erwägungen. Erstmals deutete sich öffentlich ein neuer strategischer Kurs in der Bonner Ost- und Deutschlandpolitik an. Die bislang dominierende "Politik der Stärke", welche Wirtschaftskontakte zur DDR in erster Linie als probates Druckmittel interpretiert hatte, wich peu à peu einer Entspannungspolitik, in deren Kontext dem innerdeutschen Handel eher die Funktion eines "goldenen Angelhakens"[3] zugedacht war. Bereits Anfang 1961, ein halbes Jahr vor dem Mauerbau, hatte sich diese handelspolitische Richtungsänderung nach kabinettsinternen Auseinandersetzungen abgezeichnet. Allerdings setzte Bundeskanzler Konrad Adenauer in diesem Prozess der konzeptionellen Umorientierung nicht etwa die Akzente, sondern er gab widerwillig dem wachsenden Druck westlicher Verbündeter, bundesdeutscher Industrieller, kabinettsinterner Widersacher und - wahlkampfbedingt - der innenpolitischen Stimmung nach. 
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Also es ging nicht ums Verdienen an den Ostprodukten, die schon sehr schnell an Wert verloren, weil der Osten gegenüber dem Westen schon wegen der Beziehung zu Russland im Nachteil war .. es ging um politische Einflussnahme, dass die Bundesrepublik sozusagen half .. um langfristig das Ziel anzusteuern, dass Ost und West wieder ein Gesamtdeutschland würden. Es hatte rein ideelle, keine wirtschaftlichen Gründe.

Mehr müsst Ihr dann bitte selbst oben weiterlesen.
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http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-42762302.html

Daraus auch ein paar Zitate .. Rest dann bitte selbst lesen ...trotz der mangelhaften Qualität hatte die DDR gegenüber jedem anderen Land, mit dem die BRD Handel trieb, Privilegien .. das hatte nur einen Grund ... der Westen hat den Osten Deutschlands immer noch als ein Land wahrgenommen und versucht, den Menschen drüben zu helfen.

Zitate siehe unten:
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Seit Jahr und Tag predigt die ostdeutsche Staats-Propaganda, "daß sich zwischen der sozialistischen DDR und der imperialistischen BRD ein objektiver Prozeß der Abgrenzung und nicht der Annäherung vollzieht" (SED-"Neues Deutschland"), und seit dem winteranfangs unterzeichneten Grundvertrag ist die SED sicher: "Der Vertrag selbst ist die Abgrenzung von der BRD und hat nichts zu tun mit einer einfach illusionären Tendenz zur Annäherung an die BRD" (SED-",Freie Erde").
Tendenzen zur Illusion sind gleichwohl unverkennbar -- bei der Einheitspartei selbst. Denn zumindest ein Grundvertragskomplex, die Regelung des Handelsverkehrs, belegt, daß Willy Brandts in Ost-Berlin so heftig bekämpfte These von den "besonderen Beziehungen" zwischen den beiden Staaten in Deutschland immer noch stimmt. Selbst Chef-Abgrenzer Erich Honecker gestand in seinem "New York Times"-Interview Ende November zu, daß insofern "Besonderheiten ... in den Beziehungen (der beiden deutschen Staaten) weiterbestehen". 
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Diese besonderen Beziehungen, im Artikel 7 des Grundvertrags und seiner Protokoll-Notiz II niedergelegt, begünstigen die ostdeutschen Kommunisten. Der Vertrag bestimmt, daß "der Handel zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik ... auf der Grundlage der bestehenden Abkommen entwickelt" wird. Und das heißt: Die DDR bleibt auch künftig trotz Bonner wie internationaler Anerkennung als souveräner Staat im Handel Teil des besonderen innerdeutschen Wirtschafts-Territoriums.  
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Dieses Privileg stiller EWG-Teilhabe war es den DDR-Souveränen wert, ihre Wünsche nach anerkannter Eigenstaatlichkeit im ökonomischen Bereich zu mäßigen. Denn der Nutzen dieser Sonderstellung -- die DDR ist der einzige Ostblock-Staat mit gleichsam offener Zollgrenze zum EWG-Spitzenland Bundesrepublik -- schlägt in der Erfolgsbilanz der ostdeutschen Staatswirtschaft erheblich zu Buch.
Jahr um Jahr steigen die Umsatzzahlen des innerdeutschen Handels -- im letzten Jahrzehnt von knapp zwei auf gegenwärtig rund fünf Milliarden Mark, und eine Ausweitung auf acht Milliarden bis 1975 scheint durchaus möglich. Auch ist die Bundesrepublik -- mit einem Zehnprozent-Anteil -- mittlerweile nach der Sowjet-Union wichtigster Handelspartner der DDR. (In der Bonner Außenhandelsrangliste allerdings steht die Ost-Republik erst auf Position 10.) 
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Freilich, die Ost-Laster der Marke Skoda holen mehr, als sie bringen. Die Lieferungen der Bundesrepublik in die DDR stiegen in den ersten neun Monaten des Jahres 1972 um 13,4 Prozent gegenüber 1971. Die Bezüge aus der DDR hingegen erhöhten sich nur um ein Prozent. Am Jahresende 1972 betrug Ost-Berlins Passivsaldo 1,8 Milliarden Mark.
Ursache dieses Defizits ist vor allem die ungenügende Liefermöglichkeit ostdeutscher Produzenten. Denn der innerdeutsche Handel ist ein Jahr um Jahr zwischen Ost-Berlin und Bonn neu vereinbartes Tauschhandelsgeschäft. bei dem -- weil die Ost-Mark wie alle Ostblock-Währungen nicht frei handelbar ist -- Waren nicht mit Geld, sondern mit Waren bezahlt werden.
Das heißt praktisch: Will ein volkseigener Betrieb in Dresden auf der Leipziger Messe eine Maschine aus Dortmund für 50 000 Mark kaufen, muß die DDR-Wirtschaft, um die zwischendeutsche Handels-Bilanz auszugleichen. eigene Waren im gleichen Wert in der Bundesrepublik absetzen.
Um dieses mittelalterliche Verfahren für entwickelte Volkswirtschaften wenigstens halbwegs anwendbar zu machen, wies die Bundesregierung die Frankfurter Bundesbank an, DDR-Bezüge bis zu einem festgelegten Zeitpunkt und bis zu einer festgelegten Höhe kostenfrei zu kreditieren. Dieser sogenannte Swing -- 1972: 585 Millionen Mark verschafft den Ost-Berliner Staatsökonomen einen in dieser Form einmaligen Vorteil: Sie können westdeutsche Waren importieren, ohne im Gegenzug sofort eigene Produkte in der Bundesrepublik absetzen zu müssen: und sie brauchen für diesen Bank-Service dank der Bonner gesamtdeutsch motivierten Großherzigkeit nicht einmal Zinsen zu bezahlen.
Außerdem darf Ost-Berlin zu Konditionen in die Bundesrepublik liefern. die keinem anderen Nicht-Mitglied der EWG gewährt werden. Mehr noch: Wirtschaftlich gilt die DDR, mit Einverständnis ihrer Führer, für Bonn auch weiter als Inland. 
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Das heißt: Für eine Tonne Zucker bekommt die DDR in der Bundesrepublik 950 Mark gutgeschrieben, während sie auf dem Weltmarkt dafür maximal 770 Mark erlösen würde.
Ähnlich günstig sieht es mit den Absatzmöglichkeiten für Industrie- und Konsumgüter aus. Die Bundesrepublik verzichtet beim Import von DDR-Textilien. Photo-Artikeln, Musikinstrumenten, Uhren auf den sonst obligatorischen EWG-Außenzoll von neun bis zehn Prozent. 
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Dennoch haben es Erich Honeckers Westhändler schwer. Ihre Chancen, diese Vorteile voll auszuschöpfen, sind gering, solange die ostdeutsche Industrie. trotz fortschreitender Modernisierung. noch immer nicht flexibel genug auf die Bedürfnisse westlicher Märkte reagiert.
Als seinerzeit Jersey-Kleidung im Westen in Mode kam, konnten sich die Textilproduzenten der DDR nicht schnell genug umstellen, und Versandhändler Neckermann, sonst Stammkunde, suchte sich andere Lieferanten. lind als sich zeigte, daß DDR-Kühlschränke, Staubsauger und Nähmaschinen nicht in genügender Zahl zur Verfügung standen, strich Versand-"Quelle". gleichfalls Importeur von DDR-Waren, diese Erzeugnisse erst einmal aus dem Angebot.
Das West-Berliner "Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung" (DIW), besetzt mit Spezialisten für Fragen des Ost-West-Handels, hat denn auch erst jüngst wieder errechnet, daß die DDR auf herkömmliche Art, also mit Tauschhandel allein, weder ihre West-Schulden bezahlen noch den West-Handel ausweiten kann. Als Ausweg schlugen die Wirtschaftsforscher vor: 
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Mehr oben im Link.
 
Auch hier lese ich raus .. die BRD hat geholfen so gut es ging ... nicht den Osten ausgenutzt .. der hatte gegenüber jedem anderen Staat Privilegien ohne Ende.
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Und auch das war die Ex-DDR ... sie hat ihre Häftlinge, die zu immer schlimmeren Bedingungen inhaftiert waren, für extrem viel Geld an die BRD verkauft und auch so viel Geld eingenommen.
 
Auch hier ein paar Zitate .. Rest bitte oben selbst nachlesen:
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 Mehr als 3,5 Milliarden Mark zahlte die Bundesrepublik, um insgesamt 33.755 Häftlinge aus der DDR frei zu bekommen. Ein neues Buch dokumentiert den Sklavenhandel des SED-Regimes. 
 
Wie viel ist ein Menschenleben in Freiheit wert? Ziemlich genau 100.000 Mark. So jedenfalls lautete die brutal-nüchterne Antwort, die ein Vierteljahrhundert lang DDR und SED auf diese Frage gegeben haben. Der Freikauf von politischen Häftlingen aus praktisch immer menschenunwürdigen Haftbedingungen in die Freiheit der Bundesrepublik ist ein gleichzeitig glänzendes uns düsteres Kapitel der deutsch-deutschen Teilung.
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 Ute Franke zum Beispiel träumte mit Anfang Zwanzig noch davon, die DDR zu einem Sozialismus mit menschlichem Antlitz reformieren zu können. Deshalb verbreiteten ihre Freunde und sie mit Kinderstempeln einzelne Passagen aus Rudolf Bahros in der DDR verbotenem Buch "Die Alternative" und verbreiteten sie. Der Autor, ein ehemaliger SED-Kader, saß längst in der Stasi-Haftanstalt Bauzten II, als Uta Franke festgenommen wurde.
 
 "Staatsfeindliche Hetze" lautete der Vorwurf, obwohl sie nur das in Artikel 27 der DDR-Verfassung verbriefte Recht auf freie Meinungsäußerung wahrgenommen hatte. Allerdings galt dieses Recht nur "den Grundsätzen dieser Verfassung gemäß" – Kritik an der totalen Macht der SED war also untersagt. Auf elf Monate Untersuchungshaft folgte die Verurteilung zu 28 Monaten Gefängnis – weil sie der "ideologischen Diversion des Klassengegners auf dem Boden der DDR" zugearbeitet habe. Sie kommt in das berüchtigte Frauengefängnis Hoheneck, wo sie auch Zwangsarbeit leisten musste: Nähen für den Klassenfeind, Bett- und andere Wäsche, die bei westdeutschen Versandhäusern billig verkauft wird.
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Mehr Beispiele wie dieses folgen im Text oben .. auch ein trauriges Kapitel der "Handelsgeschichte BRD DDR".
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https://www.welt.de/wirtschaft/article134088763/Die-DDR-war-in-Wahrheit-gar-nicht-pleite.html

Den Griechen ging es schlechter als der DDR, schreibt da jemand .. die DDR wäre bei der Wende zwar fast pleite, aber nicht ganz pleite gewesen und hätte sich genauso wie Griechenland noch wieder hochrappeln können, wenn sie gewollt hätte.

Auch hier ein paar Zitate .. Rest bitte selbst lesen.
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Ende 1985 waren es dann 30 Milliarden. Ende 1989 deckten die Liquiditätsreserven gut 59 Prozent der Verschuldung ab. „Netto, das heißt nach Abzug der Devisenreserven, erreichte die Verschuldung gegenüber den westlichen Ländern im Krisenjahr 1982 mit 25,1 Milliarden Verrechnungsmark ihren Höhepunkt. Bis 1985 ging sie auf 15,5 Milliarden DM zurück. Danach wuchs sie wieder an, Ende 1989 betrug die Nettoverschuldung 19,9 Milliarden Verrechnungsmark.“
Je nach Wissenschaftler und Autor wird denn auch der Schuldenstand der DDR zu ihrem Ende berechnet. Mit vermutlich rund 85 Prozent war er zwar für die damalige Zeit recht hoch, überschuldet aber war das Land nicht. Griechenland steht heute finanziell wesentlich schlechter da.
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 Damals kürzte die Sowjetunion aufgrund eigener Probleme dem „Brudervolk“ in Ostdeutschland die Erdöllieferungen von 19 auf 17 Millionen Tonnen. Für die DDR war das eine Katastrophe, hatte sie doch Teile dieses Öls teuer veredelt in den Westen weiter verkauft.
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 Alles Bitten und Betteln der Ostdeutschen bei den Russen half nicht. „Der ökonomische Kollaps deutete sich 1981 an und wurde 1983 offensichtlich“, sagte der frühere DDR-Wirtschaftsminister Günter Mittag später in einem Interview mit dem „Spiegel“. Über diese Lage sei das gesamte Politbüro informiert gewesen. Die Russen aber konnten es sich nicht leisten, die DDR im gleichen Umfang wirtschaftlich zu alimentieren.

 Genosse Leonid Iljitsch (Breschnew) hat mich beauftragt, dem Politbüro der SED mitzuteilen, in der UdSSR gibt es ein großes Unglück“, übermittelte Konstantin Russakow Breschnews Antwort an die DDR-Führung. „Wenn ihr nicht bereit seid, die Folgen dieses Unglücks mit uns zu tragen, dann besteht die Gefahr, dass die Sowjetunion ihre gegenwärtige Stellung in der Welt nicht halten kann, und das hat Folgen für die ganze sozialistische Gemeinschaft.“
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Die hatte es auch so. In den 1980er-Jahren richteten DDR-Bürger jährlich mindestens 500.000 Eingaben an die Partei- und Staatsführung. „Die Diskrepanz zwischen Versprechungen der Parteiführung und der Versorgungswirklichkeit vergrößerte sich immer mehr, so dass die Eingaben zahlreicher und heftiger wurden“, heißt es in dem Buch „Der SED-Staat“ von Klaus Schroeder.
Es fehlte an vielem, nicht nur an den heute so oft genannten Bananen und Apfelsinen. Ersatzteile für Autos gab es selbst nach langen Wartezeiten oft nur unter der Ladentheke oder im heimlichen Tausch gegen andere dringend benötigte Waren. Fahrradersatzteile, Wasserhähne, Farbfernseher, Schuhe, Damenunterwäsche und Jeans. Außer Grundnahrungsmitteln gab es zum Ende der DDR fast nichts, wofür man nicht Vitamin-B, also Beziehungen, benötigt hätte.
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Und schlimmer: „Zunehmend sind derartige Äußerungen verbunden mit offen ausgesprochenen Zweifeln an der Objektivität und Glaubwürdigkeit der von den Massenmedien der DDR periodisch veröffentlichten Bilanzen und Ergebnissen der Volkswirtschaften.“
Auf Deutsch: Die Bürger glaubten der Regierung immer weniger. Bananen und Apfelsinen gab es im Winter nur selten. Und wenn dann vor allem in Berlin, der „Hauptstadt der DDR“ und damit dem Schaufenster des Regimes. „Westpakete kompensierten die Versorgungsmängel in einem beträchtlichen Ausmaß“, schreibt Schroeder in seinem Buch „Der SED-Staat“. „Allein im Jahr 1988 schickten Westdeutsche 28 Millionen Päckchen und Paketsendungen in einem Gesamtwert von 5,3 Milliarden Mark in die DDR.“ Das entsprach in etwa vier Prozent des gesamten Einzelhandelsumsatzes, bei Textilien und Bekleidung sogar 24 Prozent. „Der in der DDR verzehrte Kaffee stammte zu etwa 20 Prozent, die Damenstrumpfhosen zu 30 Prozent und die Damenoberbekleidung zu fast 20 Prozent aus Westpaketen.“
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Am Ende war der Staat finanziell nicht pleite, aber seine Bürger lechzten nach mehr. Nach Freiheit. Und zu der gehört zwar nicht nur aber eben auch ein Warenangebot, das nicht nur von Beziehungen diktiert war. Die schwache ostdeutsche Wirtschaft, gegängelt durch die Planwirtschaft der SED-Genossen, konnte das nicht gewährleisten. „Zugleich versuchten wir, die Wirtschaftskooperation mit dem Westen auszubauen“, schilderte Ex-Minister Mittag 1991 die Lage. „Dafür waren Kredite erforderlich, die durch zusätzliche Exporte zu erwirtschaften waren.“ Der Kreislauf war für die DDR-Wirtschaft tödlich, denn bei rückläufigen Rohstofflieferungen der Russen wuchs der Aufwand für den Export überproportional. Ein dauerhafter Zustand konnte das nicht sein.
1987 kam Mittag dann nach eigenem Bekenntnis zu der Einsicht, dass es wirtschaftlich vorbei war. „Jede Chance ist verspielt. Vom Osten war keine Hilfe möglich, und zum Westen konnte die Wende zu umfassenden Wirtschaftskooperation wegen latent wirkender politischer Widerstände in unseren Reihen nicht erfolgen“, sagt der Mann, der für die ostdeutsche Wirtschaftspolitik mitverantwortlich war. Ohne Wiedervereinigung wäre die DDR einer ökonomischen Katastrophe mit unabsehbaren sozialen Folgen entgegen gegangen, „weil sie auf Dauer allein nicht überlebensfähig war.“
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 Das heißt doch .... es war das DDR-Volk selbst, dass zu Westdeutschland dazugehören wollte. Als DDR wären sie nicht vollkommen pleite gewesen. Es wäre ihnen nur nicht mehr besser gegangen als allen anderen Menschen in den sozialistischen Ländern, die zur Sowjetunion dazugehört haben. Das wollten sie nicht.

Hier wurde das mit einer großen Hilfebereitschaft wahrgenommen .... damals waren die westdeutschen "Gutmenschen" in den Augen der Ossis gut .. und heute ????
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https://www.rtl.de/cms/skandal-um-ost-west-handel-westdeutsche-firmen-sollen-von-ddr-zwangsarbeit-profitiert-haben-1766466.html

Hier oben was wirklich ganz Krasses. Die DDR ging sogar so weit, damit sie billiger produzieren konnte, was in den Westen ging, dafür ihre Inhaftierten als Zwangsarbeiter auszubeuten.

Daraus auch mal ein paar Angaben nur von mir, Textausschnitte kopieren kann man aus dem Link oben leider nicht.

Es wurden vor allen Dingen in der Honecker-Ära Häftlinge zur Arbeit eingesetzt, um Waren für den Westen herzustellen. Das geht aus durchgearbeiteten Stasi-Unterlagen hervor.

Report Mainz hat darüber berichtet. Firmen wie Ikea oder Aldi Süd und Nord haben waren bekommen, die von Häftlingen in der DDR hergestellt worden sind, wurde da gesagt.

Aldi Nord und Süd haben auf Befragen gesagt, dass sie das zutiefst bedauern, solche Waren aus der DDR bekommen zu haben.

Auch VW soll solche Waren bekommen haben, auch hat gesagt, sie hätten diese Waren weder wissentlich herstellen lassen noch hätten sie das gebilligt, wenn sie davon was geahnt hätten.

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https://deutsche-einheit-1990.de/ministerien/ministerium-handel-tourismus/entflechtung-des-handels/

Wie bei der Deutschen Einheit die Privatisierung der volkseigenen Betriebe geregelt wurde.

Ich übernehme das mal hierher .. ob man das hätte besser machen können .. ich habe keine Ahnung. So bleiben wie bisher hätte es ja aber nicht können. Schließlich wollte das DDR-Volk doch zu uns dazugehören, hat sich freiwillig dafür entschieden und es hätte den Menschen klar sein müssen, dass wir eine freie Markwirtschaft hatten .. und genauso eigentlich, dass das ewige goldene Kalb Westdeutschland auch nicht mehr in der Lage gewesen wäre, die Gesamtpleite der DDR weiterhin auszugleichen.
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Bis 1989 sind die Waren-, Konsum- und Lebensmittelindustrie sowie der Handel und Verkauf von Gütern in der DDR staatlich reguliert. Mittels zentral gelenkter Wirtschaftpläne werden die Produktionsmengen und die jeweiligen Verkaufspreise einheitlich festgelegt. Um die Versorgung der Bevölkerung mit Waren zu gewährleisten, existiert in der DDR ein Netz aus Warenhäusern und Lebensmittelläden. Neben staatlichen Geschäften, wie HO-Kaufhallen oder den Centrum-Warenhäusern, bieten die Filialen der genossenschaftlich organisierten Konsumhandelskette Waren für den täglichen Bedarf an. Einige wenige Einzelhandelsläden, wie Bäckereien oder Schuster, werden bis 1989 als private Unternehmen geführt. Alle Verkaufsstellen, egal ob staatlich, genossenschaftlich oder privat organisiert, sind an die Preisvorgaben der Planwirtschaft gebunden. Preisvergleiche oder Rabatte sind somit für die Kunden in der DDR hinfällig. Für die plangemäße Belieferung aller Läden sind die staatlichen Großhandelsgesellschaften „Waren für den täglichen Bedarf“ (WtB) und „Obst, Gemüse, Speisekartoffeln“ (OGS) zuständig. Zusätzlich beliefert der Bau- und Rohstoffhandel industrielle Produzenten und private Konsumenten mit Rohmaterialien. Liefertermine und Art der gelieferten Waren orientieren sich dabei weniger an der Nachfrage der Verkausstellen, als an den planmäßigen Vorgaben und vertraglichen Absprachen zwischen Produzenten, Großhandel und Einzelhandel.
Besonders hochwertige Waren, die in der Regel nur für den Export bestimmt sind oder ausgewählte Produkte aus dem Ausland, sind in der DDR bis 1989 nur in den staatlichen Delikat- oder Exquisitläden erhältlich. Die Preise liegen in diesen Läden deutlich über denen des regulären Einzelhandels, können aber mit DDR-Mark bezahlt werden. Die in den sogenannten Intershops angebotenen Waren hingegen können nur mit westlichen Devisen gekauft werden. Das Sortiment setzt sich zum großen Teil aus westlichen Waren und nur wenigen sehr hochwertigen DDR-Produkten zusammen. Beliefert werden die Intershops nicht vom regulären Großhandel, sondern von der „Forum Außenhandelsgesellschaft mbH“, die zur Arbeitsgruppe Bereich Kommerzielle Koordinierung (AG BKK) gehört, die dem Ministerium für Staatssicherheit untersteht.

Um die monopolistische Stellung der staatlichen Handelsunternehmen aufzulösen und eine Konkurrenz- und Wettbewerbssituation in diesem Wirtschaftsbereich zu schaffen, entwirft die Fraktion der CDU/DA ein Gesetz zur Entflechtung des Handels in den Kommunen, das am 29. Juni 1990 in der 1. Lesung in der Volkskammer debattiert wird. Damit soll ein Handlungsrahmen zur Gründung von Handelsunternehmen mit verschiedenen Größenordnungen und unterschiedlichen Geschäftsformen bereitgestellt werden. Gleichzeitig darf die Versorgungskette zwischen Produktion, Großhandel und Einzelhandel nicht unterbrochen werden, um die Versorgung der Bevölkerung nicht zu gefährden.

  Die Bestimmungen sind eng verknüpft mit der Umsetzung des Gesetzes zur Privatisierung und Reorganisation des volkseigenen Vermögens (Treuhandgesetz). In Folge der darin festgehaltenen Regelungen werden zum 30. Juni 1990 aus den 16 zentralgeleiteten Großhandelsgesellschaften 167 Kapitalgesellschaften gebildet. Zur gleichen Zeit erfolgt die Umwandlung der 14 Bezirksdirektionen des volkseigenen Einzelhandels (HO) in 90 Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH). Bei diesem Prozess kommt es zu Zusammenschlüssen von Gesellschaften, die auf ihren Territorien nach wie vor eine marktbeherrschende Stellung einnehmen. Um solche Entwicklungen zu vermeiden, wird im Gesetz zur Entflechtung des Handels unter anderem festgelegt, dass die Umsatzanteile einzelner Unternehmen am Gesamtumsatz der jeweiligen Branche von 25% auf den regionalen Märkten nicht überschritten werden sollen. Doch nicht nur Zusammenschlüsse von DDR-Betrieben, sondern auch durch Übernahmen oder Beteiligungen von westdeutschen Konzernen, sogenannten Joint-Ventures, droht die Entstehung marktbeherrschender Unternehmensstrukturen. Um dies zu verhindern, prüft das Amt für Wettbewerbsschutz in Abstimmung mit der Treuhandanstalt alle Anträge auf Fusionen oder Beteiligungen.

 Als am 1. Juli 1990 die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion in Kraft tritt, kommt es aus verschiedenen Gründen zu Versorgungsproblemen und Lieferengpässen im DDR-Handel. Zudem werden fast nur westliche Produkte zu überhöhten Preisen angeboten. Auf Grund massiver Proteste gegen diese Entwicklungen wird die Abstimmung über das Gesetz zur Entflechtung des Handels als außerordentlicher Punkt in die Tagesordnung der 22. Sitzung der Volkskammer am 6. Juli 1990 aufgenommen. Nach kurzer Debatte wird die Beschlussempfehlung des Wirtschaftsausschusses angenommen und das Gesetz in Kraft gesetzt.

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Tja ...funktioniert so wie geplant hat das alles nicht. Das wissen wir alle. Aber ist das die Schuld der  in den Augen vieler Ossis heute ach so bösen Wessis?
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https://www.deutschlandfunk.de/handel-mit-der-ddr-der-markt-war-interessant-und-bleibt.1359.de.html?dram:article_id=197300

Das oben ist nur ein Zitat, aber eins, das ich sehr interessant finde ... siehe unten:
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 14. November 1989. Der damalige Unternehmer und Vorsitzende des Ostausschusses der deutschen Wirtschaft, Otto Wolff von Amerongen, zu den Handelsbeziehungen mit der DDR.

 "Der Markt war interessant und bleibt interessant. Ob er so interessant bleibt, hängt von der Wettbewerbsfähigkeit ab, denn was hilft es, wenn der Markt interessant bleibt, aber auf Ihrer Seite nicht die entsprechenden Güter zur Verfügung stehen zum Export in die Bundesrepublik Deutschland oder sonst wohin. Ich fürchte seit langem - und jetzt insbesondere - um die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie der Deutschen Demokratischen Republik. Dass die Bundesrepublik, die Wirtschaft der Bundesrepublik, hilft, verstehe ich wie folgt: Nicht etwa eine Hilfe wie es anderen Leuten vorschwebt: ‚Ich helfe mit Milliarden, wenn ihr politische Reformen macht'. Ich halte das für ein Kompensationsgeschäft, was nicht richtig ist, weil hier sozusagen Politik gegen Wirtschaft getauscht wird. Und ich will ja damit gar nicht sagen, dies ist ein Eingreifen in innere Angelegenheiten, aber es ist deswegen nicht nötig, weil Sie sowieso zu Wirtschaftsreformen wegen Ihrer abnehmenden Wettbewerbsfähigkeit gezwungen sind."
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 Tja ... der Mann hat nur gesagt, was eigentlich richtig ist ...Westdeutschland hat Milliarden dafür ausgegeben, den Menschen in der DDR zu helfen, weil die Politik dort eben nicht richtig war .. dieses Volk nicht frei war .. aber nun wäre Schluss damit.

Sie gehören nun zu uns und müssen damit auch genauso wie die Menschen in Westdeutschland damit anfangen, eine wettbewerbsfähige Industrie aufzubauen und auszubauen .. Wirtschaftsreformen wären nötig, denn ohne die wird das nichts.

Und das hat bis heute nicht geklappt, obwohl die Ex-DDR nun seit fast 30 Jahren zu uns dazu gehört.
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https://www.geschichte-abitur.de/deutsche-teilung/wirtschaftssysteme

Es geht darum, dass die DDR einen viel schlechteren Start hatte als die BRD, was damit zu tun hatte, dass die BRD innerhalb der europäischen Wirtschaftsgemeinschaft ihren Platz bekam und auch Hilfe durch den Marstallplan .. was in der DDR eben nicht so war. Schon bald zeigte sich, dass die soziale Markwirtschaft im Westen der Planwirtschaft im Osten überlegen ist.

Die Menschen merkten das bald und fingen an, aus der DDR nach Westdeutschland zu flüchten. Deshalb wurde die berüchtigte Mauer gebaut, um das zu verhindern.

Das hat aber langfristig auch nicht geholfen .. ich habe ja in anderen Quellen auch schon viel darüber gefunden und es verlinkt .. dies nun auch noch zum Schluss, damit das alles halbwegs vollständig ist.
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Neben der politischen Entfremdung unterschieden sich BRD und DDR auch in ihrer Wirtschaft. Während die BRD und westliche Staaten in die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft integriert und vom Marshallplan unterstützt wurden, musste die DDR Zwangsdemontagen und Kriegsentschädigungen an die Sowjetunion hinnehmen. In beiden deutschen Teilstaaten wurden unterschiedliche Wirtschaftssysteme eingeführt. Die BRD setzte die soziale Marktwirtschaft fest, während sich in der DDR die Planwirtschaft durchsetzte. Vor allem in den 1950er Jahren wurden die Unterschiede des Lebensstandards offensichtlich, die zu einer hohen Abwanderungswelle nach Westen führten.
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 Nachdem in Westdeutschland 1948 die deutsche Mark als Zahlungsmittel eingeführt wurde, manifestierte sich mit der sozialen Marktwirtschaft ein erfolgreiches Wirtschaftsprogramm. Mit diesem von Ludwig Erhard entwickelten Konzept konnte sich die junge Bundesrepublik schnell erholen und erlebte in den 1950er Jahren ein Wirtschaftswunder. Begünstigt wurde dies dadurch, dass der Westen durch den Marshallplan finanziell unterstützt worden war. Mit Adenauers Politik der Westintegration und den Gründungen der EGKS und EWG erzielte die BRD ein rasantes Wachstum. Die Schwerindustrie im Ruhrgebiet schuf ausgezeichnete Voraussetzungen. Im System der Marktwirtschaft konnte sich die Wirtschaft durch Angebot und Nachfrage selbst steuern. Der Begriff „sozial“ bedeutete, dass ärmere Bevölkerungsschichten vom Staat mit finanziellen Leistungen unterstützt wurden, damit sie ein einigermaßen gemäßigtes Leben führen konnten1.
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 In der DDR wurde der Wiederaufbau dadurch erschwert, dass Zwangsdemontagen und Kriegsentschädigungen an die Sowjetunion hingenommen werden mussten. Es gab keine Hilfspakete, wie es im Westen der Fall gewesen war. Die sowjetische Besatzung führte eine vom Staat gelenkte Planwirtschaft ein, in der Privateigentum und der freie Markt abgeschafft wurden. Nach dem Ideal des Sozialismus sollten damit Klassenunterschiede in der Gesellschaft überwunden werden. In diesem System legte der Staat in Fünfjahresplänen Preise, Gehälter und Ressourcen zentral fest. Zwar konnte die DDR in den 1950er Jahren auch ein Wirtschaftswachstum erzielen. Das System der Planwirtschaft erwies sich aber als sehr unflexibel, weil wichtige Rohstoffe in den entsprechenden Branchen fehlten. Am 17. Juni 1953 machte sich dies an dem „Volksaufstand“ bemerkbar, nachdem sich Arbeitsbedingungen und Versorgungslage verschlechtert hatten. Das Wirtschaftswunder in der BRD bewegte viele Menschen dazu, nach Westen auszuwandern. Mit der Abwanderung wichtiger Fachkräfte wurde die wirtschaftliche Lage nochmals verschärft. Durch den Mauerbau im Jahr 1961 sollte der Flucht nach Westen ein Ende gesetzt werden2.
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 Die Erdölkrise der 1970er Jahren führte die DDR-Wirtschaft in eine tiefe Krise. Anders als die BRD war sie nicht in der Lage, den Rohstoffmangel zu kompensieren. Da Erdöl auf dem Weltmarkt sehr teuer geworden war, setzte die DDR nun verstärkt auf Braunkohle als eigene Rohstoff- und Energiequelle. Dies erwies sich aber als sehr aufwendig, wenig effizient und führte zu massiven Umweltbelastungen. Nachdem die Sowjetunion die Subventionierung ihres Erdöls an die DDR stoppte, musste sie nochmals um ein Vielfaches mehr für Erdöl zahlen. Damit war die DDR noch mehr auf Braunkohle angewiesen. Hinzu kaum, dass die staatlichen Ausgaben deutlich höher als Einnahmen waren. Als die Sowjetunion die DDR in den 1980er Jahren aufgrund eigener Schwierigkeiten immer weniger unterstützte, wurde die wirtschaftliche Schwäche der DDR noch offensichtlicher3.
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Tja ... ich habe mir eine Menge Mühe gemacht, mal ein wenig zu recherchieren, ob denn wirklich der böse Westen daran schuld ist, dass noch heute sehr viele Ostdeutsche so unzufrieden sind, sich als Opfer fühlen und so zu rechtsextremen und rassistischen Ansichten neigen, regierungsfeindlich sind, den Westen oft in seiner Gesamtheit ablehnen, auch die ehemals westdeutsche Bevölkerung ablehnen und deren Werte und es einen Graben gegeben hat, der zu Anfang der Wende überhaupt nicht da war.

Es war eine Menge Empathie vorhanden.

Wir Ihr oben habt nachlesen können, haben die Wessis vor der Wende nur im Jahr 1988 Pakete im Wert von geschätzt 5,3 Milliarden Euro in die DDR geschickt, um zu helfen. Das waren 28 Millionen Päckchen und Pakete von West nach Ost in nur diesem einen Jahr.

Entsprechend war dieses Volk den Ossis gegenüber eingestellt.

Auch wir hatten unsere Leute, die von uns diese Päckchen bekommen haben.

Den meisten Wessis war auch klar, dass die Aufnahme der DDR in den Westen ganz sicher damit verbunden sein würde, dass es uns allen wirtschaftlich schlechter gehen wird und wir das alle gemeinsam werden auffangen müssen.

Aber niemand hat die Ossis als fremd empfunden. Fast ganz Westdeutschland hat sich geschlossen sehr gefreut, als wir alle wieder ein Volk waren, als drüben niemand mehr erschossen wurde, der über die Mauer klettern wollte, niemand mehr wegen seiner politischen Meinung ins Zuchthaus kam.

Aber ganz ehrlich, umso unverständlicher reagieren sicherlich inzwischen mehr Menschen als ich persönlich auf diesen Hass, der von drüben rüberschwappt und dabei ist, wirklich unsere Demokratie zu gefährden, womöglich das ganze Land ins Unglück zu stürzen.

Das haben wir nicht verdient .. das ist auch nicht die Schuld unserer Regierung .. die hat alles nur Erdenkliche getan, um den Menschen drüben zu helfen, natürlich immer mit der Option im Auge, die hinter dieser Mauer wirklich eingesperrten Menschen zu befreien.

Und die Flüchtlinge sind daran auch nicht schuld, dass wir noch heute alle, Ost und West, daran zu knabbern haben, dass drüben die Planwirtschaft einfach etwas gewesen ist, das so nicht hat funktionieren können.

Eins aber hat offensichtlich diese Planwirtschaft erreicht .. nämlich bei immer noch viel zu vielen Ossis eine Denkweise in die Köpfe zu setzen, die da heißt .. der Staat muss dafür sorgen, dass wir in Saus und Braus leben können.

Nein .. das kann der Staat gar nicht .. auch im goldenen Westen haben schon vor der Wende nie alle Menschen in Saus und Braus gelebt .. das haben die meisten Ossis nur gedacht.

Sie haben ja nichtmal zugehört, wenn man versucht hat, ihnen zu erklären, dass es so einfach wie sie denken im Westen nun auch wieder nicht ist.

LG
Renate